Schlagwort: Zeit

  • Wenn ich noch einmal den Satz „Du bist doch den ganzen Tag zuhause“ höre,  RASTE!  ICH!  AUS!

    Wenn ich noch einmal den Satz „Du bist doch den ganzen Tag zuhause“ höre, RASTE! ICH! AUS!

    Ich weiß, wir Mütter jammern heutzutage auf ganz hohem Niveau. Mit all den technischen Hilfsmitteln wie Spül- und Waschmaschine ist „das bisschen Haushalt“ und die Kinder doch gar kein Problem. Das hatten unsere Mütter und Großmütter schließlich alles noch nicht! Ja, ich bin schon so alt, das meine Eltern aus dieser Generation kommen! *zwinker*

    Es stimmt, diese Hilfsmittel hatten die nicht. ABER… die hatten Ihre Mütter, Schwieger- und Großmütter im selben Haus oder Ort wohnen. Da kümmerte sich dann Einer um die Wäsche von allen, Einer um die Kinder von allen und Einer kochte für Alle! -> Heutzutage muss man für den Arbeitsmarkt ja flexibel sein und wohnt 685 km weit weg und macht Alles alleine und vor allem nebenbei. *augenroll*

    Ich weiß ahauuch, dass es inzwischen Männer gibt die Zuhause helfen. Ein solches Exemplar habe ich (und vermutlich auch viele andere Frauen) aber leider nicht abbekommen. Nicht weil er nicht will, sondern weil er einfach beruflich sehr eingespannt und zudem noch viel unterwegs ist. Und nein, er verdient nicht soviel, dass wir uns eine Haushaltshilfe leisten möchten!

    „Als Vollzeitmutter, die den GANZEN TAG zuhause ist, hat man doch keinen Stress!“

    Ach ja? *wütendguck* Vielleicht keinen Stress, in dem Sinne wie man ihn im Job kennt, aber …

    … eine völlig unordentliche Bude weil überall Spielzeug, Wäsche, Essensreste & das Sportzeug des GG herumliegt (dann doch lieber Abends einfach dem unordentlichen Schreibtisch den Rücken kehren).

    … tonnenweise mehr Wäsche und zu putzen (Tatsache ist: Wer Zuhause ist, macht einfach mehr Dreck).

    … immer einen gewissen Geräuschpegel im Haus (kein Ruheraum oder Klo, dass man alleine besuchen darf).

    … den ganzen Tag an der Spülmaschine zu räumen (nicht nur Abends die Kaffeetasse in die Büroküche *kopfschüttel* NEIN! Es sind Becher, Gläser, Teller, Schälchen, Töpfe, Besteck, Schäler, Rührer, Reiben, Deckel, Töpfchen, ich hör lieber auf -> siehe Wäsche!).

    … 3 Mahlzeiten zuzubereiten (keine Kantine, kein Lieferando, kein Restaurant um die Ecke in das man mit der Kollegin in der Mittagspause geht).

    … KEINE MITTAGSPAUSE!!! (NIE!)

    … es gibt nicht eine einzige Aufgabe die man frau zu Ende bringt, weil sich in 10 anderen Ecken noch unerledigte Projekte türmen. Man macht und macht und macht -> wenn dann eines der Kinder Hilfe, Zuwendung, Pflaster, Aufmerksamkeit oder Sonstiges benötigt -> verlässt frau die aktuelle Tätigkeit -> hilft, tröstet, betüdelt -> begegnet auf dem Weg zurück einem anderen Projekt -> und macht erstmal dort weiter. Denn das ist meistens näher an den Kindern und so kann man schneller reagieren. Auf dem Weg zur piependen Waschmaschine taucht der nächste unbeendete Haufen auf, der ebenfalls wichtig wäre. Und so hangelt man sich Tag für Tag von Haufen zu Haufen und titscht für Kinderrufe und Aufgaben zwischen Küche, Bad, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Keller, Dachboden und den Kinderzimmern wie eine Flipperkugel hin und her und hat abends das Gefühl nichts, aber auch GAR NICHTS fertig bekommen zu haben (keine Erfolgserlebnisse).

    Der Wäschekorb ist, wenn überhaupt, nur für 10 Minuten am Tag wirklich komplett leer. Die Spülmaschine läuft im Dauerbetrieb und einkaufen müsste auch mal wieder Jemand.

    Ich habe alle Mutter-Möglichkeiten kennengelernt.

    Ich war Vollzeit arbeitend mit Kind, Halbtags arbeiten mit Kindern, Selbstständig mit Kind & auch reine Vollzeit-Mutter. Es hat alles seine Vor- und Nachteile! Aber den Satz : “Du bist doch den ganzen Tag zuhause!“ möchte ich NIE! WIEDER! HÖREN!

