Schlagwort: Histamin

  • Wenn der Notarzt Dich sprachlos macht …

    Wenn der Notarzt Dich sprachlos macht …

    Letzte Woche Freitag! Anruf aus der Schule: „Frau Leithe, Ihre Tochter ist umgekippt, der Notarzt ist unterwegs, können sie bitte schnell kommen?“

    Natürlich!

    Während ich, jede Ampel und den vor mir her schleichenden Opa verfluchend, in die Schule rase, sage ich mir mein Lieblingsmantra: „Alles ist gut!“

    Gedanken wie „Warum kippt die denn einfach um?“, „Ob sie immernoch bewusstlos ist?“, „Dir wird doch nicht K… haben?“ (ich mag es nicht ausschreiben, ich wage es ja nicht mal zuendezudenken geschweige denn auszusprechen, aber der Gedanke war halt kurz da.)

    „ALLES IST GUT!“

    Als ich vor der Schule auf den Parkplatz gegenüber einbiege, sehe ich zwei Schülerinnen halb auf der Straße stehen um den Krankenwagen einzuweisen.

    „ALLES IST GUT!“

    Ich frage die zwei ob ich etwa vor dem Krankenwagen da bin. -> Ja!
    Wo ist sie denn? -> Das zeigen Ihnen die zwei da hinten!

    „ALLES IST GUT!“

    Zwei weitere Schülerinnen stehen am Eingang in die Schule. Ich rase hin.
    Ich: „Wo ist meine Tochter denn?“
    Schülerin: „Sie liegt im Bioraum, ich zeig es Ihnen.“
    Ich: „Ist sie bei Bewusstsein?“
    Schülerin: „Es war mitten in meinem Vortrag, sie ist einfach umgekippt, Herr U. hat sie zum Glück aufgefangen…“
    Ich: „IST! SIE! BEI! BEWUSSTSEIN?“

    Zum Glück kommen wir gerade an, mein Kind liegt in stabiler Seitenlage vor der Tafel auf dem Boden und hat die Augen auf. Sie ist leichenblass, ihr ist tot schlecht und sie mag nicht reden oder angefasst werden. Der Lehrer erzählt mir sie wäre nur kurz weg gewesen und seit dem lieber liegengeblieben. Ich sehe mich um. Außer uns sind noch 4 Schülerinnen anwesend die alle mitleidend gucken. Im Hintergrund hören wir das Martinshorn und warten. Mein Blick wandert zur Tafel und ich lache auf. Eine Seite des Vortrags leuchtet noch vor sich hin und verkündet ´die Beschaffenheit von Bodenbakterien´. „Nah, davon haste dich ja wohl gleich selbst überzeugen wollen!“ witzel ich vor mich hin als der Krankenwagen eintrifft.

    Die Sanis kommen mit Ihren schicken Riesenrucksäcken, packen ein Messgerät aus, verkabeln mein Kind und kontrollieren Puls und Blutdruck. Beides schwach aber vorhanden. Der Bauch wird abgetastet, sie wird ausgefragt und bei der Frage: „Hat denn schon Jemand die Eltern informiert?“ stelle ich mich als Mutter vor.

    Rettungsassistent: „Hat sie irgendwelche Allergien?“

    Ich: „Allergien nicht, aber eine Histaminintoleranz!“

    Rettungsassistent (oder Notarzt, da bin ich mir nicht mehr so sicher): „Bitte was? Das geht doch gar nicht! Gegen Histamin kann man nicht intolerant sein. Das ist ein körpereigener Stoff!“

    Ich: „Ja ist es, und wenn wir zuviel davon zu uns nehmen oder im Körper freisetzen kommt das nicht sooo gut! Allerdings ist sie deshalb noch nie umgekippt und hat auch noch nichts falsches gegessen!“ Das war natürlich nach Ankunft meine erste Frage an sie gewesen.

    Rettungsassistent: „Das hab ich ja noch nie gehört!“

    Es ist unfassbar. Ein ausgebildeter Rettungsassistent (ich habe grad nachgesehen, die machen eine dreijährige Ausbildung) hat noch nie davon gehört! Ich bin sprachlos.

