Schlagwort: Liebe

  • Mit der Familie wachsen

    Die Dinge wachsen, die Mengen wachsen, aber auch ich bin mit meiner Familie gewachsen!

    Beim vom Schnee freischaufeln und -kratzen der Familienkutsche ist mir vor ein paar Jahren was klar geworden: Mit jedem Kind und auch mit der Zeit in einer Familie wächst ja irgendwie verhältnismäßig ALLES mit!

    Ich rede hier nicht nur von Wäschebergen und den Geschirrmengen die die Spülmaschine zu bewältigen hat. *zwinker* Auch nicht von Möbeln die mitwachsen und der Anzahl der vorhandenen Kuscheltiere. Das wächst natürlich auch alles mit. Genauso wie die Mengen an Kleidung (Vieles wird hier aufgetragen, also aufgehoben aber der Sohn findet rosa Kleider halt irgendwie doof, also kaufe ich dem Neues). Der Fuhrpark wächst, entweder in Größe (Fahrrad) oder in Menge (Laufrad, Dreirad, Roller, Rutschauto, etc.).

    Es gibt auch Sachen die sind geblieben! Also, quasi! Wir haben z.B. immer noch nur EINE Waschmaschine (o.k. die Neue kann 3 kg mehr als die Alte und läuft JEDEN Tag!) und auch nur 1 Spülmaschine (gut, die läuft jetzt auch täglich und nicht mehr nur alle paar Tage mal). Es blieb auch bei EINEM Sofa (das jetzt allerdings doppelt so lang ist), EINEM Fernseher (der inzwischen Kino-Leinwand-Größe hat), einem Esstisch (o.k. da sind die Verlängerungen jetzt IMMER dran und nicht NUR wenn Besuch kommt), …. *hmpf*

    Aber es gibt so Sachen, da dachte ich ernsthaft das kann doch so bleiben …. auch MIT KIDS! *träum*

    ABER, erstens kommt es anders, und zweitens … !

    Ich hatte z.B. immer schon ein eigenes Auto! Und ich habe auch JETZT nur EIN Auto! Aber … aus der kleinen Cabrio-Schüssel ist eben inzwischen dann doch ein Multifunktionaler-Extralanger-Kinderwagennichtzusammenlegmüssen-Großer-Sperriger-Familien-6-Sitzer-Bus geworden, bei dem ich in den letzten 3 Schneetagen eine mindestens 5 Quadratkilometer große Windschutzscheibe von Eis und Schnee befreien musste *schimpf* (von den restlichen 128 qkm an den Seitenscheiben spreche ich lieber nicht! Da vergnügen sich auch oft die Kinder). Früher konnte ich das an meinem Auto mit der Kassettenhülle schnell vor Abfahrt ins Büro machen, aber heute bin ich Eiskratzertechnisch ausgestattet als lebte ich in Alaska und hätte einen Job als Busfahrer des Jahres! Ich kann ja froh sein, dass ich so groß bin, eine Freundin von mir müsste immer so´n Tritthöckerchen im Auto haben um auch nur annähernd auf Augenhöhe ein Sichtfenster freikratzen zu können! *kicher*

    Das Schönste ist aber …

    …, und das ist es was ich hier eigentlich sagen wollte, auch die Erfahrung und die Liebe wächst und wächst und wächst.

    Alleine die Verantwortung die man als Eltern für diese tollen kleinen Wesen auf dem Weg in Ihr Leben übernimmt. Die Verantwortung was aus Ihnen wird. Die Verantwortung was sie erleben, erfahren, begreifen & lernen dürfen. Das Erziehen und weitergeben unserer Werte. Das Begleiten wenn sie auch die schrecklichen Seiten des Lebens kennenlernen. Auch das alles wächst und daran bin auch ich gewachsen.