    Denn wenn man den ganzen Tag Zuhause ist, dann sieht man auch den ganzen Tag dieses Chaos. Dadurch, dass Anfangs auch die Kinder den ganzen Tag zuhause sind, ist IMMER Chaos. UND man benutzt einfach auch wirklich viel mehr Geschirr und Kram und Wäsche. Unsere Spül- und Waschmaschinen haben an den Tagen, an denen der GG, die 3 Kinder und ich inzwischen mal komplett außer Haus arbeiten und spielen einfach sehr viel weniger bis gar nichts zu tun. Da fallen weder Koch- noch Ess- oder Knabbergeschirr an und auch die Matschkleidung vom Nachmittag entfällt.

    Und in der Regel ist es doch auch so: Wenn du als Mutter arbeitest und zusätzliches Geld verdienst, dann kaufst du schnell einfach mal was gebraucht wird. Wenn Du aber Zuhause bleibst, fängt Du als Hausfrau das große „Sparen“ an. Du versuchst vieles selber herzustellen (gesünder / günstiger / hast ja Zeit) und viel mehr auf eBay zu verkaufen. Und schwupp ist eine ganze Woche rum. Oder?

    Die Mütter, die Zuhause bleiben, haben einfach auch VIEL MEHR Arbeit wenn sie Zuhause bleiben. Daran denkt immer keiner! *augenroll*

    Und am ALLERschlimmsten

    Wenn frau im Homeoffice arbeitet. Dann ist sie zwar Zuhause, ABER eigentlich will / muss / sollte frau dann ja arbeiten. Und eben NICHT für …

    … „die Waschmaschine kannst du ja wenigstens nebenbei ausräumen oder bestücken.“ (na klar und mit ab- / aufhängen der Wäsche sind schwupp 20-30 Minuten rum)

    … „die Wäsche, die kannst du doch neben Webinaren falten! Da musst du ja nur zugucken!“ (natürlich, keine Notizen machen, keine spontanen Ideen notieren und schon mal gar nicht die Arbeitsblätter bearbeiten)

    … „du kannst ja immer schnell die Bude aufräumen, während ich schon auf dem Weg ins Büro im Stau bin.“ (logo, DAS war der Grund warum ich das Homeoffice wollte)

    … „mach das doch morgen wenn wir alle aus dem Haus sind!“ (selbstverständlich, lasst doch einfach alles rumliegen, ich heb das schon auf und weiß dann auch wo es ist wenn du es suchst)

    … „mal eben mit der Versicherung klären!“ (sachma?! da hängste 48 Minuten in der Warteschleife und du konzentrierst Dich KEIN STÜCK!)

    … „du kochst dir und den Kindern ja dann bestimmt immer was Warmes!“ (IMMER! *hysterischkicherndnick*)

    … „Mama ich habs dir auf den Schreibtisch gelegt, kannst du das dann mal lesen und ausfüllen?“ (jeden Morgen räume ich erstmal den Schreibtisch frei um mich zum Job durchzugraben)

    … „du bist ja da und kannst doch wohl eben unser Paket annehmen.“ (6 verschiedene Paketdienste die alle schon wissen dass ich zuhause arbeite, und anschließend an die gefühlt 128 Heimkehrenden wieder ausgeben, kein Problem *kopfschüttelndabwink* – lies auch „Wenn der Postmann achtmal klingelt“)

    … „die Kinder, die wahlweise Fieber, Unterrichtsausfall oder streikende Lehrer haben.“ (was bei 3 Kindern ziemlich oft vorkommt)

    Alles Sätze die ich mir von Freundinnen, Nachbarn, Familie, meinen eigenen Kindern und dem GG anhören durfte. *schimpf*

    Erster Schritt dem zu entfliehen:
    Ich habe einen Co-Working-Büro-Schreibtisch der zwei Autobahnausfahrten entfernt ist.

    DAS IST SCHÖN!

    Der ist immer aufgeräumt, und die doofen Sprüche haben auch nachgelassen. 🙂

    In diesem Sinne: Spart Euch den Satz einfach! IMMER!

  • Mit der Familie wachsen

    Die Dinge wachsen, die Mengen wachsen, aber auch ich bin mit meiner Familie gewachsen!

    Beim vom Schnee freischaufeln und -kratzen der Familienkutsche ist mir vor ein paar Jahren was klar geworden: Mit jedem Kind und auch mit der Zeit in einer Familie wächst ja irgendwie verhältnismäßig ALLES mit!

    Ich rede hier nicht nur von Wäschebergen und den Geschirrmengen die die Spülmaschine zu bewältigen hat. *zwinker* Auch nicht von Möbeln die mitwachsen und der Anzahl der vorhandenen Kuscheltiere. Das wächst natürlich auch alles mit. Genauso wie die Mengen an Kleidung (Vieles wird hier aufgetragen, also aufgehoben aber der Sohn findet rosa Kleider halt irgendwie doof, also kaufe ich dem Neues). Der Fuhrpark wächst, entweder in Größe (Fahrrad) oder in Menge (Laufrad, Dreirad, Roller, Rutschauto, etc.).

