Der Sonnenschein ist seit letzter Woche Einarmig! Der rechte Ellenbogen ist ausgekugelt und der Arm wurde mit einer Schlinge am Hals nun fixiert. Zum „Glück“ hat Ihre beste Freundin den linken Ellenbogen gerade in Gips und so sind die beiden gemeinsam wie ein vollständiges Kind! 😉
Gestern waren sie den ganzen Tag bei uns und haben z.B. gemeinsam Ostereier aufgehängt: Eine hält den Ast, Eine hängt das Ei hin…
… und alte Gummistiefel bepflanzt: Eine hält den Stiefel, Eine schüppt Erde! 🙂
Heute sind sie bei der Nachbarin und ich nutze schnell die Gelegenheit die Ostersachen zu besorgen, denn ich dachte dazu hätte ich diese Woche noch ALLEINE Zeit, aber … bis Ostern ist Kindergartenverbot angesagt. *hmpf*
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, das weiß ich ja. Und das ich nach dem anstrengenden Messe-Wochenende und mit „krankem“ Kind ein wenig aus dem Trott bin kenne ich auch an mir. Aber das es SO schlimm ist! *verständinslosdenkoppschüttel*
Ich war also im Großmarkt und habe den GROSSEN Wagen bis oben hin voll. So irre ich völlig verwirrt über den Parkplatz auf der Suche nach unserem Auto.
Sehe ich einen schwarzen Passat drücke ich verzweifelt auf den Öffnen-Knopf, aber es tut sich nix.
Batterie leer?
Nein, denn wenn ich näher komme sehe ich natürlich auch, dass es nicht unser Kennzeichen ist. 🙁
Ich überlege den Einkaufswagen stehenzulassen und schnell den Öffnen-Knopf-stakkato-drückend über den Parkplatz zu rasen. Aber die Gefahr, dass der Wagen vom Wind an ein Auto geschoben wird (hatte ich nämlich auch schon!) ist mir zu groß.
Warum haben Einkaufswagen eigentlich nie Bremsen oder so Stopper? *aufreg*
Ich schiebe also weiter brav meinen Großraumeinkaufswagen durch die Gegend und versuche mich zu konzentrieren wo ich reingefahren bin und für welche Parkreihe ich mich entschieden hatte.
Oder ist der etwa geklaut worden? *schreck*
Hier stehen gefühlte 128 schwarze Passat Kombi auf dem Parkplatz und die klauen genau UNSEREN? *wütenddenk*
Oder habe ich mich auf ´nen Behindertenparkplatz gestellt und ich bin abgeschleppt worden? Behindert wie mein Hirn heute ist würde das ja passen!
Der Göttergatte killt mich! Seinen Firmenwagen falsch zu parken und dann auch noch abschleppen zu lassen! Dann weiß wieder die ganze Zentrale das ich damit unterwegs war.
Warum fahre ich auch zum GROSSMARKT mit dem GROSSparkplatz und nicht zum Supermarkt um die Ecke! *ärger*
Und DANN …
DANN fällt es mir wieder ein …
Ich bin mit meinem Auto da! *kleinlauträusper*
Ich nehme den anderen Schlüssel am Schlüsselbund …
Ich freue mich schon mein ganzes Leben lang auf die Zukunft!
Als ich noch ein Schulkind war, da habe ich mich immer auf so Sachen gefreut wie: in 2 Wochen kommen Oma & Opa zu Besuch, oder: in 4 Wochen sind endlich wieder Ferien, oder später dann: am Wochenende schlafe ich bei meiner Freundin und da schminken wir uns dann in den wildesten Farben.
Während der Ausbildung dann freute ich mich, auf den nächsten Berufsschultag (das hieß quasi Ausschlafen weil ich sonst Frühdienst hatte) oder aber auf die nächsten Ausgeh-Abende. Aber auch in die fernere Zukunft träumte ich mich. Ich wollte erfolgreich werden, ich wollte ein tolles Auto fahren, ich wollte Kostüme tragen … (statt des alten nicht anspringen wollenden Firmenwagen meiner Eltern und der Zimmermädchen-Kittel oder der Hoteluniform) … so mit Sonnenbrille aussteigen, die langen Haare zurückwerfen *schwelg* … und inzwischen weiß ich auch, dass wenn frau sich etwas WIRKLICH wünscht, dann passiert das auch! Egal ob das Universum nun seine Finger im Spiel hat oder nicht! Ich will was, also schaffe ich das! 🙂
Später im Job freute ich mich auf besondere Veranstaltungen die nach wochenlanger Planung dann endlich genauso über die Bühne gingen wie sich der Kunde und natürlich dann auch ich uns das ausgemalt hatten! Anschließend fiel ich ab und an in ein seelisches Loch, denn die intensive Vor- und Zusammenarbeit war SCHWUPP einfach beendet. Aber neuer Event, neue Zukunftsträume.
