Hier findest du alles was ich in meinem Leben als Mutter von 3 völlig verschiedenen Kindern in deren Schulzeiten erleben durfte. Und ich versichere Dir: Wir haben EINIGES durchgemacht! 🙂
… war an einem Dienstag, 2009, die heutige TeenagerTochter, in Neuss. Alles war neu, alles extrem spannend, und super schön. Es gab neue Klamotten für das Kind, der Papa hatte sich Urlaub genommen, wir kochten ganz besonderes Mittagessen und die Oma und ein paar Nachbarinnen waren zu Besuch. Thats it!
Zweite Einschulung
Unser Spanienkind wurde 2013 in Dresden eingeschult. Ich war sehr gespannt ob ich an diesem Tag genauso gespannt und gerührt sein würde wie beim ersten Mal, oder ob man das beim Zweiten lockerer nimmt.
Es fand an einem Samstag statt. Vor lauter Überraschungen durch die Mädels war ich aber über alle drei gleich gerührt und hatte gar keine Zeit nachzudenken. Die Große sang ein Solo bei der Aufführung für die Erstklässler, von dem sie mir nichts erzählt hatte und die Kleine (damals 3) hat mit Ihrem Kindergartenfreund (dessen Bruder auch eingeschult wurde) dermaßen süß neben der Bühne herumgetanzt, so dass ich mich deshalb mit Tränen in den Augen mal wieder hinter dem Fotoapparat versteckte. *lach*
(Den genauen und äußerst amüsanten Bericht über eine sich himmelweit unterscheidende Einschulung zwischen Sachsen und NRW findest du hier.)
Dritte und letzte Einschulung
Nun also vor zwei Wochen die Einschulung des Sonnenschein. Gerührt bin ich schon Wochen vorher. Es ist das letzte Mal und wenn ich ehrlich bin habe ich mich ein bisschen, nur ein klitzekleines Bisschen, mit dem sächsischen Tamtam rund um die Einschulung arrangiert. *schmunzel*
Es ist wieder Samstag. Meine Mama ist wie bei allen Anderen wieder dabei. Die Schwiegereltern sind angereist. Und der Patenonkel hat extra seinen Urlaub hier verbracht um dabei sein zu können.
Wir machen vor der Fahrt in die Schule Fotos von Kind mit Ranzen und Schultüte. Undenkbar für echte Sachsen. *zwinker*
Die bringen die Schultüte teilweise im Bettlaken eingewickelt in die Schule.
Dort gebe ich unsere natürlich auch vor der Zeremonie ab und erleide den ersten Schock. Der einzige freie Platz auf den Tischen im Klassenraum ist neben der Schultüte des Jahrhunderts. Mir war ja klar, dass wir nicht zu den größeren Exemplaren gehören, aber DAS …
Dann das übliche Programm in der Turnhalle, die Kinder gehen nach der Aufführung kurz in die Klasse. Ihr bester Freund, der mir schon seit Wochen immer wieder sagt, dass er UNBEDINGT mit unserer Tochter zusammen in die Klasse dann gehen möchte, schnappt sich total niedlich Ihre Hand!
Wir nehmen sie anschließend vor dem Schuleingang in Empfang. Dort werden die Zuckertüten, so heißen die Schultüten hier, von den Kindern aus der 4. Klasse übergeben. Es spielen sich Dramen ab weil Eltern besorgt sind um die Riesentüten, es alles nicht schnell genug geht, Tüten verwechselt werden, sie nicht die besten Plätze fürs Foto haben und vieles mehr. Darüber könnte ich mich ganz hinten in der letzten Reihe tagelang beömmeln. Denn a) steht mein Mittlerer mit der Kamera ganz vorne und b) genau DAS war der Grund warum ich VORHER zuhause Fotos gemacht habe. *lach*
Anschließend waren wir auf meiner neuen Lieblingsterrasse
Erst landeten wir auf der falschen Veranstaltung (eine Megasause mit ca. 60 Personen zur Einschulung), dann war nicht wie gewünscht draußen sondern drinnen eingedeckt, es dauerte ewig bis die Getränke kamen, die Speiseauswahl war „sehr modern“ und für die ältere Generation „gewöhnungsbedürftig“ aber … ich saß auf der Terrasse von der ich von unten bisher nur geträumt hatte. Wir hatten einen grandiosen Blick über die Stadt und das perfekte Wetter. Ich schwebte auf Wolke 7 und die Erstklässlerin auch.
Wieder Zuhause wurde die TT nervös, denn die hatte am Tag zuvor 8 Stunden beim erstellen dieses Kunstwerks von einem Kuchen verbracht. Seit 24 Stunden wartete sie gespannt auf die Augen der kleinen Schwester, die diese machen würde wenn sie Ihre Einschulungstorte sehen würde.
Für Abends hatten wir das jährliche gemeinsame Grillen mit den Nachbarn im Innenhof geplant, da 3 Kinder aus unserem Schloss eingeschult wurden. Als es dann pünktlich zum Treffen dunkel wurde und klar war, dass es bald regnen sollte, bauten wir doch die Zelte und Schirme auf, die unsere Nachbarn mitgebracht hatten. An dieser Stelle nochmals danke an S. & C. fürs mitbringen. Eventfachleute unter sich! LÄUFT! 🙂
Wegen des Wetters kamen leider nicht so viele wie sonst, aber es wurde ein langer lustiger und feuchtfröhlicher Abend für alle.
