Schlagwort: Teenager

  • Wenn der Notarzt Dich sprachlos macht …

    Wenn der Notarzt Dich sprachlos macht …

    Letzte Woche Freitag! Anruf aus der Schule: „Frau Leithe, Ihre Tochter ist umgekippt, der Notarzt ist unterwegs, können sie bitte schnell kommen?“

    Natürlich!

    Während ich, jede Ampel und den vor mir her schleichenden Opa verfluchend, in die Schule rase, sage ich mir mein Lieblingsmantra: „Alles ist gut!“

    Gedanken wie „Warum kippt die denn einfach um?“, „Ob sie immernoch bewusstlos ist?“, „Dir wird doch nicht K… haben?“ (ich mag es nicht ausschreiben, ich wage es ja nicht mal zuendezudenken geschweige denn auszusprechen, aber der Gedanke war halt kurz da.)

    „ALLES IST GUT!“

    Als ich vor der Schule auf den Parkplatz gegenüber einbiege, sehe ich zwei Schülerinnen halb auf der Straße stehen um den Krankenwagen einzuweisen.

    „ALLES IST GUT!“

    Ich frage die zwei ob ich etwa vor dem Krankenwagen da bin. -> Ja!
    Wo ist sie denn? -> Das zeigen Ihnen die zwei da hinten!

    „ALLES IST GUT!“

    Zwei weitere Schülerinnen stehen am Eingang in die Schule. Ich rase hin.
    Ich: „Wo ist meine Tochter denn?“
    Schülerin: „Sie liegt im Bioraum, ich zeig es Ihnen.“
    Ich: „Ist sie bei Bewusstsein?“
    Schülerin: „Es war mitten in meinem Vortrag, sie ist einfach umgekippt, Herr U. hat sie zum Glück aufgefangen…“
    Ich: „IST! SIE! BEI! BEWUSSTSEIN?“

    Zum Glück kommen wir gerade an, mein Kind liegt in stabiler Seitenlage vor der Tafel auf dem Boden und hat die Augen auf. Sie ist leichenblass, ihr ist tot schlecht und sie mag nicht reden oder angefasst werden. Der Lehrer erzählt mir sie wäre nur kurz weg gewesen und seit dem lieber liegengeblieben. Ich sehe mich um. Außer uns sind noch 4 Schülerinnen anwesend die alle mitleidend gucken. Im Hintergrund hören wir das Martinshorn und warten. Mein Blick wandert zur Tafel und ich lache auf. Eine Seite des Vortrags leuchtet noch vor sich hin und verkündet ´die Beschaffenheit von Bodenbakterien´. „Nah, davon haste dich ja wohl gleich selbst überzeugen wollen!“ witzel ich vor mich hin als der Krankenwagen eintrifft.

    Die Sanis kommen mit Ihren schicken Riesenrucksäcken, packen ein Messgerät aus, verkabeln mein Kind und kontrollieren Puls und Blutdruck. Beides schwach aber vorhanden. Der Bauch wird abgetastet, sie wird ausgefragt und bei der Frage: „Hat denn schon Jemand die Eltern informiert?“ stelle ich mich als Mutter vor.

    Rettungsassistent: „Hat sie irgendwelche Allergien?“

    Ich: „Allergien nicht, aber eine Histaminintoleranz!“

    Rettungsassistent (oder Notarzt, da bin ich mir nicht mehr so sicher): „Bitte was? Das geht doch gar nicht! Gegen Histamin kann man nicht intolerant sein. Das ist ein körpereigener Stoff!“

    Ich: „Ja ist es, und wenn wir zuviel davon zu uns nehmen oder im Körper freisetzen kommt das nicht sooo gut! Allerdings ist sie deshalb noch nie umgekippt und hat auch noch nichts falsches gegessen!“ Das war natürlich nach Ankunft meine erste Frage an sie gewesen.

    Rettungsassistent: „Das hab ich ja noch nie gehört!“

    Es ist unfassbar. Ein ausgebildeter Rettungsassistent (ich habe grad nachgesehen, die machen eine dreijährige Ausbildung) hat noch nie davon gehört! Ich bin sprachlos.