    Obwohl

    … selbst Ärzte nehmen das nicht wirklich ernst. Bei einer OP-Besprechung hieß es nur, ja ja, ich guck mal nach.
    Dabei kann es bei einer Falschbehandlung echt ernst werden.

    Meine letzte schlimme Erfahrung in diese Richtung habe ich beim Kaiserschnitt des letzten Kindes gemacht. Seinerzeit wusste ich noch nichts von meiner Intoleranz. Ich wusste nur, dass mir von dem Narkosemittel immer schlecht wurde, also gab man mir nach der Spinalanästhesie (die, wie ich heute weiß, Histamin freisetzt, was mein Körper nicht ausstehen kann) einfach direkt mal Sauerstoff über eine Maske auf Mund und Nase. Irgendwas stimmte aber mit der Maske nicht und ich zog sie wieder weg. Einer drückte sie mir wieder auf den Mund und zog das Gummi fester, ich zog sie wieder weg weil ich keine Luft bekam.
    „Das glauben sie nur, sie müssen ganz normal weiteratmen!“
    Witzkringel! *böserblick*
    Das spielten wir noch zwei oder drei mal bis Jemand bemerkte: „Ups, der Schlauch ist ab. Sie atmen Ihr Kohlendioxid die ganze Zeit wieder ein.“ Da war es aber schon zu spät, mein Kreislauf sackte weg, und ich auch. Man gab mir Adrenalin. Das machte alles aber nur noch viel schlimmer, denn Adrenalin führt zu Herzrasen und Unruhe also Stress und was macht der Körper … er schüttet noch mehr Histamin aus. Der GG flog raus aus dem OP und ich bekam so lange andere Mittel bis mein Kreislauf stabilisiert war.

    Bisher dachte ich ja immer, ich (und auch unsere ebenfalls betroffene Tochter) sollte unbedingt einen Zettel bei mir haben, dass ich unter dieser Intoleranz auf Histamin leide, aber wenn das eh keiner kennt ….

    Wenn man ´Histaminunverträglichkeit´ googelt, kommen 68.900 Ergebnisse und bei ´Histaminintoleranz` sogar 973.000 Vorschläge. Die ersten sind Anzeigen. Das heißt die Werbeindustrie hat das als Schlagwort auch schon für sich entdeckt. Lieferanten von Tiefkühlkost und Supermarktketten und Allergieratgeber schreiben Empfehlungen wie man sich mit HIT (was übrigens keine Allergie sondern eine Intoleranz ist) ernähren soll. DIE kennen das, aber unser Rettungsassi leider nicht. 🙁

    Ich werde uns also mal lieber eine ganze Gebrauchsanleitung machen. Was sie uns geben dürfen und was nicht.

    Meiner Tochter geht es übrigens gut. Sie ist nicht mit ins Krankenhaus gefahren, streng genommen hätten sie sie mitnehmen müssen, und auch eine Infusion habe ich abgelehnt. Ich hab sie mit nach Hause genommen, denn nach dem aufsetzen und einigen Minuten ging es ihr wieder ganz gut.

    Ursache unbekannt, bei 16 Jährigen Teenagern aber nicht ungewöhnlich.


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  • Die unbekannte Krankheit – Mein jahrelanger Leidensweg … ODER … Warum die klassische Medizin nichts gefunden hat!

    Die unbekannte Krankheit – Mein jahrelanger Leidensweg … ODER … Warum die klassische Medizin nichts gefunden hat!

    Ich möchte gar nicht wissen wie viele Menschen in diesem Land unter einer Krankheit leiden, die so sagenhaft schwer zu erkennen ist. Die aber vielleicht der Grund für so viele Migräne-, Magen- oder andere Leidens-Patienten sein könnte.

    Ich wurde in den letzten Wochen für ein Magazin dazu interviewt und habe mich nach langer Zeit mal wieder intensiver mit dem Leidensweg der letzten 12 Jahre beschäftigt. Wobei es mir erst heute als Leiden bewusst wird. In den Momenten, in denen es mir schlecht ging, empfand ich es noch gar nicht so und kämpfte einfach nur um überleben im Alltag mit Kindern, Anerkennung und endlich Hilfe zu finden.

