Schlagwort: Nachbarn

  • Verschwundene Kinder … ODER … Nachbarschaftspolizei

    Dresden. Ein lauer Sommerabend. Stille im ganzen Haus. Meine Kinder nutzen Ihre Medienzeit und daddeln an diversen Tablets und Laptops rum. Ich stehe Abends kurz vor 20 Uhr im Büro und suchte etwas auf dem Schreibtisch. Im Augenwinkel sah ich etwas kleines blaues hinter der Hecke und hob den Kopf! Ein kleines Männlein im Schlafanzug zuckelte an uns vorbei.


    Ich wartete gespannt welcher Elternteil demnächst hinterher kommen würde, denn ich hatte nicht erkannt welches Nachbarskind das war.

    Nach einigen Minuten stellte ich aber erstaunt fest, es kam Niemand. Ich lehnte mich über den Schreibtisch nach vorne und versuchte die Vorgärten der Nachbarn abzusuchen. NIEMAND! Niemand schien den Zwerg zu vermissen.


    Ich ging zur Haustür und guckte raus. NIEMAND. Ich ging vor auf den Weg. NICHTS! Ich beobachtete den sich entfernenden Banausen (wollte sicher sein dass er auf dem Grundstück bleibt und nicht auf die Straße rausläuft) und wartete.

    Er war inzwischen bis hinter die Feuerwehr gedackelt (siehe rotes Kreuz ganz hinten), von wo er aber nicht weg kann, da hier zum großen Elternglück alles von einer großen Schlossmauer umgeben ist.


    Dann ging oben ein Nachbar-Dach-Fenster auf. Der Kopf von O. (10 Jahre) einem Nachbars-Sohn erschien und rief: „Simone, hast du G. (3 Jahre) gesehen?“

    Jaaaaha, deshalb stehe ich hier. Der schlawenzelte an meinem Büro vorbei und da von Euch Niemand kam, hab ich mal geguckt.“ *schmunzel*

    Mein Spanienkind ging neugierig hinter dem kleinen Ausreißer her. Die Nachbar-Haustür ging auch direkt auf, der Vater kam raus und konnte nur noch fassunglos den Kopf schüttelnd hinterher. Während er Ihn einfangen ging öffneten sich weitere Dachfenster, von anderen Nachbar-Familien die alle gerade Ihre Kids ins Bett brachten, die natürlich gucken wollten was denn los ist. *lach*

    In der Zwischenzeit erzählte uns die auch lachende Mutter des Geflüchteten was er die letzten Tage so alles angestellt hatte. Ich vermute die Haustür wird ab sofort immer von innen abgeschlossen sein.

    Ein herrliches Alter! Und eine tolle Nachbarschaft. Wir haben schon öfter gemeinsam verschollene Kinder gesucht! *zwinker*

    In diesem Sinne: Bin ich froh, dass meine aus dem Alter heraus sind! *frechgins*

  • Stimmungsschwankungen in Dresden … oder … Nachbarn neu kennengelernt! #bloggerfuerfluechtlinge

    Stimmungsschwankungen in Dresden … oder … Nachbarn neu kennengelernt! #bloggerfuerfluechtlinge

    Wie traurig mich einige Äußerungen meiner „alten“ Nachbarn zum Thema Flüchtlinge, also unseren „neuen Nachbarn“, machen, habe ich ja schon erzählt! Und in dieser wunderschönen Stadt bin ich zum ersten Mal in meinem Leben vorsichtig mit wem ich über meine Gedanken einfach frei spreche. Das fällt mir sehr schwer, denn ich bin ein sehr offener und ehrlicher Mensch, der ohne Hemmungen seine Meinung äußert. Mich interessiert es nicht was Andere über mich denken. Wer ein Problem mit mir hat, hat eben ein Problem, aber das ist ja dann immerhin seines und nicht meines!

