Heute ist der 8.8.18! Auf den Standesämtern aller Städte ist die Hölle los. Unzählige Paare heiraten heute um ein tolles Datum im Ehering stehen zu haben. ODER … um dem Partner die Merkfähigkeit des besonderen Datums zu erleichtern. *zwinker* Wir vergessen den ja jedes Jahr beide! *lach*
Gestern wurde dem Sonnenschein klar, dass sie am 8.8.18 lustige 8 Jahre alt ist. Und schon vor ein paar Tagen erinnerte mich eine Freundin per WhatsApp an dieses denkwürdige Datum vor 30 Jahren. Und so habe ich mich in den letzten Tagen viel an meinem 8.8.88 erinnert.
Ich war süße 16, fertig mit der Schule und für nach den Ferien auf einer Hotelberufsfachschule angemeldet. In den Ferien durfte ich mit meinen Großeltern nach Berlin zu meinem Onkel, der dort studiert hat und nun arbeitete. Das allein war so dermaßen cool, dass ich das nie vergessen werde. Wir wohnten in seiner Altbau-Wohnung mit Stuckdecke in Berlin-Kreuzberg. Ich fühlte mich so dermaßen Erwachsen! *schmunzel* Besser konnte mein Leben doch gar nicht mehr werden. *seeligstrahl*
Oma und Opa hatte ich schon auf der Hinfahrt darüber informiert wie cool es ist den 8.8.88 in Berlin zu verbringen und wünschte mir „irgendetwas Besonderes“ für den Tag, damit ich mich auch ganz sicher an diesen Tag erinnern würde.
Wir hatten uns etwas ausgedacht und wollten am späten Vormittag, nach ausschlafen und Wohnung aufräumen, starten. Es war wie heute ein sehr warmer Tag. Wir genossen die Kühle der Wohnung so lang es ging. Mein Onkel wohne im 3. oder 4. Stock ohne Aufzug und als wir sicher waren alles dabei zu haben begannen wir den Abstieg durch das schöne alte Treppenhaus. Unten angelangt stand mein Opa in der Haustür zum Innenhof-Durchgang des typischen Kreuzberger Altbauhauses, wurde leichenblass und kippte gerade stehend steif nach hinten. Sein Hinterkopf knallte auf die schönen alten Fliesen mit Schachbrettmuster und es bildete sich schnell eine Blutlache rechts neben seinem Kopf. Oma und ich konnten nichts machen. Alles ging total schnell und wir waren sprachlos.
Oma fasste sich schnell wieder, drückte mir den Wohnungsschlüssel in die Hand und schickte mich nach oben das 4711-Fläschchen zum riechen zu holen. Heute bin ich mir nicht sicher ob sie wirklich glaubte, dass das helfen würde oder ob sie mich einfach aus der Situation ablenken wollte. Als ich wieder runterkam hatte Irgendjemand schon einen Krankenwagen informiert. Sie kamen relativ schnell, sie luden meinen immer noch bewusstlosen Opa ein und fuhren in das nahe gelegene Krankenhaus. Oma und ich liefen zu Fuß dorthin und verbrachten den Tag auf dem Flur und in seinem Zimmer.
Alles wurde gut. Es war ein Kreislaufkollaps wegen der Hitze gewesen. Sie behielten ihn ein paar Tage zur Beobachtung und es war für mich trotzdem eine tolle Zeit, die wir aber natürlich viel im Krankenhaus verbrachten.
SO habe ich aber immer den 8.8.88 in Berlin nicht vergessen! *zwinker*
In diesem Sinne: Erinnerst du dich an Deinen 08.08.1988 ???