    Ende 2007

    Es begann mit Rückenschmerzen. Wir lebten in Spanien, ich schleppte mein knapp einjähriges Kind (ein sehr kräftiger noch nicht laufen könnender Wonneproppen) auf der Hüfte täglich zur Schule um die „Große“ (damals 3 Jahre) abzuholen. Um den Kinderwagen aus dem Auto zu holen war die Strecke zu kurz, für den Rücken aber eigentlich zu lang. Ich hatte meine Essensgewohnheiten umgestellt, viel Sport gemacht, um die Schwangerschaftspfunde wieder abzunehmen und war überzeugt, dass mein Körper das schon schafft mit der Belastung. Das zwicken im unteren Rücken ignorierte ich. „Durch die Hormone nach der Schwangerschaft und die allgemeine Rückbildung nach dem Abstillen wird das sich alles wieder einrenken.“ … Dachte ich! Auch die Kreislaufprobleme die mich ab und an plagten redete ich mir schön.

    Ende Dezember kam dann der Umzug zurück nach Deutschland. Keine Zeit für Rückenschmerzen oder Kreislaufprobleme. Und für Arztbesuche schon mal gar nicht. Schon mal gar nicht bei spanischen Ärzten. *augenroll* Aber das ist eine andere lange Geschichte.

    Anfang 2008

    Vorerst zog ich mit den Kindern zu meinem Vater nach Münster und der GG in eine klitzekleine Wohnung in Düsseldorf. Wir suchten dort nun nach einem Haus für uns. In dieser Zeit hatte ich immer wieder mit Übelkeit und Kreislauf zu kämpfen, bekam aber auch unbeschreibliche Rückenschmerzen. Schnell war klar: Bandscheibenvorfall. Mit 2 kleinen Kindern, in einem Haushalt und Alltag, der nicht meiner war überlebte ich nur mit sehr viel Schmerzmitteln, einer ambulanten Reha und einer großartigen Tagesmutter. Schnell wurden aber leider auch die Übelkeit und Kreislaufprobleme schlimmer, so dass ich mich immer nach dem Frühstück kurz wieder hinlegen musste. Der Hausarzt und die Reha-Ärzte schoben es auf die Schmerzmittel und verschrieben mir erst Magenschutzmittel und später Tropfen die meinem Hirn vorgaukeln es gäbe diese Übelkeit nicht.

    Dann kam im April der Umzug nach Neuss. Wir hatten ein Haus gefunden. Ich setzte die Schmerzmittel nach erfolgreich beendeter Reha langsam ab. Auf die Tropfen verzichtete ich auch immer öfter, denn diese machen auf Dauer abhängig.

    Die Übelkeit aber blieb. Sie weckte mich so gegen 04:00 Uhr jeden Morgen und dauerte immer bis ca. 11:00 Uhr. Ich schob es auf die Schmerzmittel die mir vermutlich so schlimm auf den Magen geschlagen waren. Leider blieb aber auch der Durchfall, der die Übelkeit immer begleitete.

    Mitte 2008

    Es wurde aber auch mit viel Geduld, gesundem Essen, Magen-Darm-Bakterien-Aufbau-Mitteln und anderen Nahrungsergänzungsstoffen nicht besser.

    Eine monatelange Ärzte-Odyssee begann. Jeder Spezialisten-Besuchs-Marathon beginnt für Kassenpatienten mit einer Wartezeit von 6-8 Wochen auf den ersten Termin. Dieser beinhaltet ein Erstgespräch und vielleicht eine Blutabnahme. Dann wartet man 2 Wochen auf den neuen Termin für die Besprechung der Blutergebnisse. Anschließend eventuell weitere Untersuchungen und weitere Wartezeiten auf das Ergebnis. So vergingen MONATE!
    Aber jedes mal erfuhr ich erst zum Schluss welchen Verdacht der Doc hatte und jedes mal aber auch, dass es das zum Glück nicht war. Man schickte mich weiter, zum nächsten Facharzt. Zur nächsten Wartezeit, auf den nächsten Termin.