    Obwohl

    … selbst Ärzte nehmen das nicht wirklich ernst. Bei einer OP-Besprechung hieß es nur, ja ja, ich guck mal nach.
    Dabei kann es bei einer Falschbehandlung echt ernst werden.

    Meine letzte schlimme Erfahrung in diese Richtung habe ich beim Kaiserschnitt des letzten Kindes gemacht. Seinerzeit wusste ich noch nichts von meiner Intoleranz. Ich wusste nur, dass mir von dem Narkosemittel immer schlecht wurde, also gab man mir nach der Spinalanästhesie (die, wie ich heute weiß, Histamin freisetzt, was mein Körper nicht ausstehen kann) einfach direkt mal Sauerstoff über eine Maske auf Mund und Nase. Irgendwas stimmte aber mit der Maske nicht und ich zog sie wieder weg. Einer drückte sie mir wieder auf den Mund und zog das Gummi fester, ich zog sie wieder weg weil ich keine Luft bekam.
    „Das glauben sie nur, sie müssen ganz normal weiteratmen!“
    Witzkringel! *böserblick*
    Das spielten wir noch zwei oder drei mal bis Jemand bemerkte: „Ups, der Schlauch ist ab. Sie atmen Ihr Kohlendioxid die ganze Zeit wieder ein.“ Da war es aber schon zu spät, mein Kreislauf sackte weg, und ich auch. Man gab mir Adrenalin. Das machte alles aber nur noch viel schlimmer, denn Adrenalin führt zu Herzrasen und Unruhe also Stress und was macht der Körper … er schüttet noch mehr Histamin aus. Der GG flog raus aus dem OP und ich bekam so lange andere Mittel bis mein Kreislauf stabilisiert war.

    Bisher dachte ich ja immer, ich (und auch unsere ebenfalls betroffene Tochter) sollte unbedingt einen Zettel bei mir haben, dass ich unter dieser Intoleranz auf Histamin leide, aber wenn das eh keiner kennt ….

    Wenn man ´Histaminunverträglichkeit´ googelt, kommen 68.900 Ergebnisse und bei ´Histaminintoleranz` sogar 973.000 Vorschläge. Die ersten sind Anzeigen. Das heißt die Werbeindustrie hat das als Schlagwort auch schon für sich entdeckt. Lieferanten von Tiefkühlkost und Supermarktketten und Allergieratgeber schreiben Empfehlungen wie man sich mit HIT (was übrigens keine Allergie sondern eine Intoleranz ist) ernähren soll. DIE kennen das, aber unser Rettungsassi leider nicht. 🙁

    Ich werde uns also mal lieber eine ganze Gebrauchsanleitung machen. Was sie uns geben dürfen und was nicht.

    Meiner Tochter geht es übrigens gut. Sie ist nicht mit ins Krankenhaus gefahren, streng genommen hätten sie sie mitnehmen müssen, und auch eine Infusion habe ich abgelehnt. Ich hab sie mit nach Hause genommen, denn nach dem aufsetzen und einigen Minuten ging es ihr wieder ganz gut.

    Ursache unbekannt, bei 16 Jährigen Teenagern aber nicht ungewöhnlich.


    [tiny_coffee]


  • Der ganz normale Wahnsinn … oder … Leben mit Pubertieren! #gastbeitrag

    Manchmal entdecke ich schöne Texte bei Facebook-Freunden! Dieser hier ist von Else Rückle. Wie wir uns gefunden haben kann ich schon gar nicht mehr so genau sagen. Auf jeden Fall „kennen“ wir uns nur online und das schon seit vielen Jahren. Ich verfolge mit wachsender Begeisterung, was Else so ganz nebenbei für die Flüchtlinge tut und sende Ihr an dieser Stelle einfach mal ein DICKES DANKE!

    Vor allem aber sage ich Ihr DANKE, dass ich diesen Ihren Text für Euch veröffentlichen darf, denn er bringt kurz und prägnant auf den Punkt wie der Morgen in einem Haushalt mit Pubertieren abläuft. Ich wünsche Dir viel Spaß beim lesen!