    In den ersten Jahren war ich „nur“ dafür verantwortlich, dass Ihnen nichts passiert. Heute aber bin ich dafür verantwortlich, dass auch niemand anderem was passiert. Wenn Du verstehst was ich meine. *frechgrins*

    Es gibt so viele Sachen die ich ohne Kinder gar nicht oder zumindest mit anderen Augen gesehen hätte (Kindergärten, Schulen & Co. von innen, Aufführungen auf denen ich geplatzt bin vor Stolz, Skirennen an denen mein „eigen Fleisch & Blut“ teilgenommen haben, Indoor-Spielplätze, Kinderfilme, Familienhotels, Zoos, Freizeitparks, Museen, Krankenhäuser, Spielwarenläden, Wälder, Ämter, Städte, Babyfachgeschäfte, Kinderarztpraxen, … )

    Egal ob positiv oder negativ. Es ist doch so: An den Positiven erfreut man sich und an den Negativen wächst man. Sowohl ich als auch die Kinder sind an Allem gewachsen!

    Und es gibt sooooooo viele Situationen, Gespräche, Begegnungen, neue Freunde, Einsichten, das kann ich hier gar nicht alles im Details erzählen, die ich NICHT erlebt und kennengelernt hätte, hätte ich keine Kinder.

    Ja, es gibt auch Vieles, das ich nicht mache und gemacht habe weil ich Kinder habe, aber Vieles habe ich entweder vorher bereits gemacht als ich noch Single war oder nehme es mir vor für die Zeit wenn die dann hier aus dem Haus sind.
    Auch meine Geduld ist gewachsen.

    Ich bin dankbar! Zutiefst dankbar! Dankbar dafür das alles erlebt zu haben und weiterhin erleben zu dürfen! Dankbar für das Leben, dass ich führen darf! Mit allen Höhen und Tiefen!
    Auch die Dankbarkeit ist gewachsen.

    Nur die ZEIT in meinem Leben, die hat das mir dem wachsen irgendwie verschlafen! *frechgrins*

    In diesem Sinne: Was ist denn bei Euch alles gewachsen.

  • Es gibt so Tage … an denen könnte ich meine Kinder …

    Es gibt so Tage … an denen könnte ich meine Kinder …

    … zur Adoption frei geben!

    ODER

    … auf eBay verkaufen!

    ODER

    … ins Internat verfrachten!

    Gestern z.B. war wieder so ein Tag!

    Da hat das Pubertier mal wieder Hormonwallungen vom ALLERfeinsten fabriziert. Im Normalfall halte ich das ja aus und ich weiß ja auch: Provozieren & Diskutieren ist in dieser speziellen Lebensphase das wichtigste. Aber es gibt eben so Momente … da reicht es einfach!

    Außerdem gibt es eben in diesem Haushalt auch noch das Spanienkind. Ein Sandwichkind, das statistisch gesehen IMMER zu kurz kommt und ständig nach Aufmerksamkeit giert. Den Tonfall des Pubertiers neuerdings 1:1 übernommen hat, zur Zeit zusätzlich irgendwas ausbrütet und Dauerschlapp oder wahlweise Dauergelangweilt ist. Also behalte ich Ihn im Haus, was Ihn unausgelastet und geradezu hysterisch gackernd gegen Abend durch das Haus toben lässt.

    Und dazu der Sonnenschein, der gerade aus der Ich-Jammer-ab-16-Uhr-durchgehend-Phase völlig Übergangslos in eine Wut-Phase gewechselt ist, und sich bei JEDEM „NEIN“ augenblicklich theatralisch gummimäßig auf den Boden sacken lässt und den Körper stocksteif anspannend, vor sich hin brummend, versucht sich zusammenzureißen, nicht auszurasten und Ihre Stimmung aber auf diese Art recht laut kund tun muss.