    Ich erlebte immer und immer wieder die schrecklichsten Sachen, litt aber so sehr unter der Übelkeit, dem Durchfall und den Kreislaufproblemen, dass ich die Hoffnung nicht aufgab, dass es irgendwann einmal Jemanden geben könnte, der mir sagt was es ist und was ich dagegen tun könnte.

    Der Gastroenterologe machte eine Magenspiegelung bei vollem Bewusstsein. *würg*

    Der Gynäkologe machte einen großen Hormonspiegel, hat (wie ich heute weiß) Hormonwerte falsch gedeutet und ich musste mit Verdacht auf Hirntumor ins MRT.

    Der Neurologe vermutete Multiple Sklerose und machte unzählige Tests.

    Der Endokrinologe verpasste mir eine Magensonde, diesmal unter Kurznarkose aber mit verlorener Sonde die er nach Telefonat mit dem Hersteller aus dem Magen zurückholen musste, die einen eventuellen Reflux messen sollte.

    Der Allergologe machte ebenfalls alle nur möglichen Tests.

    JEDER Arzt vermutete bei der Erwähnung der Morgenübelkeit eine Schwangerschaft. Nach 1,5 Jahren konnte ich darüber nur milde lächeln und meinte dass ich dann aber inzwischen im 21. Monat wäre. Ich war jedes mal natürlich froh, weder Tumor, MultipleSklerose oder einen Reflux in der Speiseröhre zu haben, aber es ging mir ja weiterhin schlecht.

    JEDER Arzt vermutete aber auch, nachdem sein Verdacht nicht bestätigt wurde, dass es vielleicht psychisch sein könnte. *augenroll* Inzwischen weiß ich das der klassische Mediziner es immer darauf schiebt wenn er einfach nicht weiter weiß!

    Anfang 2009

    Ich ging also dann doch mal zu einer Psychologin. Nach 300 Fragen die ich auf einem Fragebogen beantworten musste war aber schnell klar: „Sie neigen weder zu Depression noch zu Hysterie. Sie sind völlig normal! Ich gebe Ihnen trotzdem Antidepressiva, die steigern die Schmerzgrenze ihres Körpers und sie kommen einfach mal zur Ruhe.“

    Es wurde ENDLICH besser! Ich schlief bis die Kinder auch aufstehen mussten! Ich konnte morgens essen ohne anschließend auf die Toilette zu rennen. Allerdings schlief ich so tief und fest, dass ich die Kinder (6 und 3 Jahre alt) Nachts nicht mehr hörte und ich war sogar so ruhig gestellt, dass ich mich tagsüber über nichts mehr aufregte und auch nicht mehr schimpfte.

    Ich hatte von einer halben Tablette täglich (depressive Menschen dürfen bis zu 10 ganze Tabletten am Tag) eine absolute „Scheiß-Egal-Einstellung“ entwickelt. Ich funktionierte im Alltag einfach, das war aber auch alles.

    Nach 3 Monaten sprach mich auf einer Familienfeier mein Schwager an (von Beruf Arzt) und fragte: „Was nimmst du?“ Ich: „Wieso?“ Er: „Du bist nicht mehr du! Also, was nimmst du?“

    Ich merkte natürlich auch schnell, es ist zwar schön sich nicht ärgern zu müssen, aber ich freute mich eben über oder auch auf gar nichts mehr. Also hörte ich lieber wieder auf und schlich das Zeug wieder aus.

    Mitte 2009

    Es wurde wieder schlimmer.

    In dieser Zeit nahm meine Mutter mich bei den Hochzeitsvorbereitungen für meinen kleinen Bruder zur Seite und sagte mit Tränen in den Augen: „Ich nehme Deine Kinder und du lässt dich in eine Klinik einweisen.“

    Sie hatte Angst ich wäre Magersüchtig geworden! Ich hatte durch den ständigen Durchfall natürlich stark abgenommen und eine kränklich, gräuliche Hautfarbe bekommen. Es blieben schließlich die meiste Zeit des Tages keine Nährstoffe in mir. Über diese Abnahme hatte ich mich sogar ein wenig gefreut. Irgendwas positives wollte ich doch sehen in dem ganzen Scheiß.

