Schlagwort: Kinder

  • Sicherheit im WWW … Blogparade #Internet4Kids

    Sicherheit im WWW … Blogparade #Internet4Kids

    Schon seit Ewigkeiten verspreche ich einen Text über die Medienerziehung im Hause Leithe. Nun kam von AVM und der SwissBlogFamily der Aufruf zu einer Blogparade zu dem Thema und da dachte ich mir, Mensch, das ist doch DIE Gelegenheit endlich das Versprechen einzulösen.

    Ich habe vor ein paar Wochen ein Foto mit dem Spruch „Immer wenn ein Kind vor einem Smartphone sitzt, stirbt auf einem Baum ein Abenteuer“ auf Facebook gepostet, für das ich böse Kommentare erhielt, weil manche das etwas anders verstanden haben, bzw. sich angegriffen fühlten. Dazu kann ich nur sagen: Auch meine Kinder lassen Abenteuer sterben! Auch meine Kinder müssen nicht nur draußen spielen! Aber … ich finde aber es gibt Orte, da sollten Smartphones & Tablets einfach nicht genutzt werden. Weder um Kinder zu beschäftigen, noch sollten Erwachsene das tun! Für mich sind das z.B. Restaurants, Kinos, Theater aller Art, Kirchen & Friedhöfe. Alles leider schon erlebt!

    UND … ich differenziere total zwischen kleinen Kindern (0 – 4 Jahre), Kindern (4 – 12 Jahre) und Jugendlichen (12 – 18 Jahre). Hier also nun meine Antworten auf die Fragen:

    Wie bereitet ihr eure Kinder auf die Weiten des Internets vor?

    In erster Linie sprechen wir mit den Kindern sehr viel und sehr offen über alle Gefahren die sich im Internet, aber auch außerhalb befinden. Wir klären die Kinder auf über böse Menschen die Ihnen begegnen können und vor allem, dass sich Diese im Internet viel besser tarnen können. Immer wieder mache ich Ihnen klar, dass es die Jugendschutzbegrenzungen für Filme nicht umsonst gibt und gucke noch immer ab und an über die Schulter, was sie denn da auf YouTube gucken. Ich kläre sie auf, wie Prominente um Klicks und Werbeeinnahmen kämpfen und dass oft nicht alles ist wie es online scheint.
    Ich habe allerdings berufsbedingt und als Bloggerin auch andere Einblicke in die Social-Media-Kanäle als das Jemand hat, der weder Facebook, Twitter noch Instagram & Co. kennt. Ich plädiere sehr dafür, dass diese Themen in die deutschen Lehrpläne aufgenommen werden. Das finde ich sehr viel wichtiger als die Arten des Reisanbaus in China. Für Eltern, die keine Ahnung von den neuen Medien haben ist es nämlich quasi unmöglich Ihre Kinder darauf vorzubereiten.

    Gibt es eine Möglichkeit, sie vor gefährlichen Inhalten zu schützen, ohne dass die Eltern permanent daneben stehen müssen?

    Ja, aber von den Methoden halte ich gar nichts! Für alle technischen Geräte gibt es Kindersicherungen, Kinderprogramme, Kindereinschränkungen, Internet-Schutz, Kinderbeschränkungen, Kinder-Was-Weiß ich. Auch ich hatte so ein Programm für den PC besorgt. Aber der GG hat mich zum Glück davon abgehalten es zu installieren. Sein Argument hat mich direkt überzeugt: „Wir sollten Ihnen lieber den richtigen Umgang damit zeigen!“
    Und damit hat er Recht, denn alles was wir hier Zuhause einschränken, wird nur umso interessanter und dann nutzen sie es bei Freunden, unkontrolliert, doppelt und dreifach. Also bereiten wir sie lieber Schritt für Schritt darauf vor und begleiten sie intensiv in die Welten des Internets.
    Vor allem bei Hausaufgaben, die online recherchiert werden sollen sitze ich daneben und unterbinde endloses surfen irgendwann. Denn man verliert sich ja auch in der Flut an Informationen.

    Schränkt ihr die Mediennutzung eurer Kinder ein, oder lasst ihr ihnen freie Hand?

    Als meine Kinder klein waren, habe ich sie von Internet & Co. ferngehalten. Sie durften Abends das Sandmännchen gucken und das war der einzige Bildschirm mit dem sie zu tun hatten. Das ist natürlich nicht einfach, wenn die großen Geschwister schon mehr dürfen, aber diese Diskussionen führe ich gerne. Denn bei uns gilt gleiches Recht für Alle! Die Kinder haben je nach Alter ein tägliches Zeitfenster für „Medien“. Sie sagen wann (Zeitpunkt) und was (Nintendo, Fernsehen, Handy oder Tablet) und ich sage eben wann Schluss ist. Die 7-Jährige darf derzeit 30 Minuten und die beiden „Großen“ 60 Minuten täglich. Wobei die TT (wird 14) ein Smartphone besitzt uns in Schulpausen und während Busfahrten natürlich zusätzlich „herumdaddelt“.

