Autor: Simone

  • Tag 18 – 23 #coronatagebuch, Blut, Schweiß und Klopapier

    Tag 18 – 23 #coronatagebuch, Blut, Schweiß und Klopapier

    Liebes Tagebuch, es tut mir leid. Auch zu Dir komme ich zur Zeit nur extrem selten im Moment. Diesen Text schreibe ich mir an Tag 36 von der Seele, weil ich kurz davor bin durchzudrehen, aber dazu dann am Tag 36. Jetzt machen wir erstmal bei der Berichterstattung von 18 weiter. *hysterischkicher*

    Donnerstag, 02.04.2020 #Tag 18

    Nach dem gestrigen Nervenzusammenbruch kann ich wieder klarer denken. Mein Hirn fühlt sich an, als hätte ein Gewitter die Luft gereinigt und ich habe wieder Durchblick.

    Zur Stimmungsmache haben wir uns Mittags mit Lieferservice belohnt.

    Abends wieder ein spannendes Zoom-Meeting mit einem tollen Netzwerk in unserer neuen Heimat gehabt. Es ist großartig auf diese Weise schon jetzt neue engagierte Unternehmer kennen lernen zu können. Über das Netzwerk werde ich sicherlich demnächst mal berichten.

    Freitag, 03.04.2020 #Tag 19

    Gestern kam die Klopaper-Alternative an, die wir nun testen dürfen. Dafür habe ich ein kleines lustiges Video für die Stories auf Instagram (Stichwort Podusche) und Facebook gedreht.

    Außerdem habe ich mein Gewerbe abgemeldet! 🙁 Ein saukomisches Gefühl. 🙁

    Aber keine Sorge, nur für den Umzug muss ich es hier in Dresden abmelden und nach dem Umzug dann in Neuss wieder anmelden. 🙂

    Samstag & Sonntag, 04. & 05.04.2020 #Tag 20 & 21

    Wir haben genäht, genäht und genäht. Zwischendurch wurde zugeschnitten, zurechtgebügelt, die Nähmaschine vom Diplomingenieur repariert, geflucht und weitergenäht. Nun haben wir genügend Masken für uns und um die Großeltern zu Ostern damit beschenken zu können.

    Außerdem wurde die Terrasse aus dem Winterschlaf geholt. Ich habe rigoros keinen Bildschirm angestarrt und keine Tastatur angefasst, sonst wäre ich vermutlich durchgedreht. Wer mir nicht beim Nähen geholfen oder zugesehen hat, saß vor einem Hörbuch oder doch auch mal noch über einem Lehrbuch.

    Montag, 06.04.2020 #Tag 22

    Direkt nach dem aufstehen schnell zum DRK und Blut spenden. Aus den Halsschmerzen der letzten Woche ist nichts entstanden was mich davon abhalten sollte, also geht es los.

    Auf dem Heimweg gegen 08:30 Uhr fällt mir auf, wie verdammt leer es ist und wie schnell man durch eine Stadt kommen kann wenn die Straßen im Berufsverkehr nicht völlig überlastet sind. Ich bin ja sehr gespannt was unsere Umwelt an Veränderungen durchmacht weil einfach die Luft in diesen Zeiten auch wieder weniger belastet wird.

    Zuhause angekommen wecke ich die Bande für einen neuen arbeitsreichen Tag an den diversen Schreibtischen.

    Als der Paketbote klingelt bin ich erstaunt, denn wir haben nichts bestellt und unsere Nachbarn sind eigentlich auch alle Zuhause, so dass ich nix annehmen musste in letzter Zeit. Aber als ich das Päckchen öffne, bekomme ich augenblicklich einen albernen Lachanfall. Denn eine meiner Leserinnen hat mir DAS geschickt:

    Falls noch ein Zweifel bestanden hat wer die großartigsten Blog-Leser hat: Das! Bin! EINDEUTIG! Ich! *frechgrins*

    Dienstag, 07.04.2020 #Tag 23

    Ich stehe früh wie immer mit dem GG auf, und starte den Tag mit meiner NordicWalking Runde. Seit ich einer bunten WhatsApp-Sport-Motivations-Gruppe beigetreten bin, werde ich süchtig nach Laufausflügen um in der Gruppe posten zu können. 🙂 Krass wie das motiviert.