Die Ausbeute der Zuckertüten und Geschenke war der Oberknaller
Und die TT ist ein wenig enttäuscht, dass sie in NRW und nicht in Sachsen eingeschult wurde. Sie ist fest überzeugt, SIE hätte VIEL WENIGER bekommen. Was ich absolut nicht bestätigen kann, aber auch nicht beweisen, da alle Fotodateien von dieser Zeit leider gelöscht sind. 🙁 Die Kleene aber hat echt abgesahnt. Ich bin etwas entsetzt. *zwinker*
Alleine als Geschenke von Nachbarn und Freunden gab es diese 8 kleinen Schultüten, und die waren voller toller Sachen. Zusätzlich natürlich Zuckerkram bis zum abwinken. Die Menge wird reichen, Ihr täglich was mitzugeben und bis zum Abi nichts kaufen zu müssen. 🙂
Es war ein wunderschöner Tag! Und im nächsten Post zeige ich Dir wie und womit ich dekoriert habe.
Nun sind alle Kinder in der Schule! Der Wahnsinn!
In diesem Sinne: Habt Ihr es auch schon geschafft oder steht Euch das noch bevor?
Dies ist ein offener Brief an die Klassenlehrerin eines meiner Kinder! Ich bin am Ende meiner Kraft und hatte keine Ahnung wie ich das, was mir in den letzten Wochen bewusst geworden und zu Ohren gekommen ist verarbeiten sollte. Also schreibe ich es raus. Und als Bloggerin veröffentliche ich es für Eltern, die vielleicht in einer ähnlichen Situation sind.
Liebe Klassenlehrerin!
Sie hinterlassen eine ganz schreckliche Spur im Leben meines Kindes.
Ich frage Sie nun: Warum?
Warum … schützen Sie ein Kind aus der Klasse, das offensichtlich zwischenmenschliche Probleme hat, bei seinen Vergehen? Ja dieser hat es nicht einfach, ja man sollte Ihm helfen, aber sollte man dafür andere Unschuldige leiden lassen? Ich weiß, dass sie bestreiten Ihn zu schützen, aber sie tun es, und das weiß er. Vor allem aber weiß er es zu nutzen. Er kann ja auch machen was er will, er schafft es immer und immer wieder es so aussehen zu lassen, als wäre er unschuldig, denn er hat inzwischen gelernt die Anderen aufzuhetzen, zu provozieren und anzustacheln und es dann so aussehen zu lassen, als haben die Anderen angefangen. Es ist nicht er alleine an unserer „schwierigen“ Klasse Schuld, aber zu einem sehr großen Teil.
Warum … vernachlässigen und demütigen sie die restlichen Schüler der Klasse? Immer wieder standen sie vor der Klasse und gaben den Kindern die Schuld an allem Möglichen und vor allem Ihren psychosomatischen Schmerzen. Als Ihre Klassenlehrerin und ausgebildete Pädagogin muss ihnen doch bewusst sein, was sie den Kindern damit antun.
Warum … geben sie dem Rektor die Schuld an der Klassensituation? Glauben sie ernsthaft er hätte den Integrationsschüler (der ihrer Meinung nach nun an allem Schuld ist) ablehnen können? Und nein, es war nicht seine Pflicht Informationen über den neuen Schüler einzuholen, ich habe mich erkundigt, es wäre Ihre Pflicht gewesen sich zu informieren. Ist auch egal, denn die „schwierige“ Klassensituation hat es auch lange vor diesem neuen Schüler schon gegeben.
Warum … wollten sie seinerzeit die neue Mathelehrerin nicht als Ihre Kollegin? Ja, es ist nur eine Vermutung. Welche sich aber immer und immer wieder fast greifbar bestätigt wenn ich die Mails der Mutter, die damals über mich als Elternrat auch dafür sorgen wollte, dass die junge motivierte Mathelehrerin wieder verschwindet. Sie schrieb dort Dinge, die sie eigentlich nur von Ihnen wissen konnte. Und auch andere Eltern haben schon damals vermutet, dass sie befreundet sind.
Warum … glauben sie mein Kind gemein behandeln zu dürfen? Es hat Ihnen doch nichts getan. ICH habe seinerzeit nicht in Ihrem Sinne gehandelt, ja, aber gibt Ihnen das, dass Recht es so zu behandeln? Erst heute wird mir bei einem Blick in den Kalender bewusst, wie lange das schon so geht. Das plötzliche schlimme nächtliche Zähneknirschen meines Kindes fing nämlich nur kurze Zeit nach einer Klarstellung an. Nämlich als ich der entsprechenden mailschreibenden Mutter nach einigen Versuchen der Klärung klar machte, dass ich als Elternrat nichts gegen die Mathelehrerin unternehmen werde. Weder die Zahnärztin, die Physiotherapie, die Osteopathie, geschweige denn die von IHNEN empfohlenen Entspannungsübungen konnten dem Kind helfen. Ich bin fast verzweifelt, denn die ewigen Fragen der Ärzte und Therapeuten ob es in der Familie, Ehe oder sonst wo schwerwiegende Veränderungen gegeben hat, die das knirschen erklären würden, konnte ich alle nur immer und immer wieder verneinen.