    Mein Tipp: Vor und nach den Hausaufgaben oder dem Üben des Instruments müssen zum Spielen am Bildschirm jeweils 30 Minuten Pause sein. Denn das Hirn muss das gelernte, wiederholte und geübte erst einmal abspeichern. Man sollte also eine halbe Stunde nicht an einem Gerät sitzen. Und da ich nach dem Prinzip: Erst die Arbeit und dann das Vergnügen lebe, kommen erst die Hausaufgaben oder das Üben und dann erst das Tablet spielen oder Film gucken.

    Außerdem ist die Mediennutzung beschränkt auf das Erdgeschoss. In Büro, Wohnzimmer, Küche, Bad und der Hängematte im Treppenhaus lungern also dann Kinder mit Handy und Tablet herum. Im OG sind die Schlafzimmer und dort nehmen auch wir Erwachsenen keine elektronischen Geräte mit hin. PC, Laptop und Fernseher gibt es hier in keinem der Kinderzimmer. Und dank der tollen Einstellungsmöglichkeiten der Fritz-Box schaltet sich unser WLAN um 23:00 Uhr aus und um 07:00 Uhr erst wieder an.

    Habt ihr euch dazu überhaupt schon einmal Gedanken gemacht?

    Oh ja, als Eltern macht man sich doch immer, überall und über ALLES Gedanken. Spätestens als wir statt dem 3. Nintendo dann Tablets angeschafft haben, mussten wir uns ganz viel Gedanken machen.

    Wir hatten inzwischen auch schon die verschiedensten Systeme:

    • Medienentzug als Bestrafung („Wenn du XY jetzt nicht machst, ist Tablet für heute gestrichen!).
    • Mediennutzung als Belohnung (für tägliche Aufgaben / Hilfe im Garten/Haushalt gab es Bonusminuten).

    Aber das wirkt immer nur für ein paar Monate, dann zieht das auch nicht mehr. Also wechseln wir ab und an mal.

    Ich habe inzwischen ein paar Elternseminare in der Schule der Großen gehabt und viel über Mediennutzung, Medienkompetenz und auch die Suchtgefahr gelernt. Stundenlang könnte ich über dieses Thema sprechen. Ich sah mich dort immer bestätigt, mit meiner Medienerziehung. Uns wurden die Materialien vom BMFSFJ empfohlen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gibt viele gute Tipps zu dem Thema.

    Im November besuche ich die #swissblogfamily, eine Konferenz auf der sich schweizer, deutsche & österreichische Familienblogger treffen, austauschen & ganz viel lernen. Die waren es auch die mit AVM zu dieser Blogparade aufgerufen haben und an der ich sehr gerne teilgenommen habe.

    In diesem Sinne: Ich werde berichten.

  • Meine kleine Mütterbeichte … oder … Der kleine Spielehass möchte aus der Memoryecke abgeholt werden!

    Meine kleine Mütterbeichte … oder … Der kleine Spielehass möchte aus der Memoryecke abgeholt werden!

    Ich muss mal was beichten! Ich habe eine Spiele-Allergie!

    Also nicht direkt eine Allergie gegen Spiele oder das spielen allgemein! Es ist eher so eine Neue-Spiele-für-unseren-Haushalt-Allergie. Oder vielleicht doch eine allgemeine Gesellschafts-Spiele-Allergie!? Ach lies einfach weiter und bild Dir Deine eigene Meinung.

    Wir ersticken in Spielen! Es gibt sie in ALLEN Größen, Formen, Farben und Schränken im Haus. Allergieauslöser in ALLEN Ecken und RAUEN Mengen! Es fing an mit den Exemplaren aus meiner Kindheit Ich entdeckte einige Spiele auf dem elterlichen Dachboden und als ich dann Kinder hatte nahm ich sie mit. Hinzu kommen die Spiele, die man als Erwachsener besitzt. Dann erbten wir sehr viele von der Verwandtschaft mit schon älteren Kindern. Irgendwann wünschten sich unsere Kinder dann bestimmte Spiele und zuguterletzt brachte quasi jeder Besuch Gesellschaftsspiele statt Schoki & Co. mit! Finde ich ja auch toll, mache ich aus pädagogisch wertvollen Gründen ja auch ab und zu wenn wir befreundete Familien besuchen fahren, aber dadurch besitzen wir wie ich nun bei der letzten Aufräumaktion feststellen musste 5 x Memory, 3 x Mensch-Ärger-Dich-Nicht, 6 x Würfel-Puzzle, 3 x Elfer-Raus, 3 x Monopoly, 128 Kartenspiele, usw. (Die 4.628 Puzzle erwähne ich hier jetzt nur am Rande!)

