Wie ein einziger Moment einfach alles ändern kann

Wir erleben hier gerade spannende Wochen! Mein Kopf kommt mal wieder mit verarbeiten nicht hinterher. Ich komme nicht zum Schreiben und so stapeln sich hier die Gedanken. Eigentlich wollte ich in den nächsten Tagen über die tolle Einschulung und die schönen Ferien erzählen, aber nun muss hier erstmal was anderes aus meinem Hirn. Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen beim Sortieren meiner Gedanken.

Schon vor den Ferien gab ein internes Jobangebot aus der coolen Stadt dieses Planeten und insgeheim planten wir wieder mal bereits den Umzug. Daraus wurde aber nun nichts.
Im Urlaub waren wir alle abwechselnd krank und die geplanten Ausflüge fielen wettertechnisch, bildlich und überhaupt ins Wasser.
Wir, die Kinder und ich, waren zum allerersten Mal in den Sommerferien nicht in NRW bei meiner Familie, sondern die waren in Etappen hier bei uns.
Und zum krönenden Abschluss der Sommerferien dann Freitags Willkommensfest in der neuen Schule des Spanienkindes, Samstags die Einschulung des Sonnenschein und Sonntag die steigende Spannung auf eine neue Klassenlehrerin für die TT.

Die Feier am Freitag war sehr schön gemacht. Sogar der GG hat es rechtzeitig aus dem Büro geschafft. Das kommt so gut wie NIE vor. 🙂
Unsere Einschulung am Samstag war Superklasse und endete feuchtfröhlich mit vielen Nachbarn beim Grillen im Innenhof.
Der Sonntag war geprägt von gemeinsamen Resteessen im Innenhof und dem Aufräumen der Partyutensilien und -dekorationen.

Wir hatten uns gerade von Allen verabschiedet und räumten die letzten Sachen in unsere jeweiligen Hauseingänge, als Nachbarin 1 reinstürzte und schrie: „Ruf einen Krankenwagen! A. ist durch die Scheibe geflogen!“ Wie gelähmt suchte ich verwirrt ein Telefon, wählte die Nummer und landete in der Warteschleife! JA, richtig gelesen!
In! Der! Warteschleife! Beim Wählen der 112 hatte ich mit Vielem gerechnet (es war mein erstes Mal und ich durchforstete mein Hirn was ich als erstes sagen musste) aber nicht damit! … Dann nahm Jemand ab. Da die Kinder mit dem Transporter zum Parkplatz fahren durften meldete ich ‚Kind durch Windschutzscheibe‘. Daraufhin wurde ich seltsam ausgefragt. (Im Nachhinein weiß ich nun, dass sowas natürlich der Polizei gemeldet werden muss.) Das klärte sich aber schnell, denn er war durch die Scheibe der Durchgangstür geflogen. Nachbarin 2, Ärztin, legte sofort einen Druckverband an und stoppte so erstmal die Blutung. Nachbarin 3 kümmerte sich um die Scherben da wir alle barfuß waren. Ich machte mich mit den Mädels auf der Straße für den Krankenwagen bemerkbar und wiesen ihn in den Innenhof ein. Notarzt im Dienst war dann auch einer unserer Nachbarn. Der Kleene wurde versorgt und abtransportiert. Zum Glück konnte alles mit ein paar Stichen genäht werden und nichts gravierendes wurde durchtrennt. *erleichtertzeufz*

Der Schreck saß bei uns Allen tief

Wir brauchten etwas Zeit uns wieder auf den bevorstehenden ersten Schultag einzustellen und endlich die Ranzen zu Ende zu packen. Die Nacht war dementsprechend kurz und beim Frühstück am nächsten Morgen wurden die abenteuerlichsten Träume erzählt. Eines der Kinder träumte von einem Schutzanzug den es bekommen hatte und damit auch fliegen konnte, und meinte: „Sowas wünsche ich mir!“ Es folgte ein regelrechtes Wunschkonzert. Ich bereitete die Brotdosen vor und wurde gefragt: „Und was wünscht du Dir, Mama?“ Ganz in Gedanken noch immer bei dem vielen Blut vom Vorabend und der Vorstellung was gewesen wäre wenn es der Kopf und nicht die Hand gewesen wäre, antwortete ich sofort: „Dass Ihr alle gesund bleibt!“

Und das rief selbstverständlich „Murphy“ auf den Plan! Der hatte mal wieder nichts Besseres zu tun als sein „Law“ raus zu kramen und mir einen gehörigen Strich durch die Rechnung zu machen.