    Aber ich lehnte den Vorschlag meiner Mutter ab, denn ich war bei jedem möglichen Spezialisten gewesen. In der Klinik hätten die die Untersuchungen nur wiederholt.

    Ich war bereit für einen „Wunderheiler“. Ich konnte und wollte nicht mehr. Ich wäre in dieser Zeit zu jedem „Scharlatan“ gegangen um endlich wieder gesund zu werden. Über eine andere Verwandte landete ich zum Glück bei einem tollen Homöopathen. Der behandelte mich mit seinen für mich damals dubiosen Methoden. Anschließend sollte ich drei Tage Weizen und Alkohol weglassen. Er vermutete eine Lebensmittel-Unverträglichkeit, bekam es aber nicht genau definiert. Dann nahm ich lange homöopathische Tabletten gegen Wechseljahre um den Hormonhaushalt wieder in den Griff zu bekommen.

    Ende 2009

    Es half! Es ging mir besser!

    Ich wurde Schwanger und es war schlagartig Ruhe. Ich nahm nichts mehr und mein Körper ging voll und ganz in der Nestpflege auf und war nur noch mit dem Baby beschäftigt. Ich nahm zu und alles war als hätte es das Problem nie gegeben.

    Mitte 2010

    Wurde ich zum dritten Mal Mutter. Alles lief völlig normal.

    Kurz nach der Geburt begann der GG einen neuen Job in 600 km Entfernung und war nur noch am Wochenende bei uns. Mit einem Schulkind, einem Kindergartenkind und einem Stillkind war ich also nun von Montag bis Freitag ganz alleine. Aber alles war gut.

    Anfang 2011

    Wir folgten als Familie dem GG nach Dresden. Alles schien perfekt.

    Nach dem abstillen ging es aber wieder los. Morgendliche Übelkeit, Durchfall und die Kreislaufbeschwerden.

    Ich nahm einfach die homöpatischen Mittel gegen Wechseljahre wieder, die halfen aber nicht mehr wirklich. Ich suchte und fand eine neue Homöopathin. Wir probierten sehr viel herum. Ich bekam Gürtelrose und viele andere seltsame Erscheinungen, aber das richtige Mittel fanden wir nicht.

    Ich dachte es läge am Stress der letzten Jahre und machte eine Mama-Auszeit. Eine Yoga-Reise. Eine Woche auf Mallorca. Nur ich, keine Kinder und KEINE Termine. Dort lernte ich sehr viel über mich und auch die Organuhr kennen. Demnach hat jedes Organ unseres Körpers eine Zeitspanne, zu der es am aktivsten ist. Zwischen 4 und 11 sind das Dickdarm, Magen und Bauchspeicheldrüse. Das brachte mir endlich eine kleine Erklärung warum ich immer um 4:00 Uhr aufwachte und es um 11:00 Uhr besser wurde.

    Ende 2011

    Bei meiner Mutter wurde Histamin-Intoleranz diagnostiziert. Meine Mutter ist privat versichert und bei einem Bluttest, wegen etwas ganz anderem, war das ein zufälliger Nebenbefund.

    Sie hatte allerdings völlig andere Symptome und reagierte auf ganz andere Lebensmittel als ich. Sie hat das immer auf einen „nervösen“ Magen geschoben. Wenn wir heute darüber nachdenken wird aber vieles schon Ihr und mein ganzes Leben darauf hingedeutet haben. Man nennt das nicht umsonst auch die „Krankheit der 1000 Symptome“. Es gibt unzählige Beschwerden die Histamin-Intolerante haben.

    Diese Intoleranz ist unter den klassischen Medizinern aber auch weitestgehend unbekannt oder wird zu selten anerkannt. Ich erlebe inzwischen ganz oft, dass sie nachschlagen müssen was ich vertrage wenn ich erwähne das ich HI (Histamin-Intolerant) bin. Die Schmerzmittel zu Zeiten des Bandscheibenvorfalls und auch die Narkosemittel, die ich während der Kaiserschnitte bekam und immer zu Übelkeit und kurzer Ohnmacht führten, waren alles Mittel die HI-Patienten nicht bekommen dürfen.

