Ich bin schlecht für die Wirtschaft … ich Spar-Schwein … ich geizige Rabenmutter!

Letzte Woche gab es eine Bemerkung im Kindergarten, die mich nach einer kleinen Recherche nun doch ins Grübeln brachte. Nu brauch ich mal Deine Meinung!

Menschen die mich kennen, wissen das ich sehr selten „shoppen“ gehe und wenn, dann nur für die Kinder. Ich kaufe lediglich das, was wir WIRKLICH brauchen. Oft wäge ich das Preis-Leistungs-Verhältnis ab und überlege ob das nun wirklich sein muss.

Kleidung kaufe ich fast ausschließlich reduziert, ich liebe TK Maxx und alle „echten“ Outlets (Off- und Online) und auch hier nur das was sie wirklich brauchen. Die Kinder haben nur wenige hochwertige Einzelteile und tragen auch Sachen von Verwandten oder eben den großen Geschwistern auf. Und auch ich trage Klamotten auf, bis sie verschleißen oder total verwaschen sind. Wir tragen klassische Sachen, die keinem Modetrend entsprechen.

Wir leihen die Ski im Skiurlaub, da die so exorbitant teuer geworden sind und die Kinder jedes Jahr neue bräuchten. In dem Skigebiet wo wir hinfahren ist das Material für die Kinder umsonst wenn beide Eltern leihen und das ist dann günstiger als wenn nur die Kinder leihen, und so haben wir als Eltern auch keine eigenen Ski mehr sondern leihen. Was auch Platz im Keller schafft! *flüster*

Spielsachen bekommen die Kinder nur zu Weihnachten und Geburtstagen geschenkt. Und größtenteils auch nur von den Verwandten. Wir Eltern schenken eher so Sachen wie Fahrrad & Co., Kinderzimmermöbel oder andere benötigte Dinge. Einfach so gibt es hier gar nichts. Wenn sie sich von Ihrem Taschengeld was kaufen ist das o.k., aber auch das ist nicht allzu üppig. Die Schnuller- und die Zahnfee haben auch was gebracht, aber es gibt z.B. auch immer nur für das entsprechende Kind was, und nicht für die Geschwister.

sternSachen die zu klein sind, oder einfach nicht mehr benötigt werden, verschenke oder verkaufe ich wieder und auch die Kinder haben mitbekommen das man solche Sachen den Flüchtlingskindern schenken, oder für das Geld dann was „praktischeres“ kaufen kann.

Oft beobachte ich aber Familien in Geschäften oder im Freundeskreis, da bekommen die Kinder einfach so ein Spielzeug. Weil das Kind es sich eben gerade wünscht. Ich finde das erziehungstechnisch schlicht gesagt aber falsch! Denn Verzicht & Sparen lernen sind meiner Meinung nach genauso wichtig wie die Freude auf und über etwas Besonderes.

Im Kindergarten fragte nun heute, am Spielzeugtag, der Sonnenschein ein Mädchen aus Ihrer Gruppe, ob sie sich die mitgebrachte Puppe mit Pferd über das Wochenende ausleihen könnte. Da macht sie mit dem Nachbarsohn ab und an auch so. Das Mädchen sagte ja, dessen Mutter aber nein. Da wir die noch kaum kennen, hatte ich vollstes Verständnis und versuchte meine herzzerreißend weinende Tochter zu beruhigen, in dem ich Ihr versprach, die Puppe und das Pferd auf den Wunschzettel aufzunehmen. Ich fragte nach dem Hersteller, da sagte die Mutter: „Das mit dem Wunschzettel lohnt nicht, die gibt’s bei mytoys, die sind gar nicht so teuer!“

O.k. dachte ich, wieder so Eltern, die einfach so was kaufen. Selbst wenn die nur 5 Euro kosten würden (was ich nicht glaubte), würde die Lütte die nicht einfach so bekommen. Aber als ich dann online guckte, war ich erschrocken! Die Puppe kostet fast 20,00 Euro und das Pferd knapp 30,00. Das sind fast 50,00 Euro, die ich für viel Geld halte. Da wäre eine Figur ein Geburtstagsgeschenk von z.B. der Oma, aber sicherlich nicht einfach so, und schon mal gar nicht Beides!

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In diesem Sinne: Bin ich geizig? Bin ich zu sparsam? Wie machst du das mit dem Spielzeug und den Kids?

20 Kommentare

  1. Hallo,
    deine Gedanken zum Thema Geschenke und Konsum überhaupt finde ich interessant. Ich denke in vielem ähnlich. Ich bin zum einen in der DDR aufgewachsen, wo es eh nicht so viel gab, zum anderen habe ich 5 Geschwister, so dass das Geld schon gut eingeteilt werden musste. Neue Kleidung war so gut wie nie drin. Wir bekamen die Sachen von unseren Cousinen und ein neues Stück war etwas ganz Besonderes. Dinge wie Fahrräder, später mal ein Kassettenrecorder o. ä. mussten erspart werden. Ganz einfach so gab es bei uns nichts. Aber meine Mutter hatte Freude dran, viele kleine „Anlässe“ zu gestalten, wo es eine Überraschung gab. So hatten wir zum Beispiel zum ersten Advent immer ein kleines Geschenk auf dem Frühstücksteller liegen. Das waren Winzigkeiten, ein Püppchen für die Puppenstube oder so. Oder zum Fasching hat sie uns mal Männchen aus Bleistiften gebastelt. Oder es gab mal ein unliniertes Schulheft zum Malen. Das war irgendwie schön und ich denke gern dran.
    Ähnlich halten wir es mit unseren Kindern jetzt auch. Geschenke einfach so, vor allem in Größenordnungen, gibt es eher nicht. Höchstens eben solche Kleinigkeiten wie Malhefte, mal einen Stift, der ihnen gefällt. Wohoo, was hatte ich erst kürzlich für ein „tolles“ Einkaufserlebnis mit der 4jährigen, weil ich mich weigerte, eine Barbie mit Pferd für 20 € mal eben mitzunehmen … Da muss man durch. Ich denke, man tut den Kindern sonst keinen Gefallen. Es ist ja nicht so, dass der Kram dann das beste Spielzeug aller Zeiten wäre und monatelang Riesenfreude machen würde. Nach kurzer Zeit läge er in der Ecke. Ist ja schon genug da. Gerade die Kleine erzählt auch immer wieder, was die anderen Kinder so zum Spielzeugtag haben. Ich erkläre dann, dass eben die einen dieses und die anderen jenes Spielzeug haben und man nie alles haben kann. Wünsche, die lange bestehen und nicht bald vergessen sind, kommen dann eben auf die Wunschliste für Weihnachten und Geburtstag.
    Eine kleine Ausnahme ist der Urlaub. Da sind wir etwas großzügiger und es gibt mal eine Zeitschrift oder eine Kleinigkeit zum Spielen. Die Kinder wissen aber genau, dass das etwas Besonderes ist.
    Die Schulkinder bekommen ein kleines Taschengeld, über das sie frei verfügen können. Ich mache ihnen aber schon klar, dass weg eben weg ist und zum Beispiel so eine Kinderzeitschrift mit irgendeinem Plastikkrempel dran schnell Müll ist, während man nach 3 Monaten Sparen vielleicht ein kleines Lego kaufen könnte, an dem man lange Freude hätte. Entscheiden und ihre Erfahrungen sammeln müssen sie selbst. Dazu ist dieses Geld ja da.
    Auf Markenkleidung legen wir keinen Wert. Mal sehen, was sich da noch entwickelt, aber bisher ist es den Kindern egal (Sie sind 9,7 und 4). Hauptsache, ihre Kleidung gefällt ihnen. Ich nähe vieles selbst, und auf diese Sachen sind sie immer besonders stolz. Was gekauft werden muss, soll von so ordentlicher Qualität sein, dass es möglichst eine Weile hält. Der Name ist egal. Mehr könnten wir uns aber sowieso nicht leisten. Das Selbernähen ist ja so gesehen schon ein Schnäppchen, denn man bekommt Unikate von guter Qualität zwar für mehr Geld als bei H&M, aber doch weniger als im Markenshop. Und man weiß, wie es hergestellt wurde.
    Insgesamt würde ich sagen, wir vermitteln den Kindern, dass man weder alles haben muss, noch alles haben kann, dass auch Abgeben Freude macht und dass Geld nicht an den Bäumen wächst. Trotzdem dürfen sie auch erfahren, dass ein kleines Geschenk Freude macht (vor allem, wenn es nicht als Ersatz für Zeit und Liebe dient). Ich genieße es schon etwas, dass das Geld nicht ganz so knapp ist wie bei uns früher. Um den Wert der Dinge sollen die Kinder trotzdem wissen.
    Ich denke, es kommt auf die richtige Balance an, gerade, wenn man sich einiges leisten könnte. Wenn man das nicht kann, stellt sich die Frage danach, wie man es richtig macht, ja eher weniger.

    LG Doro

  2. Hallo,
    ich bin auch ganz bei dir. Zwischendurch Geschenke?
    Junior ist noch klein – bei uns gibt momentan noch Geschenke zu Weihnachten und Geburtstag, mit denen er noch nichts anfangen kann z.b. Spiele und dich ich dann im Laufe des Jahres hervorhole. Wie lange das noch geht? Ich weiß es nicht – aber wir fahren ganz gut damit. Ebenso hat er immer nur einen Bruchteil seiner Spielsachen – sobald diese langweilig werden, tauschen wir aus – mit vorhandenen Dingen.
    Und auch mit alternativen wie Klopapierrollen und Naturmaterial kann man tolle Dinge machen. Zudem haben wir einen Bibliotheksausweis und können uns hier, Musik, Hörspiele, Spiele und Bücher ausleihen.

  3. Julia Schöneberger

    Hallo!
    Danke dafür, dass meine Kinder nicht die einzigen sind, die „Familienkleidung“ auftragen! (Obwohl ich im Kindergarten zumindest mitbekomme, dass wir nicht die Einzigen sind. In der Grundschule beim Großen gibt es manchmal auch Nachfragen, warum er dieses oder jenes Disney-shirt oder so nicht haben kann.)
    Unsere Kinder machen beide Sport, verschiedene Dinge, teilweise recht teuer. Aber das finde ich wichtig und richtig. Ein Plastikspielzeug nicht. 50 Euro sind mir selbst als Weihnachtsgeschenk zu teuer, der Große wollte dieses Jahr Lego für 70 € und hat von sich aus beide Großeltern gebeten, sich das zu teilen. Wir bitten am Geburtstag immer um Action, also Gutscheine für Klettern, Schwimmen, Burgen besuchen, ….. Und das sind die Geschenke, von denen noch lange geschwärmt wird. Dafür gibt es auch eine Fotowand, wo die Erinnerungen einen Platz finden, auch für Urlaubsfotos.
    Wir könnten uns mehr leisten, aber ich kann doch nicht einerseits den Kurzen erzählen, dass unbedachter Konsum die Umwelt schädigt und unser „gespartes“ Geld bei ärmeren Menschen besser aufgehoben ist, aber andererseits alles einfach kaufen.
    Unsere einzige Schwäche: Bücher!

  4. Ein Geschenk für 50 Euro gab und gibt es nicht zwischendurch. Aber eine CD oder DVD, ein Buch oder ein Spiel schon. Das finde ich auch nicht schlimm, weil man sich selber im Laufe des Jahres ja auch mal eine Freude macht und sich etwas Schönes kauft. Ansonsten sind wir auch sparsam. Meine Kinder hatten auch nie Markenkleidung. Das war ihnen auch nicht wichtig, weil sie es von klein auf nicht gewohnt waren. Hauptsache die Kleidung hat ihnen gefallen und sie haben sich wohl gefühlt. Ich hebe auch viel auf, was gut ist und noch verwendet werden kann. So brauchte meine Tochter für ihre Kinder vieles gar nicht kaufen. Ob Wickeltisch, Kinderbett, Bettwäsche usw., Spielzeug, Babykleidung – alles da. Dadurch hat sie viel Geld gespart. Der ein oder andere in der Familie und Freundeskreis klagt, dass er mit dem Geld nicht auskommt, wirft aber alles weg oder verkauft es. Uns wird auch viel geneidet von Menschen, die eigentlich mehr Geld haben, aber eben nicht sparsam damit umgehen. Wir können letztendlich durch die Sparsamkeit auch einfach mal mit Tochter und Enkel etwas unternehmen ohne auf das Geld schauen zu müssen. Im Gegensatz zu den Neidern.

  5. Hi,
    Ich muss gestehen meine Jungs bekommen öfters mal eine Kleinigkeit zwischendurch. Aber nicht in der Größenordnung von 50€!! Eher so zwei drei €… Aber eben auch nicht nach dem Motto :will ich haben wird gekauft, sonder wie z.B. heute hab ich ein großes Paket Knete im Sonderangebot mit heim genommen. Die nächsten Tage wenn es grad passt (die alte knete trocknet langsam ein) gibt’s dann mal einen oder zwei Becher von der neuen.Oder neulich musste ich die Jungs zum einkaufen in ein großes Spielzeuggeschäft mitnehmen- haben ein Geburtstagsgeschenk gebraucht- und da hab ich schon im voraus gesagt sie dürfen sich etwas kleines aus suchen (jeder hat einen Bagger für 2€ bekommen).. sie sind jetzt auch erst 2,5 Jahre alt- wenn sie nicht ab und an etwas zwischendurch bekommen würden, hätten sie jetzt an Spielzeug (bis auf die Sachen von Weihnachten- je einen Bagger und ein Feuerwehrauto) nur Babysachen
    Und mit den Klamotten is es in dem Alter auch so eine Sache- die meisten Sachen kaufe ich online auf einem Zwillingsbasar.. und da muss ich zuschlagen wenn es grad was passendes gibt – für die aktuelle oder nächste Größe. An sonsten versuche ich eigentlich immer auf Angebote zu warten- Markenklamotten gibt es nie neu (alleinerziehend kann ich mir das nicht leisten) Und da meine Jungs nun mal die gleiche Größe haben is auch nix mit Sachen auftragen- ich verkaufe die alten Sachen dann immer an eine befreundete Zwillingsmama

  6. Ich finde das Thema sehr spannend und habe neulich auch mit meinem mann darüber gesprochen, weil es dieses jahr an Weihnachten bei uns etwas ausartete, weil großeltern & Co dann noch dies und das und jenes… Nun ja, am Ende war es einfach zuviel, die Große (gerade 4) völlig überfordert.

    Aber generell:
    Ich wurde (Jahrgang 1987, geboren in der „noch DDR“) wie wohl viele meiner Generation, sehr sparsam erzogen. Meine Eltern wuchsen in der DDR auf, da war mit „alles verfügbar und haben“ nicht viel los, im Gegenteil, man musste um Vieles kämpfen, feilschen, tauschen und lange laaange sparen. Das haben sie an Werten an mich weitergegeben.
    Genau wie du sagst: Keine teure Kleidung, Geschenke nicht außer der Reihe, zu den Anlässen dann auch Fahrrad, Möbel, oder zum Beispiel mal eine teure Winterjacke. Ich habe es gehasst!
    Ich habe es gehasst, zu warten. Andere Kinder fuhren im Sommer Fahrrad, ich musste bis Weihnachten warten. Andere Kinder bekamen Spielzeug zu Weihnachten, ich hatte mein „kontingent“ für eine teure Winterjacke vergeben. Andere bekamen im Sommer Dinge, ich habe aber vor Weihnachten Geburtstag und bekam immer nur im Dezember etwas und eine winzi-Kleinigkeit zu Ostern. Ich habe dadurch nicht gelernt, mich dann umso mehr zu freuen. ich habe gelernt, das Warten darauf zu hassen.
    Es war halt so, ich hab es hingenommen, aber heute….

    Heute bin ich das ganze Gegenteil. Wenn mir etwas gefällt, dann kaufe ich es. jetzt. Sofort. Natürlich nie auf Kredit, sondern nur, wenn ich das Geld dafür auch habe, aber meistens ist das so.
    Ich musste immer für alles sparen und warten, ich habe nie die Freuden des „Ja, das kannst du haben“ erlebt. Die gönne ich mir heute.
    Ich habe kreative Hobbys, und wenn ich neues Bastelmaterial brauche (ja, das kann teuer sein ^^), dann kaufe ich es. Jetzt. Sofort.

    Ich verstehe, dass viele denken, ihre Kinder müssten lernen, auch mal auf etwas zu warten und zu sparen. das ist grundsätzlich richtig. Aber es schließt ja nicht aus, dass man auch die Freuden des „Oh, das gefällt mir so – danke, dass ich es gleich bekommen habe“ kennen zu lernen. Und auch wenn dabei mal rumkommt, dass die Freude schnell verpufft, dann kann man ja darüber reden. Dann lernt das Kind auch, dass spontane Freude manchmal schnell vergeht und es sich lohnt, über etwas nachzudenken und zu warten, ob man es am nächsten Tag (in der nächsten Woche, …) immer noch genauso sehr möchte.

    Meine Tochter liebt eine bestimmte Art Spielfigur. Sie spielt so gern damit und deshalb bekommt sie ab und zu außer der Reihe eine davon. Der Preis ist verschieden zwischen 5 und 15 €, aber darauf schaue ich nicht. Ich weiß, sie freut sich JETZT darüber, sie spielt JETZT gern damit. Soll sie bis Ende des Jahres warten und solange was anderes tun? Klar, gibt es viele andere Spielmöglichkeiten. Aber wenn ich mit dem Argument komme, „dann muss sie bis dahin eben kreativ was anderes machen“, dann bräuchte ich die Figuren ihr gar nicht schenken, denn dann würde das Argument auch darüber hinaus gelten.
    Wieso soll ich sie ihr dann nicht JETZT schenken? Den Geldwert versteht sie noch nicht, daher ist es mein Ermessen, wie oft ich 5-15€ ausgebe. Für sie ist es eine heißgeliebte Figur. Sie ist dadurch glücklich. (Und nein, ich erkaufe mir damit nicht ihre Liebe. Ich verbringe viel Zeit damit, mit ihr zusammen mit ihren Figure zu spielen, weil das einfach ihre Welt ist und sie es liebt, mit mir oder dem Papa zusammen mit diesen Figuren Geschichten nachzuspielen und sich Abenteuer auszudenken).

    Ich erkläre ihr inzwischen den Zusammenhang zwischen arbeiten gehen, Geld verdienen und Geld ausgeben. Zum Teil hat sie das schon verstanden.
    Ich denke, wenn ich ihr beibringe, dass man mit guter Arbeit sein Geld verdient und damit dann machen kann, was man möchte und worüber man sich freut, dann ist das viel wert. Statt ihr soviel zu versagen.
    Ich möchte ihr als Grenze beibringen, dass man kein Geld ausgibt, das man nicht hat. Aber Geld das man hat, das darf man auch ausgeben. Jetzt. Sofort. Wenn man möchte.
    (Dass man fürs Alter anlegen soll, das bringe ich ihr auch bei, aber nicht mit 4 😉 Und ja, das tun wir auch. Wir geben nicht alles aus…)

    Ich denke also, dass es für deine Kinder nicht gut ist, wenn du sie ZU sparsam erziehst, aber das mache ich nur an meiner eigenen Erfahrung aus und ich verurteile dich auch nicht dafür. Wie in allem bei Erziehung gibt es hier kein absolutes Richtig und Falsch, es gibt nur Erfahrungen, Meinungen und Gefühle. Und Kommunikation. Wenn dein Kind dir also kommuniziert, WIE sehr sie sich etwas wünscht, vielleicht kannst du dann auf sie zugehen und ihr ab und zu auch mal einfach so einen Wunsch erfüllen. Wenn dir 50 € zu teuer sind, dann vielleicht etwas anderes. Oder eben auch nichts – so, wie es sich für dich als das Beste anfühlt.

  7. Ganz schwieriges Thema. Vorneweg: 50 Euro sind keine Kleinigkeit zwischendurch und fallen in die Rubrik Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk. Bei meinen Schwiegereltern haben die Kinder eine Sparbüchse, weil ich es untersagt habe, das sie zusätzlich zum von uns gezahlten, altersgemäßen Taschengeld noch Geld „frei verfügbar“ von der Oma dazu bekommen. Seitdem sparen sie es dort. Se dürfen aber nicht frei entscheiden, wie sie es ausgeben, weil es eben nicht „frei verfügbar“ ist. Sie durften sich aber schon einmal etwas großes zwischendurch davon kaufen, eine WII U, dazu mussten sie sich dann noch von Fahrzeugen trennen und Spielzeug verkaufen, um auch etwas dafür abzugeben.
    Sobald die Kinder größer werden, wird es sehr schwierig, sie von bestimmten Dingen auszuschließen. Mein Sohn (10 J.) hat Kinder in der Klasse, die IMMER das neueste Nationalmannschafts-Trikot haben, immer die neuesten Nike-Air usw.
    Als er nun im Herbst neue Schuhe gebraucht hat, wollte auch er nur zu Footlocker und auch nur die Nike Air haben gepasst. Überraschung. Damit kann ich aber leben – sie sind vielleicht zwanzig bis dreissig Euro teurer als ein „normaler“ Markenschuh, er hat außer über Limango gekauften Kamiks. die er zwei Jahre trägt keine anderen Schuhe für die Saison und Oma hat sie eh gesponsort. Im Kindergarten ist das echt alles noch total einfach, mein Kleiner trägt begeistert die Hoodies vom Bruder und vor allem die von dessen Kumpel auf, ob die Hose Löcher hat oder was auch immer ist total egal… seine Lieblingsschuhe sind von der Decathlon Hausmarke und ich seh noch keine große Entwicklung in eine anspruchsvollere Richtung. Ab dem Gymnasium ging es bei dem Großen dann aber los. Ein neues Fahrrad musste her (größenmäßig tatsächlich, aber nun gab es Wünsche nach Marke und Style). Er hat dann das gewünschte Rad bekommen, aber natürlich gebraucht gekauft. Ich frage mich immer noch, wer einem Zehnjährigen ein Fahrrad für 700 Euro kauft?? Es passten (wieder Überraschung 😉 ) nur die Tennisschuhe, die auch der beste Spieler aus der Tennisgruppe hat, zum Handballtraining musste ein Handball-Rucksack sein und ein Trikot-Satz, normale Sportkleidung ging nicht mehr. Sowas gibt es dann aber am Team-Tag mit 40% Rabatt gekauft im Sportgeschäft und dann als Geburtstagsgeschenk.
    Insgesamt bin ich begeisterte Outlet-Käuferin und dem Konsum durchaus zugetan – einer muss unsere Wirtschaft ja retten 😉 Mein Mann findet, die Kinder bekommen zu viel und man müsste ihnen das anders beibringen, ist aber selbst jemand, der Wünsche quasi zeitgleich erfüllt für sich selbst – Wasser predigen und Wein trinken quasi 😉
    In meinem Elternhaus war Geld knapp, aber ausreichend. Meine Eltern haben sich selten etwas gegönnt, für meine Bedürfnisse wurde aber immer gesorgt. Auch Markenkleidung gab es durchaus. Meine Mutter ist eine sorgfältige Haushaltsbuchführerin mit genauem Überblick über ihre Finanzen. Weder meiner Schwester noch mir konnte sie dies mitgeben. Meine Nichte hingegen ist wieder ganz ähnlich in finanziellen Dingen gestrickt wie die Oma. Insgesamt bin ich der Meinung, jeder sollte es halten wie er will und kann. Man weiß es eh nie, was die Kinder daraus für ihr Leben mitnehmen.

  8. Also bei uns gab und gibt es auch mal etwas zwischendurch, aber auch nicht für 50 €. Früher im Kleinkindalter war das eher selten, wenn ich jetzt so darüber nachdenke. Jetzt sind es hauptsächlich Bücher (weil die Bücherei bei uns schon fast „leergelesen“ ist) oder vielleicht auch mal was bei iTunes oder irgendwelche Taler bei einem Spiel auf dem Tablet. Aber unsere Tochter (fast 13) hat das noch nie so verlangt. Sie sagt immer zuerst, dass sie das selbst von ihrem Taschengeld zahlt. Und manchmal schenke ich es ihr einfach, weil ich Lust dazu habe. Und das finde ich auch legitim. Ich freue mich auch, wenn ich etwas geschenkt bekomme.

    Sie leitet daraus aber keinerlei Ansprüche ab, was mir zeigt, dass das nicht so viel schief gelaufen sein kann.

    Und beim Taschengeld habe ich mich noch nie eingemischt. Sie entscheidet schon immer alleine, wofür sie das Geld ausgibt. Finde ich auch wichtig, weil die Kindern nur so lernen, wie man mit Geld umgeht. Und ich lasse mir ja auch nicht vorschreiben, wofür ich mein Geld ausgebe.

    Einzig zum Nachdenken rege ich an, wenn sie – für meine Begriffe – etwas völlig Unsinniges kaufen möchte, aber sie allein entscheidet. Und es waren auch schon absolute Fehlkäufe darunter, weshalb sie jetzt auch immer ganz genau überlegt, was sie kauft.

  9. Ich denke, es muss alles im Rahmen sein – gar nichts zwischendurch finde ich persönlich genauso schlimm wie wenn ein Kind immer sofort jeden Wunsch erfüllt bekommt. Und an Weihnachten etc. muss es dann perverse Ausmaße annehmen, damit sich die Kinder überhaupt noch freuen können …

    Ich kann nur sagen, dass ich in einer SEHR sparsamen Familie aufgewachsen bin und massiv drunter gelitten habe. Als Kind war es nicht ganz so schlimm, aber das Teenie/Jugendliche sehr … irgendwann wurde immer mehr Geld abgezwackt, bis ich mir ab 16-17 sogar Kleidung (keine Sachen außer der Reihe, sondern wirklich benötigte Sachen) und Pflegeprodukte von 50€ Taschengeld selber kaufen mussten. Bezahlt wurden nur noch Schulsachen und Medikamente. Die „Folgen“ spüre ich bis heute noch … bin extrem sparsam, überlege mir zigmal, ob ich etwas wirklich brauche, habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mal was kaufe, was nicht unbedingt nötig war … das ist nicht schön und eigentlich auch eine Charaktereigenschaft, die ich an anderen ganz fürchterlich finde.

    Ich hoffe, ihr schafft es, die richtige Balance zu finden!

    Liebe Grüße!

  10. Hallo 🙂

    Gerade den Beitrag bei Facebook entdeckt und gleich gelesen.

    Ich habe zwar noch keine eigenen Kinder, aber ich kenne das von mir selbst und meinen kleinen Geschwistern.
    Wenn man immer wieder so zwischendurch etwas bekommt, lernt man den Wert nicht schätzen und hat es später schwer mit Geld umzugehen.
    Meine Geschwister (alle jünger als ich) haben/hatten so viel Spielzeug, dass sie mit neuen Sachen höchstens zwei bis drei Tage gespielt haben und es dann in der Ecke rumlag.
    Es war einfach zu viel so, dass sie vor lauter Reizüberflutung gar nicht wussten/wissen womit sie spielen sollten.

    Daher finde ich es super, wie du das regelst. Da sollten sich manche Eltern ein Beispiel dran nehmen 🙂

    Liebe Grüße

    Viviann vom Blog ‚Cosmic McCoy‘

  11. Leaphelina

    Guten Morgen. Ich habe deinen Beitrag gerade bei FB gesehen und ich finde deinen Standpunkt interessant. Aus der Sicht einer Erzieherin kann ich dir sagen, das es im Kleinkindalter egal ist was Kinder für Kleidung tragen. Wichtig ist nur, dass sie nicht Kaputt sind. Kinder interessieren sich nicht dafür, was ihre Spielkameraden anhaben. Für sie ist nur Wichtig, dass da jemand ist der mit mir Spielt.

    Wenn deine Kinder in die Schule kommen, könnte das etwas schwieriger werden. Kinder können Gemein werden. Besonders wenn sie den Unterschied zu IN und OUT Kleidung verstehen. Es muss nicht immer so Ablaufen, aber es KANN passieren das dein Kind irgendwann zu dir kommen wird und Fragt: „Mama, Warum habe ich Kleidung wofür mich andere Auslachen?“
    Kinder die viel Selbstbewusstsein haben, stört das nicht. Sie vermitteln ihren Freunden das sie sich in dem, was sie haben wohl fühlen.

    Ich habe noch keine Kinder, was aber daran liegt das ich erst seit drei Jahren mit meinem Freund zusammen bin und wir beide in der Ausbildung stecken. Aber ich habe zwei Neffen und während der eine bekommt was der will, wird bei dem anderen darauf geachtet das er es bei ihm nicht ausartet. Die Eltern leben getrennt und jedes Kind bei einem Elternteil.

    Ich bin auch jemand der nachher auf dem Flohmarkt Kleidung kaufen geht. Aber ich bin auch jemand der Qualität auf Schuhe und Outdoor Kleidung legt. Das haben meine Eltern schon getan, obwohl sie wenig Geld hatten.

    Mich würde mal interessieren, kommt dein Sparsam sein von der Erziehung bei dir? Also hast du das bei deinen Eltern schon so kennen gelernt? Oder vielleicht dein Mann? Habt ihr viele Nebenausgaben bei Versicherung, Essen oder Outdooraktivitäten?

    Ich wünsche dir einen schönen Dienstag und hoffe du fühlst dich von meiner Aussage nicht angegriffen 🙂
    Lg Lea

    • Hallo Lea,
      nein ich fühle mich nicht angegriffen! 🙂 Ich finde es sehr interessant was du schreibst.
      Ja, ich bin so aufgewachsen und ich finde es im Nachhinein goldrichtig so groß geworden zu sein. Mein Mann ist ähnlich und schätzt es sehr wie sparsam ich bin. Wir könnten uns das ohne weiteres alles auch in Marken und Mengen leisten, aber ich sehe eben nicht ein für eine Marke so viel Geld auszugeben, denn der Preis für viele Sachen hat oft dann doch nichts mit der Qualität zu tun. Ob eine Jeans von Esprit oder von Lagerfeld ist, sagt ja nichts über die Qualität aus und wenn ich sehe zu welchen Bedingungen die hergestellt werden und zu welchem Preis sie dann im Outlet sind, schlage ich eben erst im Outlet zu!
      Liebe Grüße
      Simone

  12. Hallo Simone,
    ich habe um ehrlich zu sein generell das Gefühl, dass die Meinungen rund um Geschenke sehr weit auseinander gehen. Für mich wäre die Preisklasse von Puppe und Pferd ein schönes Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk oder etwas, was sich meine Kinder selbst ersparen könnten – dann entscheiden sie, wann es gekauft wird. Jedoch empfinde ich 50 Euro nicht als ein „Extra für Zwischendurch“. Ich bin garantiert bei meinen Jungs nicht knauserig. Und ja, ein Buch oder eine Hörspiel-CD gibt es hier auch mal zwischendurch. Doch selbst zu Weihnachten und Geburtstag gibt es bei uns ein Budget, in dessen Rahmen die Wünsche auf dem Wunschzettel erfüllt werden. Wenn ich jedoch mitbekomme, was für Massen (und entsprechende Summen) teilweise bei Bekannten und Freunden der Kinder unter dem Weihnachtsbaum lagen (z.B. fahren hier inzwischen einige Hoverboards herum), bin ich durchaus öfter mal irritiert. Ich gönne es jedem, der es kann und seine Kinder verwöhnt. Doch manches kann ich diesbezüglich eben im Hinblick auf die Verhältnismäßigkeit und die daraus resultierende Selbstverständlichkeit, mit der dies gehändelt wird, nicht nachvollziehen.
    Liebe Grüße
    Sabrina