    Dem Merchandising-Wahn der Spielindustrie sei Dank, selbstverständlich je eines von Barbie, Cars, Hello Kitty, Star Wars, Eiskönigin, Yakari und so weiter und so weiter!

    Ich habe beschlossen, ich werde nun mal nach und nach einige Exemplare aus der Sammlung verschwinden lassen und wenn´se Keener vermisst, werden sie weitergeben! *flüster* Wir spielen nämlich sowieso immer die Gleichen!
    Aber PSCHT! *zeigefingeraufdielippenleg*

    Und das sind nur die, die im Wohnzimmer lagern…

    DAS liegt allerdings an mir! *kleinlautzugeb*

    Wir haben inzwischen natürlich auch ganz viele von diesen neu erfundenen Spielen. Damit die Merchandise-Werbe-Trommel weiter rotiert werden meiner Meinung nach echt ziemlich schwachsinnige Spiele erfunden. Damit wieder Großeltern auf die entzückten Schreie Ihrer Enkel in der Spielwarenabteilung reinfallen! *augenroll* Und wer darf das wieder ausbaden? RÖSCHTÖÖÖHHSCH! ICH! Wenn meine Kinder dann Nachmittags und am Wochenende kommen mit zuckersüßem Lächeln und diesem treuen Dackelblick: „Mamaaaahhh, spiel´n wir wahaaaas?“, dann antwortet die genervte und gestresste Mutter, auch wieder ich, in den positiven Fällen mit: „Aber nur was Schönes!“ Und MEINE Kinder wissen inzwischen ganz genau was das bedeutet, nämlich dass Mama keines von diesem neumodischen Kram spielen möchte!

    Just for Info: In den negativen Fällen (die leider öfter vorkommen) kommt das übliche: „Nein, Mama hat keine Zeit!“

    WENN ich dann also mal Zeit habe, will ich immer nur die üblichen Spiele spielen. Irgendwann halten die mich wahrscheinlich für altmodisch! *theatralischaugenroll* Aber ich bin nicht antiquiert, ich habe bloß ein etwas überfordertes Mami-Hirn. Ich bin auch nicht zu faul, echt nicht! Ich gebe einfach offen zu, ich kann und will mir diese komplizierten Spielregeln einfach nicht mehr merken. Selbst wenn ich mich da mal reingearbeitet habe (was meistens schon das Zeitfenster, was ich zum Spielen habe, ausfüllt), dann kann ich die doch schon nächste Woche nicht mehr. Geschweige denn in 3 Monaten wenn das Spiel das nächste Mal rausgekramt wird. Ich bleibe lieber bei MauMau, SchwarzerPeter & Co.

    … NACH der Aussortier-Aktion!

    Ausnahme 1: Ich spiele mit keinem einzigen Kind mehr (egal welche Altersklasse) auch nun eine einzige Partie Memory, da ist vorher schon klar wer gewinnt!

    Ausnahme 2: Phase 10 … das habe ich vor ein paar Jahren gelernt und bin nun süchtig!!!

    Und zum Glück sind die Kinder nun alt genug um in ganz schlimmen Langeweile-Phasen auch mal allein mit den Geschwistern oder Freunden Eines aus der Familiensammlung zu spielen. *frechgrins*

    In diesem Sinne: Mal ehrlich! Wie oft spielst du mit Deinem Kind ein Gesellschaftsspiel?

  • Ist das nun lustig oder traurig? #kinderfragen

    Ist das nun lustig oder traurig? #kinderfragen

    Ich bin mir da heute nicht mehr so sicher! Damals fand es niedlich und total lustig! Aber je länger ich darüber nachdenke …

    Es war einmal … vor ungefähr 12 Jahren

    Wir lebten in La Coruña an der nordspanischen Atlantikküste. Ein warmer Sommer-Abend. Die Sonne war gerade untergegangen. Es war einer dieser riesigen Plätze in der Innenstadt. Außen herum Straßencafés in denen die Menschen sitzen, Tapas essen, quatschen, lachen, genießen. Die Kinder, die in Spanien auch nach Sonnenuntergang noch lärmend herumlaufen dürfen ohne dass sich Jemand gestört fühlt, rasen fröhlich kreuz und quer über den Platz. Für mich echtes Urlaubsfeeling. *seeligseufz*

    Ich sitze mittendrin und meine damals 2 Jährige rennt mit den spanischen Kindern herum als hätte sie noch nie in Ihrem Leben was anderes gemacht. Wir sind angekommen. Wir fühlen uns wohl hier.