    UND ich habe gemerkt, dass ich anschließend entspannter die allgemeine Lagerkoller-Laune und das Homeschooling (ja ich weiß, das ist kein wirkliches, aber alle nennen es so!) ertragen kann.

    Nachmittags haben die Mädels einen Zahnarzt-Kontrolltermin und da das Spanienkind zeitgleich Online-Nachhilfe bekommt fühlt es sich ganz kurz an, als wäre ich ALLEIN zuhause. *seeliggrins* DIESE STILLE! *genieß*

    Keine Sorge! Dauerte nur ganz kurz!

    Ich habs zum arbeiten statt für ein In-Ruhe-Käffchen genutzt. *kopftisch*

    Danach wieder das übliche gemaule, gezeter, gefrage und vor allem gestreite wer dran ist mit Spülmaschine ausräumen. *augenrollenddiebürotürzuwerf*

    Immer wieder bin ich unendlich dankbar, wie „gut“ es uns in dieser ungewöhnlichen Zeit geht. Keiner in Kurzarbeit, alle gesund, … aber dann gibt es eben auch Momente … da könnte ich hier ALLE ZUR ADOPTION FREIGEBEN!!! *handtuchwegpfefferundab*

    Wie ist das denn bei Dir?

  • Tag 13-17 #coronatagebuch, Fehlendes Klopapier und ein Nervenzusammenbruch

    Tag 13-17 #coronatagebuch, Fehlendes Klopapier und ein Nervenzusammenbruch

    Nach anfänglicher Tagebuch-Euphorie merke ich, dass ich einfach nicht dazu komme täglich zu berichten. Daher gibt es ab sofort Zusammenfassungen wenn ich Zeit und mein Hirn Lust hat. 🙂

    Samstag, 28.03.2020 #Tag 13

    Einkaufen im Großmarkt. Erstens erhöht das die Chance auf Klopapier denn dort dürfen nur „vernünftige Menschen mit Kundenkarte“ einkaufen (dachte ich) und zweitens haben die das beste Fleisch und Fisch hier in der Umgebung.

    Alles alle! 🙁

    Sonntag, 29.03.2020 #Tag 14

    Die Uhr wurde umgestellt. Ansonsten sind unsere Wochenenden entspannt. Die Eltern planen den Umbau des neuen Hauses, sitzen über Plänen und ändern und optimieren und überlegen und planen wieder um. Und die Kinder sind einfach nur dankbar, mal nicht am Schreibtisch zu hocken.

    Montag, 30.03.2020 #Tag 15

    Die geplante Blutspende musste ich leider verschieben weil ich Halsschmerzen hatte. Mal sehen was das wird. Ich bin schlapp, ich bin müde, ich bin antriebslos, vielleicht werde ich ja krank. Oh je, haben wir uns schon angesteckt?
    Es fühlt sich allerdings nicht nach Grippesymptomen sondern nach Erschöpfung an. 🙁 Ich lege einen „ruhigeren“ Tag ein und arbeite nur das allerwichtigste ab.

    Dienstag, 31.03.2020 #Tag 16

    Alles läuft seinen gewohnten Gang. Die Kinder machen Homescooling. Die beiden Großen sehr sehr selbständig, so dass ich schon ein schlechtes Gewissen bekomme mir zu wenig Zeit für sie zu nehmen, und die Lütte bei mir im Büro mit tollen Aufgaben, für die sie viele Sachen im Internet angucken und ausprobieren darf. Zum Glück, denn ich bin weiterhin Antriebslos und habe grad keine Kraft Ihr viel zu erklären.

    Was ist nur los mit mir?

    Abends findet der GG eine Mail in seinem Postfach.
    Von der Klassenlehrerin des Sohnes. 🙁

    Mittwoch, 01.04.2020 #Tag 17

    Ich wache auf mit gemischten Gefühlen. Wen knöpfe ich mir zuerst vor? Den Sohn? Oder die Lehrerin?

    Ich sprach zuerst mit dem Sohn. Anschließend wurde mir so EINIGES klar und ich bekam den Nervenzusammenbruch meines Lebens. Ich schrie den Sohn an, ich machte mir wahnsinnige Vorwürfe und kreischte hysterisch in ein Telefon, das mir die Jüngste hinhielt: „NICHT JETZT!“

    Ich tobte, ich weinte, ich brüllte bis ich heiser war.

    Anschließend wurde mir klar, dass das nicht dem Sohn gegolten hatte sondern der gesamten Situation geschuldet war. Ich hatte über 2 Wochen durchgehalten, durchgelächelt, die Starke gegeben, das Vorbild gespielt und versucht alles im Griff zu haben. Wie sehr mich das alles rund um die Umstellung mit Corona, Pandemie, Ausgangsbeschränkungen & Co. belastete, das wurde mir erst nach meinem Anfall bewusst.

    Erstmal entschuldigte ich mich bei meinem Sohn. Mehrmals!

    Dann versuchte ich herauszubekommen wer denn da am Telefon war und wie ich mich dort entschuldigen konnte. … zu meinem großen Glück war es ein mieser Telefon-Verkaufs-Trick-Betrüger, wie sich nach Eingabe der Nummer in google herausstellte.
    DIE! HABEN! ES! NICHT! ANDERS! VERDIENT!
    … und das Jugendamt haben sie anscheinend auch nicht informiert. Stand 14.4. ist noch niemand aufgetaucht und hat die hysterische Mutter besucht. *frechgrins*

    Die ganze Geschichte rund um die Mail und was ich der Lehrerin schrieb findest du hier!

    Und dann wurde mir auch klar, was die schlappen Tage zuvor zu bedeuten hatten. Ich war einfach am Ende! Zum Trost backten wir uns einen Kuchen!

    Seit der Nummer, die hier bei allen mal „die Luft gereinigt“ hat, versuche ich mehr auf mich zu achten und auf die Signale des Körpers zu achten.

    „Ich muss nicht immer alles Griff haben und die Starken sein!“ … ist mein neues Mantra! *zwinker*


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  • Freitag der 13. – Gedanken über die Vor- und Nachteile eines wegen CORONA abgesagten Musicalbesuches.

    Freitag der 13. – Gedanken über die Vor- und Nachteile eines wegen CORONA abgesagten Musicalbesuches.

    Es war Freitag der 13. im März 2020 als sich unser Leben gravierend veränderte.

    Im Internet und diversen WhatsApp-Gruppen machten seit ein paar Tagen jede Menge Meldungen die Runde. Das Veranstaltungen ab 1000 Personen dann ab 200 Personen nicht stattfinden dürfen, also z.B. die Theater schließen. Und dann auch noch, dass ab Montag wegen Corona die Schulen geschlossen werden. Ein guter Schritt wie ich fand!

    Die TT aber war nun verunsichert, denn der für diesen Freitag-Abend geplante Musical-Besuch wurde nicht abgesagt. Weder vom Theater noch von der Schule. Wir fragten nach und erfuhren, dass das im Chaos leider untergegangen wäre. Kein Problem. Er fiel aus und sie war ein wenig erleichtert darüber die anschließende Zusammenfassung nicht schreiben zu müssen. *zwinker*
    Doch dann kam alles anders. Aber lest selbst was sie dann schreiben musste:


    Es ist eigentlich Schade die Chance eines Musicalbesuchs nicht wahrnehmen zu können, wo wir uns noch gemeinsam mühsam einen Termin ausgesucht haben an dem die meisten auch noch Zeit haben müssen. Doch es war schon irgendwie klar das Freitag der Dreizehnte nicht einfach reibungslos ablaufen konnte. Anfangs, als noch feststand, dass das Musical wie gewohnt stattfinden würde, musste ich an all die Schulsachen denken die ich an diesem Freitagabend noch hätte machen müssen, um anschließend für den ein oder anderen Test zu lernen. Insgeheim hatte ich schon ein wenig gehofft, dass etwas dazwischenkommen würde um Zeit zu sparen, doch wenn man sich die Ausmaße und Auswirkungen des Coronavirus von heute ansieht, wäre ich doch lieber in die Staatsoperette gefahren und die Schule auf das Wochenende verschoben. Die Schulaufgaben die ich hätte machen wollen fielen durch die aussetzende Schulpflicht dann auch noch aus und durch die aufsteigende Langeweile hätte ich den Auftritt von „Der Mann mit dem Lachen“ gerne gesehen. Der einzige schülerfreundliche Vorteil dieser Situation, war der Gedanke daran, dass sich die Arbeit einer Theaterrezension damit erledigt hätte, doch nachholen muss ich es dann trotzdem mit dieser kleinen Leistung hier. Nach gründlichem Nachdenken der Regierung und der Entscheidung alle Veranstaltungen abzusagen, haben sie die Verbreitung dieses schlimmen Virus so gut es geht eingedämmt. Auch wenn dadurch ein paar Tränen der Theaterliebhaber geflossen sind, war es absolut die richtige Entscheidung. Denn Vorsicht und so wenig Kontakt zu anderen Menschen wie möglich, können Leben retten und davon ist leider in engen Sälen von Theater, Kino & Co. keine Rede. Aber woran man am meisten denken sollte, sind die Schauspieler des Ganzen. Ihre Auftritte wurden bis auf weiteres gestrichen und somit geht auch ihr Gehalt den Bach runter und ich denke kaum das es den Darstellern leicht fällt sich noch über Wasser zu halten. Deshalb finde ich Aufrufe und Anregungen das bezahlte Geld für die Eintrittskarten nicht zurück zu verlangen, sondern zu spenden eine hervorragende Idee, um die Betroffenen zu unterstützen. Alles in allem ist es nicht schön dass diese schwere Zeit so viele betrifft, aber die Sicherheit der Menschen geht natürlich vor.


    Diesen Text von Ihr fand ich so gelungen. Als Meinung eines Teenagers. Aus Sicht einer Schülerin.
    Den wollte ich Euch nicht vorenthalten.

  • Liebe Lehrer, ich will Euch mal was sagen! ○ Tag 17 ○ #coronatagebuch

    Ich entschuldige mich schon jetzt wie lang dieser Beitrag geworden ist, aber als Mutter musste ich mir das hier mal von der Seele schreiben. Da müssen sie jetzt durch! *lach*

    Bisher dachte ich ja wir hätten die aktuelle Ausnahme-Situation hier ganz gut im Griff. Dafür, dass hier plötzlich 3 Kinder den ganzen Tag in meiner Homeoffice-Firma rumturnen und plötzlich selbständig lernen sollen…

    Dann aber bekam der GG gestern eine Mail der Klassenlehrerin des Spanienkindes. ER! Der noch NIE auch nur auf einem Elternabend war! Er, der nicht mal wüsste wie die Klassenlehrerin heißt! Er, der hier mit Schulkram rein GAR NIX zu tun hat. ER bekommt eine Mail von Ihr.

    Und das kam so

    Die Schule der beiden Großen informierte uns am Anfang der Schulschließungen, dass die Lehrer alle Aufgaben für Ihre Unterrichtsfächer in die entsprechenden Ordner der Schulcloud legen (mit denen Lehrer und Schüler schon immer arbeiten). Von dort können sie heruntergeladen, bearbeitet und wieder hochgeladen werden. Wenn die Schüler mal etwas vergessen haben sollten und die Lehrer sie über die schuleigenen E-Mail-Anschriften an etwas erinnern müssen, sollten die jeweiligen Eltern in Kopie gesetzt werden.
    Nun ja, darauf hatte ich mich verlassen. 😉

    Da das Spanienkind leider seit letzter Woche vom Rechner seines Vaters arbeiten muss (Seiner hat tatsächlich pünktlich zu Corona-Wir-bleiben-Zuhause-Tag 3 den Geist aufgegeben und Reparaturservice gibt’s grad nun mal nicht), hatte er eine Mail an die Klassenlehrerin über dessen Account geschrieben und so landete Ihre Antwort gestern also bei meinem Mann.

    Zum Glück!

    Denn der GG fragte natürlich mich, was denn da los sei. Und so begab ich mich heute Morgen mit dem Sohn auf Spurensuche und nun weiß ich, dass eben ganz und gar nicht alles so läuft wie ich das dachte. *augenroll*

    Ich erzähle Ihnen mal was

    Ab hier sollten nun die Lehrer mal ganz genau lesen

    Unsere, bzw. meine Tage sehen so aus, dass ich morgens die Kinder etwas länger schlafen lasse, damit ich wenigstens schnell mein Firmen-Mail-Postfach durchsehen und die wichtigsten Mails bearbeiten oder -antworten kann.

