Gestern war es wieder soweit! Der gesamte Tag ist eskaliert!
Hochmotiviert habe ich mich Morgens nach einem Arzt-Termin an den Schreibtisch gesetzt um die Sachen, die ich gestern nicht fertig bekommen habe im Co-Working-Büro, zu beenden.
Aber Erstens kommt es Anders, und Zweitens … #kenntmanja
Da ich vom Doc mit einem Langzeit-EKG ausgestattet wurde (andere lange Geschichte!) und heute den ganzen Tag notieren muss was genau ich wann mache, liegt hier ein genauer Zeitplan vom heutigen Tag. So kann ich detailliert erzählen wie es mal wieder so war im Leben der Familienmanagerin. *seufzendaugenroll*
08:50 Uhr – Lungenfunktionstest *hechel*
09:00 Uhr – zu Fuß nach Hause vom Doc
09:02 Uhr – im OG lüften, Betten aufschlagen, die Wäsche, die ich vor dem Doc angestellt hatte, ist leider noch nicht fertig
09:15 Uhr – hochmotiviert sitze ich am Schreibtisch und öffne die Programme. Lese ein paar Mails.
09:25 Uhr – Toilette, anschließend weiter Mails lesen und bearbeiten
09:48 Uhr – Anruf der völlig atemlosen TT aus der Schule: „Mama, ich glaube Spanienkinds Fahrrad wurde geklaut! , da lief so´n merkwürdiger Typ durch die Gegend, dann ging der Alarm an einem der Fahrräder vor der Schule los und ich glaube nur wir haben so ein Schloss! Ich wollte Dich nur vorwarnen.“ Mein Puls schnellt in die Höhe, ich stelle mir bildlich vor wie das EKG-Gerät, da an meinem Hals baumelt, implodiert.
Mein echter Hals explodiert, das ist nämlich seit Anfang Mai das ZWEITE Fahrrad was uns geklaut wurde. *hysterischkreisch*
„Bist du sicher?“ – „Nein, aber ich kann es nicht finden!“ – „Frag bitte in der nächsten Pause K2!“ *augenrollendaufleg*
09:50 Uhr – Prompt piepst oben im Bad die Waschmaschine. Und wenn ich eh schon in Wallung bin, dann kann ich meine Wut auch gleich an der Wäsche auslassen. Also hoch, Wäsche in den Trockner und auf den Bügel, neue Wäsche in die Maschine.
09:58 Uhr – sitze ich wieder am Schreibtisch und möchte endlich loslegen, da fällt mein Blick auf den Überweisungsschein zum Facharzt. Komm da mach ich schnell einen Termin.
Praxis 1: „wir nehmen keine neue Patienten.“ – „aber für meinen Mann habe ich doch letzte Woche noch einen Termin bekommen!“ – „Nein, tut mir leid!“
Praxis 2: „frühestens im Mai nächstes Jahr.“ – „WAS, und wenn ich bis dahin tot bin?“ – „Dann muss ihr Hausarzt die Dringlichkeit bei uns anmelden!“
Praxis 3: besetzt
Praxis 4: nimmt niemand ab
Praxis 3 nochmal: nimmt niemand ab
Praxis 4 nochmal: nimmt immernochniemand ab
Praxis 3 nochmal: „da melden sie sich bitte wieder Anfang Dezember, da machen wir wieder neue Termine.“
10:48 Uhr – Entwarnungs-What-App der TT, das Fahrrad ist da
11:00 Uhr – Frühstück, ich muss erstmal was essen und brauche Kaffee
11:35 Uhr – sitze ich am Schreibtisch und überlege ob ich noch eine 5. Praxis anrufe oder endlich mal arbeite.
11:41 Uhr – Anruf Schule, können sie bitte Ihr Kind abholen, das sitzt hier mit Brustschmerzen. Also doch. Er klagte gestern schon über Schmerzen und angeblich waren die Morgens schlimmer geworden.
11:50 Uhr – Autofahrt, Telefonat mit Kinderarzt: Jetzt oder wann? oder lieber gleich in KKH -> „Kommen sie erstmal her um 14:00 Uhr“
12:00 Uhr – Sekretariat, und was machen wir mit Deinem Fahrrad? Der GG ist natürlich mit dem großen Auto zum Flughafen auf Geschäftsreise gefahren und ich krieg das nicht mit.
