… wie mache ich eine Mutter-Kind-Kur … und zwar RICHTIG!

Man hört ja viel von anderen Müttern die zur Kur waren. Jeder dem frau erzählt, dass sie fährt, kennt eine Mutter die völlig unzufrieden zurückgekommen oder sogar abgebrochen hat und heim gefahren ist, weil es ja soooooo schrecklich war.
Auch diverse Foren und Bewertungsportale sind voll davon. Eigentlich völlig unverständlich, dass überhaupt noch so viele Mütter in die Mutter-Kind-Kur fahren! 😉

Meine Kur war Großartig und ich möchte Euch berichten warum!

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Viel zu viele Mütter fahren in die Kur und glauben „Da erhole ich mich und anschließend ist alles wieder gut!“.

Pustekuchen!

Was einem vor der Kur niemand sagt:

  • Deine Kinder schlafen da genauso schlecht wie Zuhause (vielleicht sogar noch schlechter)
  • Zwischen den Therapie-Terminen hast Du nicht unbedingt Zeit um Schlaf nachzuholen oder in Ruhe ein ganzes Buch zu lesen (über solche Ziele sollte frau beim Aufnahmegespräch übrigens unbedingt offen sprechen)
  • Die Kinder werden sich in der Kinderbetreuung nicht gleich so wohl fühlen wie sie das vielleicht Zuhause in KiGa oder bei Mama zuhause tun
  • Das Essen schmeckt anders
  • Es gibt nun nicht nur die eigenen lauten Kinder, sondern vielleicht VIELE LAUTE Kinder
  • u.v.m.

In der Kur lernt frau sehr viel darüber was sie vielleicht „falsch“ macht, was sie besser machen sollte, was sie anders machen könnte, wie es vielleicht einfacher wäre, was Ihr gut tut und, dass sie auch an sich selber denken muss und sich auch wirklich selber Gutes tun sollte, ….. aber es ist dann nach der Kur nicht BUMMS alles in Ordnung. Nein! Zuhause geht die „Arbeit“ erst richtig los, frau muss nämlich das was sie gelernt hat anschließend nun in ihrem „Alltag“ einsetzen, umsetzen und dauerhaft einfügen. Viel zu schnell verfallen wir nämlich in unsere alten Muster.

Wer mit einer Vorstellung in die Kur fährt und diese dann nicht in Erfüllung geht, ist enttäuscht. Wer in der Kur nicht zulässt das Ihr geholfen wird und sich nicht traut vor Ort Fragen zu stellen, bzw. sich zu äußern, was nicht gefällt, wird gestresst und unzufrieden. Wer sich unverstanden fühlt und keine Hilfe annimmt, wird sich zurückziehen oder abreisen. Und genau DIE sind es, die dann im Anschluss an die Kur über die Klinik schimpfen, den Therapeuten die Schuld geben und in den Bewertungsportalen dann die abschreckenden Kommentare hinterlassen.

Es lag nämlich natürlich an der Klinik, dass die Kinder nicht zur Ruhe gekommen sind, auf keinen Fall an der eigenen Einstellung und Unruhe der Mutter! Es lag natürlich am Essen das die Situationen am Mittagstisch eskalierten, und nicht an den unnatürlichen Erwartungen der Mutter, dass die Kinder sich in der Horde unruhiger Kindern von ganz alleine besser benehmen. Es lag natürlich an der Klinik, dass das Jüngste nicht in der Kinderbetreuung bleiben wollte, und nicht an der Tatsache das es noch NIE fremdbetreut wurde.

Ich kann nur sagen:

Die Therapeuten KENNEN Ihre Pappenheimer und wissen bei den anschließenden gemeinen Kommentaren in den Bewertungsportalen genau warum sich kein Kur-Erfolg eingestellt hat. Das ist aber den vielen Neuen Müttern gegenüber total unfair, denn dadurch werden viele Mütter vielleicht stark verunsichert und machen erst gar keine Kur. Denn DIE, denen die Kur echt was gebracht und denen es wirklich geholfen hat, die schreiben leider keine Kommentare. (Ich muss das auch noch immer machen, aber dieser Blog-Artikel für Euch war mir wichtiger!)

