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  • Weihnachten einmal anders … oder … nie wieder Alleine!

    Weihnachten einmal anders … oder … nie wieder Alleine!

    Weihnachten alleine? Das muss nicht sein!

    Vor ca. 1,5 Jahren habe ich die powervollste Frau der Welt kennengelernt. Günes Seyfarth. Wir standen bei einer Business-/Blogger-Veranstaltung in Berlin zufällig beim Essen am gleichen Stehtisch und unterhielten uns. Ziemlich schnell war klar, dass wir absolut auf einer Wellenlänge funken, was auch denen die mich schon kannten gleich auffiel! Ich für meinen Teil bin einfach sehr beeindruckt von Ihr!

    Sie lebt in München, ist wie ich Mutter von 3 Kindern, hat eine Krippe, einen Kindergarten und mittlerweile noch einen Hort gegründet, ist außerdem die Gründerin des Mamikreisel, hat aber schon wieder ganz andere Projekte im Kopf. Außerdem ist sie aber Lebensmittelretterin und hat da ein ganz großartiges Weihnachtsprojekt, zu dem ich Sie befragen durfte. Denn ich finde die Idee so großartig, dass ich davon erzählen möchte und vielleicht möchte das der ein oder andere Leser ja nachmachen.

    Liebe Günes, du bist Lebensmittelretterin und Weihnachtsengel. Du rettest nicht nur das ganze Jahr Lebensmittel die Supermärkte und Hersteller sonst in den Müll werfen würden, sondern du rettest Einsamen und Bedürftigen den Weihnachtsabend.

    Erklär uns doch bitte erst einmal was ein Lebensmittelretter ist und wie kam es dann zu dem Weihnachtsessen?

    Ich hole als Lebensmittelretter mehrmals die Woche viele Lebensmittel von Betrieben und Festen ab. Unter anderem auch von einem Weihnachtsmarkt in München. Am 23.12. gibt es da sehr viel Essen ab. Als ich diese Mengen das erste Mal sah, war mir klar, dass muss unter viele Menschen. Ich kam nach etwas Suche mit dem Pfarrer der Mariahilf-Kirche in Kontakt und sprach mit ihm darüber, ob wir hier was machen können. So stand der 24.12. als Essen für alle, die nicht alleine feiern wollen, fest. In 2016 fand es das 2. Mal statt.

    Wer hilft Dir dabei?

    Es hatten sich gleich viele Helfer gefunden. Obwohl es am 24.12. von 18 bis 20 Uhr stattfindet. Ich denke, es gibt Menschen Sinn, Weihnachten im ursprünglichen Sinn zu leben – es geht wieder ums Geben von Zeit und Mühe.

    Wer sind Eure Gäste?

    Es ist ein buntes Potpourri von älteren und jüngeren Menschen, alleinstehenden sowie Paaren und Familien, ärmeren und reicheren. Es sitzt der BMW-Büroangestellte neben dem lebensbejahenden Wohnungslosen, dem erfahrenen Alleinstehenden und einer Familie mit kleinen oder älteren Kindern. An dem Abend sind alle gleich. Es mischt sich, Kinder springen umher und man unterhält sich bei gutem Essen mit bisher Fremden, die für die Zeit des Essens Bekannte werden. Mittlerweile kamen sie wieder. Das hatte was von Tradition.

    Wo feiert Ihr dieses Weihnachten, und wie seid Ihr auf die Location gekommen?

    In den Räumlichkeiten der Mariahilf-Kirche. Vorletztes Jahr hatten wir die Räume im Herrgottseck gestellt bekommen. In 2016 kam der Pfarrsaal noch hinzu, da dieses Mal mehr Menschen angemeldet waren. Ich muss sagen, dass für mich Kirche durch die Unterstützung und Zusammenarbeit mit dem Pfarrer und seinem ganzen Team eine neue Bedeutung bekommen hat. Zuvor war für mich Kirche eine entfernte Institution mit festgefahrenen Ritualen und nicht besonders integrativ. Doch hier ist Kirche menschennah, lösungsorientiert und herzlich. V.a. hat mich beeindruckt, wie selbstverständlich der Pfarrer und sein Team mit neuem Aufwand umgeht. Z.B. stellte sich bei der Erweiterung um den Pfarrsaal die Frage, ob auch Gäste (z.B. wohnungslose Gäste) versichert sind. Es war ein schönes und unkompliziertes Miteinander. Dafür bin ich dieser Gemeinde sehr dankbar.