12:23 Uhr – sitze endlich am Schreibtisch und erbitte eine Stunde arbeiten zu können, die TT ist aber zwischenzeitlich auch aus der Schule zurück (ich hasse diesen Stundenplan) und quatscht mich aufgeregt voll. Wer hat denn hier heute wieder Quasselwasser verteilt.
13:35 Uhr – Abfahrt zum Kinderarzt
14:00 Uhr – Aufnahme der Daten für die Unfallmeldung, denn dem Spanienkind ist eingefallen, dass er am Vortag auf dem Schulhof eine Hand eines unbekannt rasenden Mitschülers vor die Brust bekommen hat. Dummer Zufall, aber er bekam kurz keine Luft und es war also ein Unfall auf dem Schulgelände, der der Unfallkasse gemeldet werden muss. *stöhn*
14:10 Uhr – Untersuchung -> Prellung oder Bruch der Rippe oder des Brustbeins, geben sie Schmerzmittel und wenn die nicht helfen dann eben doch in die Chirurgie, aber … zum Durchgangsarzt oder in die Uni-Klinik. Was übersetzt 3-4 Stunden Wartezeit bedeutet.
14:20 Uhr – schnell noch die Absprache des Allergietests des Sonnenscheins, das Ergebnis des Bluttest sagt eindeutig Cashewkerne & Pistazien, „da machen sie am besten mal eine Provokation unter Aufsicht in der Klinik und dann sehen wir weiter“.
14:30 Uhr – an der Anmeldung Rezepte und Überweisungen holen und ab in die Apotheke
15:00 Uhr – zuhause angekommen erstmal Schmerzmittel verabreichen, kurz an den Schreibtisch, aber dann kamen Hunger und Hausaufgaben! Stimmt *innerlichvordiestirnschlag*, da war noch was, einkaufen, im Kühlschrank herrscht nämlich absolute Ebbe.
„O.k.! Ihr macht Hausaufgaben und ich fahre schnell was zu Essen holen.“ Ja, vom goldenen M, ich gebs zu. Aber es gibt so Tage…
15:35 Uhr – Essen, auch mein Magen dankt es mir.
15:55 Uhr – das nun schmerzmittelvollgepumpte Kind schnell zur Nachhilfe (stell Dich nicht so an, ich fahr dich ja auch hin) und dann zum einkaufen
16:52 Uhr – Einkäufe ins Haus tragen und wegräumen
17:09 Uhr – Hausaufgaben am Schreibtisch, NICHT MEINER! Der vom Sonnenschein, aber meiner schreit und winkt verzweifelt nach mir
17:34 Uhr – weiter die Einkäufe wegräumen, die TT bricht auf zu einer Abendveranstaltung an Ihrer Schule
17:38 Uhr – Abfahrt um den „Schwerverletzten“ wieder abzuholen, das verzeiht er mir nie, dass ich Ihn da heute hingezwungen habe. *schmunzel*
17:55 Uhr – Wäsche nochmal tauschen
18:47 Uhr – Ich gebe den Schreibtischgedanken auf und schmeiße mich mit Laptop aufs Sofa um diese Liste zu schreiben
18:54 Uhr – klingelt es an der Tür, irgendwann zwischendurch habe ich mal wieder ein Paket angenommen und kann das nun an den entsprechenden Nachbarn rausgeben
19:03 Uhr – Sofa, schreiben
19:28 Uhr – kommt die TT und bringt das Fahrrad vom Spanienkind mit
19:47 Uhr – Sonnenschein und Spanienkind ins Bett bringen
20:00 Uhr – mir reichts, das Sofa schreit lauter als der Laptop und der Schreibtisch zusammen, also lieber mit TT eine Schnulze gucken, die Abende an denen der GG abwesend sind müssen genutzt werden. *zwinker*
20:56 Uhr – Schmerzmittel beim Spanienkind nachfüllen
21:18 Uhr – GG kommt vom Flughafen
22:28 Uhr – nach Kids gucken
22:36 Uhr – Bett, lesen
23:03 Uhr – Licht aus, Gute Nacht
Oh! What! A! Day!
Heute also EKG zurückgeben und dann statt Schreibtisch zum Kinderchirurgen. Vermutlich röntgen & Co, denn die Nacht war miserabel für den Rippepatienten.
Nachtrag: Wir waren 4 Stunden in der Praxis um 3 Minuten betastet, 2 Minuten geröntgt und 3 Minuten beruhigt zu werden, dass nichts gebrochen ist. *kopftisch* So ist auch dieser Tag für´n *PIIIIIIIIIIEP*