    Irgendwann taucht ein Clown auf. Es bildet sich schnell ein Kreis um Ihn und alle beobachten Ihn. Ich kann mir meine Kleine gerade noch schnappen, bevor sie in der Kindermenge verschwindet. Ich halte sie auf dem Arm und wir gucken eine Weile zu. Ich erinnere mich nicht mehr ob der wirklich gut war, oder nicht. Aber es wurde natürlich gelacht.

    Da fragt mich mein Kind: „Mama, warum lachen die alle?“

    Ich stutze etwas, überlege aber dann, ob unsere Tochter in Ihren schon spannenden ersten zwei Jahren überhaupt schon mal einen Clown gesehen hat. Vermutlich nämlich nicht. Für eine lange Zirkusshow war sie mir bisher zu klein und selbst wenn in einem Kinderbuch mal einer abgebildet war, sah der vermutlich etwas anders aus. Und Diesen, ja Diesen verstehen wir natürlich auch nicht. So weit reichen unsere Spanischkenntnisse noch nicht.

    Ich antworte also: „Das ist ein Clown! Der macht und erzählt da Blödsinn. Und das finden die Menschen total lustig und lachen darüber!“

    Eine Stunde später

    Wir sitzen im Auto und fahren nach Hause. Nach einem scheinbar immensen Kinder-Denk-Prozess, fragt mich das Tochterkind von der Rückbank auf ihre niedlich kindlich empörte Art aber gut gelaunt:
    „Mama, über mich lachst du nie wenn ich Blödsinn mache!“

    Im ersten Moment hab ich das gar nicht kapiert. Dann aber dämmerte mir was sie meinte und ich bracht hinterm Lenkrad fast zusammen vor lachen. *prust* Ich habe mich aber zusammengerissen und Ihr dann versucht zu erklären das es guten und schlechten Blödsinn gibt. Und, dass „sich zum Affen machen“ wie der Clown eben guter Blödsinn und „den gesamten Inhalt einer Zahnpasta-Tube ins Klo drücken“ oder „der Puppe die Haare abschneiden“ eben schlechter Blödsinn ist, über den ich nicht lachen kann.

    Bisher habe ich mich köstlich darüber amüsiert und diese Anekdote auch schon ein paar Mal genauso erzählt. Aber als ich das nun in Kurzversion für ein Interview aufgeschrieben habe, bekam es einen bitteren Beigeschmack.
    Habe ich vielleicht irgendein Urvertrauen in ihr zerstört, weil ich über „anderer Leut´s Blödsinn“ lache aber nicht über Ihren?

    In diesem Sinne: Lustige Geschichte oder bedenkliche Gedanken eines Kindes?

  • Wie ein einziger Moment einfach alles ändern kann

    Wie ein einziger Moment einfach alles ändern kann

    Wir erleben hier gerade spannende Wochen! Mein Kopf kommt mal wieder mit verarbeiten nicht hinterher. Ich komme nicht zum Schreiben und so stapeln sich hier die Gedanken. Eigentlich wollte ich in den nächsten Tagen über die tolle Einschulung und die schönen Ferien erzählen, aber nun muss hier erstmal was anderes aus meinem Hirn. Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen beim Sortieren meiner Gedanken.

    Schon vor den Ferien gab ein internes Jobangebot aus der coolen Stadt dieses Planeten und insgeheim planten wir wieder mal bereits den Umzug. Daraus wurde aber nun nichts.
    Im Urlaub waren wir alle abwechselnd krank und die geplanten Ausflüge fielen wettertechnisch, bildlich und überhaupt ins Wasser.
    Wir, die Kinder und ich, waren zum allerersten Mal in den Sommerferien nicht in NRW bei meiner Familie, sondern die waren in Etappen hier bei uns.
    Und zum krönenden Abschluss der Sommerferien dann Freitags Willkommensfest in der neuen Schule des Spanienkindes, Samstags die Einschulung des Sonnenschein und Sonntag die steigende Spannung auf eine neue Klassenlehrerin für die TT.

    Die Feier am Freitag war sehr schön gemacht. Sogar der GG hat es rechtzeitig aus dem Büro geschafft. Das kommt so gut wie NIE vor. 🙂
    Unsere Einschulung am Samstag war Superklasse und endete feuchtfröhlich mit vielen Nachbarn beim Grillen im Innenhof.
    Der Sonntag war geprägt von gemeinsamen Resteessen im Innenhof und dem Aufräumen der Partyutensilien und -dekorationen.