    Frühsport als Pubertiermutter:

    – Kaffee kochen
    – Kinder (3 Stück) wecken
    – Feuer machen
    – Kinder (2 Stück) wecken
    – Kind 1 zum Frühstück nötigen
    – Kind 3 zum 3. Mal wecken
    – 1. Schluck Kaffee trinken
    – Kind 1 zur Schule verabschieden
    – nach Kind 3 suchen und es aufgelöst auf seinem Bett finden. Die Brille ist nicht auffindbar.
    – Zimmer auf der Suche nach der Brille durchforsten
    – Zimmer auf der Suche nach der Brille umräumen
    – Puls ist jetzt im roten Bereich
    – Kind 2 zur Schule verabschieden. Dieses ist jetzt beleidigt, da ich den Zustand ALLER Kinderzimmer bemängele und für das Wochenende Aufräumen verordnet habe.
    – Noch einmal Zimmer und Bett minutiös durchsuchen
    – Brille finden
    – feststellen, dass Kind 3 die ganze Zeit träumend im Bad saß
    – 2. Schluck Kaffee trinken
    – Kind 3 überrascht mit der Info, dass die Bücher bis heute eingebunden in die Schule gebracht werden müssen
    – roter BEREICH!
    – 3. Schluck Kaffee
    – Kind 3 ist mittlerweile zu spät für die Bahn
    – Kind 3 kommt mit einem Zettel, was für die Arbeitsmaterialen zu zahlen ist und meint, das müsste es heute, nach Fächer getrennt, mit zur Schule bringen
    – HOCHROTER BEREICH!
    4. Schluck Kaffee…

    to be continued…

    Ich habe herzlich gelacht, denn genau diese Szenen spielen sich hier quasi fast jeden Morgen sehr ähnlich ab. Hier ist es statt der Brille der Turnbeutel oder Ähnliches, aber sonst … GANZ! GENAU! SO!

    Ich hatte Else gefragt ob wir die Reichweite des Blogs nicht auch nutzen könnten um auf eines Ihrer Projekte aufmerksam zu machen. Da sie aber alles im privaten Rahmen macht und keine Organisation ist, möchte sie lieber auf www.sea-eye.org aufmerksam machen und zu Spenden für diese tolle Hilfsorganisation aufmerksam machen. Wer also wie sie helfen möchte kann hier (Website) oder hier (Facebook) gerne spenden.

    In diesem Sinne: Möchtest Du auch mal was loswerden? Welche Geschichte muss unbedingt mal an die Öffentlichkeit? Schreib mir an simone[at]meinlebenals.de, ich veröffentliche gerne auch anonym!

  • Geschenkidee für Teenager & Pubertiere #werbung

    Geschenkidee für Teenager & Pubertiere #werbung

    Ja, wir diskutieren mit unseren Kindern oft und ausgiebig über Mediennutzung! Ja, ich weiß ich schulde noch immer den Beitrag über unsere Art der Medienerziehung *schäm*, aber ich komme in der Vorweihnachtszeit einfach nicht dazu.

    Hier nur die Kurzversion: Die beiden Großen dürfen täglich eine Stunde und die Lütte eine halbe Stunde fernsehen, tabletspielen oder am Handy daddeln. „DieAnderendürfenallevielmehr“- & „IhrseiddiegemeinstenElternderWelt“-Gemaule selbstverständlich täglich inklusive! Da meine Ansichten also so GANZ ANDERS sind, als die meiner Kinder, ist hier immer STIMMUNG! 😉

    Als ich nun von KOSMOS gefragt wurde, ob unsere TeenagerTochter nicht Lust hätte den neuen Experimentierkasten KomsoBits auszuprobieren, kam prompt von Ihr die Frage: „Das wird dann aber nicht von meiner Medienzeit abgezogen!?“ *augenroll* Zum „spielen“ mit dem Kasten gehört nämlich auch ganz viel „spielen“ am Tablet oder Handy! *schmunzel* Ist aber im Endeffekt schon fast pädagogisch wertvoll! Zumindest wenn sie später mal was mit Computer machen möchte! 🙂

    Und so, wie ich auf langen Autofahrten, oder wenn die Kids hier krank aufm Sofa im Homeoffice liegen, mal Ausnahmen durchgehen lasse, durfte diese Testzeit von Ihr zusätzlich genutzt werden. Was selbstverständlich zu beleidigten Mienen bei den jüngeren Geschwistern führte, da die noch nicht dürfen. Dieser Experimentierkasten ist nämlich empfohlen ab 10 Jahren! Das macht auch echt Sinn, denn hiermit lernt man die Computer-Programmiersprache.