    Meine Homöopathin behandelte mich nun ebenfalls in die Richtung.

    Ich habe mega viel im Internet recherchiert und Bücher dazu gelesen. Ich ernährte mich strikt eine Woche nur von Reis, Kartoffeln und Nudeln. Das sind die Lebensmittel die frisch zubereitet nie Histamin enthalten. Es ging mir relativ schnell besser. Anschließend habe ich dann Lebensmittel für Lebensmittel ausprobiert und auf meinen Körper gehört. Seit dem merke ich oft sogar beim zubereiten schon obs geht oder eben nicht.

    Seit dem bin ich ein neuer Mensch. Seit ich das weiß und mich danach ernähre geht es mir blendend. 

    Histamine schaden auf 3 verschiedene Arten

    1. Sie sind in einigen Lebensmitteln (Banane, Erdbeeren, Spargel u.v.m.) in sehr großen Mengen enthalten. Sachen die ich mein ganzes Leben nie gerne gegessen habe. Vermutlich wehrte mein Körper sich so schon immer dagegen.
    2. Es gibt Lebensmittel die das körpereigene Histamin freisetzen oder die Produktion des Stoffes verhindern an das das Histamin andocken kann. Diese Lebensmittel sind absolut nicht benennbar, das ist bei jedem Intoleranten unterschiedlich und muss ausgetestet werden.
    3. Alle haltbar gemachten Lebensmittel entwickeln Histamin (Tiefkühlkost, Konservendosen, geräuchertes, gepökeltes, …).  Wir haben schon immer einen Thermomix und kochen frisch. Aber TK-Gemüse und -Fleisch, Konservendosen, Kaffee und ganz viele Gemüse und Früchte gehen einfach nicht mehr. 

    Nach meiner 11:00 Uhr – Grenze gehen 1 Latte Macchiato und etwas Schokolade wieder. Ich vermisse Rotwein, Ananas, Paprika, Erdnüsse, Essig!!! Fleisch und Fisch gibt es nur noch ganz frisch. Gemüse habe ich durch Broccoli ersetzt, den kann ich aber oft schon nicht mehr sehen. Ich esse kein aufgewärmtes Essen mehr. Salat gibt es nur noch mit Joghurt-Dressing, und Essen gehen ist jedes Mal ein Risiko. Und kein Alkohol. Vielleicht mal ein Gläschen ganz süßen Wein.

    Der Lohn dafür aber ist ein endlich wieder normales Leben mit meiner Familie. DAS ist es absolut wert. Mein Körper hat sich eingependelt und meldet jeden Verstoß mit einem sofortigen hochrotesm Gesicht. Etwas später renne ich sofort auf die Toilette. Manchmal bekomme ich nach Anstrengung auch eine Kurzatmigkeit als wäre ich einen Marathon gelaufen. Aber, ich weiß ENDLICH woran das liegt und nehme im Akutfall hochdosiertes Vitamin C. Daran dockt Histamin im Blut sofort an und der Köper normalisiert sich relativ schnell. Antihistaminika wie Allergiker sie nehmen möchte ich nicht probieren. Die machen Müde und solange ich es über die Ernährung gesteuert bekomme reicht mir das.

    Ich genieße es sehr, endlich zu wissen was ich essen und trinken kann und was ich besser lasse.

    Es geht mir RICHTIG gut.

    Dadurch, das mein Körper nun aber wieder alle Nährstoffe verarbeiten kann habe ich zugenommen. Erst dachte ich „yeah, er arbeitet endlich wieder normal“ aber inzwischen ist es mit den Wechseljahren kollidiert und es ist einfach zuviel geworden.

    Aber lieber so als zu dünn mit grauer Haut. 🙂

    Das war meine Geschichte! Und ich kann nur jedem Raten, dem die klassische Medizin nicht helfen kann oder will, sich mal mit dem Thema Histamin-Intoleranz zu beschäftigen.