    Anschließend schnell Frühstücken und ab an sämtliche Schreibtische.

    Der Sonnenschein wird ca. 2-3 Stunden von mir beschult. Grundschule, 3. Klasse, inkl. Dyskalkulie (Rechenschwäche). Das heißt sie macht die Deutschsachen mit mehreren Zwischenfragen relativ alleine. (Da ist 15 Minuten alleine was bearbeiten schon echt viel.) Und dann machen wir gemeinsam Mathe, bzw. das was sie davon kann.

    In der Zeit schaffe ich es aber lediglich mal einen Termin mit z.B. der Umzugsspedition abzustimmen.

    Dann ist Mittagessen kochen angesagt, denn Mensa und Speisesaal für die große Pause gibt’s nicht mehr und die Bande hat Hunger. Wir „wechseln uns zwar ab“ mit dem Kochen, das heißt aber einen Tag die Kinder und 6 Tage ich.

    Schnell essen und alle wieder an die Schreibtische scheuchen.

    Der Sonnenschein darf malen, hört zu laut Hörbuch weil die Kopfhörer doof sind, stört also die Geschwister.

    Die TT möchte noch schnell was vorlesen bevor sie es abschickt. Das Telefon klingelt. Der Makler möchte morgen mit ersten Interessenten kommen. Selbstverständlich im Vollschutz. Handschuhe und Maske! Der Drucker spinnt wieder. Beschwerde 1 aus Kinderzimmer 1.

    Der Sonnenschein hat Langeweile und will zur Nachbarstochter. Als Ihr einfällt, dass das ja nicht geht stampft sie wütend ab und schreit den Frust raus.

    Bei der Lernapp für den Sonnenschein geht mal wieder der Zugangscode nicht. „Mamaaaah, kann ich Tablet spielen?“

    Das W-Lan ist mit 4 Laptops, 3 Handys und 2 Tablets total überlastet und ist ab und an einfach weg. Beschwerde 2 +3 aus Zimmer 2+3.

    Der ganz normale tägliche Wahnsinn im Homeoffice mit Kindern, in dem ich NICHTS, aber auch GAR NICHTS für meine Firma schaffe. *hierverzweifelteshaareraufeneinfügen*

    Wie hat die absolute Wortvirtuosin, die meine heißgeliebte Bloggerkollegin Nieselpriem dieser Tage so schön gesagt: Es verabschieden sich mit einem kurzen Riss: Der Geduldsfaden und der letzte Nerv! *zwinker*

    Und uns als Familie geht es noch den Umständen entsprechend gut

    Der GG verdient gut und muss hoffentlich nicht in Kurzarbeit. Unsere Kinder werden nicht mit Existenzangst oder Konkurs konfrontiert. Aus anderen Familien hört man das aber schon. Manche wissen nicht wie sie Ihre Miete nächsten Monat zahlen sollen. Als Selbständige/r hat man im Zweifel viele laufende Kosten aber NULL Einnahmen. Und das Geld von den Behörden … das kann dauern.

    So! DAS nur mal so als Einblick ins derzeitige Familienleben. Weltweit übrigens, meine Kooperationspartner sitzen überall und die berichten alle die gleichen Erlebnisse.

    Und während ich so ganz nebenbei auch noch den Umzug vorbereite, hier alles ab- und ummelde und den Hausumbau in NRW betreue, war ich sehr froh, dass das Spanienkind eben so selbständig arbeitet, dass ich das auch nicht weiter kontrolliert habe. Es gibt ja auch noch Familien, wo beide den ganzen Tag arbeiten sind, da dachte ich mir, dort muss es ja auch laufen.

    Gestern Morgen aber habe ich mir mal alles zeigen lassen und muss sagen, das würde mich auch verwirren. *lach*

    Verstehen sie mich nicht falsch, ich finde es großartig wie gut die Schule auf „digital“ umswitchen konnte. Da gibt’s ganz andere Zustände an anderen Schulen.