    Der Experimentierkasten

    201610150790Man braucht ein Handy oder Tablet mit iOS7 oder Android 4.3 und einen internetfähigen PC. Als das Paket ankam, lag das alles bereits startklar und vollgeladen bereit. Mit großer Vorfreude wurde das Paket direkt ausgepackt.

    201610150791Das Spiel ist sehr sehr gut verpackt, es handelt sich schließlich um empfindliche Computerteile.

    201610150792Außerdem gibt es jede Menge Erklärungen und Beschreibungen.

    201610150793Die Geschwister ließen sich natürlich nicht so leicht abschütteln, sie weichen nicht von der Seite der Testperson.

    201610150798Nach erstem Zusammenbauen und Tabletdaddeln wird mein PC in Beschlag genommen.

    201610150795Und dann geht es zurück an die Experimentierbox und das Tablet.

    Alle sind begeistert und ungelogen den ganzen Tag beschäftigt.

     

    Und das sagt die Testperson

    Wie es funktioniert hat die TeenagerTochter für Euch aufgeschrieben:

    Der Kasten beginnt damit die einzelnen Kleinteile zusammenzubauen, dann kann man los legen. Als erstes lädt man sich eine App auf sein Handy oder Tablet und verbindet sich mit der Steuerung. Danach spielt man die einzelnen Level durch.wald2_rgb Dabei lernt man in den Spielen, bei einzelnen Aufgaben, die Computersprache die man dann im zweiten Schritt anwenden muss. Der zweite Schritt läuft folgendermaßen ab: Man lädt sich eine Software auf den Computer und startet sie. Danach gibt es Aufgaben-Anweisungen im Heft aus dem KosmoBits Kasten die man auf dem Computer schreibt und dann in die Fernbedienung einspielt. code_rgbDort lernt man sehr coole Sachen über Computersprache und wie kompliziert das alles ist, diese Chips zu programmieren. Dieser Kosmos Kasten ist sehr hilfreich wenn man (wie ich) Probleme in Informatik hat.

    Nutzen werd ich das nun in meinem Versteck für die Weihnachtsgeschenke. Die Sensoren werden überwachen ob irgendjemand heimlich an meinem Schrank war.
    menue_rgb

    Als Mutter finde ich natürlich Spielzeug super, welches meine Kinder begeistert und lange beschäftigt! *zwinkerzwinker* Aber mal im Ernst, ich bin wirklich überzeugt von dem Produkt. Die TeenagerTochter war so neugierig, dass sie gar nicht mehr aufhören konnte und ohne es zu merken Programmiersprache gelernt hat. Ich bin sehr gespannt ob Ihr das auch für die nächste Arbeit in Informatik hilft.

    In diesem Sinne: Danke KOSMOS, dass wir die Box testen durften und für die vielen anderen tollen Sachen, die Ihr für Kinder macht. Immer sehr lehrreich und trotzdem unterhaltsam.
    kosmos_logo_quer_rgbsponsored Post

  • Stolz und Vorurteil! … Anjas Abwasch Teil 2 zum Thema Pubertät #gastbeitrag

    Stolz und Vorurteil! … Anjas Abwasch Teil 2 zum Thema Pubertät #gastbeitrag

    Weiter geht es mit Anja´s Trilogie zum Thema Pubertät! Ein toller Gastbeitrag zu meinem Lieblingsthema.
    Du hast Teil 1 verpasst? Kein Problem, das findest du hier!