    Wir hatten uns gerade von Allen verabschiedet und räumten die letzten Sachen in unsere jeweiligen Hauseingänge, als Nachbarin 1 reinstürzte und schrie: „Ruf einen Krankenwagen! A. ist durch die Scheibe geflogen!“ Wie gelähmt suchte ich verwirrt ein Telefon, wählte die Nummer und landete in der Warteschleife! JA, richtig gelesen!
    In! Der! Warteschleife! Beim Wählen der 112 hatte ich mit Vielem gerechnet (es war mein erstes Mal und ich durchforstete mein Hirn was ich als erstes sagen musste) aber nicht damit! … Dann nahm Jemand ab. Da die Kinder mit dem Transporter zum Parkplatz fahren durften meldete ich ‚Kind durch Windschutzscheibe‘. Daraufhin wurde ich seltsam ausgefragt. (Im Nachhinein weiß ich nun, dass sowas natürlich der Polizei gemeldet werden muss.) Das klärte sich aber schnell, denn er war durch die Scheibe der Durchgangstür geflogen. Nachbarin 2, Ärztin, legte sofort einen Druckverband an und stoppte so erstmal die Blutung. Nachbarin 3 kümmerte sich um die Scherben da wir alle barfuß waren. Ich machte mich mit den Mädels auf der Straße für den Krankenwagen bemerkbar und wiesen ihn in den Innenhof ein. Notarzt im Dienst war dann auch einer unserer Nachbarn. Der Kleene wurde versorgt und abtransportiert. Zum Glück konnte alles mit ein paar Stichen genäht werden und nichts gravierendes wurde durchtrennt. *erleichtertzeufz*

    Der Schreck saß bei uns Allen tief

    Wir brauchten etwas Zeit uns wieder auf den bevorstehenden ersten Schultag einzustellen und endlich die Ranzen zu Ende zu packen. Die Nacht war dementsprechend kurz und beim Frühstück am nächsten Morgen wurden die abenteuerlichsten Träume erzählt. Eines der Kinder träumte von einem Schutzanzug den es bekommen hatte und damit auch fliegen konnte, und meinte: „Sowas wünsche ich mir!“ Es folgte ein regelrechtes Wunschkonzert. Ich bereitete die Brotdosen vor und wurde gefragt: „Und was wünscht du Dir, Mama?“ Ganz in Gedanken noch immer bei dem vielen Blut vom Vorabend und der Vorstellung was gewesen wäre wenn es der Kopf und nicht die Hand gewesen wäre, antwortete ich sofort: „Dass Ihr alle gesund bleibt!“

    Und das rief selbstverständlich „Murphy“ auf den Plan! Der hatte mal wieder nichts Besseres zu tun als sein „Law“ raus zu kramen und mir einen gehörigen Strich durch die Rechnung zu machen.

    Samstag hatte das Spanienkind Hüftschmerzen und konnte kurzweilig nicht mehr auftreten. Ich schiebe sowas immer erst mal auf „wachsen“ und vermutete insgeheim Hüftschnupfen. Meine Standard-Reaktion: „Du musst mehr trinken!“
    Sonntag ging alles wieder, aber die Haut an den Beinen war nun total sensibel und überempfindlich. Ich sagte nur: „Trink was!“
    Montag blieb die Haut so und es steigerte sich den Rücken hinauf. Ich schob es weiter auf wachsen und auch auf die Umstellung auf eine neue Schule.
    Dienstagabend kam er aber wieder runter und erzählte von Stromschlägen die durch seinen Körper schießen. „Mama ich glaube wir müssen mal zum Arzt!“ Ich schob es aber weiterhin auf „wachsen“ und „neue Schule“ und die gesamte Aufregung drum herum.

    Gestern aber rief mich die Schule dann an, meinem Sohn ginge es nicht gut, ich solle Ihn lieber abholen. Die Stromstöße durch den Körper hörten nicht auf und er fühlte sich schlapp und müde. Wir fuhren direkt zur Kinderärztin. Die untersuchte Ihn von oben bis unten und versuchte vor allem herauszufinden ob das Hirn die richtigen Reflexe erzeugte.

    Verdacht auf Hirnhautentzündung?

    Jein! Sie könne nur Vermutungen anstellen.

    Vermutung 1: Es gibt den Coxsackie-Virus. Der verursacht üblicherweise Sommergrippe, Magen-Darm-Beschwerden, Hand-Mund-Fuß-Krankheit und Fieber. Der grassiert wohl gerade verstärkt und das hatten wir in den Ferien ja quasi alles. Der kann in seltenen Fällen eben auch Hirnhautentzündung, Diabetes und anderes auslösen. Eventuell ist der noch aktiv. Seltsam ist, dass er zur Zeit Fieberfrei ist und die anderen Symptome schon ein paar Wochen her sind.