    Wie lange „feiert“ Ihr?

    Offiziell geht es von 18 bis 20 Uhr. Damit wollte ich sicherstellen, dass keine Erwartung bei den Gästen für ein abendfüllendes Event da ist. Bisher bleiben manche Gäste bis 21.30 Uhr. Da fangen wir bereits im Hintergrund das Aufräumen an. Rausgeschmissen wird niemand.

    Was macht Ihr danach?

    Wir feiern mit den Helfern noch kurz, indem wir mit etwas Trinkbarem kurz anstoßen. Dann wird noch aufgeräumt was möglich ist und dann fallen wir ins Bett. Am Tag danach wird dann noch fertig aufgeräumt.

    Wie hast du Weihnachten in den Jahren zuvor verbracht, und was sagt Deine Familie dazu?

    Ich bin aus einer Gastarbeiterfamilie. Wir haben in meiner Familie zwar auch Weihnachten gefeiert. Doch als Muslime. Meine Eltern passten sich den Bräuchen an. Doch ist es dann nicht so feierlich wie bei Christen, so wie ich es Jahre später erleben durfte. Im Film Almanya wird es sehr realistisch dargestellt. Ich finde es von jeher super interessant mit Menschen über ihr Weihnachten zu sprechen. Was essen sie, was machen sie, wer kommt überhaupt – Weihnachtsmann oder Christkind und wann?

    Mit meinem Mann und Kindern haben wir das so beibehalten und oft mit Freunden gefeiert. Weihnachten war und ist für mich integrierend. Nicht ausschließend. Ich habe nie verstanden, wieso man Weihnachten nur in der Familie feiert. Was machen all die Mitschüler hab ich mich gefragt, die nicht wissen, wie man Weihnachten feiert.

    Vorletztes Jahr waren unsere Kinder erst nicht begeistert als mein Mann und ich ihnen sagten, dass wir Heiligabend dieses Jahr anders feiern werden. Sie wussten nicht, was da passieren wird. Es hat ihnen superviel Spaß gemacht und sie haben sich gleich auf das nächstes Mal gefreut .Man sieht daran, wie schnell Kindern sich auf neue Situationen einstellen können und sich rausnehmen, was positiv ist. Ich frage mich oft, wann wir Erwachsenen diese Eigenschaft verlieren und uns dann oft mit den 3% aufhalten, die nicht so schön waren.

    Was habe ich dich nicht gefragt, was möchtest du trotzdem noch erzählen?

    Ich hatte als ich das erste Mal das Essen durchgeführt hatte nicht gewusst, was da auf mich zukommt. Es hat mich sehr berührt, dass ich damit so viele Menschen berühren konnte. Es erkennen uns Menschen in der Straßenbahn und sprechen uns darauf an. Oder ich kriege schon im September Nachrichten, ob es das Heiligabendessen wieder geben wird. Mittlerweile habe ich neue Bekanntschaften daraus gewonnen.

    Das Lebensmittelretten hat mein Leben sehr stark beeinflusst. Es zeigt in welchem Überfluss wir leben, welchen Stellenwert Geld hat, wie unsinnig wir mit Ressourcen umgehen und wie man sich aus all dem, was einem die Marketingaktionen von Unternehmen als Glück suggerieren wollen, rausziehen kann. Am meisten freue ich mich, dass ich durch, das was ich tue, meinen Kindern ein Vorbild sein kann. Und zwar eines, das ihnen zeigt: Es geht auch immer anders.

    Vielen herzlichen Dank meine Liebe! Ich bin sehr gespannt, was Dir als nächstes einfällt! 😀

    In diesem Sinne: Nur noch 348 Tage bis Weihnachten!