    Gott, bin ich stolz. Während mein Sohnemann gerade als Kundenbetreuer eines grossen Telekommunikationskonzerns die familienspezifischen Vertriebsgene wetzt, kocht sich meine Tochter in die Herzen von Gästen und Lehrern. Und das ausgerechnet mit dem Kartoffelpüree meiner Oma. Dass man dafür auch Sahne nehmen kann, wusste ich nicht. Man lernt eben nie aus. Ihr Chef meinte: erst machst du jetzt drei Jahre Lehre und dann lernst du 15 Jahre kochen. Und sie freut sich drauf, plant Auslandsaufenthalte und die nächste Challenge. Weihnachten gibt es Gans! Wie Oma das gefreut hätte. Und mich erst! Marius genießt es, seine Rhetorik zu üben und sich als Familienmensch zu beweisen. Habe ich schon erwähnt wie stolz ich bin?

    Vorbei die Zeiten, als sich die beiden um Kaisers Bart stritten, ich sie in ihren Zimmern hinter Fernsehern und von Ballerspielen loseisen musste um einen Moment familiärer Harmonie zu erhaschen. Meine Kinder sind zufrieden. Ich liebe es, wenn es allen meinen Lieben gut geht.

    Irgendein Dienstag. Mein Sohn steht neben mir. Ein bisschen linkisch mit zu langen Armen und sich enorm verbreitertenden Schultern. Man kann ihm beim Wachsen zusehen. Wir stehen auf einem zugigen Schulflur. Ich bin sowas von gar nicht stolz. Gefühlte Millionen Male bin ich mit dem flammenden Schwert für meine Kinder in die Bresche gesprungen. Habe Chaos mit Kreativität, Unzuverlässigkeit mit Spontanität und respektloses Dazwischenreden mit glänzender Rhetorik gerechtfertigt. Aber jetzt nicht. Ich muss mir so eine Art böswilliges Lächeln verbeißen, als der Herr Direktor seine Strafpredigt beginnt und offensichtlich versucht mich von der mangelnden Disziplin und Verantwortungslosigkeit zu überzeugen. Ich beende das Gespräch mit einem Satz: „sie haben vollkommen recht. Machen Sie mit ihm, was Sie für richtig halten. Ich bin ganz bei Ihnen.“
    „Ich denke darüber nach. Ich bin nicht der Meinung, dass Marius zu dumm ist, um nicht zu verstehen, dass disziplinarische Maßnahmen gegen ihn gerichtet sind. Er neigt ja nicht zu den typischen Schülervorurteilen“
    „Nun, offensichtlich hält er aber Disziplin per se für unnötig. Auch das ist ein Vorurteil.“
    Marius und ich schweigen auf der Heimfahrt, er folgt mir stumm ins Haus und mustert mich, mit diesen herrlich offensichtlichen „Du kotzt mich ja sowas von an“-Blick. Eben diesen Blick wirft er mir immer noch zu, als er mir in mein Büro folgt. Er hat – verdammter Idiot – die Schule geschwänzt. Jeden zweiten Tag, drei Wochen lang. Mich um Entschuldigung gebeten hatte er schon „jaaaaaa, sorry …..“ weil er meine Unterschrift gefaked hat. Aber: ich war so sauer, dass es mir eigentlich (!) total egal war, ob mein Sohn stocksauer auf mich ist. Ja, ich war mal genauso bescheuert. Ja, meine Mutter hat meine Urkundenfälschung gedeckt, die unentschuldigten Stunden aber nicht. Genau das habe ich gerade auch gemacht. Ich weiß, Marius hat erwartet, dass ich von schwierigen Phasen rede, mir die Schuld gebe und mich selbst auf Umzug, viel Arbeit, schwierige Situation herausreden werde. Nö. Ich bin da gerade sowas von stumpf.
    „Okay, Mum, was sollte das? Was, wenn die mich jetzt von der Schule schmeißen.“
    „Tja, Pech!?“
    „Aah, eine Lektion! Super! Danke! Davon hängt meine Zukunft ab.“
    „Weiß ich! Du auch?“
    „Was?“
    „Bin ich um die Schule rum gegangen und habe deine Zukunft riskiert? Nein. Soweit ich weiß, habe ich dich geweckt, habe dir Brote und einen Kuss gegeben, habe deine Schulbücher und Hefte gekauft und dich an Klausuren und ans Lernen erinnert. Ich hab insgesamt alles dafür gemacht, dass du zur Schule gehen kannst. Und ganz sicher habe ich dir nicht gesagt, dass du mit Sascha und René zocken sollst. Du bist dafür verantwortlich, du musst die Konsequenzen tragen. Willkommen im wahren Leben, Marius.“
    War das hart? Ja. War es. Hat es was genutzt? Ja, ich glaube schon. Marius machte zwei Jahre später Abitur. Auf seiner Schule. Und natürlich hat seine Schwester die Nummer mit dem Schwänzen auch nochmal ausprobiert. Und eine ähnlich schmerzhafte Diskussion mit mir führen müssen.