    Ich weiß inzwischen aber auch, dass es sehr oft die Angst vor dem Unbekannten ist, die die Menschen um mich herum zu Aussagen verleitet die mit „Ich bin ja kein Nazi, aber …!“ beginnen.
    Da ich mich mit dem Thema sehr viel beschäftige und im allgemeinen ein sehr positiver Mensch bin, lasse ich natürlich auch im wirklichen Leben nichts unversucht um aufzuklären, zu beruhigen und zu erklären. Und ich glaube so Manchen habe ich inzwischen zumindest zum Nachdenken gebracht.

    Die montäglichen Demonstrationen und was  in meiner derzeitigen Heimatstadt um mich herum passiert, bringt mich trotzdem oft an den Rand meiner Kräfte. Da gibt es plötzlich Bündnisse um Gebäude zu schützen, die ja sooooooo wichtig für andere Dinge sind als für DIE! Ich erfahre von angeblich aufklärenden Vorträgen, die sich aber als politisch orientierte Hetzpropaganda-Veranstaltungen herausstellen. Jeden morgen wenn der Radiowecker angeht, erwarte ich die Meldung, dass die Gebäude in unserer Nähe, die zu Flüchtlingsunterkünften umgebaut / saniert werden, angesteckt wurden. Es machen Gerüchte die Runde, was für Zustände in den Erstaufnahmeeinrichtungen herrschen und wie DIE sich da benehmen.

    Es ist so schrecklich deprimierend!

    Immer öfter denke ich : „Hoffentlich ziehen wir bald wieder hier weg!“

    Aber auch solche Gedanken machen mich traurig, denn es gefällt mir hier ja.

    Und DANN komme ich durch Zufall mit einem Nachbarn ins Gespräch, dem seine Frau von diesem Aushang im Kindergarten erzählt hat.

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    Und was hat er gemacht? – Er hat bei seiner Büromaterial-Bestellung einfach für 200 Euro Blöcke, Stifte, Hefter & Co. mitbestellt und gespendet!
    DANKE S. !!!

     

    Keine 2 Tage später bekomme ich eine Anfrage einer Internet-Freundin aus Sachsen, die mir frisch aussortierte Sachen schicken möchte. Bei Ihr gäbe es keine Unterkünfte, und sie möchte auch was tun!
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    Schwupp kommt hier ein Riesenpaket mit Klamotten und Spielzeug an!
    DANKE A. !!!

     

    Letzte Woche auf dem Frauen-Stammtisch erzählt mir eine Ärztin so lustige, positive und niedliche Anekdoten von den unendlich dankbaren Flüchtlingsfamilien die sie in Heidenau und Dresden in den Erstaufnahmeeinrichtungen behandelt hat. Und ich erfahre so viele tolle Sachen die in dieser Stadt passieren, aber noch nicht offiziell sind.
    DANKE P. !!!

     

    Vorgestern habe ich von GEPIDA erfahren! „Genervte Einwohner Protestieren gegen Intoleranz Dresdner Aussenseiter“ Eine großartige Idee mit Fahrradgeklingel den Gesängen der Pegida-Demos entgegen zu klingeln.
    gepida
    Da werde ich dann am Montag mal hingehen, mit meiner Fahrradklingel. Vielleicht klingelts dann ja auch mal in einigen Köpfen! 🙂 Klick mal auf das Logo-Bild, dann öffnet sich die Facebook-Seite! Jeder like hilft bei der Sichtbarkeit! 🙂
    DANKE AN DEN MIR NOCH UNBEKANNTEN GRÜNDER !!!

     

    Und gestern bekomme ich eine Mail, von einer Frau, die ich vor ein paar Wochen erst kennengelernt habe. Sie erzählt mir von einem neuen noch geheimen Projekt und fragt ob ich mitmachen möchte! JA, möchte ich! Denn auch wenn ich meine Selbständigkeit im Moment sträflich vernachlässige, ist es mir im Moment einfach wichtiger zu helfen, statt reich und berühmt zu werden. 😉
    DANKE M. !!!

     

    Und dann bin ich wieder ausgesöhnt mit Dresden und Sachsen! 😉

    In diesem Sinne: Wer weiß warum das Schicksal / Universum uns gerade JETZT nach Dresden verschlagen hat!

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