Warum … machen Sie mein Kind psychisch so fertig? So fertig, dass es nicht nur das Zähneknirschen entwickelte, sondern Selbstzweifel entwickelte, die sich ebenfalls Niemand erklären konnte. Abends wenn ich es ins Bett brachte stellte es mir Fragen, die sich ein Kind mit 8 oder 9 Jahren laut einer Psychologin nicht ohne Grund stellt. Mein Kind fragte mich Sachen wie „Wofür bin ich eigentlich auf der Welt, mich braucht doch niemand?“ und „Manchmal habe ich das Gefühl lieber zu sterben!“. Das machte mir Angst und ich war weiter auf der Suche nach Antworten und Gründen. Ich fand Einen (darüber habe ich hier berichtet), aber diesen Grund stelle ich inzwischen wieder in Frage!
Warum … konnten sie mir nicht helfen, nachdem der Junge, welchen sie schützen, unserem Kind den Mittelhandknochen gebrochen hat? Ich wollte doch nur, dass seine Eltern davon erfahren und fragte sie, ob sie es Ihnen mitteilen, oder ob ich das machen soll. Ich würde es als Mutter wissen wollen wenn mein Kind einem Anderen so sehr weh getan hätte. Kein Kind geht vermutlich heim und erzählt: „Mama ich habe dem XY heute die Hand gebrochen!“ Aber ich bekam keinerlei Antwort von Ihnen.
Warum … ließen sie mein Kind als Rechtshänder mit der gebrochenen rechten Hand ein Laufdiktat schreiben? Ja, vermutlich wäre die Note ohne gebrochene Hand nur wenig besser gewesen, aber MUSS DENN DAS SEIN? Könnte es das nicht nachholen wenn die Hand geheilt ist. Oder eine mündliche Note bekommen?
Warum … wird die schlechteste aller Noten unter eben dieser Arbeit mit dem Satz „Wo warst du nur wieder mit deinen Gedanken?“ unter die Arbeit geschrieben? Hätte es nicht auch etwas tröstendes sein können?
Warum … musste es dann auch noch sein, dass Sie diese Arbeit mit abfälligem Tonfall und den miesen Worten übergeben? Das war übrigens für mich der Anfang des Erkennens dieser Gesamtsituation. Mein Kind kam heim und weinte wie schon sehr lange nicht mehr. Ich habe sehr lange gebraucht bis es überhaupt mit mir reden konnte. Ich beschimpfe und bestrafe niemals schlechte Noten. Es hatte keine Angst vor meiner Reaktion. Es musste einen anderen Grund geben. Als es endlich reden wollte/konnte erzählte es mir, dass es die Arbeit mit den Worten: „Von Dir habe ich nichts anderes erwartet!“ zurückbekommen hatte und schluchzte wieder los. Ich war entsetzt und geschockt. Ich wusste nicht was ich machen sollte und suchte mir Hilfe bei Menschen die beruflich mit solchen Situationen zu tun haben. Menschen, die weder mich noch mein Kind kennen und mir objektiv sagen sollten ob ich Überreagiere oder ob vielleicht sie da doch etwas übertrieben haben. Sie bestätigten meine Sprachlosigkeit und rieten mir zu handeln.
Aber Warum?
WARUM?
Ich verstehe einfach nicht warum?
Was mich aber am meisten beschäftigt
Warum … habe ich als Mutter nichts gemerkt? Warum kam ich nicht darauf, das der Grund für so viele Tiefpunkte und Ungereimtheiten des Kindes in der Schule lag?
Warum … habe ich meinem Kind nicht geglaubt als es nach Hause kam und die Abenteuerlichsten Geschichten über Sie erzählte?
Dass sie z.B. eine Arbeit nicht für alle gleich fair bewertet haben. Bei einigen Mädchen haben sie es als „Vertan-Fehler“ akzeptiert und bei einigen Jungs eben nicht. Da unser Kind super abgeschnitten hatte, habe ich mich nicht weiter gekümmert, aber inzwischen weiß ich von anderen Eltern, dass das stimmt. Das geht aber doch nicht!
Warum aber … habe ich zu IHNEN gehalten? Warum habe ich meinem Sohn nach solchen Geschichten gesagt: „So´n Quatsch, das glaub ich nicht, sie wird schon Ihre Gründe gehabt haben.“?
Warum … habe ich Ihnen so viel Vertrauen geschenkt?
Warum … habe ich meinem Kind nicht geglaubt als es mir sagte: „Ach Mama, die will mir doch nur beweisen, dass ich viel schlimmer bin als „der Junge!“ Im Nachhinein erst wurde mir klar, dass sie das womöglich der gesamten Klasse angedroht haben.
Warum … habe ich Ihnen mehr Vertrauen geschenkt als meinem eigenen Kind?
Das tut mir am meisten weh!
Meine letzte Frage
Wie lange soll das noch so gehen? Wie lange wollen sie die Kinder noch so behandeln? Denn je mehr ich mit anderen Eltern der Klasse spreche, umso klarer wird, dass es sehr vielen Ihrer Schüler so geht.