    Wisst ihr was spannend ist? Beide achten darauf pünktlich auf der Arbeit zu sein.
    Ich hatte schon gesagt, wie stolz ich auf die beiden bin?

    Ich befürchte das liegt alles noch vor mir! Wir haben ja gerade erst angefangen mit der Pubertät! 🙂

    In diesem Sinne: Danke Anja und ich freue mich auf Teil 3!

  • Vom Pubertier zum Teenager! Mein Online-Geburtstagsgeschenk für meine Tochter!

    Vom Pubertier zum Teenager! Mein Online-Geburtstagsgeschenk für meine Tochter!

    Zu Beginn meiner Social-Media-Ära wollte ich auf gar keinen Fall, dass meine Kinder auf Fotos auftauchen. Ich hatte Angst vor gestörten Menschen, die unsittliche Sachen mit den Fotos meiner Kinder anstellen.

    Ziemlich schnell wurde uns als Eltern aber klar, dass sowas heutzutage sehr sehr schwer wird, da sehr viele mit dem Handy Fotos machen und dann irgendwo veröffentlichen. So auch z.B. Kindergärten und Schulen. Wir wurden etwas lockerer mit dem Umgang der Sozialen Medien und hatten immer nur die Bedingung, dass die Namen der Kinder niemals unter den Fotos genannt wurden.

    Dann fing ich an zu bloggen und sprach mit dem Göttergatten, also dem Vater der Kinder, neu über das Thema Fotos von uns im Internet! Er selber möchte nicht gezeigt werden, aber ansonsten waren wir uns gleich einig, dass die Kinder auf den Bildern sein dürfen, aber weiterhin keine Namen darunter stehen sollen.

    So betitelte ich also in den ersten Blogbeiträgen die Kinder in Geburtsreihenfolge mit Kind 1, Kind 2 und Kind 3. Da mir das aber zu unpersönlich ist, und es wegen der Geschlechtsneutralität ab und an zu Verwirrungen bei den Lesern kam, habe ich mich irgendwann entschlossen sowas wie Spitznamen für die Kinder zu suchen. Davon habe ich seinerzeit hier berichtet.

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    Nun hat aber das Pubertier, also unsere Älteste, so langsam die Nase voll von diesem Namen. Zur Info: Ich nenne sie nur im Blog so! Ich spreche dieses Wort, welches ich so lustig finde seit ich das gleichnamige Buch von Jan Weiler gelesen habe, niemals aus. Isch schwör, ey! Trotzdem ist es Ihr inzwischen unangenehm! Vor allem, weil Ihre Schulfreunde mir auf Instagram folgen, und so natürlich ab und an auch Blogbeiträge lesen. (Hallo liebe Schulfreunde! Ihr dürft gerne auch mal einen Kommentar hinterlassen! *fröhlichwink*) Genauso, wie sie nicht mehr auf Fotos erscheinen möchte die ich veröffentliche. Daher spreche ich schon etwas länger alle Fotos mit Ihr ab und erhalte entweder Freigabe ober eben nicht.