Ich für meinen Teil war auf der Dorfgrundschule eine glückliche, fröhliche und echt gute Schülerin. In der 5. Klasse ging es dann in NRW auf das Gymnasium in die Stadt. Ich wurde stiller, unglücklicher und weniger fröhlich. Es war eine sehr strenge und altmodische Schule. Mit den Lehrern wurde ich einfach nicht warm. Meine Eltern und ich beschlossen nach der „Orientierungsphase“ in die 7. Klasse entweder auf ein anderes Gymnasium oder in die Realschule zu wechseln. Es wurde Letzteres und ich konnte mich entspannt zurücklehnen. Dort schrieb ich nun zufrieden, mit nur ein bisschen lernen, gute Noten. Das Abi wollte ich aber auf keinen Fall machen, weil mir Schule leider nie wirklich Spaß gemacht hat. Ich ging auf die Hotelfachschule und freute mich während der morgendlichen 4 Theoriestunden auf die nachmittäglichen 4 Praxisstunden. Während der Ausbildung hatte ich wöchentlich einen Berufsschultag, das war immer der Tiefpunkt der Woche. Die Schule und ich! Ein Thema für sich!
Nachhilfe und Förderung: Was brauchen Kinder für erfolgreiches Lernen wirklich?
Das ist das diesjährige Thema beim scoyo ELTERN! Blog Award. Blogger*innen und auch Teilnehmer ohne Blog sind aufgerufen Ihren Senf zu dem Thema abzugeben.
Und DA mache ich doch gerne mit. 🙂
Ich hatte während der Gymnasium-Zeit Nachhilfe in Englisch, aber eher weil meine Eltern einfach nicht genug Englisch sprachen, als dass sie mir hätten helfen können. Auf der Realschule lief es dann einfach. Ich machte die Hausaufgaben alleine und war quasi ein „Selbstläufer“.
Ich erinnere mich aber an meine beiden Brüder, die eine Nachhilfelehrerin bekamen, die nach Monaten das tägliche, ungeduldige & laute Gezanke beendete, das unsere Mutter mit den Beiden nach der Grundschule während der Hausaufgaben führte.
Heute sind meine Kinder alle in der Schule! … aber unterschiedlicher könnten Sie gar nicht sein.
Die Älteste wurde mit 3 in Spanien eingeschult. Mit 4 kam sie in Deutschland in den Kindergarten, mit 5 dann vorzeitig in NRW in die Grundschule. In der 2. Klasse zogen wir nach Sachsen und sie wechselte ohne Probleme. Nun ist sie im Gymnasium, ist wie ich ein absoluter Selbstläufer und ich habe quasi „null Arbeit“ mit Ihr. Ein paarmal vor Tests und Arbeiten abfragen oder mit Papa Physik, Chemie & Co. besprechen. Für ein Spitzen-Abi muss sie noch mehr tun, aber zur Zeit stecken wir im Pubertätsloch. Alles im „normal grünen Bereich“ sagen Ihre Lehrer, die ich teilweise kenne und sehr schätze. Ich hätte kein Problem damit wenn sie kein Super-Abi hinlegt. Ich bin schon stolz, dass sie eines machen will und wir überlegen gerade ob in 2 oder in 3 Jahren denn nach 2 Jahren wäre sie fertig bevor sie 18 ist.
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Der Mittlere hat es da nicht ganz so einfach. Er wurde hier in Sachsen eingeschult. Mir war klar, dass er kein Selbstläufer wird, da er ein ganz anderer Charakter ist. Als die ersten Probleme auftauchten und ich in der Gezanke-Falle meiner Mutter landete, kaufte ich Bücher. Viele Bücher! Das half aber alles nicht wirklich. Ich holte mir Rat bei seiner Lehrerin, denn im Zeugnis stand z.B. dass es mit lesen haperte, zuhause las er aber echt gut. Sie sah aber nicht IHN sondern nur das was er in Ihrem Unterricht NICHT konnte. Er ist ein Kind, welches nur schwer mit Veränderungen klar kommt und beim Zuhören seinem Gegenüber nicht in die Augen gucken kann. Dies wiederholte ich bei jedem Termin mit den unterrichtenden Lehrern. Manche wollten das Berücksichtigen, Andere nahmen mich nicht ernst. Ich kaufte Hilfsmittel. Viele Hilfsmittel!