    Nun ja, und wenn Mama dann so gegen `kurz vor Abendessen´ auch noch schlechte Laune bekommt (wie sicherlich bereits erwähnt bin ich hungrig leider UNAUSSTEHLICH, und NEIN das liegt NICHT daran, dass ich grade abnehmen möchte!) und DANN alles auf einmal über mich kommt, dann kann es schon mal sein *kleinlautzugeb*, dass der gefürchtete „Lieblings“-Satz rausrutscht:

    „JEDER in sein Zimmer, und zwar SOFORT!“

    Na ja und da das Pubertier inzwischen RICHTIG wütend wird wenn ich so über sie bestimme und dann mal RICHTIG wütende Kraft auf dem Weg nach oben entwickelt, geht auch schon mal ein Türrahmen zu Bruch, der nun (laut meiner nun ebenfalls entfachten Wut) von Ihrem Taschengeld repariert wird! *ingedankenaufdenbodenstampf*

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    Und dann kommen die Zweifel: Habe ich Überreagiert? Mache ich bei der Erziehung vielleicht doch alles falsch? Bin ich zu Ungeduldig? Werde ich Jedem Kind, Jedem Charakter und Jeder Altersklasse überhaupt gerecht?

    ABER … wie heißt es so schön: „Gewitter reinigen die Luft“ … so ist das auch nach Stimmungsgewittern im Familienleben, denn danach folgen so Tage …

    … an denen sind wir Idylle PUR!

    UND

    … die sind so, wie ich Sie mir als, noch kinderloser Single auf der Suche nach Mr. Right, ausgemalt hatte!

    UND

    … SO kitschig und spießig, dass mir schon fast schlecht wird vor Liebe, obwohl Spießer wollten wir eigentlich auf gar keinen Fall werden.

    Heute gab es also diesen romantisch triefenden Moment!

    Das Pubertier sitzt am Klavier und der Klang der wunderschönen Melodie, die sie inzwischen Fehlerfrei vorklimpert, erfüllt das gesamte Erdgeschoss in warmer Harmonie. Das Spanienkind fegt ungefragt spontan im Wohnzimmer das hereingeflogene Laub zusammen und der Sonnenschein liest am Küchentisch Bücher und summt die klaviergespielte Melodie mit. Mama (also ich) steht in der Küche und bereitet das Essen vor!

    Und dann kommt er, der Moment in meinem Herzen! Es ist als würde es platzen vor Liebe, Glück & Freude! Diese Harmonie, diese Ruhe (also ohne Gejammer, Gezeter und Gestreite), dieses Glück! Dieses LEBEN! Dann könnte ich die ganze Welt umarmen!

    In einem Comicfilm würden jetzt Herzchen auf Tonleitern durch den Raum fliegen, aus den Augen Sternchen funkeln und ein regenbogenfarbener Glitzerglitter in der Luft liegen.

    Ich liebe diese Momente! JA! … DAS ist für mich GLÜCK! In diesen Momenten bin ich restlos und unendlich glücklich.
    Und mir wird wieder klar: Doch alles richtig gemacht. 🙂

    Und den Türrahmen zahlt ja vielleicht auch die Versicherung!?
    *glücklichseufzendglitzeraufhebundnochmalschmeiß*

    In diesem Sinne: Kennste, oder? ODER?

  • … wie soll ich eine gute Mutter sein, wenn ich selber gar nicht erwachsen werde?

    … wie soll ich eine gute Mutter sein, wenn ich selber gar nicht erwachsen werde?

    Ich bin eine strenge Mutter, bei mir gibt es ganz klare Regeln und Grenzen, die im Großen und Ganzen streng eingehalten werden müssen. Es gibt hier klare Regeln wer welche Aufgaben hat und für die Dauer von Mediennutzung z.B., außerdem dann klare Grenzen wie viele Süßigkeiten es pro Tag gibt oder wie lange welches Kind aufbleiben darf. Ich finde Kinder brauchen das für eine gesunde Entwicklung. Das möchte ich hier aber gar nicht weiter ausführen.

    Ich bin mit einer strengen, konsequenten und oft unnachgiebigen Mutter aufgewachsen. Wofür ich heute im Nachhinein unendlich dankbar bin, denn so habe ich vieles gelernt. Damals war ich mir selbstverständlich GANZ sicher, dass ich meine Kinder mal GANZ ANDERS erziehen werde. Auch das möchte ich an dieser Stelle nicht vertiefen.

