Seit ein paar Tagen ist Dresden mal wieder in der nationalen und internationalen Presse!
Ja, wir haben nun auch eine Zeltstadt und ja es gibt Menschen die dagegen sind. Aber NEIN es ist nicht die Mehrheit in dieser Stadt, es ist die Presse die leider nur negativ darüber berichtet und es in die Welt hinausposaunt. Mich macht das mal wieder sehr traurig und ich überlege seit Tagen wie man Euch davon überzeugen könnte, das DAS nicht wirklich Dresden ist.
Kennen und lieben gelernt habe ich diese wundervolle Stadt vor 5 Jahren. Mein Mann wurde beruflich hierher versetzt und ich sah die Stadt an einem sonnigen Herbsttag zum allerersten Mal. Damals wie heute bin ich noch immer überwältigt von der Schönheit der Innenstadt, von der Offenheit der Menschen und wie schnell wir uns als „Wessis“ eingelebt haben. Nach dem extremen Hochwasser in 2013 war ich dann endgültig verliebt in Dresden und Seine Menschen. Noch nie in meinem Leben habe ich eine solche Solidarität und Hilfsbereitschaft unter wildfremden Menschen erlebt. Hier wurde einfach ALLES unternommen um die Stadt, die Häuser, Tiere & Co. zu retten, einfach Allen zu helfen und das ohne zu Zögern. Davon muss ich mal in Ruhe berichten.
Wir haben in unserer Wohnanlage eine tolle Gemeinschaft und feiern mit bis zu 20 Familien einmal im Jahr ein Sommer-Grillfest und stellen zu Weihnachten einen riesen Weihnachtsbaum im Innenhof auf. Im Ortsteil gibt es dreimal im Jahr Feuerwehr-Aktionen, zu denen sich dann das ganze „Dorf“ trifft. Von allen möglichen Seiten erfahre ich was so passiert und was meine Kinder so machen. Man passt aufeinander auf. Sprich, wir sind in der Gemeinde echt aufgenommen worden. Und das geht auch vielen anderen so, die aus Österreich, Irland, USA, usw. kommen.
Um so trauriger machte mich die Pegida-Bewegung (wie hier schon berichtet) und so manche Aussage von Menschen die ich hier kennengelernt habe. In unserer Nähe werden 3 Häuser zu Asylbewerberheimen umgebaut und ich höre immer mehr Stimmen die dagegen sind. Sehr erschüttert bin ich immer wieder wenn ich solche ablehnenden Sätze von den Menschen höre, dessen Familien im 2. Weltkrieg als Flüchtlinge hier aufgenommen wurden!
Erst war ich einfach nur wütend, über diese Fremdenfeindlichkeit! Während unserer Zeit in Spanien habe ich nämlich am eigenen Leib erlebt wie es ist so behandelt zu werden. Damals habe ich mir geschworen, dass ich den Rest meines Lebens dagegen kämpfen werde.
Inzwischen aber bin ich mal wieder begeistert was hier für die Flüchtlinge getan wird. Hier passieren nämlich auch so wundervolle gute Dinge für die Flüchtlinge, über die aber nur die lokale Presse schreibt.
Die großen Zeitungen sparen sich das mal wieder. Warum eigentlich?
Das übernehmen nun wir Blogger! Seit ein paar Tagen überlegen wir schon was und wie wir das am besten tun könnten und während ich Samstag auf einem tollen Konzert war, wo die Band auch für „Dresden bleibt nazifrei“ plädiert hat, war Rike von Nieselpriem fleißig und hat als gebürtige Dresdnerin Ihre Gedanken hier großartig niedergeschrieben und einen Aufruf gestartet.
Wir möchten nun die Dresdner Gesichter mit den Dresdner Stimmen sammeln und anschließend veröffentlichen. Lasst uns der Welt zeigen wie wir in Dresden wirklich sind.
Rike: „Schreibt mir an nieselpriem.blog@gmail.com. Schickt ein Foto von euch mit Vornamen, Alter und Dresdner Stadtteil (zum Beispiel: Henrike (45), Dresden-Pieschen), wer mag schreibt ein paar Sätze über unsere Stadt und eure Haltung zur allgemeinen Situation.“
Ich bin Simone (43), Dresden-Lockwitz
und mache mit diesem Artikel mit bei #dresdnergesichter