  • … und die Sache mit dem Kochen!

    … und die Sache mit dem Kochen!

    Ich gebe es lieber gleich zu: ICH HASSE KOCHEN!

    Ich habe nun wirklich endgültig alles versucht, und über den absolut allerletzten Schritt berichte ich hiermit zähneknirschend, denn ich habe versagt und ab sofort sollte meine Familie lieber selber kochen lernen.

    Die Vorgeschichte – Meine Koch-Kindheit!
    Aufgewachsen bin ich in einer Groß-Familie mit selbständigen & kochfreudigen Eltern und Großeltern, die den ganzen Tag verfügbar waren, da unsere Firma gleich gegenüber dem Wohnhaus liegt. Meine Mum kochte jeden Mittag frisch für uns und mein Vater ist sogar Mitglied im Cuchi-Club. Dem Club kochender Männer! Meine Ausbildung absolvierte ich ein Jahr lang auf der Hotelfachschule, wo wir täglich mit einem Spitzenkoch (abends war er in einem gut laufenden Restaurant!) gekocht haben. Ich habe von selbst gemachten Kroketten, über das Zubereiten einer Zunge bis hin zum Ei im Schlafrock ALLES gelernt. Aber es hat mir leider nie Spaß gemacht. Während meiner weiteren Ausbildung in einem Hotel, durfte musste ich natürlich auch die Abteilung Küche durchlaufen, da es sich aber unter der Woche hauptsächlich um ein Tagungshotel handelte, wurde viel Tütenpulver angerührt. L Als ich mir dann beim Zwiebelschneiden noch die Fingerkuppe absäbelte und leichenblass vom Hilfskoch in die Klinik gefahren wurde war das Thema zum Glück schnell durch.

    Das Single-Leben!
    IN meinem Kühlschrank gab es IMMER Toast, Margarine, Käse, Milch und Sekt & AUF meinem Kühlschrank noch Nutella und eine Notpackung Miracoli. Ansonsten gab es ja die Kantine oder wir trafen uns nach dem Spätdienst auf eine Portion Spaghetti Carbonara in irgendeiner Kneipe in Düsseldorf, Nähe Nordstraße!

    Meine Männer!
    Waren entweder begeisterte Hobbyköche und/oder ebenfalls Gastronomen und beglückten mich mit Mehrgängigen Dinnern, oder hatten das nötige Kleingeld, bzw. die fehlende Zeit und wir gingen eben viel essen.

    Und nun mit Familie!
    Als unser erstes Kind gerade geboren war, machten meine Schwiegereltern uns MIR das größte/beste Geschenk meines bisherigen Lebens! Einen Thermomix! Dieser Wunderkessel kochte ab sofort für uns und übernahm bis auf bügeln und Rasen mähen alles was mir im Haushalt so gar keinen Spaß macht.

    Da ich aber ja immer bestrebt bin auch mal Neues zu probieren, habe ich mich, nach vielen Gutscheinkarten aus diversen Online-Kauf-Paketen, auf einer Messe endgültig überzeugen lassen die HelloFresh-Box mal auszuprobieren. Dies ist KEIN gesponserter Artikel, der die Idee mit den zugeschickten Rezepten inklusive Lebensmitteln in den höchsten Tönen loben wird, sondern meine ehrliche Sicht auf die Box, die ich ganz normal bezahlt habe. 🙂

    Ich bekam also an einem Mittwoch die erste Box geliefert, und hatte es prompt vergessen! *genhommelflöt* Ich saß nämlich mit Rike von Nieselpriem bei unserem ersten Kennenlern-Käffchen bei Ikea! Der Anruf des UPS-Fahrers erreichte nach einem kurzen Schweißausbruch seinen erfreulichen Höhepunkt, als dieser sagte: Ist ja alles gekühlt, ich stell das einfach vor die Tür! *erleichtertseufz*

    Hab dann noch ein paar Besorgungen gemacht und auf dem Rückweg noch schnell den Sonnenschein aus dem Kindergarten abgeholt. Zuhause dann also gespanntes entpacken der Box.