    ABER (und das ist mein Eindruck, als Selbständige, die sehr viel am PC und mit vielen verschiedenen Programmen arbeitet):

    • Es gibt täglich etwa 3-8 Dokumente pro Schulfach in 6-8 verschiedenen Ordnern in der Cloud, die die Kinder öffnen und abarbeiten sollen, OHNE dass man sehen kann welche sie schon angeklickt, herunter- oder hoch- oder sonst wie geöffnet oder geladen haben.
    • Zusätzlich kommen noch Mails ins Schul-Mail-Postfach!
    • Die SuS müssen bei den meisten Ordnern erstmal alle Dokumente öffnen um herauszubekommen in welchem die Aufgaben sind.
    • An der Stelle hatte ICH schon den Überblick verloren! 😉
    • Vermutlich machen die dann erstmal die Sachen die ihnen leicht fallen oder eben strikt nach Stundenplan um nichts zu vergessen.
    • Dann ist Mittagspause und die Konzentration lässt nach.
    • Für manche Fächer braucht man dann schon mal länger, dann will man fertig werden und so wird dann auch das Ergebnis. Bis die sich an diesen Ausnahmezustand gewöhnt haben und bis zum Schluss konzentriert arbeiten können, dürfen die vermutlich wieder in die Schulen!
    • Die Nachhilfe findet online statt, die müssen meine Kinder machen. Für die tollen Videos, die die Sportvereine, Instrumente-Lehrer und Ihre sonstigen Freizeitbeschäftigung-Anbieter schicken, fehlt hier schlicht die Zeit.
    • Ich habe meine Kinder gebeten so viel wie möglich online zu machen und so wenig wie möglich auszudrucken, wenn wir hier nämlich täglich für 3 Kinder bis zu 30 Blätter auf meinem Foto-Farb-Drucker ausdrucken sind die diesjährigen bisherigen Gewinne meiner Firma gleich in Toner versenkt.

    Und ich vermute, dass die beiden Aufrufe der Klassenlehrerin in seiner Cloud einfach dem verlorenen Überblick zum Opfer gefallen sind. Die Antwort gestern war laut seiner Aussage eine schnelle Antwort auf ein Blatt über das er gestolpert ist. Wenn sie etwas nicht verstehen dürfen sie den Lehrern schreiben, aber es nicht sicher ob sie noch in der gleichen Woche eine Antwort bekommen. Denn auch viele Lehrer sitzen mit Ihren Kindern im Homeoffice. *highfivehandhinhalt* Und mich zu fragen trauen sie sich nicht mehr, weil ich ja eh schon keine Zeit mehr für irgendwas habe (nun weiß ich aber zumindest dass ihnen DAS aufgefallen ist 😊).

    So siehts aus und wir geloben Besserung.

    Und jetzt hab ich sie genug aufgehalten. Es hat aber sehr gut getan das alles mal rauszuschreiben.

    P.S.: Ich danke an dieser Stelle Christian Piwarz, dem Kultusminister von Sachsen, der das erkannt hat und vorgestern zwei Briefe an Eltern + Schüler und an die Lehrer geschrieben hat, in denen er meiner Meinung nach allen Seiten gebeten hat ein wenig vom Gas zu gehen. Hier gibts auch einen weiteren guten Text dazu.

    In diesem Sinne: Durchhalten und Weitermachen!

  • Tag 11 + 12 ○ Vorbildfamilie, neue Bildschirmzeiten & Digitales Lernen ○ #coronatagebuch

    Tag 11 + 12 ○ Vorbildfamilie, neue Bildschirmzeiten & Digitales Lernen ○ #coronatagebuch

    2 Tage voller konzentriertes Arbeiten. Ich bin fasziniert! Wir werden doch noch so´ne spießige Vorbildfamilie. Wir habenin den letzten 2 Tagen alle erstaunlich viel geschafft. Ich hatte 3 Termine mit Malern und Spediteuren wegen Auszug und Jedesmal haben die Kinder arbeitsam an Ihren Schreibtischen gesessen oder gemeinsam und erstaunlich friedlich gekocht.