    Vermutung 2: Die Nervenbahnen in unserem Körper haben eine Isolierung. Wenn diese Isolierung beschädigt ist, können solche Symptome auch auftreten. Das könnte man nur mit einem MRT feststellen. „Aber da warten wir lieber mal noch ein paar Tage ab, vielleicht ist es ja doch der Virus! Wenn das „Zucken der Nerven“ bis nächste Woche bleibt, dann kommen sie wieder und wir sehen weiter!“

    Mit dieser Nachricht nach Hause entlassen saß ich dann auf der Terrasse und konnte keinen klaren Gedanken fassen.

    Es heißt also: Abwarten und Tee trinken! … Siehste … „was trinken“ hilft meistens also doch! *galgenhumorschmunzel*

    Geduld ist aber mal sowas von GAR NICHT meine Stärke und ich habe natürlich gestern Abend die zwei Vermutungen gegoogelt. DUMMER FEHLER! Hätte ich nicht tun sollen. Nun rasen die Gedanken im Affenzahn durch meinen Kopf. Was mir da alles begegnet ist, möchte ich gar nicht aussprechen, sonst kommt Murphy wieder mit dem Hammer.

    Dabei wollte ich mich doch diese Woche mal wieder so RICHTIG in meinen Schreibtisch konzentrieren. Nun hockt dieses ansonsten topfitte Kind hier, soll nicht in die Schule, langweilt sich zu Tode und geht mir gelinde gesagt AUF DEN (nichtvorhandenen) SACK! Und vor lauter Gedankenkarussell kann ich mich eh nicht konzentrieren, also hoffe ich, dass das rausschreiben hier nun was nützt.

    In diesem Sinne: Schick mir Geduld!

  • Ich muss loslassen! Es fällt mir schwer!

    Ich muss loslassen! Es fällt mir schwer!

    Als Mutter habe ich bisher viel gelernt. Dazu gehört auch das loslassen.
    Als Mutter sagt man sich los von einem aufgeräumten Haushalt, von einem fleckenfreien Sofa, von durchschlafenen Nächten, von der perfekt sitzenden Frisur und vielem mehr.
    Als erstes also lernt man als Eltern das loslassen von erworbenen Gewohnheiten.

    Hauptsächlich meine ich aber natürlich das loslassen der Kinder.

    Du weißt schon, von wegen gib Ihnen Wurzeln und dann Flügel … und so.

    Es fängt direkt bei der Geburt an. Neun Monate war dieses Wunder geschützt und behütet in Deinem Bauch. Und mit durchtrennen der Nabelschnur gehts los mit dem loslassen. Du hast kaum angefangen dieses Baby, DEIN BABY zu bestaunen, da kommt schon der erste Besuch und alle wollen es auf den Arm nehmen.
    Wieder musst du loslassen.

    Es folgen ein paar Monate später die erste Nacht bei den Großeltern, das laufen lernen und Umgebung erkundigen und dann die Eingewöhnung in die KITA. Die Abstände zwischen Deinem Kind und Dir vergrößern sich stetig in Entfernung und Zeit.
    Immer wieder muss Du loslassen.

    Ich bin ja echt keine klassische Glucke. Helikopter-Mama ist wirklich das letzte Synonym, mit dem meine Freundinnen mich als Mutter betiteln würden. Ich muss meine Kinder nicht ständig an mir oder um mich herum haben. Hinter den süßen Baby- und Kleinkinderphasen trauere ich nicht unbedingt her. Ich bin eher, sagen wir, Zukunftsorientiert. Ich freue mich immer schon auf die nächste Phase die man im entsprechenden Alter der Kids erwartet. z.B. endlich alle BobbyCars und Dreiräder verkaufen, endlich den Vormittag mal ein paar Stunden alleine für mich haben, endlich mit allen Stadt-Land-Fluss spielen weil sie schreiben können. Ich hatte überhaupt keine Probleme die Schreiphasen wegen Koliken oder Zahnen loszulassen, ich bin froh dass wir die 3 Wutphasen hinter uns haben, die der stockende Spracherwerb bei nicht verstehen von Wörtern wie „Amana“, „Raulass“ oder „Bagka“ mit sich brachte.

    Ich glaube ein Grund für das bisher nicht aufkommende Gefühl von Oh-Gott-wieso-ist-dieses-Kind-schon-so-groß ist, dass ich noch immer die Jüngste im Hinterkopf hatte. Als die heutige TeenagerTochter in die Schule kam, gab es das Spanienkind im Kindergarten und der Wunsch nach einem Dritten war fest verankert und die Umsetzung in Arbeit. Als dann das Spanienkind plötzlich auch schon mit der Schultüte stolz grinsend vor uns stand, beruhigte ich die aufkeimende Panik mit Du-hast-doch-noch-den-Sonnenschein, die war inzwischen schon im Kindergarten.