Samstag hatte das Spanienkind Hüftschmerzen und konnte kurzweilig nicht mehr auftreten. Ich schiebe sowas immer erst mal auf „wachsen“ und vermutete insgeheim Hüftschnupfen. Meine Standard-Reaktion: „Du musst mehr trinken!“
Sonntag ging alles wieder, aber die Haut an den Beinen war nun total sensibel und überempfindlich. Ich sagte nur: „Trink was!“
Montag blieb die Haut so und es steigerte sich den Rücken hinauf. Ich schob es weiter auf wachsen und auch auf die Umstellung auf eine neue Schule.
Dienstagabend kam er aber wieder runter und erzählte von Stromschlägen die durch seinen Körper schießen. „Mama ich glaube wir müssen mal zum Arzt!“ Ich schob es aber weiterhin auf „wachsen“ und „neue Schule“ und die gesamte Aufregung drum herum.

Gestern aber rief mich die Schule dann an, meinem Sohn ginge es nicht gut, ich solle Ihn lieber abholen. Die Stromstöße durch den Körper hörten nicht auf und er fühlte sich schlapp und müde. Wir fuhren direkt zur Kinderärztin. Die untersuchte Ihn von oben bis unten und versuchte vor allem herauszufinden ob das Hirn die richtigen Reflexe erzeugte.

Verdacht auf Hirnhautentzündung?

Jein! Sie könne nur Vermutungen anstellen.

Vermutung 1: Es gibt den Coxsackie-Virus. Der verursacht üblicherweise Sommergrippe, Magen-Darm-Beschwerden, Hand-Mund-Fuß-Krankheit und Fieber. Der grassiert wohl gerade verstärkt und das hatten wir in den Ferien ja quasi alles. Der kann in seltenen Fällen eben auch Hirnhautentzündung, Diabetes und anderes auslösen. Eventuell ist der noch aktiv. Seltsam ist, dass er zur Zeit Fieberfrei ist und die anderen Symptome schon ein paar Wochen her sind.

Vermutung 2: Die Nervenbahnen in unserem Körper haben eine Isolierung. Wenn diese Isolierung beschädigt ist, können solche Symptome auch auftreten. Das könnte man nur mit einem MRT feststellen. „Aber da warten wir lieber mal noch ein paar Tage ab, vielleicht ist es ja doch der Virus! Wenn das „Zucken der Nerven“ bis nächste Woche bleibt, dann kommen sie wieder und wir sehen weiter!“

Mit dieser Nachricht nach Hause entlassen saß ich dann auf der Terrasse und konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Es heißt also: Abwarten und Tee trinken! … Siehste … „was trinken“ hilft meistens also doch! *galgenhumorschmunzel*

Geduld ist aber mal sowas von GAR NICHT meine Stärke und ich habe natürlich gestern Abend die zwei Vermutungen gegoogelt. DUMMER FEHLER! Hätte ich nicht tun sollen. Nun rasen die Gedanken im Affenzahn durch meinen Kopf. Was mir da alles begegnet ist, möchte ich gar nicht aussprechen, sonst kommt Murphy wieder mit dem Hammer.

Dabei wollte ich mich doch diese Woche mal wieder so RICHTIG in meinen Schreibtisch konzentrieren. Nun hockt dieses ansonsten topfitte Kind hier, soll nicht in die Schule, langweilt sich zu Tode und geht mir gelinde gesagt AUF DEN (nichtvorhandenen) SACK! Und vor lauter Gedankenkarussell kann ich mich eh nicht konzentrieren, also hoffe ich, dass das rausschreiben hier nun was nützt.

In diesem Sinne: Schick mir Geduld!

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