Tag 13-17 #coronatagebuch, Fehlendes Klopapier und ein Nervenzusammenbruch

Nach anfänglicher Tagebuch-Euphorie merke ich, dass ich einfach nicht dazu komme täglich zu berichten. Daher gibt es ab sofort Zusammenfassungen wenn ich Zeit und mein Hirn Lust hat. 🙂

Samstag, 28.03.2020 #Tag 13

Einkaufen im Großmarkt. Erstens erhöht das die Chance auf Klopapier denn dort dürfen nur „vernünftige Menschen mit Kundenkarte“ einkaufen (dachte ich) und zweitens haben die das beste Fleisch und Fisch hier in der Umgebung.

Alles alle! 🙁

Sonntag, 29.03.2020 #Tag 14

Die Uhr wurde umgestellt. Ansonsten sind unsere Wochenenden entspannt. Die Eltern planen den Umbau des neuen Hauses, sitzen über Plänen und ändern und optimieren und überlegen und planen wieder um. Und die Kinder sind einfach nur dankbar, mal nicht am Schreibtisch zu hocken.

Montag, 30.03.2020 #Tag 15

Die geplante Blutspende musste ich leider verschieben weil ich Halsschmerzen hatte. Mal sehen was das wird. Ich bin schlapp, ich bin müde, ich bin antriebslos, vielleicht werde ich ja krank. Oh je, haben wir uns schon angesteckt?
Es fühlt sich allerdings nicht nach Grippesymptomen sondern nach Erschöpfung an. 🙁 Ich lege einen „ruhigeren“ Tag ein und arbeite nur das allerwichtigste ab.

Dienstag, 31.03.2020 #Tag 16

Alles läuft seinen gewohnten Gang. Die Kinder machen Homescooling. Die beiden Großen sehr sehr selbständig, so dass ich schon ein schlechtes Gewissen bekomme mir zu wenig Zeit für sie zu nehmen, und die Lütte bei mir im Büro mit tollen Aufgaben, für die sie viele Sachen im Internet angucken und ausprobieren darf. Zum Glück, denn ich bin weiterhin Antriebslos und habe grad keine Kraft Ihr viel zu erklären.

Was ist nur los mit mir?

Abends findet der GG eine Mail in seinem Postfach.
Von der Klassenlehrerin des Sohnes. 🙁

Mittwoch, 01.04.2020 #Tag 17

Ich wache auf mit gemischten Gefühlen. Wen knöpfe ich mir zuerst vor? Den Sohn? Oder die Lehrerin?

Ich sprach zuerst mit dem Sohn. Anschließend wurde mir so EINIGES klar und ich bekam den Nervenzusammenbruch meines Lebens. Ich schrie den Sohn an, ich machte mir wahnsinnige Vorwürfe und kreischte hysterisch in ein Telefon, das mir die Jüngste hinhielt: „NICHT JETZT!“

Ich tobte, ich weinte, ich brüllte bis ich heiser war.

Anschließend wurde mir klar, dass das nicht dem Sohn gegolten hatte sondern der gesamten Situation geschuldet war. Ich hatte über 2 Wochen durchgehalten, durchgelächelt, die Starke gegeben, das Vorbild gespielt und versucht alles im Griff zu haben. Wie sehr mich das alles rund um die Umstellung mit Corona, Pandemie, Ausgangsbeschränkungen & Co. belastete, das wurde mir erst nach meinem Anfall bewusst.

Erstmal entschuldigte ich mich bei meinem Sohn. Mehrmals!

Dann versuchte ich herauszubekommen wer denn da am Telefon war und wie ich mich dort entschuldigen konnte. … zu meinem großen Glück war es ein mieser Telefon-Verkaufs-Trick-Betrüger, wie sich nach Eingabe der Nummer in google herausstellte.
DIE! HABEN! ES! NICHT! ANDERS! VERDIENT!
… und das Jugendamt haben sie anscheinend auch nicht informiert. Stand 14.4. ist noch niemand aufgetaucht und hat die hysterische Mutter besucht. *frechgrins*

Die ganze Geschichte rund um die Mail und was ich der Lehrerin schrieb findest du hier!

Und dann wurde mir auch klar, was die schlappen Tage zuvor zu bedeuten hatten. Ich war einfach am Ende! Zum Trost backten wir uns einen Kuchen!

Seit der Nummer, die hier bei allen mal „die Luft gereinigt“ hat, versuche ich mehr auf mich zu achten und auf die Signale des Körpers zu achten.

„Ich muss nicht immer alles Griff haben und die Starken sein!“ … ist mein neues Mantra! *zwinker*


[tiny_coffee]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert