Ich gebe es lieber gleich zu: ICH HASSE KOCHEN!
Ich habe nun wirklich endgültig alles versucht, und über den absolut allerletzten Schritt berichte ich hiermit zähneknirschend, denn ich habe versagt und ab sofort sollte meine Familie lieber selber kochen lernen.
Die Vorgeschichte – Meine Koch-Kindheit!
Aufgewachsen bin ich in einer Groß-Familie mit selbständigen & kochfreudigen Eltern und Großeltern, die den ganzen Tag verfügbar waren, da unsere Firma gleich gegenüber dem Wohnhaus liegt. Meine Mum kochte jeden Mittag frisch für uns und mein Vater ist sogar Mitglied im Cuchi-Club. Dem Club kochender Männer! Meine Ausbildung absolvierte ich ein Jahr lang auf der Hotelfachschule, wo wir täglich mit einem Spitzenkoch (abends war er in einem gut laufenden Restaurant!) gekocht haben. Ich habe von selbst gemachten Kroketten, über das Zubereiten einer Zunge bis hin zum Ei im Schlafrock ALLES gelernt. Aber es hat mir leider nie Spaß gemacht. Während meiner weiteren Ausbildung in einem Hotel, durfte musste ich natürlich auch die Abteilung Küche durchlaufen, da es sich aber unter der Woche hauptsächlich um ein Tagungshotel handelte, wurde viel Tütenpulver angerührt. L Als ich mir dann beim Zwiebelschneiden noch die Fingerkuppe absäbelte und leichenblass vom Hilfskoch in die Klinik gefahren wurde war das Thema zum Glück schnell durch.
Das Single-Leben!
IN meinem Kühlschrank gab es IMMER Toast, Margarine, Käse, Milch und Sekt & AUF meinem Kühlschrank noch Nutella und eine Notpackung Miracoli. Ansonsten gab es ja die Kantine oder wir trafen uns nach dem Spätdienst auf eine Portion Spaghetti Carbonara in irgendeiner Kneipe in Düsseldorf, Nähe Nordstraße!
Meine Männer!
Waren entweder begeisterte Hobbyköche und/oder ebenfalls Gastronomen und beglückten mich mit Mehrgängigen Dinnern, oder hatten das nötige Kleingeld, bzw. die fehlende Zeit und wir gingen eben viel essen.
Und nun mit Familie!
Als unser erstes Kind gerade geboren war, machten meine Schwiegereltern uns MIR das größte/beste Geschenk meines bisherigen Lebens! Einen Thermomix! Dieser Wunderkessel kochte ab sofort für uns und übernahm bis auf bügeln und Rasen mähen alles was mir im Haushalt so gar keinen Spaß macht.
Da ich aber ja immer bestrebt bin auch mal Neues zu probieren, habe ich mich, nach vielen Gutscheinkarten aus diversen Online-Kauf-Paketen, auf einer Messe endgültig überzeugen lassen die HelloFresh-Box mal auszuprobieren. Dies ist KEIN gesponserter Artikel, der die Idee mit den zugeschickten Rezepten inklusive Lebensmitteln in den höchsten Tönen loben wird, sondern meine ehrliche Sicht auf die Box, die ich ganz normal bezahlt habe. 🙂
Ich bekam also an einem Mittwoch die erste Box geliefert, und hatte es prompt vergessen! *genhommelflöt* Ich saß nämlich mit Rike von Nieselpriem bei unserem ersten Kennenlern-Käffchen bei Ikea! Der Anruf des UPS-Fahrers erreichte nach einem kurzen Schweißausbruch seinen erfreulichen Höhepunkt, als dieser sagte: Ist ja alles gekühlt, ich stell das einfach vor die Tür! *erleichtertseufz*
Hab dann noch ein paar Besorgungen gemacht und auf dem Rückweg noch schnell den Sonnenschein aus dem Kindergarten abgeholt. Zuhause dann also gespanntes entpacken der Box.
Sehr gut verpackt bekommt man also nun alle Lebensmittel die für die mitgelieferten Rezepte benötigt werden. Nur Salz, Pfeffer & Öl sollte man im Hause haben. Es gibt eine Tüte mit Schafswolle und Kühl-Akku, die alles ent- und kühl hält, was in den Kühlschrank gehört. Eine Papier-Tüte mit schon dosierten Gewürzen und kleinen Dingen, eine Papier-Tüte mit Gemüse und ein paar lose Teile, alles fein säuberlich durch Trennwände gut verteilt.
DAS war alles in unserer Box für 2 Personen für 3 Tage! Es gibt auch 5 Tage und/oder mehr Personen!
Und DAS ist leider alles Abfall, der zu entsorgen ist. Den Kühl-Akku kann man weiter verwenden und die Wolle ist biologisch abbaubar, aber trotzdem finde ich es sehr viel Abfall für 3 Mahlzeiten.
Mit tatkräftiger Unterstützung des Sonnenscheins wird also das erste Rezept nun schnippelnd und reibend vorbereitet und alles schön angedünstet. Ich bemühe mich das alles ohne Thermomix und auf herkömmliche Weise zu erstellen und bin voll motiviert.
Ich bin angenehm überrascht über die Qualität der Lebensmittel und sehr begeistert von den kleinen portionsgerechten Verpackungen. Der Sonnenschein reibt noch den Parmesan und wir lassen es uns schmecken. Anschließend springt der Motivationsfunke auf das Kind über und sie kocht weiter. 😉
14 Tage und 9 Rezepte später – Mein Fazit!
DAS was ich fotografiert habe, war das erste und einfachste Rezept, da war ich noch voll motiviert. Inzwischen sind ein paar Tage und Boxen vergangen und ich habe an den Mittwochen je eine neue Box bekommen und ziehe heute mein persönliches Fazit:
Es gab einige Rezepte, da haute das mit der Zeit nicht hin. Ich habe mich stur an die Anweisungen gehalten, und wenn ganz am Anfang steht, das ich den Backofen anmachen soll, und dann aber erstmal 40 Minuten brauche um alles vorzubereiten, bis es dann in den Ofen kommt, habe ich in der Zeit eine Menge Energie zum vorheizen verplempert! 🙁
Nach drei Boxen, die ich jeweils direkt entsorgt habe, habe ich dann auch gelernt, dass die Verpackung nach einer Weile kostenfrei zurückgeschickt werden kann, wobei ich sowieso keinerlei Lust hätte die sperrigen Boxen und den restlichen Kram so lange aufzuheben.
Einige Rezepte sind recht aufwändig, und wenn ich überlege, dass ich die Box praktisch finde für Menschen die viel arbeiten und nicht viel Zeit haben, dann hätte ich vermutet, das es sich um schnell erstellte Gerichte handelt. Ich bin verwöhnt von meinem Thermomix, denn für mich ist das geschnippel, zerkleinern, hacken, würfeln, reiben, raspeln, schneiden, klopfen, pressen, rühren, mischen, usw. nix. Das macht sonst mein Thermi und das in logischer Reihenfolge, ohne dass ich mehrere Schüsseln, Schäler, Messer, Töpfe, Pfannen, Bretter & Co. benutze.
Die Sachen schmecken grandios, es sind großartige Produkte, die sehr lecker zusammengestellt sind. Also ruhig mal HelloFresh ausprobieren, nach 2 Boxen kann man jederzeit kündigen!
P.S.: Der einzige Grund warum mein Göttergatte noch bei mir lebt und unsere gemeinsamen Kinder auch einigermaßen gesund groß werden, ist ER, der hier täglich die Wundergerichte zaubert, aber dazu mehr in diesem Bericht über mein Lieblingsrezept für den Thermomix! 🙂
In diesem Sinne: Weiterkochen!
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