Die Menschen die ich vor ein paar Wochen um Hilfe gebeten habe, haben mir (völlig unabhängig voneinander) gesagt, dass man sowas einer Kinderseele nicht antun dürfe. Alle haben sie mir gesagt, dass Sie Hilfe benötigen, das aber vermutlich selber noch nicht wissen. Daher wurde mir geraten mich an die sächsische Bildungsagentur zu wenden, was ich getan habe. Es ist mir nicht leicht gefallen. Ich habe sehr viel darüber nachgedacht. Es hat mich viele Nerven und Bauchweh gekostet. Und egal was nun passiert, eins sollten sie unbedingt wissen
Ich möchte Ihnen nicht schaden!
Ich möchte Ihnen helfen!
Auch wenn sie das zur Zeit noch nicht so sehen können.
Mein Artikel über die Rückstellung des Sonnenschein hat superviele Reaktionen hervorgebracht. Unter anderem diesen Leserbrief von S. aus M., den ich Euch nicht vorenthalten möchte! 🙂
„Was du da letztes Jahr zwecks Zurückstellung erlebt hast, habe ich vor 7 Jahren mit meinem Sohn auch durchstehen müssen… Über dieses Thema könnte ich ein Buch schreiben.
Um es kurz zu machen: Mir hat damals meine Mutter (sie war Grundschullehrerin) sehr gefehlt und ich habe in dieser schweren Zeit sehr oft an sie gedacht. Was hätte mir Mama denn als Mutter bzw. Oma und als Lehrerin geraten? Und da kam mir immer nur eine Antwort in den Sinn: „Ach Tochter, lieber etwas ältere Kinder in die Schule schicken, als zu junge Kinder.“
Meine Mutter erzählte mir oft, dass sie es damals zutiefst bereut habe meinen Bruder (Geburtstag Ende Juni) mit knapp 6 viel zu früh eingeschult zu haben. Diesen Fehler hat sie bei mir (Geburtstag Ende Juli) dann nicht wiederholt. Sie erzählte mir auch, dass das ein riesengroßer Unterschied und eine Offenbarung war (Konzentration, Hausaufgaben, Sozialverhalten, usw.). So haben wir unseren Sohn ( Geburtstag August/ Stichtag September) guten Gewissens und mit viel Behördenkram auch erst mit 7 eingeschult! Er hat sehr spät und relativ schlecht gesprochen (mittlerweile alles prima) und die Konzentration war ebenfalls alles andere als gut. Wir haben ihn dann 2 mal in der Woche (Montag und Mittwoch) von 9-12 Uhr in eine Vorschule geschickt und die anderen 3 Tage in den Kindergarten. Das war der goldene Mittelweg und die Vorschule ein Glücksgriff!! In der Vorschule waren zurückgestellte Kinder mit ähnlichen Defiziten und die Therapeuten haben den Kindern spielend in Form von Ergotherapie und mit dem Marburger Konzentrationsprogramm so sehr geholfen. Das war einfach unglaublich! So hatte er sowohl Spielschule als auch Kindergarten. Und er hat die Spielschule geliebt!!!!
Ich finde Du hast alles richtig gemacht!“
Daraufhin fragte ich sie ob es in Bayern schwer war ihn zurückstellen zu lassen?
„Ziemlich…
Es ist hier in Bayern von vielen Faktoren abhängig. Zuerst Schularztuntersuchung.
Dann musste ich mit ihm zur Caritas (Schulspiel, 5!! Stunden lang).
Dann Bestätigung der Caritas, dass er nicht geeignet ist. Aber mit diesem Bescheid der Caritas ist das so ne Sache. Wenn Rektoren diesen Bescheid lesen, schicken manche Rektoren diese Kinder dann auf eine Sonderschule oder auf ein Schule für schwer erziehbare Kinder oder sie bewilligen die Zurückstellung.
Je nachdem wie das Kind sich dann in der Schuleinschreibung verhält, heißt es dann also entweder, ein Jahr zurückgestellt oder Sonderschule…. Das entscheidet allein der Rektor.
Wir hatten mit unserer Rektorin richtig viel Glück!!! (älteres Kaliber und viel Erfahrung, selbst Mutter zweier Söhne, hat die gleiche Erfahrung gemacht wie meine Mutter). Sie sagte immer, das schlimmste in der Grundschule seien junge Jungen. Da klingelten bei mir natürlich beide Ohren! Außerdem kannte sie mich, da ich an der Schule bereits Lesepatin war und sie zudem unseren älteren Sohn sehr mochte. Es gibt aber auch Rektoren (Nachbarort z.B.) die stellen grundsätzlich nicht zurück. Da mussten dann zu früh eingeschulte Kinder die 1. Klasse wiederholen!!!!
Als ich den Bescheid hatte, dass unser Sohn ein Jahr später eingeschult wird, habe ich erst einmal ne Flasche Prosecco aufgemacht!
Dann aber kam das Problem mit dem Kindergarten!