    Zu dem Thema hat sie der Zeitschrift Eltern family vor ein paar Wochen ein Interview, als Kind einer Bloggerin, gegeben und Ihre dortigen Antworten haben mich endgültig überzeugt. Ich werde weiterhin nur noch Fotos von Ihr veröffentlichen, die sie vorher gesehen und genehmigt hat, und … und das ist mein Online-Geschenk zu Ihrem heutigen Geburtstag … sie heißt im Blog ab sofort TT = die Teenager Tochter! Denn ich kann verstehen das die Bezeichnung Pubertier auch ein wenig negativ behaftet ist. Dabei hat die Pubertät auch so viele schöne Seiten! Ich führe inzwischen ganz andere Gespräche mit der Großen, als das früher der Fall war. Sie hat ein ganz anderes Verständnis in Situationen mit den kleinen Geschwistern und reagiert ab und an sogar vernünftiger als ich. *schmunzel*

    Wenn du das hier also liest liebste Teenager-Tochter: Ich bin unendlich stolz auf Dich und schenke dir zu Deinem Geburtstag diesen neuen Namen auf dem Blog! *kusshandzuwerf*

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    Dem Wunsch vom GG ab sofort bitte als GGG (Geiler Großartiger GötterGatte) betitelt zu werden, werde ich aber nicht entsprechen! *augenroll*

    In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch mein Schatz! Ich liebe Dich! 🙂
    (das war jetzt wahrscheinlich auch voll peinlich! *kicher*)

  • Andere Eltern haben auch durchgeknallte Teenager! … oder … Pubertät mal woanders!

    Andere Eltern haben auch durchgeknallte Teenager! … oder … Pubertät mal woanders!

    Pubertät! Hochbrisantes Thema im Hause KiKo & Co.!
    Das Pubertier möchte so langsam, dass ich nicht mehr über sie schreibe. „Das könnten ja meine Freunde dann lesen!“ Dazu hat sie vor kurzem ein Interview in der Eltern Family gegeben. Ich verstehe das und werde das überdenken. 🙂

    Aber in der Facebook-Gruppe „Pubertät…Eltern sprechen darüber“ habe ich Martin (53) kennengelernt. Als Vater von Celina (18) und Ehemann von Angelika (50) schreibt er in seiner Gruppe so herrliche Texte über die „ganz normalen“ Ereignisse im Familienleben mit einem pubertierenden Teenager. Er mag nicht öffentlich bloggen, aber die Texte sind SO GUT, dass ich Ihn gefragt habe ob ich mal hier was veröffentlichen darf!

    Ich darf, und wünsche viel Vergnügen!

