Ja ich weiß:
Kleine Kinder – kleine Sorgen
Große Kinder – große Sorgen!“
Verfasser unbekannt
Diesen Satz fand ich lange total übertrieben, nämlich genau so lange, wie meine Kinder noch klein waren.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es später schlimmer werden könnte, wenn die Zeit des Windeln wechselns, Nase putzens, umkippende Gläser aufhaltens, nächtlichen aufwachens und des Hunger-und-schlechte-Laune-Jammern endlich vorbei ist.
Inzwischen weiß ich, es kommt schlimmer! 😉
Ja, die Sorgen werden größer! Da tauchen plötzlich Sachen auf im Leben Deiner Kinder, da wünscht Du Dir die vollgeschissenen Windeln zurück. Da gibt es plötzlich Einblicke in die Welten von Internet, Alkohol, Zigaretten, Drogen, Alleine weggehen & Co. Dann geht es plötzlich um Mobbing und heimlich angelegte Instagram-Accounts für doofe Lehrer. Selbst wenn Dein Kind nur indirekt beteiligt war wird das zum Schreck-Thema.
Du führst Diskussionen über wahlweise die Höhe des Taschengeldes oder der Absätze, die Länge des Rockes und Pullovers (meistens/nicht immer nur mit Töchtern) und hörst quasi täglich, dass ALLE ANDEREN natürlich mehr haben, mehr dürfen oder mehr bekommen.
ABER …
… der o.g. Spruch gilt ausschließlich beim Thema „Sorgen machen“. Wenn die Kinder erstmal „aus dem Gröbsten“ raus und alle vormittags in der Schule sind, wird es einfacher. Ehrlich!
Als allererstes fallen die ganzen Kinderkrankheiten weg. Ehrlich! Das Dauer-Thema „krankes Kind im Homeoffice“ hat sich quasi erledigt seit auch die Jüngste in der Schule ist. Und selbst wenn mal doch ein hartnäckiger Virus dabei ist und Jemand leidend hier rumliegt wird es einfacher, denn die großen Kinder kann man auch mal alleine lassen, bzw. leiden die einfach leiser! 😉
Wenn ich ehrenamtlich oder im Co-Working-Büro lange arbeite, machen sich die Großen selber Mittagessen oder wärmen etwas auf. Sie sind mit den Monatskarten total flexibel und haben ihr Nachmittagsprogramm sehr selbständig im Griff. Für die Lütte gibt es zum Glück einen Schulbus und sie ist nun ebenfalls stolze Besitzerin eines eigenen Haustürschlüssels.
Einkaufen gehen
… wird himmlisch, wenn man weder Alle mitnehmen, noch ständig überlegen muss wann man wieder Zuhause sein sollte. Mit den großen Kindern (15, 12 & 8) kann ich einfach kurz sagen: „Ich bin nochmal kurz weg!“ und kann gehen. Ohne dass ich Ihr Spielen unterbreche, ohne müdes Gejammer, ohne Schuhe suchen und anziehen. UND … und das finde ich am erholsamsten … ohne ständiges: „Mama, guck mal …!“ oder „Mama, kaufen wir das?“
Koffer packen!
Damit war ich zu Kleinkindzeiten stundenlang beschäftigt. Was darf ich auf keinen Fall vergessen, was ist noch in der Waschmaschine was unbedingt mit muss, gestern aber wahlweise noch vollgekotzt, vollgerotzt oder vollgekleckert worden ist. Das machen die heutzutage selber. Was mitsoll darf die Tage vorher eben nicht mehr angezogen werden. Und nach drei Reisen, auf denen sie garantiert was vergessen haben, wissen die dann auch an was sie denken müssen. Mit meinen Packlisten habe ich allerdings auch die wichtigsten Sachen aufgelistet und jeder arbeitet seinen Teil der Liste selber ab.
Die gibt es hier übrigens von Mutter zu Mutter als kostenfreien Download! 🙂
Ausgehen!
Beim ersten Kind hat es mich noch nicht gestört, dass die Freundinnen weiter ausgegangen sind, Abends lange raus waren und am nächsten Morgen ausschlafen konnten. Ich war so mit meinem erstes-Kind-Flausch beschäftigt, dass ich gar nichts vermisst habe. Beim zweiten Kind lebten wir in Spanien und alles war spannend. Da habe ich auch noch nichts vermisst. Aber beim dritten Kind, da war ich regelrecht eifersüchtig und beleidigt wenn andere Frauen die ich kannte abends einfach ausgegangen sind. Da mein Mann viel auf Geschäftsreise ist, war das nicht immer einfach möglich und oft waren wir ja auch gerade erst umgezogen und ich hatte noch keinen Freundeskreis mit dem ich überhaupt ausgehen konnte.
Jetzt aber sind meine Kinder so groß, da darf ich sie auch mal einen Abend alleine lassen wenn Papa auch nicht da ist. Ich genieße das sehr. Und inzwischen kann ich sogar auch über Nacht mal wegbleiben.
Haushalt
Ich halte mich schon immer für eine selbständige und emanzipierte Frau, die auch ohne Mann klar kommt. Ich kann als Handwerkertochter das Meiste selber und als Langzeit-Nur-Hausfrau mit einem Mann, der auf Geschäftsreise ist wenn man ihn braucht, mache ich das auch alles schon immer. So aber leider auch immer selbst und ständig.
Natürlich räumt mein Mann am Wochenende auch die Spülmaschine aus und mäht den Rasen, aber oft blieb das, wie auch die Wäsche und was alles so anfällt immer an mir hängen.
Und DAS ist jetzt anders. Mit großen Kindern kann man das nämlich wunderbar aufteilen ohne Angst, dass man das Geschirr ständig nachkaufen muss und die Pullover nur noch der Puppe passen. Hier hat inzwischen jeder täglich seine Aufgaben und so räume ich die Spülmaschine nicht mehr täglich sondern nur noch einmal wöchentlich aus. Den Müll bringe ich so gut wie gar nicht mehr weg. Und Schmutz-Wäsche sortieren, saubere Wäsche in die Schränke einräumen, Rasen mähen, Dekorieren, Tisch decken, kochen, Zimmer aufräumen oder Sachen bei eBay einstellen mache ich inzwischen schon fast wieder gerne, denn das machen die hier alle alleine!
Hausaufgaben
Die sind inzwischen so schwer, da bin ich raus! Da muss Papa ran wenn er mal da ist, oder Tante YouTube und Dr. Google. Es gibt inzwischen für ALLES das passende Tutorial! 😉
Es ist herrlich! Haltet durch Ihr Kleinkind-Mütter!
ALLES! WIRD! GUT!