Die wollten ihn nicht 2 Tage in der Woche zur Vorschule gehen lassen (wegen irgendwelcher Richtlinien) die sagten dann entweder 5 Tage oder gar nicht. Ich wollte gar nicht weniger zahlen, habe sogar das Mittagessen für die 2 ausgelassenen Tage bezahlt. Nach unzähligen Mails, Briefen und vielen Tränen ging es dann doch. Habe alle Instanzen der Stadt München (städtischer Kiga, nie wieder) durchtelefoniert usw. Es war brutal anstrengend, aber es hat sich gelohnt!! Sei froh, dass es bei euch anscheinend leichter war.“
Vielen Dank an S., dass ich das veröffentlichen durfte! 🙂
In diesem Sinne: Aus welchem Bundesland kommst du, und hast du auch schon Erfahrungen mit einer Rückstellung gemacht?
Vor ziemlich genau einem Jahr bekamen wir nach den Sommerferien das Schreiben der Stadt, dass unsere Jüngste im Schuljahr 16/17 laut sächsischen Regeln schulpflichtig wäre. Wir wurden aufgefordert uns für eine der 4 Grundschulen in unserem Einzugsgebiet zu entscheiden und erfuhren gleichzeitig die möglichen 2 Termine für die Schulanmeldung.
Mir wurde mulmig! Sie ist 3 Wochen vor dem Stichtag geboren, zu dem Zeitpunkt also gerade mal 5 geworden und ich fand sie wär noch nicht soweit! Sie wäre eindeutig die Jüngste in der Klasse. Ich wollte das alles irgendwie für sie noch nicht. Aber die Frage war wollte nur die Glucke in mir das nicht? Wollte ich unser Nesthäkchen klein halten. Wollte ich nicht, dass sie groß wird? Traute ich Ihr viel zu wenig zu? War es wirklich der Kopf der das nicht wollte, oder doch das Herz? Was kann sich noch alles tun in dem Jahr bis zur Einschulung!
Ich hatte ja auch schon den Vergleich zu den beiden Großen. Die waren in dem Alter so ganz anders! Viel weiter!
Der Göttergatte, ganz der stolze Papa seiner drei Prachtexemplare, meinte nur: „NATÜRLICH geht die nächstes Jahr in die Schule!“ … aber ich finde, der verbringt als Vollzeit-Manager, wenn er nicht auf Geschäftsreise ist gerade mal 2 Stunden seines Tages mit der Bande. Am Wochenende ist er zwar körperlich, aber oft nicht geistig anwesend, sondern eher mit dem Kopf im Büro oder auf der nächsten Reise. Und ich finde so bekommt er einfach viel weniger mit von seinen Kindern. Ich bin schließlich hier die Vollzeit-Mama, Ansprechpartnerin für alle Sorgen, Entscheiderin, Fahrerin des Mama-Taxis, Pflasterverteilerin, Trösterin, Jederzeit-bereit-Mama, ich kenne das eben alles besser, oder? Das ist jetzt nicht böse oder abwertend gemeint, aber ich bin hier eben die Glucke. Was aber ja auch nicht immer gut ist. *grübel*
Du merkst schon, ich wollte sie schützen!
Aber ich wollte eben auch das Richtige machen und war mir nicht sicher was das war.
Die große Schwester, ein Jahr vor der Schulpflichtigkeit eingeschult, meinte nur: „Ist doch cool, dann fahren endlich mal zwei von uns zusammen morgens mit dem Schulbus! Ich war ja bei Einschulung vom Spanienkind gerade aufs Gymnasium gewechselt und muss nun mit nem anderen Bus fahren.“
Der große Bruder: „Ich pass schon auf die auf, Mama!“
Aber meine Bauchschmerzen blieben!
Vor den Ferien hatten wir ein Entwicklungsgespräch im Kindergarten gehabt. Im Vergleich zum Vorjahr hatte sie einen riesigen Entwicklungsschub gemacht. Endlich sprach sie deutlich und in ganzen Sätzen. Das hatte bei Ihr im Vergleich zu Ihren Geschwistern und gleichaltrigen Kindergartenkollegen am längsten gedauert. Motorisch ist sie topfit und auch ansonsten alles so wie es sein sollte. Auf die Frage was denn Sie von der bevorstehenden Einschulung hielte, teilte sie mir mit, dass man schon merke, dass Kinder die mit Ihr schulpflichtig sind und 4 Wochen später geboren wurden (also de facto ein Jahr älter), um einiges reifer wären. Vom Intellekt her würde sie das sicherlich schaffen, aber vom Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen sollte sie noch einiges zulegen um nicht unterzugehen. „Aber wir haben ja auch noch ein Jahr, vielleicht kommt das ja dann wenn sie nun hier im Kindergarten zu den Großen in die Vorschul-Gruppe wechselt.“
Der Sonnenschein ist nicht nur dünn, sondern sehr dünn. Sie ist so schmal, dass ich mir das Kind mit einem Ranzen überhaupt nicht vorstellen wollte. Wenn wir von der Schule des großen Bruders sprachen, oder wir Ihn dort abholten, meinte Sie aus vollster Überzeugung immer nur: „Isch geh da nich hin!“ Und das war auf keinen Fall eingeredet von mir, denn ich achtete sehr darauf das Thema nicht vor Ihr zu besprechen. Ich wollte mir erst selber absolut sicher sein.
