Pädophile im Schwimmbad

Vor drei Wochen war ich mit der Jüngsten und Freunden im Schwimmbad und werde seit dem das Thema Pädophile nicht mehr los.
Wir hatten da ein Erlebnis!

Natürlich weiß ich, das man quasi täglich von Menschen umgeben sein kann, welche „sexuelles Interesse an Kindern vor der Pubertät“ (so Wikipedia) haben. Und gerade im Internet bin ich sehr vorsichtig geworden, welche Fotos meiner Kinder ich veröffentliche und welche eben nicht.

Ich spreche auch immer wieder mit all meinen Kindern über Gefahren aus der Richtung, im realen Leben, und wer Ihnen so im Internet begegnen könnte. Aber, ich muss gestehen, ich habe noch nie darüber nachgedacht wenn ich mit meinen Kindern unterwegs bin. Irgendwie bin ich vermutlich davon ausgegangen, wenn ich dabei bin sind die in Sicherheit.

Und alleine ins Schwimmbad lasse ich die ja auch erst wenn sie dann mit Ihrer Peer-Group die Sommerferien unsicher machen, also aus der pädophilen Alters-Gefahrenzone sind.

Nun ist mir aber vor 3 Wochen etwas untergekommen, das lässt mich nicht mehr los. Und vielleicht kann ich ja ein paar Eltern warnen, die genauso unbedarft sind, wie ich es bis vorvorletzte Woche war.

Die Jüngste (9) und ich waren mit meiner Freundin und Ihren beiden Söhnen (9 & 6) im Freibad. Die beiden „Großen“ können super schwimmen und waren so auch mal ein paar Minuten ohne uns unterwegs. Irgendwann landeten wir Mütter auf freien Liegestühlen neben einem der Becken. Meine Freundin ging mit Ihrem Jüngstem weg und ich beobachtete die Großen wie gut sie sich verstehen und sich durch einen künstlichen Strudel treiben ließen.

Irgendwann aber fiel mir ein Mann auf. Er war etwa 30-35, etwas schütteres Haar und trug eine extrem dunkle Taucherbrille. So als wäre sie getönt wie eine Sonnenbrille. Der tauchte sehr viel durch den Strudel und war auffällig oft in der Nähe unserer Kinder. Und wenn er mal nicht in unmittelbarer Nähe war, verhielt er sich auffällig unauffällig und beobachtete die Beiden immer. Fand ich merkwürdig, dachte mir aber noch nichts böses dabei. *naivvordiestirnschlag*

Ich wurde aufmerksamer, gab mich aber nicht als Zugehörige zu erkennen. Dann plötzlich fiel es mir wie Schuppen aus den Augen. VIELLEICHT, taucht der immer wieder um sich die quasi nackten Kinderkörper anzusehen! Mir wurde ganz schlecht. Ich wollte aber auch nicht Überreagieren und beobachtete weiter. Er kam Ihnen nie zu nahe, und er sprach auch nicht mit Ihnen. Wenn er sie berührt oder angesprochen hätte, wäre ich schlagartig zur Furie geworden. *böseguck*

Als meine Freundin wiederkommt erzähle ich Ihr davon und sie sagt nur: „Also doch!“ Sie erzählt mir, dass es wohl schon länger Gerüchte über dieses Schwimmbad und pädophile Übergriffe gibt. Wir beobachten weiter bis es Zeit ist zu gehen.

Wir sammeln die Kinder ein, packen unsere Siebensachen zusammen und kommen nochmals am Strudel vorbei. Da sehe ich, wie der Mann mit der dunklen Taucherbrille mit einen Jungen spricht, Der etwas älter ist als unsere Beiden. Mein erster Gedanke: Oh je, er ist mit seinem Sohn hier, da habe ich Ihn wohl falsch eingeschätzt. Der zweite Gedanke, der direkt durch den Kopf schießt: Oder ist der sein nächstes Ziel?

Als ich die Freundin darauf aufmerksam mache sagt sie, dass der Junge mit einem viel älteren Herren, vermutlich der Großvater, da ist. So können wir nun nicht einfach gehen.

Ich gehe zu den Bademeistern und erzähle was ich beobachtet habe. Ich versichere, dass ich keine von diesen hysterischen Müttern bin, die überall Gefahren sehen, dass ich Niemanden beschuldigen möchte und das wirklich nichts passiert ist. Meine Bitte den Herrn aber doch einfach mal weiter zu beobachten, weil wir nun gehen würden, nehmen sie sehr ernst und bedanken sich für die Information.

Zuhause geht mir die Geschichte nicht aus dem Kopf und ich frage mich ernsthaft ob ich vielleicht doch zu naiv bin. Bei der Vorstellung wie oft meine Kinder eventuell bei solchen Besuchen im Schwimmbad von diesen „Gestörten“, sorry aber anders kann ich Menschen mit solchen Neigungen nicht sehen, schon angegafft würden, wird mir immer wieder schlecht. 🙁

Und wenn ich überlege wie naiv ich bisher mit dem Thema durch die Gegend gestiefelt bin auch.

Und das, obwohl ich vorbelastet bin.

Vor drei Jahren musste sich der Hort unserer Grundschule ganz plötzlich von einem Mitarbeiter trennen und wir als Elternrat mussten uns mit dem Thema Missbrauch auseinandersetzen. Ich bin weinend zuhause zusammengebrochen und habe tagelang vorsichtig versucht mit unserem Mittleren über Themen in diese Richtung zu sprechen um vielleicht zu bemerken ob er auch betroffen war oder nicht.

Bis zur Gerichtsverhandlung durften wir nun nicht darüber sprechen um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Vor wenigen Wochen aber war nun der Prozess und ich bin noch immer völlig entsetzt. Mal ganz davon abgesehen wie weit und wie schlimm es gewesen ist … da er sich selber angezeigt und in Behandlung begeben hat, bekam er 18 Monate auf Bewährung und ich kann gar nicht so viel essen wie ich kotzen möchte.

Die betroffenen Familien sind weggezogen aus der Stadt. Er wird auch nie wieder mit Kindern arbeiten dürfen. Trotzdem läuft er weiterhin durch den Stadtteil als wäre nichts gewesen. Ich finde es am schlimmsten wenn ich ihn hier im Ort beim Bäcker treffe, mit seiner Tochter auf der Schulter, die jetzt so alt ist wie seine Opfer seinerzeit. Aber lassen wir das lieber, sonst steigere ich mich da wieder rein und werde nur ausfallend. *würg*

Zurück zum Schwimmbad.

Ich werde den Großen von meinen Beobachtungen erzählen wenn sie das nächste Mal mit Freunden zum schwimmen verabredet sind. Und dir wäre ich dankbar, wenn du diesen Blogbeitrag teilst, damit wir viele Menschen auf solche Vorkommnisse aufmerksam machen.

Oder bin ich die einzige Mutter die noch nie solche Beobachtungen gemacht, geschweige denn darüber nachgedacht hat?

In diesem Sinne, ich geh jetzt die Kinder feste drücken.


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