    Die müssen denken das wäre hier immer so. *lautlach* Hoffentlich fahren die nicht heim und erzählen Ihren Familien davon. *schreck* „Liebe Familien von den 3 Männern, DAS WAR EINE ABSOLUTE AUSNAHME!!!“

    Aber ich muss sagen. Wir machen uns. Vielleicht weil sie die neue Routine nun endlich eingeschliffen hat.

    Vielleicht aber auch nur weil ich die Bildschirmzeiten freigegeben habe. *grummelndzugeb*

    Was bisher geschah…

    Ich bin, wenn man meine Kinder fragt: Die EINZIGE MUTTER AUF DER GESAMTEN ERDKUGEL, die die Bildschirm-Nutzungszeit Ihrer Sprösslinge konsequent einschränkt. ALLE ANDEREN dürfen IMMER VIEL MEHR!

    Ich bin, wenn man mich fragt: Vorsichtig besorgt um ihre Kinder und deren Daddelzeiten. Konkret heißt das, dass das Spanienkind (13) & der Sonnenschein (9) täglich eine Stunde „Spielzeit“ an Computer oder Laptop haben. Die TT (16) hat zwei Stunden und guckt dann Netflixserie. Der Sonnenschein ist ansonsten nicht an irgendeinem Bildschirm, das Spanienkind nutzt sein Laptop viel im Unterricht und für Hausaufgaben und darf Nachmittags ab und zu in WhatsApp seine Nachrichten checken und die TT daddelt auch schon mal nur so durch Ihre SocialMedia Kanäle. Oft unterbreche ich das nach einer Weile, wenn es mir zu lange erscheint.

    Grundsätzlich geschah das aber alles bisher im Erdgeschoss. Die Geräte durften bisher nämlich nur hier unten genutzt werden. Da standen auch alle Schreibtische hier im gemeinsamen Raum, der zu unterschiedlichen Zeiten genutzt wurde. Also in meiner relativen Reich- und Sichtweite.

    Und jetzt…

    Nun stehen für die Corona-Homescooling-Wochen aber die Schreibtische der Großen wieder in Ihren Zimmern und somit auch Ihre Laptops, Tablets oder Handys. Und sind somit weit außerhalb meiner Reichweite. Und ich muss keine Wetten abschließen um zu ahnen, dass die, wenn sie stundenlang für Ihre Aufgaben aus den Schulen nach oben verschwinden, auch mal anderen Kram dort an den Bildschirmen gucken.

    Die beiden Großen bekommen alle Aufgaben online in Ihre Schulclouds, die Nachhilfe findet über Skype statt und recherchieren dürfen sie im Internet. Der Sonnenschein chattet täglich eine Stunde mit der Nachbars-Freundin, bekommt die wöchentliche Christenlehrestunde per YouTube und schreibt im Blog, den ich der Klasse als Tagebuch online angelegt habe.

    Na ja, und so gelten im Moment eben außer Kraft gesetzte Nutzungszeiten, ich sehe das nun sehr viel lockerer, denn ich bin mir sicher wenn ich das knallhart weiterhin einschränke, hocken die einfach länger oben und daddeln.
    Und so darf der Sonnenschein eben auch mal Wissenssendungen gucken wenn sie mit Ihren Aufgaben fertig ist, damit die beiden Großen oben Ruhe haben und ich überhaupt mal zum arbeiten komme.

    Und sonst:

    Habe ich eine Gardine im Büro aufgehängt. -> Ich hoffe, dass meine Kopfschmerzen nun weggehen. Ich habe ein Riesenfenster hinter dem Bildschirm und seit Tagen scheint die Sonne auf das Schloss gegenüber und es blendet total. Ich weiß nicht, ob die Luft klarer ist oder ob ich sonst bei Sonnenschein hier nicht so viel gesessen habe, aber ich habe die starke Vermutung dass mein Kopfweh daher kam. Die Nachbarn glauben vermutlich dass wir uns abschotten, aber vielleicht lesen sie ja hier auch alle mit. *fröhlichzuwink*

    Hatte ich heute mit einer Spedition einen Video-Termin. -> Der Mitarbeiter der hier zum nachgucken kommen sollte, um festzustellen wie viele Männer und LKWs wir brauchen, sitzt in Quarantäne. Und so habe ich Ihm heute per WhatsApp-Video-Telefonat die Wohnung, alle Möbel und Schrankinhalte gezeigt. Sehr lustig. 😀