Dann kam der Anmeldetag und der Testunterricht. Ich vermerkte auf dem Fragebogen eine eventuelle Rückstellung der zukünftigen Schülerin und erkundigte mich beim Lehrer des Testunterrichts was er denn meine. „Also ein Jahr länger Kindergarten tut ja eigentlich allen Kindern gut!“ So eine pauschale Antwort brachte mich auch nicht wirklich weiter. *hmpf*
Ich wollte als finale Entscheidungshilfe den Besuch bei der Amtsärztin abwarten, die die Kinder wirklich auf Herz und Nieren für die Schultauglichkeit prüfen. Ich erinnerte mich, dass ich diesen Termin mit dem Spanienkind seinerzeit im März des Folgejahres hatte, und dachte so bei mir, dass sie sich vielleicht bis dahin in der Vorschul-Gruppe ohne die ganz kleinen Krippenkinder entwickelt hätte. Diesmal waren die Termine aber gleich im November.
Ich befragte meine Schwägerin, ihres Zeichens Grundschullehrerin in NRW, was sie denn meine. Da wir uns aber nur sehr selten sehen, kam von dort auch keine wirkliche Entscheidungshilfe. Eher bedenken, ob ich das wirklich durchziehen wolle. In NRW muss man nämlich zu jeder Menge weiterer Untersuchungen zu Schulpsychologen und Co. und es hat wohl schon Fälle gegeben, wo sich das Kind anschließend minderwertig vorkam, weil es nur noch getestet wurde.
Aussage einer Freundin in NRW: „Hier muss Dein Kind schon halb behindert sein um überhaupt zurückgestellt zu werden!“
Je mehr ich andere Mütter fragte, um so unsicherer wurde ich. Die meisten rieten mir das Kind in der Nacht vor der Untersuchung immer wieder zu wecken, damit es dann zur Untersuchung müde und unkonzentriert ist. Aber all das wollte ich nicht. Ich wollte ja eine objektive Meinung dieser Fachärztin und nicht auf Teufel komm raus mein Kind zurückstellen lassen.
Dann kam die Untersuchung.
Ich war erstaunlich ruhig. Ich hatte aber ja auch nichts zu verlieren. Ich war einfach nur gespannt was diese Ärztin über mein Kind denkt. Ganz ohne Vorbehalte!
Diese Ärztin, die geschätzt tausende von Kindern im Alter zwischen 3 und 7 Jahren, jedes Jahr begutachtet, ist doch die Superfachfrau für das Thema. Es ist nämlich dieselbe Ärztin, die ca. 2 Jahre vorher alle Kinder in der Kita besucht und jedes einzeln dahingehend untersucht, ob es gravierende Defizite gibt, die so noch frühzeitig erkannt und gegebenenfalls „behandelt“ werden können.
Der Sonnenschein betrat das Zimmer. Ein Arztzimmer wie beim Kinderarzt, eine Liege mit Kuscheltieren und drei zusammengeschobene Schreibtische. Auf dem Tisch, der der Tür am nächsten ist, lagen ein Blatt und ein Stift. An den Schreibtischen dahinter saßen jeweils rechts und links die Ärztin und Ihre Assistentin. Ich bin kurz irritiert, denn ich kenne die Assistentin, mir will aber nicht einfallen woher. (Tut auch nichts zur Sache, es ist die Mutter eines Mitschülers aus der Spanienkindklasse. 🙂 ) Die Ärztin stand auf, schüttelte mir die Hand und wies mich auf den Stuhl an Ihrem Schreibtisch ein. Die Assistentin holte den Sonnenschein von der Liege und den Kuscheltieren weg und begann mit Ihr die Aufgaben zu machen. Die Ärztin lenkte mich ab, in dem wir einen Fragebogen bearbeiten. Von den Untersuchungen meiner beiden Großen weiß ich ja, das frau sich als Mutter da nicht einmischen soll. Also alles geschickt eingefädelt.*zwinker*
Anschließend sieht sich die Ärztin die Testergebnisse an und nickt. Nickt sehr lange. Schiebt alles beiseite und dreht sich zu mir. Sie lächelt mich an und druckst herum. „Also, das sieht ja alles ganz gut aus!“ – Pause! – Guckt mich an! – Ich werde unsicher ob auf irgendeinem Zettel vielleicht doch gestanden hat das ich eine Rückstellung vielleicht und ganz eventuell wünsche. Oh Gott, denke ich, die will mich nun überzeugen das sie schulpflichtig ist! – Sie lächelt wieder. „Was würden sie denn sagen?“ – Pause! – JETZT werde ich nervös! Soll das etwa doch ICH entscheiden? Ich WILL das nicht entscheiden! – ich fange an zu stammeln – Ich will doch wissen was SIE denkt! Will sie mich jetzt etwa davon überzeugen, dass die Lütte in die Schule MUSS?! *schluck*
Ich reiße mich zusammen und sage vorsichtig: „Ganz ehrlich? Mein Gefühl sagt mir, dass sie noch nicht so weit ist!“
Da seufzt die Ärztin erleichtert, alle Anspannung im Raum entweicht und sie sagt: „Oh, Gott sei Dank, das war es was ich Ihnen nun schonend beibringen wollte!“ … wir lachen alle erleichtert eine Runde … Ich rufe erleichtert: „Haben sie etwa geglaubt ich wäre so eine ehrgeizige Mutter, die unbedingt die Kleene einschulen möchte?“ – „Sie glauben gar nicht wie oft wir diese Gespräche führen und Eltern überzeugen müssen, das ein weiteres Kindergartenjahr besser wäre!“ – „Nein Frau Doktor, ich habe so sehr gehofft das sie mein Gefühl bestätigen und ich war so unsicher ob ich damit richtig liege.“ Ich strahle sie an und sie macht direkt das Häkchen bei „nicht schulreif“ (oder was auch immer da stand) und ich kann Dir gar nicht sagen wie erleichtert ich war.