    Schreib mir gerne Fragen hier in die Kommentare oder per E-Mail.


  • Der Allergietest! Von Blutabnahmen, Haut-Pieksern und Krankenkassen! The Neverending Story!

    Der Allergietest! Von Blutabnahmen, Haut-Pieksern und Krankenkassen! The Neverending Story!

    Mit drei Kindern ist frau als Mutter ja Krankheitsthematisch so EINIGES gewöhnt. Die Chance das hier Jemand krank wird ist bei 5 Familienmitgliedern einfach sehr hoch! 🙂 In der Kinderklinik grinsen die inzwischen schon wenn sie mich sehen. Zusätzlich nehmen zwei meiner Kinder als Diabetiker-Abkömmlinge an einer Diabetis-Studie teil. Wegen regelmäßiger Blutabnahmen kommen mir die ganzen Arzt-Nachbarinnen und -Verwandten da oft sehr gelegen. 🙂

    Aber immer wenn ich denke wir kennen uns nach Hufeisennieren, Doppelmilz, Pseudo-Krupp, Schönlein-Hennoch und sonstigen wohlklingenden Ausschlägen, Röchelattacken und schnellwachsenden Wucherungen an Kinderkörperteilen nun aus, fällt dem Universum was NEUES ein! … Es könnte ja sonst langweilig werden! … Überleg ma! *augenroll*

    O.k. das mit den Hausstaubmilben beim Spanienkind ist nicht wirklich neu, aber nachdem wir nun seit ca. 2 Jahren die Sache mit der entsprechenden Bettwäsche (die wir in jedes Hotel mitschlörn´) und Homöopathischen Mitteln recht gut im Griff haben, hatte er bei dem ersten schönen Wetter in diesem Jahr einen völlig unerwarteten Asthma-Anfall. Mein mütterlich sorgenvoller erster Gedanke: „Och nö, nicht auch noch Heuschnupfen!“

    Genetisch gesehen wissen wir wo es herkommt. Seine Onkels haben nämlich sowohl auf meiner Seite als auch auf der des Göttergatten ebenfalls Allergien & Asthma. Und auch die Cousins sind größtenteils gegen irgendwas allergisch. Das schwache Geschlecht halt! *zwinker* Was mir in dem Zusammenhang aber z.B. auch aufgefallen ist, es sind immer die mittleren Sandwichkinder, sowohl mein Bruder als auch mein Schwager. Und auch der Cousin! … aber das nur am Rande! *lach*

    Die Hausstaubmilben-Allergie hatte unsere Homöopathin festgestellt, da wir wie HIER beschrieben seinerzeit leider keinen einzigen Kinderarzttermin in ganz Dresden und Umgebung bekamen.
    Nun haben wir aber eine neue Ärztin in „unserer“ Kinderarztpraxis, die nun endlich einen Allergietest machen konnte. Es sollte ein Prick-Test werden, da ich aber um Überprüfung von weiteren Allergenen bat, die ich gerne gewusst hätte, gab es eine Blutabnahme. So wurde getestet auf: Hausstaub (um ganz sicher zu sein), Pollen (weil ich ja Heuschnupfen vermutete), Tierhaare (weil wir sehr gerne einen Hund anschaffen würden, ich aber auch da Reaktionen bereits in Verdacht hatte), Schalentiere (weil die Veranlagung in der Familie vorhanden ist) und sonstige Lebensmittel (weil auch da bereits viel familiär vorhanden ist).

    Soweit der Plan! Nun ist es aber so, dass die Krankenkasse pro Quartal nur 5 „Punkte“ zum testen finanziert. Und da ich nicht nur Heuschnupfen zum testen haben wollte, sondern mehrere, hat dieser Bluttest für uns nur ergeben, dass er auf Auslöser reagiert, die man einatmet. Somit wussten wir dann zwar nun, dass es keine Lebensmittel sein können, aber so richtig genau war das Ergebnis dieses Tests dann so nun leider auch nicht wirklich. Ob das nun an Dusseligkeit oder Unwissenheit der Ärztin oder Praxishilfen lag, weiß ich nicht, ist mir auch egal. Fazit aber war nun: Entweder wir warten bis zum nächsten Quartal (=knapp 3 Monate, denn es war Anfang April) oder wir machen den Prick-Test, den finanziert die Krankenkasse nämlich auch noch. Gesagt getan. Und das ist es was ich Euch eigentlich erzählen wollte, denn das finde ich immer wieder voll spannend und habe Dir mal ein paar Fotos gemacht!