    Putzt ein Kind den halben Tag Fenster. -> Natürlich gegen zusätzliches Taschengeld, aber es is immernoch günstiger als der Fensterputzer. 😉


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  • Tag 10 ○ Sonne, Termine & eine Nachtschicht ○ Mittwoch, 26.03.2020 ○ #coronatagebuch

    Tag 10 ○ Sonne, Termine & eine Nachtschicht ○ Mittwoch, 26.03.2020 ○ #coronatagebuch

    Ich muss echt dringend lernen einfach loszulassen, einfach liegenzulassen, einfach laufenzulassen!

    Diese Tagesstruktur sollte eigentlich auch mir helfen. Dieser Zeitplan, wann hier Ruhe herrscht und gearbeitet wird, sollte auch meinem Leben eine Struktur verschaffen. Aber irgendwie kommt mir das Leben immer wieder dazwischen! *augenroll* Und Abends dann wieder das Gefühl: Du hast heute wieder NICHTS geschafft. 🙁

    Während ich krampfhaft versuche diesen Tagesplan für mich einzuhalten kommt ein Anruf, oder ein Paket, oder ein Kind mit einer Frage / Aufgabe / nicht funktionierendem Gerät / Hunger / einem Problem / …

    Und jedes Mal ärgere ich mich, das ich hier NIX zuende machen kann. Aber nach nun 10 Tagen #stayathome mit #homescooling, leichten #lagerkoller Anfällen und drölfzig Versuchen meine Aufgaben zu erledigen, sollte ich es doch eigentlich besser wissen. 🙁

    Ich werde ab sofort immer wenn ich mich ärgere ein „Ooooooohm“ von mir geben, Minimeditaion vollziehen und es auf die Abendstunden verschieben. Loslassen! Liegenlassen! Laufenlassen!
    Vielleicht bekomme ich so die Kopfschmerzen auch wieder in den Griff, die mich seit gestern immer wieder überfallen.

    Eigentlich hätte ich in zwei Wochen den alljährlichen Frauenärztin Termin. Gestern aber riefen sie nun an ob ich spontan heute Zeit hätte. Also habe ich nach Weckorgie und Frühstücksspaß die wichtigsten Mails gesichtet, weitergeleitet und beantwortet. Was so ein Hauskauf an Abstimmung, Beauftragung und anderem Gedöns mit sich bringt … der Wahnsinn. Dann ging es auch schon zum Termin.

    Auf dem Parkplatz dann ein herrliches Bild. Mindestabstand auch zwischen parkenden Autos. 😉
    Und NEIN, das pinke Auto ist NICHT meins! Mein Auto ist ein chicker schwarzer Flitzer. ♥

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    Gut, dass der Sonnenschein für die Deutsch-Aufgaben ein Buch lesen darf, zu dem sie dann Fragen beantworten soll. Das konnte sie dann einfach lesen während ich weg war.

    Dann schnell Mittagessen kochen. Mist, heute war ich dran und kam aber erst um 12:30 Uhr vom Termin zurück.

    Nach dem Essen dann meine Laufrunde, die heute gleichzeitig als die Sportstunde des Sonnenscheins galt, die mich auf Ihrem Fahrrad bei Eiseskälte aber strahlend schönem Sonnenschein begleitete. #wortwitzbemerkt?

    Anschließend der kleine Kur-Aufenthalt aller Mütter: Alleine Duschen! ♥

    Dann noch ein paar E-Mails beantworten und ZACK ist der Tag rum. 🙁 Ich weiß ja echt nicht wann diese „Langeweile“ kommen soll, die die socialMedia Kanäle alle propagieren. Wir haben hier alle noch weniger Zeit als sonst schon.

    In einer Nachtschicht bis 02:00 Uhr habe ich dann auf einer meiner noch freien Domains das Tagebuch für die 3. Klasse eingerichtet. Die Jüngste machte sich nämlich schon Gedanken ob sie vor dem Umzug Ihre Klasse nochmal sieht und auch aus den Reihen der Eltern kam die Frage nach einer Lösung wie die Schüler denn die Klassengemeinschaft aufrecht erhalten könnten.


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