Bei der nächsten Elternratsversammlung auf dieser Schule (ich bin dort Elternrat der Spanienkind-Klasse) nahm mich der Rektor vorab an die Seite und fragte, ob die „Ausmusterung“ des Sonnenscheins auch mein Wunsch oder nur der der Ärztin wäre. Denn in Sachsen entscheidet über die Einschulung in letzter Instanz der Schulleiter. Ich nickte erleichtert und erzählte Ihm, dass wir das gemeinsam so sehen. „Gut, dann mach ich Ihnen die Rückstellung fertig!“ … zum Glück, denn an der Stelle hätte ich sonst mit allen Mitteln einer Löwenmutter gekämpft. Ich hatte ja nun die amtliche Bestätigung, dass mein Gefühl mich nicht getäuscht hatte!
Heute nun war ich zur Schulanmeldung 17/18 wieder in der Schule und es fühlte sich endlich richtig an.
In diesem Sinne: Mütter aller Länder, hört auf Euer Mutterherz!!!
Geboren in NRW ging ich seinerzeit am ersten Schultag nach den Ferien mit einer Schultüte und dem neuen Ranzen, stolz wie Bolle, endlich in die Schule. An mehr erinnere ich mich nicht, und mehr war vermutlich auch nicht! Es gibt ein Foto von mir mit Tüte und Ranzen vor der Haustür!
Thats it!
Zum ersten Mal Mutter wurde ich in Bayern. Dort erlebte ich die mir bekannte Art der Einschulung vom Küchenfenster aus, denn uns gegenüber war die örtliche Schule.
Unsere Älteste wurde nach dem Umzug von Bayern nach Spanien mit 3 Jahren dann in die „Educación Prescolar“ eingeschult. Ohne weiteres Brimborium!
Zurück in Deutschland/NRW war sie dann noch nicht schulpflichtig und ging wieder in den Kindergarten. Die Einschulung in Nordrhein Westfalen war dann aber ähnlich wie meine. Da es eine katholische Schule war, begann der Tag am ersten Schultag nach den Ferien mit Ranzen und Schultüte in der Kirche. Nach der Messe ging es in die Schule. In der Turnhalle gab es zur Begrüßung eine Aufführung der nun 4.Klässler. Anschließend eine Unterrichtsstunde für die Erstklässler und Kaffee für die Eltern auf dem Schulhof. Die Oma war als einziger Gast dabei, für Mittags hatte ich besonderes Fingerfood vorbereitet und Nachmittags kam noch die Patentante zu Kaffee & Kuchen. Die Schultüte wurde auf dem Boden ausgekippt, zwei -drei kleine Geschenke ausgepackt, aber das wars! Ich gebe zu, das ich am Rande den Schultüten-Bastel-Wahn der anderen Mütter mitbekam. Ich Sparfuchs hatte aber wohlweislich im Felix-Spiegelburg-Lagerverkauf im Vorjahr bereits mit dem Schulranzen auch bei den Schultüten für je 1,00 Euro schon zugeschlagen, und war von daher raus aus der Bastelnummer. *zwinker*
Das heutige Pubertier bei Ihrer Einschulung in Neuss!
So Weit! So Gut!
Aber dann, dann zogen wir nach Sachsen! Dort kam unser in Spanien geborener Sohn in die Schule und ich plante die Nummer so, wie ich es kannte. Es gab eine neue Jeans (ohne Löcher an den Knien) und ein schickes T-Shirt (ohne Flecken), beides legte ich für die Einschulung beiseite. Für die Schultüte, die hier Zuckertüte heißt, hatte ich (gestehendes Sparschwein und vielleicht auch Mini-Messie) ja noch die, die ich damals im Lagerverkauf besorgt hatte. Wenn es die für einen Euro gibt, hatte ich natürlich gleich mehrere besorgt! Da sie ein wenig bei Umzug und Lagerung gelitten hatten beklebte ich die kurzerhand mit alten Jeans. Als Besuch hatte sich die Oma wie immer angesagt. Ende Gelände!
DACHTE ICH!
Anfang der Ferien grillten wir mit Nachbarn und ich erntete den ganzen Abend abwartende Blicke! Irgendwann dann die Fragen, ob wir nicht noch was zu erzählen hätten. Langsam beschlich mich das Gefühl ich hätte zugenommen und alle rechneten mit dem Schwangerschafts-Outing. *böseguck* Irgendwann platzte mir der Kragen und ich fragte auf was sie denn warten würden! … Na auf die Einladung zur Schuleingangsfeier! … Zur WAS? … Na zur Schuleinführung!
Man klärte mich auf!