    Es gibt auch Sachen die sind geblieben! Also, quasi! Wir haben z.B. immer noch nur EINE Waschmaschine (o.k. die Neue kann 3 kg mehr als die Alte und läuft JEDEN Tag!) und auch nur 1 Spülmaschine (gut, die läuft jetzt auch täglich und nicht mehr nur alle paar Tage mal). Es blieb auch bei EINEM Sofa (das jetzt allerdings doppelt so lang ist), EINEM Fernseher (der inzwischen Kino-Leinwand-Größe hat), einem Esstisch (o.k. da sind die Verlängerungen jetzt IMMER dran und nicht NUR wenn Besuch kommt), …. *hmpf*

    Aber es gibt so Sachen, da dachte ich ernsthaft das kann doch so bleiben …. auch MIT KIDS! *träum*

    ABER, erstens kommt es anders, und zweitens … !

    Ich hatte z.B. immer schon ein eigenes Auto! Und ich habe auch JETZT nur EIN Auto! Aber … aus der kleinen Cabrio-Schüssel ist eben inzwischen dann doch ein Multifunktionaler-Extralanger-Kinderwagennichtzusammenlegmüssen-Großer-Sperriger-Familien-6-Sitzer-Bus geworden, bei dem ich in den letzten 3 Schneetagen eine mindestens 5 Quadratkilometer große Windschutzscheibe von Eis und Schnee befreien musste *schimpf* (von den restlichen 128 qkm an den Seitenscheiben spreche ich lieber nicht! Da vergnügen sich auch oft die Kinder). Früher konnte ich das an meinem Auto mit der Kassettenhülle schnell vor Abfahrt ins Büro machen, aber heute bin ich Eiskratzertechnisch ausgestattet als lebte ich in Alaska und hätte einen Job als Busfahrer des Jahres! Ich kann ja froh sein, dass ich so groß bin, eine Freundin von mir müsste immer so´n Tritthöckerchen im Auto haben um auch nur annähernd auf Augenhöhe ein Sichtfenster freikratzen zu können! *kicher*

    Das Schönste ist aber …

    …, und das ist es was ich hier eigentlich sagen wollte, auch die Erfahrung und die Liebe wächst und wächst und wächst.

    Alleine die Verantwortung die man als Eltern für diese tollen kleinen Wesen auf dem Weg in Ihr Leben übernimmt. Die Verantwortung was aus Ihnen wird. Die Verantwortung was sie erleben, erfahren, begreifen & lernen dürfen. Das Erziehen und weitergeben unserer Werte. Das Begleiten wenn sie auch die schrecklichen Seiten des Lebens kennenlernen. Auch das alles wächst und daran bin auch ich gewachsen.

    In den ersten Jahren war ich „nur“ dafür verantwortlich, dass Ihnen nichts passiert. Heute aber bin ich dafür verantwortlich, dass auch niemand anderem was passiert. Wenn Du verstehst was ich meine. *frechgrins*

    Es gibt so viele Sachen die ich ohne Kinder gar nicht oder zumindest mit anderen Augen gesehen hätte (Kindergärten, Schulen & Co. von innen, Aufführungen auf denen ich geplatzt bin vor Stolz, Skirennen an denen mein „eigen Fleisch & Blut“ teilgenommen haben, Indoor-Spielplätze, Kinderfilme, Familienhotels, Zoos, Freizeitparks, Museen, Krankenhäuser, Spielwarenläden, Wälder, Ämter, Städte, Babyfachgeschäfte, Kinderarztpraxen, … )

    Egal ob positiv oder negativ. Es ist doch so: An den Positiven erfreut man sich und an den Negativen wächst man. Sowohl ich als auch die Kinder sind an Allem gewachsen!

    Und es gibt sooooooo viele Situationen, Gespräche, Begegnungen, neue Freunde, Einsichten, das kann ich hier gar nicht alles im Details erzählen, die ich NICHT erlebt und kennengelernt hätte, hätte ich keine Kinder.

    Ja, es gibt auch Vieles, das ich nicht mache und gemacht habe weil ich Kinder habe, aber Vieles habe ich entweder vorher bereits gemacht als ich noch Single war oder nehme es mir vor für die Zeit wenn die dann hier aus dem Haus sind.
    Auch meine Geduld ist gewachsen.

    Ich bin dankbar! Zutiefst dankbar! Dankbar dafür das alles erlebt zu haben und weiterhin erleben zu dürfen! Dankbar für das Leben, dass ich führen darf! Mit allen Höhen und Tiefen!
    Auch die Dankbarkeit ist gewachsen.

    Nur die ZEIT in meinem Leben, die hat das mir dem wachsen irgendwie verschlafen! *frechgrins*

    In diesem Sinne: Was ist denn bei Euch alles gewachsen.

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