    Als Mutter, soll frau ja Vorbild sein, alles richtig machen, alles konsequent durchziehen. Es heißt doch immer so schön, dass die beste Erziehung nix bringt, wenn man es als Eltern nicht auch so lebt. Eigentlich bräuchte man gar nicht erziehen, sondern nur richtig vorleben. Im Endeffekt machen die Kinder einen doch eh nur nach!
    Danke & Bitte, lernen die so von selber. Werte & Respekt kommen dann von ganz alleine. Ich glaube wirklich, dass das so ist. Und ich muss sagen, ich mache meine Mutter auch in der Erziehung nach! *schmunzel*

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    (c) www.katjaharbi.com

    Aber es gibt so Momente, da albere ich mit der Bande rum und genieße diese schwerelosen Minuten so sehr, dass ich mich wieder fühle als wäre ich auch noch ein Kind. Wir drehen die Musik im Auto voll auf und rocken mit. Oder tanzen durch die Küche. Oder hüpfen durch Pfützen. Oder wir gucken lustige Filme obwohl alle Ihre Medienzeit schon mehr als überschritten haben.

    Ich erinnere mich leider nicht daran ob meine Mutter das auch mit uns gemacht hat. Aber ich vermute es, denn Ihren rheinische Frohnatur und den Humor habe ich schließlich auch 1:1 übernommen!

    Natürlich hat es auch mit meiner Verfassung zu tun. Als die Kinder noch ganz klein waren und ich total übermüdet und oft genervt den Alltag versuchte zu meistern, da habe ich alle Mütter beneidet, die so entspannt mit Ihren Kindern lachen konnten, aber nun „erwische“ ich mich auch immer öfter. Und manchmal habe ich dann ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, dass ich nun für „Gute & Richtige Erziehung“ hätte ernst und konsequent bleiben müssen.

    Das heißt dann wohl, dass meine Kinder alberne Spiel- und Quatschmacher werden, denn manchmal geht es einfach mit mir durch! Da kann ich gar nicht streng und konsequent sein, und schimpfe nicht als Maßregelung zu Fehlverhalten, sondern lache mich mit der Bande tot, weil die Situationskomik einfach stärker war als das Vergehen!
    Oft sind die Kinder sogar ganz überrascht, weil ich ein paar Sekunden vorher noch böse und streng geguckt habe, oder auch sogar schon ermahnt hatte, und dann prustet es einfach aus mir heraus! Erst ein seltsames Prusten, dann meistens ein sehr lautes Lachen und wenn ich sie dann alle im Arm habe, kichern wir noch eine Weile gemeinsam!

    Von Wegen „Wege aus der Brüllfalle“, manchmal ist es so brüllend komisch, dass ich sogar vergesse warum ich vorher gebrüllt habe. Aber Meistens ist es ja auch so, dass ich vorher schlechte Laune hatte wegen was ganz Anderem, was noch in meinem Kopf herumgeisterte und dann schiebe ich das beiseite, besinne mich auf die Kinder und ein Schwall von Liebe durchflutet mein Hirn. Und dann fällt die ganze aufgestaute Spannung von mir ab und bricht sich auf diesem positiven Weg eine Bahn aus mir heraus.

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    Strahlende Abendstimmung

    Während ich diesen Text hier schreibe (der kam ganz plötzlich in mein Hirn gerade und musste jetzt schnell raus) geht hinter dem Gebäude gegenüber die Sonne zwischen verzogenen Regenwolken und den Bergen in einem berauschenden Strahlen unter! Das passt gerade dermaßen zu meiner Stimmung, zu meinem strahlenden Herzen, zu meinem strahlenden Lächeln. Genießt diese Momente wenn sich die Wolken verziehen und alles strahlt!

    Ich könnte gerade die ganze Welt umarmen!

    In diesem Sinne: Fühl Dich umarmt! Das Leben ist schön!

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