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Ich hatte nun das große Glück völlig unbelastet anzureisen.

Ich weiß das es 1-2 Tage dauert sich einzuleben. Ich habe ganz offen und ehrlich gesagt das mein größtes Ziel die Gewichtsreduktion ist und auch ganz offen über meine Erziehung-Sorgen gesprochen. Und ich muss sagen: Es war großartig. Ich hatte einen echt passenden Terminplan (der teilweise natürlich mit dem inneren Schweinehund in Konflikt kam), die Kinder waren nach normalen Anlaufschwierigkeiten wirklich gerne in der Betreuung. Ich fühlte mich komplett umsorgt! Die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich. Bei Sorgen, Fragen, Nöten und Unfällen wurde sich sofort und von allen Seiten kompetent und lieb gekümmert. Ich habe meine neue Lieblingssportart kennengelernt in die ich perfekt eingeführt wurde. Ich wurde von Schmerzen befreit, die meinen Körper schon lange plagten und auch von plötzlichen Neuen. Man merkte absolut was für ein tolles eingespieltes Team sich dort um uns kümmerte.

Und ich möchte hiermit meinen größten Respekt für alle Mitarbeiter der „Rehaklinik Borkum für Mutter-Vater-Kind“ aussprechen, denn wir erfuhren irgendwann, das ein Arzt-Kollege nur wenige Wochen vorher völlig unerwartet verstorben war und davon hat man nichts aber auch wirklich GAR NICHTS gemerkt. Mir hat es sehr gut gefallen, sehr gut getan und ich kann es JEDER Mutter nur empfehlen.

Außerdem möchte ich jedem Elternteil das Buch empfehlen, welches mir die Klinik bereits vor der Kur ans Herz gelegt hat. „Der Weg zum Kurerfolg!“*** Eine tolle Vorbereitung auf die Tage.

In diesem Sinne: Mach eine Mutter-Kind-Kur oder erzähl mir davon wenn Du schon warst! 🙂

34 Kommentare

  1. Hallo, wir (Mama, Tochter (9) und Sohn (3) fahren im Juli zur MuKi-Kur nach Borkum. Ich bin etwas verunsichert, weil man überall liest, man sollte Fahrräder und Strandkörbe vorab reservieren. Habt Ihr das auch vor Kurantritt gemacht? Lohnt sich das überhaupt bei einem vielleicht sehr vollen „Terminplan“? Darf man an den Stränden auch eine Strandmuschel (so ein Pop-up-Teil) aufstellen?

    Noch eine zweite Frage: da wir mit der Bahn anreisen, würde ich gern vorab ein Rückfahr-Ticket buchen. Wie wahrscheinlich ist es, dass man eine Verlängerungswoche bei der Kur bekommt?

    • Hallo Anja,

      also wegen Strandkorb und Fahrrädern kann ich nur sagen: die brauchst du nur am Wochenende (mein Tagesplan war ansonsten echt gut bestückt) und da ist eh Bettenwechsel und sicherlich mal was frei! Strandmuschel ist auch erlaubt und die hatte ich auch mit, das hat vollkommen gereicht! 🙂

      Da die Kliniken gerade im Sommer immer voll ausgebucht sind, ist es vermutlich schwer zu verlängern. Das würde ich einfach mal direkt in der Klinik vorab anfragen. Die waren echt superlieb.

      Erfolgreiche Kur wünsche ich! 🙂
      Liebe Grüße
      Simone

  2. Hallo,
    wir waren ja zur selben Zeit im gleichen Haus auf Borkum. Und ich kann deine Worte nur bestätigen! Uns hat es sehr gut gefallen, meine drei Kinder haben sich auch wohl gefühlt, das gesamte Team war einfach super! Mein kleiner war zu dem Zeitpunkt grad 16 Monate alt und die Betreuung hat alles möglich gemacht damit ich meine Termine wahr nehmen konnte. Klar haben sie nicht problemlos wie zu Hause geschlafen aber es waren keine schlaflosen Nächte. Das Essen hat allen geschmeckt und der trouble im Speisesaal keinen gestört. Nur eins würde ich nicht wieder machen, am Ende der Kur Adressen austauschen. Da meinte doch tatsächlich eine der Mütter mich mit fadenscheinigen Argumenten beim Jugendamt anzeigen zu müssen! Erstmal riesen Schock als der Brief kam, aber im Gespräch mit der Mitarbeiterin des Jugendamts konnte dann alles geklärt werden.

  3. Liebe simone,
    Ich fahre auch bald nach borkum zur kur! Kannst du mir vielleicht ein paar tips geben, da mein jüngster sohn (fast 2) noch keine fremdbetreuung kennt!? Und kann auch eine begleitperson für eine woche mit, wenn man nur 2 kinder hat?lg linda

    • Liebe Linda,

      ob eine Begleitperson mitdarf, liegt an der Klinik, und bei uns kam es auch auf die Belegung an, das solltest du auf alle Fälle direkt bei der Klinik anfragen! 🙂

      Und bezüglich der Betreuung kann ich Dir nur raten: hab Gedult, mit Dir und mit Ihm. Wenn Du nervös bist, dann überträgt sich das auf Deinen Kleinen. Wenn Du „loslassen“ kannst, dann kann er das auch! 🙂 Lasst Euch beide Zeit und vertraue auch auf die Ratschläge der Betreuerinnen, die spielen das Spiel JEDE WOCHE! 😉

      Ich wünsche Euch ganz ganz viel Spaß und grüßt mir Borkum! 😀
      Simone

  4. Denise Schoppe

    Ich habe mir viel zu viel im Internet zum Thema MuKi durchgelesen. Und leider waren da zahlreiche Kritiken zur Mutter-Kind-klinik mit auf borkum. Jetzt sitze ich hier und mache mir jetzt schon einen Kopf, ob alles gut geht… bin eindeutig reif für eine Kur. Ach ja, 3 Wochen ohne den Papa! Wie soll das gehen???

    • Liebe Denise,
      genauso habe ich auch hin und her überlegt ob ich soll oder ob ich nicht soll! Ich hatte sogar ein schlechtes Gewissen den Göttergatten hier 3 Wochen alleine zu lassen. Aber ich kann nur sagen, TU ES! Mein Mann war in der letzten Woche als Begleitperson bei uns. In der Klinik Leuchtfeuer war das gegen einen kleinen Aufpreis ohne Problem möglich!
      Und vergiss die Kommentare im Internet, wie beschrieben, sind das überwiegend die Kommentare von Patienten, bei denen die Vorstellung von der Kur nicht erfüllt wurde. Es sind die, die vor Ort sich nicht mit den Gegebenheiten abfinden konnten, keine Hilfe angenommen haben, und Ihr Leben so weiterleben wie bisher und diesen Nicht-Kur-Erfolg dann natürlich der Klinik und dem Essen oder den Mitarbeitern in die Schuhe schieben, statt an Ihren eigenen „Fehlern“ zu arbeiten. Denn frau muss sich dann auch mal eingestehen das vielleicht was schief läuft wenn nicht immer alles glatt läuft! 😉
      Wenn Du Dir keine Vorstellungen machst wie es wird, und offen bist für das was die dir da anbieten, dann wird es ganz ganz toll! 🙂
      Liebe Grüße
      Simone

  5. Wie alt dürfen Kinder höchstens sein, damit sie noch zur Mutter-Kind-kur mitdürfen. Wäre nett, wenn mir jemand eine Antwort auf diese Frage wüßte, weil es für mich sehr wichtig ist. Danke!