    JETZT aber kommt dieser süße kleine Sonnenschein in die Schule.

    Ich habe, wie hier beschrieben, diese letzten Wochen des Kindergartenkindes sehr genossen. Die Wege zum Kindergarten. Diese Minuten, die wir ganz für uns allein hatten, werde ich total vermissen. Auslöser für diesen Beitrag war z.B. ein Morgen an dem wir, wie meistens, zu Fuß gingen. Raus aus dem Haus, durch den Innenhof Richtung Straße, vorbei am Briefkasten, auf dem Bürgersteig vorbei an der Bushaltestelle. In der einen Hand eine Tasche mit Altpapier, für die Papiertonne mit der die Kinderkasse monatlich aufgefüllt wird, mogelte sich total selbstverständlich eine kleine süße warme Hand in meine andere noch freie Hand. Dieses Gefühl der warmen Geborgenheit, die man als Mutter in diesem Moment ausstrahlt, liebe ich von ganzem Herzen.
    Seit über 13 Jahren gibt es immer eine kleine warme Hand die ich halten darf. Manchmal ist sie ängstlich kalt, manchmal ist sie verschwitzt vom spielen und toben, oft verklebt von zuckrigen Nahrungsmitteln oder ordinärem Dreck. Aber niemals, wirklich NIEMALS war es unangenehm. Ich liebe es, wenn meine oder auch andere Kinder Ihre Hand in meine legen.

    Für mich ist es auch jedes Mal das beruhigende Gefühl alles wortwörtlich im Griff zu haben. Ich weiß und fühle wo das Kind ist, was es macht und wie es Ihm geht. Alles nur mit dieser kleinen Berührung, die doch so viel bedeutet.

    Ich habe ein wenig Angst vor der Zeit wenn das mal aufhört und ich das nicht mehr spüren kann. Wenn meine Hand, oder noch schlimmer ich, nicht mehr gebraucht werden.

    Bei einem Kurzbesuch in Berlin vor ein paar Jahren stand ich in der Warteschlange für einen Kaffee to go. Der Sonnenschein, damals ungefähr 2 oder 3 Jahre alt, sah sich neben mir ausgestellte Merchandise-Artikel an. Die Schlange rückte immer weiter und so vertat die Kleene sich, nach dem zurückdrehen zur Schlange, im Bein an das sie sich schmiegte. Die betreffende Dame und ich grinsten uns an. Sie deutete mit dem Zeigefinger an den Lippen und gerührt verzücktem Blick ein „Pscht“ an und flüsterte mir zu: „Das tut so gut, meine sind schon so groß!“ Und während ich das hier schreibe kommen mir die Tränen, denn ich habe Angst davor, dass ich irgendwann diese Dame mit dem Finger an den Lippen bin.

    Die TeenagerTochter ist 13 und lässt sich in der Öffentlichkeit so gut wie gar nicht mehr von mir anfassen. Sie ist völlig selbständig in der Stadt unterwegs und unternimmt in Ihrer Freizeit lieber Shopping-Touren mit Ihren Freundinnen als mit mir.

    Das Spanienkind ist 10 Jahre alt und vergrößert seinen Radius gerade ebenso merklich. Meine Hand nimmt er, wie die TT auch, schon lange nicht mehr wenn wir unterwegs sind. Bisher lautete die Regel nachmittags aber, dass er zum spielen im Schlossgelände bleibt. Dort gibt es alles was ein Kind so braucht zum glücklich sein, und ich habe die Freiheit als Kind alleine, ohne Aufsicht, draußen spielen zu können auch immer sehr genossen. Seit ein paar Wochen besucht er aber nun ab und an ein paar Freunde in unserem Vorort, ist viel mit dem Rad unterwegs und trägt sein gesamtes Taschengeld nun in Begleitung gleichaltriger Jungs in das nahegelegene Einkaufszentrum. Er wird flügge. Er hat einen eigenen Haustürschlüssel und kommt demnächst nicht mehr mit dem Schulbus jeden Tag um die gleiche Zeit, sondern je nach dem welches öffentliche Verkehrsmittel er nach Schulschluss seiner neuen Schule erwischt hat.

    Ja, natürlich kenne ich das schon alles von der Großen Tochter

    Aber es ist doch bei jedem Kind, ein neues loslassen. Denn jedes Kind ist anders, jedes Kind macht seinen Weg, in die große weite Welt hinaus, auf seine ureigene Art und Weise.
    Und ich muss immer wieder neu loslassen.

    Nach den Ferien muss ich also wieder loslassen. Gespannt auf den Weg, den die Kleine nun einschlagen wird genieße ich auch diese Phase. Bis zum nächsten Schritt!