Irgendwann träumte ich dann natürlich auch von meinem Prinzen auf dem Pferd! Der mich in sein Königreich entführt und mit mir Prinzen & Prinzessinnen bekommt. Im Traum kam natürlich auch ein Schloss vor und wer mich privat kennt, der weiß, dass auch das nach vielen Umzügen nun geklappt hat! 😀 Ok, ohne Pferd, aber wir wohnen im ausgebauten Pferdestall des Schlosses. Der Prinz kam spät, und ich musste erst ein paar Kröten küssen, aber dann entführte mich der RICHTIGE von NRW nach Süddeutschland und bevor ich eine Chance hatte überhaupt von Kindern zu träumen, war schon eines unterwegs. In der Schwangerschaft träumte ich dann von Kinderwagen schieben, Baby kuscheln, das Kinderzimmer perfekt einrichten. Dann träumte ich sehr lange vom 2. Kind und als das Universum den richtigen Zeitpunkt freigegeben hatte, träumte ich von 2 Kindern die hinten im Auto sitzen, Ausflügen mit Lauf- und Dreirad, der perfekten Familie. Alle Träume wurden erfüllt!
Diese Träume sind wie du siehst keine utopischen Hirngespinste, sondern genaue Vorstellungen wie meine Zukunft aussehen soll und was soll ich sagen, es kommt alles so wie ich es mir in meinen Tagträumen vorstelle! O.k. ich gebe zu, die Sonnenbrille ist inzwischen mit Sehstärke, die Haare sind teilweise grau und eher zum Zopf oder Dutt vertüdelt, das schnittige Auto war zwischenzeitlich ein Familien-Bus und in die Business-Kostüme passt der Wohlstands-Hintern schon lange nicht mehr! 😉
Inzwischen ist auch der Traum vom 3. Kind erfüllt worden, von Groß-Familien-Urlauben, von recht gut erzogenen Kindern, und weiterführend: das Dreirad, BobbyCar & Co. zu verkaufen …!
Momentan aktuelle Träume: Fahrradsitz verkaufen, Radtouren bei denen jedes Familienmitglied alleine fährt, alle Kinder sind in der Schule, eine Familienreise in die USA!
Ich scheine einen guten Draht ins Universum zu haben und verlasse mich darauf, dass das auch alles so kommt! Das mit den Parkplätzen klappt schließlich auch so gut wie immer! 😉
Und dann gibt es da etwas, das macht mir Angst!
Ich bin ein kleiner Monk. Es kann passieren das ich wütend werde, wenn ein Plan nicht funktioniert! Es sollte eben schon so laufen wie in meiner Vorstellung. O.k. ich habe mit der Zeit gelernt auch mit Plan B klarzukommen, aber meine Träume / Pläne / Vorhersehungen geben mir auch eine gewisse Sicherheit! Denn ich spiele auch oft Szenen in Gedanken durch für den Fall der Fälle. Plan B ist mein: „Was wäre wenn….!“
Und so habe ich im Hinterkopf eben auch einen Plan für DEN Fall der Fälle, meinen absoluten Familien-Super-Gau. Wenn dem Göttergatten mal was passiert! Ich weiß nicht wie ich reagieren würde, aber ich weiß wo alle Unterlagen sind, ich weiß um was ich mich kümmern müsste, ich weiß wie mit dem Rest meiner Welt weitergeht. Ich habe sogar ganz klare Vorstellungen welches Auto wir dann hätten (der Firmenwagen fiele ja weg und meines ist zu klein) und in welcher Stadt ich mit den Kindern dann leben würde (denn das bestimmt derzeit sein Job). Und ganz oft denke ich dann, denk nicht darüber nach, sonst passiert das noch irgendwann!
Und dann fährt er Dienstagmorgen wie so oft zum Dresdener Flughafen, steigt wie so oft in eine Germanwings-Maschine nach Düsseldorf und ich höre nur 2 Stunden später im Radio den Satz: „Eine schreckliche Katastrophe, Absturz einer Germanwings-Maschine auf dem Weg nach Düsseldorf!“ BÄMM! Kein Wort von Barcelona! Dieses taube Gefühl was meinen gesamten Körper erfasste kann ich gar nicht beschreiben! 1. Gedanke sofort: WAS? … NEIN! … Das kann nicht sein! 2. Gedanke, schleicht aus dem Hinterkopf: SIEHSTE, zu viel darüber nachgedacht. 🙁
Nach ein paar Minuten konnte ich wieder denken, habe gegoogelt und gesehen das es eine Maschine aus Spanien war, aber ich bin noch immer total geschockt, ich schalte alle Nachrichten über den Absturz ab. Mich packt immer wieder die Ohnmacht und ich frage mich ob das Universum mir was sagen möchte?
Ich sende allen Angehörigen des Fluges 4U9525 mein zutiefst empfundenes Mitgefühl!
In diesem Sinne, heute die Bitte an das Universum:
Nur die schönen Träume sollen wahr werden, die Alpträume bleiben bitte Träume!