  13. Bei uns gibt es schon hin und wieder mal was zwischendurch, allerdings nicht in dem Preissegment. Die Baby- und Kinderkleidung für den Großen hab ich kartonweise in Ebay ersteigert, der kleine Bruder, der genau 3 Jahre und 3 Tage jünger ist, trägt jetzt alles nochmal, was dann noch gut ist, wird nochmal an die Verwandten weitergegeben. Was ich neu kaufe und wo ich auch auf gute Qualität achte sind Outdoor-Sachen und Schuhe. Aber auch die kann der Kleine dann nochmal anziehen. Spielzeug kaufe ich auch gern gutes, zwischendurch schon mal gebraucht, auf Flohmarkt oder Ebay, an Geburtstagen darf es auch mal etwas teurer sein. Wir haben ein Limit, wenn das was gewünscht ist, mehr kostet, wird halt mit den Omas und der Verwandtschaft zusammengelegt. Aber der Papa bringt es auch hin und wieder fertig, so Sachen zu kaufen, wo ich die Schnappatmung kriege…Aber davon geht die Welt nicht unter. Liebe Grüße Kerstin aus dem schönen Stuttgart

    • Liebe Kerstin, das mit der Schnappatmung kenne ich wenn der Papa dann mit den Weihnachtsgeschenk-Ideen um die Ecke kommt! 😀
      Danke für Deinen Kommentar! 🙂

  14. Ich habe stets auf hochwertiges Spielzeug geachtet. Lieber weniger, aber dafür haltbarer und weiter vererbbar. Puppenhaus und Stall habe ich selbst gebaut, damit haben alle meine Kinder gespielt und zu Weihnachten kommt letzteres auch immer wieder zum Einsatz. Ich halte von vielen Spielzeugtrends überhaupt nichts und schon gar nichts von Dingen die nicht die Phantasie anregen. Kleidung kaufe ich viel Second-hand. Warum? Weil dann bereits durch diverse Wäschen die Schadstoffe ausgewaschen sind. Natürlich gibt es auch mal neue Klamotten. Gut erhaltene Jeans sind ab einer gewissen Größe nur sehr schwer zu finden und meine Kinder sind alle sehr schlank.Die großen Kinder kaufen sich oft die Kleidung selbst. Sie sparen darauf, achten aber sehr auf zeitlose Klamotten. Wir leben im Überfluss und leider in einer Wegwerf-Gesellschaft.
    Für viele Klamotten bekommen jene Menschen die sie nähen/herstellen nur Cent-Beträge.
    Ich finde man sollte den Kindern früh diese Werte vermitteln.

  15. Rambazotti :)

    Also…- schönes Thema 🙂

    Nein, ein Pferd und eine Puppe für 50,- € gibt es bei uns auch nicht so!!! Aber hin und wieder was zwischendurch? Ja!
    Wir haben auch Bekannte, da bekommen die Kinder bei jedem Metro-Besuch Playmobil in Größen, die es bei uns zu Weihnachten gibt. Da frage ich mich auch, worüber sollen die sich noch freuen.
    Aber so so gar nix zwischendurch?? Ich freue mich doch auch, wenn die Kinder sich freuen 🙂 Und sie wissen, es ist eine Ausnahme!!
    Und nein, sie dürfen sich auch von ihrem Taschengeld nicht kaufen, was sie wollen… 😉

    Markenklamotten kaufe ich auch nur im Outlet. Wobei ich Esprit, Benetton etc. ganz regulär kaufe. H&M hat für den kleinen Mann nur so hässlich bedruckte Shirts und die Hosen passen einfach nicht… Und die Große hat inzwischen eh komplett ihre eigene Vorstellung. Teure Markensachen (wie die australischen Boots…) wünscht sie sich schon von sich aus zu Weihnachten.

    Wo ich mich dieses Jahr erstmals geweigert habe, sind die Match-Attax Fussball Sammelbilder. Aber augenscheinlich war mein Kind dieses Jahr nicht das einzige ohne Album…;-)

    Gönn Dir auch zwischendurch mal öfter was – die Seele freut sich und denk dran: Das letzte Hemd hat keine Taschen…:(

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