    In diesem Sinne: Das mit dem loslassen hört doch irgendwann auf, oder? Spätestens wenn alle verheiratet sind, oder? ODER? *verzeifeltguck*

  • Der frühe Vogel kann Mutter inzwischen mal … ODER … Jedes Kind kann irgendwann länger schlafen!

    Der frühe Vogel kann Mutter inzwischen mal … ODER … Jedes Kind kann irgendwann länger schlafen!

    NEIN! Ich bin nicht der frühe Vogel! Das sind, bzw. waren meine Kinder mal!

    Ja liebe Mitmütter kleiner Kinder DAS wird besser mit der Zeit!

    Diesen Text schrieb ich vor 3 Jahren, da waren meine Kinder 3, 6 & 9 Jahre alt.

    Es ist so, dass ich jeden Morgen unter der Woche von mehreren Weckern geweckt werde. Der Erste ist der Radiowecker meines Göttergatten, welcher mich schon mal langsam aus der Tiefschlafphase holt. Der Zweite (ca.5 Minuten später) ist ebenfalls von meinem Nachbarschläfer, der IHM sagt dass er JETZT aufstehen muss! Und *staun* das tut der dann auch! Unfassbar, so was kann ich gar nicht. Für MICH ist DAS der Moment in dem ich wahrnehme das der Radiowecker leider schon an ist! *gähn* Dann klingelt als Dritter (gefühlte 3 Sekunden später aber in Wirklichkeit sind es ca. 4 Minuten *augenfestezukneif*) mein Wecker, den ich aber SOFORT mit einem Wink über den Sensor zum Schweigen bringe und mich schnell nochmal auf die Seite umdrehe bis zum automatischen Erinnerungs-Alarm (nach 3 Minuten) und bereite mich seelisch und moralisch auf das Öffnen der Augen vor! *augenreib* Dann stehe ich auf und gehe die Kinder wecken, die wohlgemerkt auch von Ihrem Vater schon jeweils angesprochen wurden. Nach dem ich mir dann die Zähne geputzt habe rufe ich ein lautes „JETZT“ über den Flur (von wem haben sie das nur? *zwinker*) und dann trudeln nach und nach verschlafen brummelnde Kinder mit dem entzückenden Barfuß-Kinder-Geplatsche im Badezimmer ein!  Völlig schlaftrunken werden da schwankend die Zähnchen geschrubbt. Langsam öffnen sich auch die letzten Äuglein und wer nicht auf der Badematte wieder eingeschlafen ist versucht unter müdem Gejammer, mit wieder geschlossenen Augen die Socken in Richtung Füße zu bringen. Wenn die müde Bande es dann tatsächlich bis zum Frühstückstisch geschafft hat, wird weitergejammert und gezetert: „Ich bin noch sooooooo müde….“. Diese Zeremonie vollzieht sich allmorgendlich unter der Woche so zwischen 05:45 Uhr (wenn der Erste Wecker dudelt) und 06:25 Uhr (wenn wir zum Frühstück wanken!)

    Jaaaaaah *verlegenmitderlockespiel* ….. UND AM WOCHENENDE *böseguck*… steht um 05:58 Uhr das erste Kind hellwach an meinem Bett und ich schrecke völlig erstarrt aus meinen süßen Träumen um die Frage: „Darf ich…. (den unwichtigen Teil erspare ich Ihnen…..)?“ mit einem bösen Brummen zu beantworten und mich wieder umzudrehen. Um 06:07 Uhr kommt das 2. Kind und hat ebenfalls ein GANZ WICHTIGE Frage die sich auf GAR KEINEN FALL erst um 09:00 Uhr an einem Samstagmorgen klären lässt. *seufz* …  bis um 06:35 Uhr versuche ich verzweifelt wieder einzuschlafen, als ich es um 06:40 Uhr endlich geschafft habe wird nebenan die Legokiste auf dem Holzboden ausgekippt! *einatmenausatmen*

    Und die eigentliche Frage ist doch: „Warum sind die nur am Wochenende um diese Uhrzeit topfit?

    Sollte ich denen Sonntagabend vielleicht eintrichtern das morgen noch Wochenende ist, damit sie an einem Montagmorgen einfach auch mal um 06:00 Uhr so fit sind wie am Wochenende?

    Alles wird gut

    Du kennst das? Du bist auch so genervt wie ich damals? Dann kann ich Dich beruhigen. Heute sind meine Kinder 6, 10 & 13. Unter der Woche hat sich nichts geändert, aber am Wochenende schlafen die Mädels wie ich bis mindestens 09:00 Uhr und der Sohn hat die Pflicht nach dem aufstehen (so gegen 07:00 Uhr) sofort nach unten zu verschwinden und sich ruhig zu verhalten. LÄUFT!!!

    In diesem Sinne: Halte durch!

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