    • Liebe Susanne, Ich bin nicht sicher ob 12 oder 14, das gilt aber nur, wenn sie reine Begleitkinder sind. Sobald sie auch eine Indikation für eine Kur bekommen, dürfen Sie glaube ich älter sein. Frag doch mal bei Deiner Krankenkasse! 🙂

  6. Tanja Röcker

    Hallo ihr Lieben.
    Ich war vor knapp 3 jahren in der Mutter-Kindkur in Scheidegg und ich schwärme heute noch davon. Es waren ganz tolle 3 Wochen natürlich mit Höhen und Tief aber dessen war ich mir davor schon bewusst. Jetzt hat meine große Asthma diagnostiziert bekommen und wir dürfen nächstes Jahr wieder zur Kur. Diesmal Ost oder Nordsee. Und ich denke es wird wieder so lehrreich, schön, schwierig und lustig. Freue mich schon sehr drauf. Kann es wirklich nur jeder Mutter empfehlen. LG Tanja

    • Ich habe mir erst die Formulare von der Krankenkasse kommen lassen, dann den Arzt gebeten sie auszufüllen, Kur-Klinik aussuchen, und dann wurde es von der Krankenkasse genehmigt und ich habe gewählt wann wir fahren.

  7. Hallo, ich würde gerne eine Mutter-Kind-Kur machen, aber meine Ärzte (also mein Hausarzt und Kinderarzt) haben wir komplett abgeraten. Ich sollte lieber mal Urlaub machen, da hätte ich mehr davon. Obwohl ich gerne zu einer Kur fahren würde (abnehmen und Stressbewältigung). Das hat mich etwas verunsichert und ich hab gar nicht weiter versucht eine Kur zu beantragen. Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben Wie man am besten eine Kur beantragt bzw. wie kann ich meine Ärzte davon überzeugen. LG Katrin

  8. Nicole Borka

    Wir waren 2013 auf Borkum zur Kur und waren total begeistert. Wir würden uns freuen, dort nochmal hinzukommen.

  9. Hallo
    Ich habe mit meiner(13) Tochter 2011 also damals11.eine Mutter Kind Kur gemacht auf Borkum und es War super. Wir waren im Haus Leuchtfeuer . Top. Wir sind uns wieder viel näher gekommen und ich hatte auch mal Zeit für sie was im normalen Alltag immer schwierig ist .Arbeit Haushalt usw. Ich habe da viel mitgenommen an Ratschlägen .kann es nur empfehlen. Und wir hatten eine tolle Frauen Clique. Mit der wir uns immer noch treffen 😊 .

  10. Also war 3xin Mutterkindkur und es war das allerbeste für alle ich kann es nur jedem empfehlen ich darf leider nur noch alleine Fahren da meine Tochter mittlerweile 15 Jahre alt ist 🙂

  11. Mir hat damals mein Arzt abgeraten in eine Mutter-Kind-Kur zu fahren und mich stattdessen in eine Mütterkur (also ohne Kinder ) geschickt, und das war für mich persönlich die beste Entscheidung, ich habe dort einiges gelernt und auch gemerkt was zu der damalaligen Zeit daheim eigentlich nicht so lief wie es sollte.
    Kann dir daher echt nur Zustimmen, das im Anschluss an eine Kur die „Arbeit“ erst wirklich beginnt und man sollte die Zeit dort nutzen um zu lernen und /oder wie ich damals Kraft zusammeln um überhaupt was ändern zu können.
    Liebe Grüße
    Petra

    • Davon, muss ich gestehen, träume ich auch, aber ich bringe es nicht übers Herz die Lütten hier zu verlassen! Habe mir mal eine Yoga-Woche ganz alleine gegönnt. Aber 3 Wochen, das schaffe ich noch nicht! 🙂
      Danke für Deinen Kommentar!

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