    Ersteinmal wurde der Arm gereinigt und mit Zahlen und zwei Buchstaben beschriftet.

    20160502_151325

    Dann wurden neben den Zahlen und Buchstaben jeweils ein Tropfen des Allergens, also des Allergieauslösers (aufgelöst in Kochsalzlösung) getropft.

    20160502_151505

    Anschließend wurde mit einem Piekser in der Mitte des Tropfen ein Loch in die Haut gepiekst, so das der eventuelle Auslöser direkten Kontakt mit dem Körper bekommt. Direkt danach wurden die Tropfen mit einem Tuch wieder aufgesaugt und wir durften für 15 Minuten zurück ins Wartezimmer. Dort beobachteten wir dann gespannt wie die Haut reagiert. Es bildeten sich nämlich an den Pieksstellen kleine und große Quaddeln, also dicke Stellen wie bei Insektenstichen.

    20160502_152309Das „K“ steht für Kochsalzlösung, wenn der Körper auf diese Flüssigkeit reagiert, dann ist der gesamte Test hinfällig, weil der Körper dann eine Reaktion an allen Stellen zeigt. Denn dann ist der Auslöser nicht das Allergen, sondern die Kochsalzlösung in dem es gelöst ist.

    20160502_152506

    Das „H“ steht für Histamin, der Stoff im Körper der (unter vielen Anderem) für die Schwellung als Hautreaktion verantwortlich ist. (Extrem spannender Stoff für mich als Histamin-Intolerante *zwinker*)

    20160502_152317

    Pro Zahl gibt es dann einen anderen Auslöser (die vermutlich bei Jedem Hersteller dieser Tests anders sind und daher von mir hier nicht detailliert zugeordnet werden) und man kann anhand der Größe der Quaddel dann ablesen ob es sich um eine „echte“ Allergie handelt oder um eine „geringe“ Reaktion. Eine echte Allergie ist es erst ab einer gewissen Größe der Quaddel und dem Verhältnis, zur Größe der H-Quaddel. Wenn also die Quaddel an der 7 die Größe der H-Quaddel erreicht, dann IST es eine Allergie! Gelten tut die Größe, welche nach 15 Minuten vorhanden ist. Denn nach dem pieksen werden erst einmal alle Stellen dicker durch das pieken und nur bei allergischen Reaktionen wird es noch dicker und fängt meistens dann auch an zu jucken und eine Hautrötung tritt ein.

    Wir wissen nun das der Sohn auf Beide Hausstaubmilben-Sorten extrem reagiert (was ja keine wirklich neue Erkenntnis ist), er reagiert ein klitzekleines bisschen auf Birke (was auch nicht verwunderlich ist, denn das mache ich auch) auf eine Schimmelpilzart (denen man sich aber allgemein ja nicht wirklich aussetzten sollte) und Katze (was auch nicht weiter schlimm ist, denn ich mag keine Katzen und wir kennen auch nicht viele die eine haben). Was aber bedeutet: Wir dürfen wahrscheinlich doch einen Hund haben! *freu* Das ist nämlich quasi fest geplant gewesen für nach dem nächsten Umzug, aber nach einem Asthma-Anfall nach Kontakt mit dem Hund meines Bruders erstmal gestrichen war!

    Nun steht als nächstes eine Desensibilisierung (oder Hyposensibilisierung, oder Spezifische Immuntherapie – ist übrigens alles das Gleiche!) an. Ich werde weiter berichten!

    In diesem Sinne: Ein Allergietest ist VOLL spannend! Hast Du auch eine Allergie?

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