Doch es wurde nicht besser. Er wurde Aggressiv, sein Selbstbewusstsein schwand, er fragte immer öfter was das Leben überhaupt für einen Sinn hätte. Ihn würde doch sowieso Niemand brauchen. Es brach mir das Herz. Was zum Teufel machte Ihn denn so unglücklich? Ich kaufte noch mehr Bücher!
Ein Zufall brachte es ans Licht. Es lag an seiner Klassenlehrerin, die Ihn psychisch so unter Druck setzte, das es gar nichts werden konnte. Ich schrieb Ihr einen offenen Brief auf diesem Blog, meldete Sie der Schulleitung und der Bildungsagentur (als ich weiß nicht wievielte Mutter) und inzwischen unterrichtet sie nicht mehr an unserer Schule.
Unser Sohn bekam im ersten Halbjahr der 4. Klasse neue Lehrer*innen. Er blühte auf, er ging wieder gerne in die Schule. Eine isolierte Rechtschreibschwäche wurde erkannt, eine großartige sofort folgende Ergotherapie hat ihm wahnsinnig geholfen. Für den Bildungsempfehlungs-Durchschnitt hat es zwar knapp nicht gereicht, aber nach einer erfolgreichen 5. Klasse an der Oberschule wechselt er nach diesen Ferien in die 6. Klasse des Gymnasiums. Ich bin so unendlich stolz auf Ihn und wünschte ich hätte es früher gemerkt.
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Die Jüngste wurde zurückgestellt und kam erst mit 7 in die Schule. Sie war einfach noch nicht so weit. Die Amtsärztin und ich waren uns da zum Glück sofort einig und der Rektor erteilte direkt die Genehmigung. In Sachsen ist das zum Glück nicht so schwer wie in anderen Bundesländern. Ihr Geburtsdatum liegt 22 Tage vor dem Stichtag. Ein Kind das wie sie 2016 „schulpflichtig“ war und 23 Tage nach Ihr Geburtstag hat, ist eben ein ganzes Jahr älter als sie und „Das merkt man ihr an!“ war die Aussage der Ärztin.
Trotz der aufgeschobenen Einschulung ist sie aber noch immer langsamer, verträumter und in Mathe ein wenig „begriffsstutziger“ als Ihre Mitschüler. Sie lebt noch immer in einer Phantasiewelt zwischen Prinzessinnen, Meerjungfrauen und Puppenmüttern. Sie hat einfach ein anderes Lebenstempo als Andere. Sie hat andere Prioritäten und es tut mir regelrecht weh sie immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen zu müssen.
Wir werden in den Ferien lernen müssen
Das habe ich mir zwar schon die letzten 9 Jahre immer vorgenommen, aber dann siegte doch immer wieder das Nachlässige-Mutter-Gen welches mir zuflüsterte: „Ach lass sie doch spielen. Wir können dann auch morgen üben. Endlich mal keine Pflichten, endlich mal keinen Zwang. Endlich mal keine Gedanken an die Schule.“ Und das ging dann jede Woche so bis die Ferien um waren und das neue Schuljahr ohne Üben einfach wieder begann. *schmunzel*
Allgemein hat jedes Kind eine „Lernbox“ in der Küche stehen und wenn wir merken es hapert irgendwo, bei schlechtem Wetter oder bei Hausaufgabenfreien Tagen kommen diese auf den Tisch und werden ab und an wirklich gerne auseinandergestöbert und bearbeitet. Die enthalten Rätselhefte, LÜK-Tafeln mit passendem Zubehör und inzwischen die alten Schulbücher der größeren Geschwister. Das ist manchmal echt spannend. Der Mittlere muss in den Ferien nun in Englisch und der Rechtschreibschwäche ein paar Sachen nachbessern und aufholen, da er es sonst im Gymnasium mit den höheren Anforderungen sehr schwer haben wird. Und um dem vorzugreifen wollen wir „dranbleiben“!
Und die Jüngste muss eindeutig Ihr Matheverständnis und das Kopfrechnen üben. Also war ich wieder einkaufen.
Was mir bei „Nachhilfe und Fördern“ am Wichtigsten ist
Meine Kinder werden von mir nicht nach Ihren schulischen Leistungen bewertet. Und sie werden nicht miteinander verglichen. Hier ist niemand Besser, Beliebter und Bevorzugter. Sie sind nicht gleich. Nein sie sind grundverschieden, jedes Kind hat andere Stärken und andere Schwächen. Andere Vorlieben und andere Abneigungen, aber genau das ist doch auch wichtig zu wissen, und das können Noten ja mal GAR NICHT darstellen. Es ist doch schrecklich, dass ein Kind welches z.B. nicht gerne vor einer Menge Menschen spricht eine schlechte Note für die Präsentation bekommt weil es einfach zu leise, zu schüchtern und zu ungenau war. Oder eine Interpretation schlecht bewertet wird weil das Kind es nun mal völlig anders sieht als es sollte. So geschehen mit mir, die heute mit schreiben Ihr Geld verdient und kein Problem damit hat auf Bühnen und im Fernsehen zu stehen und etwas zu präsentieren.
Ich wiederhole mich immer wieder wenn ich meinen Kindern klar mache, dass sie hier für bessere Noten nicht mehr geliebt werden. Ich belohne die guten Noten nicht mit Geld oder Geschenken, sondern die Zeugnisse werden gefeiert und zwar ganz egal wie sie ausgefallen sind. Und bei schlechten Noten gibt es weder Ärger noch Strafe, sondern tröstende Worte + Aufklärung, dass dies nicht den Wert eines Menschen misst + das Hilfsangebot mit mir zusammen mal wieder mehr zu lernen. Ich würde wenn es echt kritisch wird eine Nachhilfe buchen um die Versetzung hinzukriegen und ich fördere gerne gewisse Talente meiner Kinder, aber ich werde niemals verlangen ein Thema, das einem mal nicht liegt auf biegen und brechen mit einem „gut“ oder „sehr gut“ abschließen zu müssen.
Frei nach dem Lieblings-Buchtitel: „Bei schlechten Noten helfen gute Eltern“.
Mir ist schon klar, dass man als Bewerber in der Wirtschaft eine gewisse Beurteilung benötigt, was derjenige kann, der da vor einem sitzt. Aber mal ehrlich wenn ich im letzten Schuljahr der Schule auf dem Abschlusszeugnis in Deutsch eine 4 habe und anschließend aber mit schreiben mein Geld verdiene, … noch Fragen?
Wenn ich an einem neuen Bildungssystem mitarbeiten dürfte (ich arbeite daran *räusper*) dann hätten wir Schulen mit ganz anderen Fächern und Lehrplänen, mit viel weniger Noten, und es gäbe Zeugnisse, in denen stehen würde wo die Stärken dieses Menschen liegen. Dann wüsste der zukünftige Arbeitgeber nämlich wie zuverlässig, pünktlich, sozial, aufnahmefähig, lernwillig und vieles mehr der Kandidat ist.
Und sind wir doch mal ehrlich, nach dem zweiten oder dritten Job interessiert das Schulzeugnis doch eh keinen mehr, oder?
In diesem Sinne: Nehmt doch unser schlechtes Bildungssystem nicht so bitterernst! 🙂
Wenn Freitag der 13. dein letzter Arbeitstag vor der Rente ist, dann gibt es so manche Überraschung.
Dies ist ein Familienblog! Hier schreibe ich über alles was mir als Familienmanagerin begegnet, mich beschäftigt und passiert. Heute muss ich den Familienrahmen erweitern. Es geht nicht um meine Kernfamilie (ich, der GG und die Kids) sondern eher um die Großfamilie, bzw. die „Familie“ in der man aufwächst und zu der auch Freunde oder Mitarbeiter gehören.
Meine Eltern waren, wie ich, selbständig. Mein Vater hatte die Stuhlmacherei seines Vaters übernommen und zu einer Tischlerei mit im Schnitt 12 Mitarbeitern ausgebaut. Wir haben hauptsächlich Gaststätten eingerichtet und vermutlich mir so die gastronomische Karriere in die Wiege, die er auch selber gebaut hat, gelegt. *schmunzel*
1981, da war ich 11 Jahre alt, wurde der allererste fest angestellte Mitarbeiter eingestellt. Und nur einen Monat später der Zweite. Da wir einen offenen Haushalt hatten, kamen die Mitarbeiter bei Fragen auch schon mal während des Mittagessens zu uns in die Wohnung, die direkt gegenüber der Werkstatt liegt. Ohne klingeln. Was auch ab und an zu etwas peinlichen Situationen führen konnte wenn ich mit einem Handtuch bekleidet nur mal eben durchhuschte. So gehörten aber unsere Mitarbeiter auch ein kleines bisschen mit zur Familie und bekamen natürlich auch mit was aus mir und meinen Brüdern wurde. Wie wir aufwuchsen, selber Erwachsen wurden und eigene Familien gründeten.
Am Freitag den 13. in diesem Monat hat uns nun der „verlassen“, der als zweiter seinerzeit eingestellt wurde. Für Theo Möllers (63) wurde es letzte Woche ein rührender und sehr lustiger Freitag der 13.
Nach knapp 37 Jahren bei BOSE TISCHLERDESIGN gab es ein Grillfest mit allen Mitarbeitern, seiner Frau und 2 seiner 3 Kinder in unserem Garten. Also, der meiner Familie im Münsterland! Ich konnte leider nicht dabei sein, wünsche Ihm aber auf diesem Wege alles alles Liebe und Gute! 🙂
Er war unserem traditionellen Familienbetrieb in den ersten Jahren jeden Morgen um 06:00 Uhr der Erste im Betrieb. Um den Ofen zu beheizen, damit wir Morgens wenn wir zur Schule aufstanden warmes Wasser hatten. Wir heizen nämlich schon immer mit den Holzabfällen selber. Als Spezialist für Theken im Gastronomie-Innenausbau wurde er ein wichtiger Teil der Firma. Mit der Zeit sind der Yacht-Innenausbau, Designerstücke für alle Wohnbereiche, individuelle Einbaumöbel im In- und Ausland hinzugekommen. In seiner Freizeit engagiert er sich für die Freiwillige Feuerwehr in Rinkerode und fuhr auch während der Arbeitszeit mit meinem Bruder, der die Tischlerei inzwischen von unseren Eltern übernommen hat, zu Einsätzen. Hierfür wurde der Betrieb 2010 vom Land NRW für die besondere Unterstützung des Ehrenamtes in der Gefahrenabwehr ausgezeichnet.
Nach einem tollen Abschiedsfest wurde der zukünftige Rentner in einem selbstgebauten Hobel von den inzwischen 12 Angestellten und 2 Auszubildenden vom Firmensitz in der Hemmerheide bis ins Dorf nach Hause gefahren. Eine sehr schöne Idee, wie ich finde, um sich bei einem langjährigen Mitarbeiter und Kollegen für alles zu bedanken.
Der Erste seinerzeit eingestellte Mitarbeiter ist übrigens auch noch immer für uns tätig. Bin gespannt wie man Ihn verabschiedet.
In diesem Sinne: Wie lange hast du noch bis zur Rente?
Vor ein paar Wochen hatte ich das coolste Konzert-Erlebnis meines Lebens. Ey, und ich bin nicht nur Ü45 sondern auch Eventmanagerin, … ich hab schon so EINIGE Konzerte gesehen. *zwinker*
Inzwischen arbeite ich aber auch ehrenamtlich im Dresdner Oxfam-Shop und die Kollegin Karina fragte mich ob ich nicht Lust hätte auch mal bei „Oxfam on tour“ mitzumachen und beim Konzert der Toten Hosen Unterschriften für die diesjährige Kampagne zu sammeln. Der Kalender zeigte „go“ und wir trafen uns Samstag Mittag für das Briefing am Dynamo-Dresden-Stadion.
Jedes Jahr hat Oxfam eine besondere Kampagne. Darüber wurden wir hier nun informiert.
So ein völlig leeres Stadion beim Soundcheck hat doch echt was besonderes!
Dann bekamen wir unsere Taschen mit Info-Material, Anstecknadeln, Klemmbrett mit Unterschriften-Listen + Stifte und zogen los. Da es im Stadionbereich noch Niemanden gab, machten wir uns auf den Weg vor die Einlasstore um den wartenden Menschenmengen über unseren Kampf gegen die unfairen Arbeitsbedingungen der Arbeiter*innen bei der Obst-Ernte in Ecuador, Costa Rica und Südafrika zu erzählen und sie zu einer Unterschrift zu bewegen.
Wie geht es weiter
Mit den Informationen und den Unterschriften wird Oxfam die großen Handelsketten wie Aldi, Lidl, Rewe und Edeka konfrontieren um sie unter Druck zu setzen, sich endlich darum zu kümmern dass die Arbeiter*innen fair bezahlt, nicht während der Arbeit mit Pestiziden bespritz werden, in Gewerkschaften eintreten dürfen ohne Bedrohung und Tod fürchten zu müssen und vieles mehr. Denn wer die Krümmung der Banane verlangen kann, der kann auch für menschenwürdige Bedingungen sorgen. Das alles und noch viel mehr erzählten wir stundenlang allen Menschen die in Warteschlangen Zeit und Lust hatten uns zuzuhören. Und *strike*, dabei sind superviele Unterschriften zusammengekommen. Diese werden dann als Gesamtpaket überreicht.
Schon seit über 10 Jahren begleitet Oxfam die Toten Hosen auf Ihre Konzerte. Und nicht nur die Jungs, sondern auch der Koch Ole Plogstedt (der dann unbedingt ein Foto mit mir und Karina wollte *frechgrins*) reisen mit Oxfam in die Länder, denen wir mit den Spendengeldern aus den Shops bereits helfen. Sie unterstützen die Kampagnen in jedem Jahr aufs neue. Ole war sogar schon des Öfteren vor Ort und berichtet in Videos darüber. Vielleicht denkst du beim nächsten Einkauf von Bananen, Ananas, Papaya, Mango & Co mal daran. Noch besser: Du beteiligst dich jetzt sofort online an dieser Kampagne und hilfst uns mit Deiner „Unterschrift“ die Lebensmittel-Konzerne unter Druck zu setzen.
Zurück zum Konzert
Mit den coolen Zutrittskarten die wir uns auf die Hosenbeine klebten, durften wir überall hin (außer Backstage) und konnten so, nachdem wir die Menschen die später bereits im
Innenraum und in den Rängen saßen auch informiert hatten, von den noch freien Plätzen in den Rängen den Vorbands zuhören.
Und dann kamen die Hosen. Wir waren im Innenraum dann fast ganz vorne und hatten den schönsten Blick.
Das Konzert war der Hammer! 🙂
Und das Gefühl als Campino dann in unserem T-Shirt auf der Bühne stand war der absolute Knaller!
Hilf mir und Oxfam und Ole und den Toten Hosen, die Arbeitszustände bei der Ernte unserer Früchte fairer zu machen. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass die Produkte, die in unseren Supermarktregalen landen, ohne Menschenrechtsverletzungen produziert werden. Die Supermarktketten müssen endlich Verantwortung übernehmen. Deshalb heißt es ab jetzt: Supermärkte bewegen – Menschenrechte schützen!
Fairness eintüten!
Und wenn du auch mal ein Konzert erleben und uns helfen möchtest Unterschriften zu sammeln, melde dich gerne bei Oxfam on Tour!
Die medizinische Versorgung wird in unserer modernen Welt immer besser?
JA, immer mehr Medikamente, für immer mehr Kosten, sorgen für immer ältere und krankere Menschen.
ABER die Masse der kranken Menschen irrt verwirrt durch den Ärzte-Jungle und sucht!
Früher (ich sag jetzt mal … vor 20 Jahren, als ich noch Arbeitnehmer war):
rief man zu den Öffnungszeiten in der Arztpraxis an
machte einen Termin aus
erschien zu diesem Termin
und musste maximal 30 Minuten warten.
Heute: ist das ANDERS! Ich hatte heute wieder ein Telefonerlebnis der Dritten Art! Ich wollte eigentlich nur einen Arzttermin machen, aber selbst das wird nun zu einem echten Aufreger-Thema.
Wir gehören ja schon zu den Fortgeschrittenen wenn es um das Thema Termine machen, oder Kinderarzt suchen geht. Ich durfte dazu ja sogar zu hart aber fair ins Fernsehen und meine Geschichten erzählen!
Wir haben in Deutschland nicht nur einen eklatanten Lehrermangel, NEIN, wir haben auch einen Ärztemangel und das nicht nur auf dem Land! Mir schreiben Patienten und Ärzte wann und wie sich denn nun was ändern wird. Eltern von Neugeborenen finden in Berlin keinen Kinderarzt, Kinderärzte in Meissen behandeln mehr Patienten als sie dürfen und müssen das Honorar dafür aber zurückzahlen, schwerkranke Schwangere sitzen 4 Stunden in Wartezimmern und gehen wieder weil sie Ihre anderen Kinder aus dem KiGa abholen müssen. Zustände, die wir schon fast als „Normal“ empfinden.
Heute aber mal was NEUES!
Mein Mann bat mich heute Morgen einen Termin beim Diabetologen zu vereinbaren. Ihm fehlt im Büro einfach die Zeit sich in Warteschleifen oder auf ständig besetzte Leitungen zu hängen. Aber was ich da heute erlebt habe geht mal wieder auf keine Kuhhaut.
Ich rufe kurz nach 08:00 Uhr in der Praxis an: „Leithe, guten Tag. Der Termin meines Mannes wurde durch sie wegen Krankheit abgesagt, er hat mich gebeten Ihm einen Neuen auszumachen!“
Schwester: „Da melden sie sich bitte heute zwischen 13 und 14:00 Uhr in unserer TERMIN-SPRECHSTUNDE!“
Ich: „Er soll heute noch vorbeikommen?“
Schwester: „Nein, bitte melden sie sich zwischen 13 und 14 Uhr um einen Termin abzusprechen.“
Ich: „Ich soll also dann wieder anrufen und DANN machen wir einen Termin aus?“
Schwester: „Genau!“
Ich war so verwirrt, dass ich gar nichts mehr fragen konnte, bedankte mich und legte auf.
Ich mache mir einen Termin in den Kalender um das Zeitfenster nicht zu verpassen.
Um 13:05 Uhr versuche ich mein Glück! -> BESETZT
13:08 Uhr -> BESETZT
13:13 Uhr -> Du ahnst es -> BESETZT
13:21 Uhr -> BESETZT
13:26 Uhr -> GENAU! BESETZT
Ich habe ja auch NICHTS ANDERES zu tun. *wütendbrummel*
13:36 Uhr -> Als ich endlich durchkomme meldet sich Jemand mit den Zusatz: Die Praktikantin. DAS hat sie selber so gesagt. Ich schwör!
Ich lasse wieder meinen Text ab.
Praktikantin: „Da guck ich mal ….. ah, da …. nein …… vielleicht könnte er ….. nein, das geht auch nicht ….. also der Juli ist schon mal voll, aber im August dann …“
Ich: „WIE BITTE? IM AUGUST? Nein, nein, nein, aus dem letzten Termin ist nichts geworden und nun brauchen wir mehr als dringend ein Rezept für sein Insulin!“
Praktikantin: „Na da können wir doch nix für wenn sie die Termine nicht einhalten!“
Ich: „SIE haben doch UNS den Termin abgesagt!“
Praktikantin: „Da war ich nicht da, das weiß ich nicht!“
Ich: „Ich aber! Ich brauche diese oder nächste Woche allerspätestens meinen Termin.“
Praktikantin: „Dann nächste Woche Donnerstag, 15:15 Uhr aber mit Wartezeit!“
*kotz* ….. *kurzsammel*
Ich: „Das erklären sie dann meinem Mann!“
Der ist natürlich fassungslos was für einen beschissenen Termin ich Ihm da gemacht habe. Er möchte ja am liebsten Abends um acht. *augenroll* Die Ankündigung der Wartezeit kommentiert er nur mit: „Das werden wir ja sehen! Ich hol mir das Rezept und dann geh ich wieder.“ DAS aber dürfen die meiner Meinung nach gar nicht, oder?
Als chronisch Kranker ist er aber angewiesen auf die medizinische Versorgung.
Termine absprechen 2.0, oder watt?
Ich kann das ja verstehen. Die Praxen sind wegen Ärztemangel völlig überfüllt. Die Arzthelferinnen völlig überfordert (auch darüber habe ich schon mal geschrieben) oder total unterbesetzt. Da ist das wie mit Handwerkern, man findet einfach keine mehr.
Das sie ein Dienstleistungsunternehmen sind, das haben die meisten Praxen noch gar nicht begriffen? Brauchen sie ja auch nicht, die Patienten rennen denen doch die Bude ein. Warum sollen sie das gut machen, die Patienten kommen doch auch so wieder!
Aber wenn ich schon so utopische Sachen wie Termin-Sprechstunden einrichte, dann ist doch wohl klar, dass da dann DAUERBESETZT ist und ich setze auf gar keinen Fall eine pampige Praktikantin da hin. Denn so wird man Patienten auf Dauer sicherlich los. Obwohl, ….*nachdenk* … vielleicht ist DAS das Ziel?
Dresden. Ein lauer Sommerabend. Stille im ganzen Haus. Meine Kinder nutzen Ihre Medienzeit und daddeln an diversen Tablets und Laptops rum. Ich stehe Abends kurz vor 20 Uhr im Büro und suchte etwas auf dem Schreibtisch. Im Augenwinkel sah ich etwas kleines blaues hinter der Hecke und hob den Kopf! Ein kleines Männlein im Schlafanzug zuckelte an uns vorbei.
Ich wartete gespannt welcher Elternteil demnächst hinterher kommen würde, denn ich hatte nicht erkannt welches Nachbarskind das war.
Nach einigen Minuten stellte ich aber erstaunt fest, es kam Niemand. Ich lehnte mich über den Schreibtisch nach vorne und versuchte die Vorgärten der Nachbarn abzusuchen. NIEMAND! Niemand schien den Zwerg zu vermissen.
Ich ging zur Haustür und guckte raus. NIEMAND. Ich ging vor auf den Weg. NICHTS! Ich beobachtete den sich entfernenden Banausen (wollte sicher sein dass er auf dem Grundstück bleibt und nicht auf die Straße rausläuft) und wartete.
Er war inzwischen bis hinter die Feuerwehr gedackelt (siehe rotes Kreuz ganz hinten), von wo er aber nicht weg kann, da hier zum großen Elternglück alles von einer großen Schlossmauer umgeben ist.
Dann ging oben ein Nachbar-Dach-Fenster auf. Der Kopf von O. (10 Jahre) einem Nachbars-Sohn erschien und rief: „Simone, hast du G. (3 Jahre) gesehen?“
Jaaaaha, deshalb stehe ich hier. Der schlawenzelte an meinem Büro vorbei und da von Euch Niemand kam, hab ich mal geguckt.“ *schmunzel*
Mein Spanienkind ging neugierig hinter dem kleinen Ausreißer her. Die Nachbar-Haustür ging auch direkt auf, der Vater kam raus und konnte nur noch fassunglos den Kopf schüttelnd hinterher. Während er Ihn einfangen ging öffneten sich weitere Dachfenster, von anderen Nachbar-Familien die alle gerade Ihre Kids ins Bett brachten, die natürlich gucken wollten was denn los ist. *lach*
In der Zwischenzeit erzählte uns die auch lachende Mutter des Geflüchteten was er die letzten Tage so alles angestellt hatte. Ich vermute die Haustür wird ab sofort immer von innen abgeschlossen sein.
Ein herrliches Alter! Und eine tolle Nachbarschaft. Wir haben schon öfter gemeinsam verschollene Kinder gesucht! *zwinker*
In diesem Sinne: Bin ich froh, dass meine aus dem Alter heraus sind! *frechgins*