    „Hatte heute einen Tag frei. Viel gearbeitet in letzter Zeit, da kann man auch mal zu Hause bleiben. Tochter auch. Nein, nicht viel gearbeitet, aber frei. 😉Gestern Abend habe ich sie gefragt, ob wir heute mal irgendwo zusammen frühstücken gehen. Sie antwortete mit einem klaren verständlichen: „Wsnchobjsfrüwchbn.“ Es war wohl deutsch, ja, aber eben ein bisschen genuschelt und nahezu ohne Selbstlaute. Oder Vokale, wie a,e,i,o und u ja heißen. Also die Buchstaben, bei denen man den Mund aufmachen, die Lippen auseinandermachen muss. Körperliche Anstrengung, zugegebenermaßen, zumindest im Gesicht. „Wsnchobjsfrüwchbn.“
    „Ich weiss nicht, ob ich so früh wach bin“.
    Na gut, dachte ich. Als ich in dem Alter mal frei hatte, hab ich auch erst mal ausgeschlafen.
    Heute morgen wurde ich dann wach, als meine Frau gegen sieben das Haus verließ. Da ich nie Langschläfer bin, sofort raus aus dem Bett, dann hab ich mehr vom Tag, das Leben ist kurz. Mal kurz aufs Handy geguckt………Töchterchen vor zwei Stunden bei Facebook gewesen, um 4.28 Uhr bei WhatsApp. Na, das war´s dann wohl mit dem gemeinsamen Frühstück. „Dnnebnch!“ sagte ich zu mir und musste selbst lachen. „Dann eben nicht.“ Kurz in die Trainingshose und zum Bäcker. „Naja, Celina bringe ich natürlich was mit“ dachte ich. Habe ihr Croissant, Laugenstange und ein normales Brötchen mitgebracht, irgendwas davon wird sie schon mögen. Ich also Kaffee gekocht, mir Brötchen geschmiert, und schön gemütlich zeitunglesend gefrühstückt. Auch mal ins Handy geschaut…….bin ja in so ´ner frauenlastigen Pubi-Gruppe…….da is aber auch nix los. Danach zwei Stunden zum Sport. Als ich gegen halb elf wiederkomme, treffe ich Celina in der Küche: „Hatten die keine Mehrkornbrötchen beim Bäcker?“………..Jau, schönen Dank auch! Croissant, Laugenstange, normales Brötchen??? Nix! Soviel zur Rubrik „Was man auch tut, es ist verkehrt“.
    „Und was hast Du so vor heute?“
    „Ich geh gleich mit Lena frühstücken!“…???………das….musste…..ich…..
    erstmal……sacken……lassen.
    „Mit Lena frühstücken????“
    „Ja.“
    „Du??“
    „Ja.“
    „Heute???“
    Jetzt bekam ich gar keine Antwort mehr, aber einen Blick, der sagte: „Warum fragst Du so komisch?“…………..
    „Hast Du Alzheimer? Ich habe Dich gestern Abend gefragt, ob wir heute frühstücken gehen, und Du hast gesagt, dass Du so früh wohl nicht wach bist!“
    „Ja. Bin ich ja auch nicht……wir gehen SPÄT frühstücken. Halb zwölf.“………. Na gut, dann ist das eben so. Kurz danach klingelts an der Tür. Lena. Mit ´ner Brötchentüte(!) in der Hand. „Wolltet ihr nicht frühstücken gehen???“ “ Haben es uns anders überlegt“ klärte mich Celina auf, guckte in Lenas‘ Brötchentüte, und stieß ein fröhliches „Hey, geil, Croissants!“ aus. Nee, oder??? Für einen kurzen Moment überlegte ich, wieder ins Bett zu gehen. Nein, dafür ist mir ein freier Tag zu Schade! Stattdessen beschloss ich, mich nachher nach dem Fahrpreis für eine Rakete zu erkundigen, die heute noch zum Mond geht. Oneway versteht sich. Spontan beschloss ich einen Stadtbummel zu machen. Mache ich sehr gerne. „Ich geh mal in die Stadt. Soll ich Dir was mitbringen? Brauchste irgendwas?“ „Nööö!“ Also lief ich in die Stadt. Sind rund drei Kilometer. Unterwegs musste ich gefühlt siebzehn pubertierenden ausweichen, die mich wegen Handy-Konsum nicht gesehen haben. Wahrscheinlich kleben die jetzt an einer Laterne, aber egal. Es war ja schon alles ziemlich kurios heute, aber was jetzt kommt, zieht allem und jedem die Schuhe aus. In meiner Hose vibrierte es, ein untrügliches Anzeichen für eine……………WhatsApp.
    ACHTUNG: „Wo bist Du?“…………..ich
    wiederhole in Grossbuchstaben: „WO BIST DU?“
    Nich´ wahr, oder?????? Was macht man mit so einer Frage, wenn man doch vor einer halben Stunde sich in Richtung Stadt verabschiedet hat? Spontan schrieb ich: „Beim Bäcker!“😂😂
    Da kam doch tatsächlich zurück: „Bringste mir ne Laugenstange mit?“ ………….also, die Nachricht musste ich mir siebzehn Mal durchlesen, sonst hätte ich es nicht geglaubt.
    Da stand doch tatsächlich: „Bringste mir ne Laugenstange mit?“……………….JamachtsmitmirinGottesNamenwasihrwolltaberichhabihrdochheutemorgenneLaugenstangemitgebrachtaberdiewolltesienichthatstattdessennachnemMehrkornbrötchengefragt!!!!!! Bin dann noch nen bisschen durch die Stadt geschlendert, Eis gegessen, war ja schön warm, die Sonne schien. Als ich zu Hause ankam, lag ein Zettel in der Küche…..zumindest mit einem Herzchen dabei:
    „Bin mit Lena frühstücken. Haste mir was aus der Stadt mitgebracht?“
    Übrigens…….die „Oneway-Fahrkarten“ zum Mond waren für heute ausverkauft. Alle von Mamas einer Facebook-Pubertätsgruppe gekauft, meinte die Dame. „Vstchtal!“ nuschelte ich. „Was sagten sie?“ fragte die Dame?
    „Versteh ich total!“ „

    In diesem Sinne: Chillma! (Oder sagt das auch schon keiner mehr?)

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