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    Sehr gut verpackt bekommt man also nun alle Lebensmittel die für die mitgelieferten Rezepte benötigt werden. Nur Salz, Pfeffer & Öl sollte man im Hause haben. Es gibt eine Tüte mit Schafswolle und Kühl-Akku, die alles ent- und kühl hält, was in den Kühlschrank gehört. Eine Papier-Tüte mit schon dosierten Gewürzen und kleinen Dingen, eine Papier-Tüte mit Gemüse und ein paar lose Teile, alles fein säuberlich durch Trennwände gut verteilt.

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    DAS war alles in unserer Box für 2 Personen für 3 Tage! Es gibt auch 5 Tage und/oder mehr Personen!

     

     

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    Und DAS ist leider alles Abfall, der zu entsorgen ist. Den Kühl-Akku kann man weiter verwenden und die Wolle ist biologisch abbaubar, aber trotzdem finde ich es sehr viel Abfall für 3 Mahlzeiten.

     

     

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    Mit tatkräftiger Unterstützung des Sonnenscheins wird also das erste Rezept nun schnippelnd und reibend vorbereitet und alles schön angedünstet. Ich bemühe mich das alles ohne Thermomix und auf herkömmliche Weise zu erstellen und bin voll motiviert.

    20150318_12555520150318_13012320150318_134519Ich bin angenehm überrascht über die Qualität der Lebensmittel und sehr begeistert von den kleinen portionsgerechten Verpackungen. Der Sonnenschein reibt noch den Parmesan und wir lassen es uns schmecken. Anschließend springt der Motivationsfunke auf das Kind über und sie kocht weiter. 😉

    14 Tage und 9 Rezepte später – Mein Fazit!
    DAS was ich fotografiert habe, war das erste und einfachste Rezept, da war ich noch voll motiviert. Inzwischen sind ein paar Tage und Boxen vergangen und ich habe an den Mittwochen je eine neue Box bekommen und ziehe heute mein persönliches Fazit:

    Es gab einige Rezepte, da haute das mit der Zeit nicht hin. Ich habe mich stur an die Anweisungen gehalten, und wenn ganz am Anfang steht, das ich den Backofen anmachen soll, und dann aber erstmal 40 Minuten brauche um alles vorzubereiten, bis es dann in den Ofen kommt, habe ich in der Zeit eine Menge Energie zum vorheizen verplempert! 🙁
    Nach drei Boxen, die ich jeweils direkt entsorgt habe, habe ich dann auch gelernt, dass die Verpackung nach einer Weile kostenfrei zurückgeschickt werden kann, wobei ich sowieso keinerlei Lust hätte die sperrigen Boxen und den restlichen Kram so lange aufzuheben.
    Einige Rezepte sind recht aufwändig, und wenn ich überlege, dass ich die Box praktisch finde für Menschen die viel arbeiten und nicht viel Zeit haben, dann hätte ich vermutet, das es sich um schnell erstellte Gerichte handelt. Ich bin verwöhnt von meinem Thermomix, denn für mich ist das geschnippel, zerkleinern, hacken, würfeln, reiben, raspeln, schneiden, klopfen, pressen, rühren, mischen, usw. nix. Das macht sonst mein Thermi und das in logischer Reihenfolge, ohne dass ich mehrere Schüsseln, Schäler, Messer, Töpfe, Pfannen, Bretter & Co. benutze.

    Die Sachen schmecken grandios, es sind großartige Produkte, die sehr lecker zusammengestellt sind. Also ruhig mal HelloFresh ausprobieren, nach 2 Boxen kann man jederzeit kündigen!

    P.S.: Der einzige Grund warum mein Göttergatte noch bei mir lebt und unsere gemeinsamen Kinder auch einigermaßen gesund groß werden, ist ER, der hier täglich die Wundergerichte zaubert, aber dazu mehr in diesem Bericht über mein Lieblingsrezept für den Thermomix! 🙂

    In diesem Sinne: Weiterkochen!

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