In Sachsen wird die Einschulung gefeiert wie die goldene Hochzeit! Am letzten Samstag in den Ferien! Mit feudalem Mittagessen im Kreise der GESAMTEN Familie! … „Hast du denn noch in keinem Restaurant oder Hotel gebucht?“ … Alle machen sich chic! Es gibt Unmengen an Geschenken! Und am Nachmittag und/oder Abends feiert man dann Zuhause weiter, und dann kommen die Nachbarn noch dazu! … „Also, wann sollen wir kommen?“
Ähh! *räusper*
Ich konnte gar nicht antworten! Ich dachte ein paar Tage darüber nach! Ich kenne aus NRW, genauer gesagt dem Landleben im Münsterland, dass man die Nachbarn am Tag nach der Kommunion zum quasi Reste-Essen einläd, aber zur Einschulung??? *staun* Ich wollte mich ja nun auch nicht stur stellen und die ortsüblichen Sitten total missachten, aber andererseits wollte ich es a) einfach nicht übertreiben und b) die Einschulung der Großen im Nachhinein nicht schlechter dastehen lassen. Das hätte ich Ihr gegenüber als Unfair empfunden.
Die Eventmanagerin in mir einigte sich also mit der Mutter in mir auf einen Kompromiss: Wir laden keine weitere Familienmitglieder ein, wir gehen irgendwo schön essen und laden die engsten Nachbarn auf Kaffee & Kuchen ein. Gesagt! Getan!
Man warnte mich vor, dass ich sicherlich keinen Tisch mehr bekäme. „Das Kongresscenter ist immer schon Monate im Voraus ausgebucht!“ – „DAS KONGRESSCENTER?“ – „Ja, die stellen da 50 runde 10er-Tische auf und dann kann man die für sich und seine Gäste mieten und Essen buchen. Aber da man ja pro Familie so 3-4 Tische braucht, sind die immer schnell weg.“ *staun* Ich rief 2-3 unserer Lieblingsrestaurants an und wurde einfach nur ausgelacht. Da wäre ich ja mal SOWAS von zu spät. „Um ne Reservierung für dieses Dadum müssn se sich mindesdens een Jahr vorher schon gümmern.“ … und legten wieder auf. *staunteimmernoch* Dann entdeckte ich ein total cooles Restaurant, was in Dresden neu aufmachte (von dem habe ich hier schon mal berichtet) und dort erwischte ich einen Tisch für uns 6 Personen!
Gleichzeitig trudelte auch der Terminzettel der Schule ein.
Ich las aufmerksam was da alles stand.
Erster Gedanke: Gut das wir hier vorab keine Messe in der Kirche aussitzen müssen. 🙂
Zweiter Gedanke: Cool, da wir Schulgebäudetechnisch noch immer für eine Sanierung der historischen wunderschönen Grundschule ausgelagert waren in eine andere Schule mit viel Platz, und die dortige Turnhalle nicht reichte für eine gleichzeitige Einschulung zweier Schulen, bekamen wir die zweite Schicht und mussten erst um 11:00 Uhr dort sein. 🙂
Dritter Gedanke: Die wollen WAS? Ich soll die Schultüte bis 09:00 Uhr in der Schule abgegeben haben? Die lag durch Auslagerung wegen Sanierung leider nicht wie normal im Nachbarstadtteil, sondern 6 Stadtteile weiter entfernt und ca. 20 Minuten zu fahren. EIN WEG! Glauben die ernsthaft ich setze mich an diesem Morgen, wo ich mit 3 Kindern und Besuch wahrlich andere Sorgen habe als eine Schultüte quer durch die Stadt zu fahren, vor dem Frühstück für 40 Minuten ins Auto und bringe die Zuckertüte da hin? Hier! *mitdemzeigefingerandiestirntipp*
Da ich an der Schule bereits im Elternrat bin und auch zum Tag der offenen Tür geholfen hatte, erfuhr ich den Grund! Die Einschüler dürften doch auf gar keinen Fall Ihre Zuckertüte VOR DER EINSCHULUNG sehen und diese würde schließlich feierlich von einem „Patenkind“ aus der 4. Klasse übergeben. Tja, da ich Ihm die liebevoll gestaltete Schultüte aber Zuhause selber überreichen und direkt Fotos machen wollte, unterließ ich den morgendlichen Bringdienst auf eigene Verantwortung und es war mir wie immer egal dadurch aufzufallen. *frechgrins* Aufgefallen sind wir dann auch mit der Schultüte, aber dazu später.
Der große Tag
An der Kleiderordnung änderte ich nix und für den Nachmittag bereitete ich süße und herzhafte Kuchen vor. Ich legte die Sachen raus und kündigte an, dass wir bitte die obligatorischen Fotos nicht vergessen sollten. Der Sohn wollte sich besonders schön machen und schnitt sich am Vorabend selber eine coole Frisur, die leider zu einem Loch oberhalb der Stirn führte. *hysterischkreischendversuchteichlockerzubleiben*
Das Spanienkind bei seiner Einschulung in Dresden!
Wir fuhren rechtzeitig los. Die 3 Kinder waren angezogen, der Nachmittag und seine Köstlichkeiten waren soweit vorbereitet. Die Omma wurde immer nervöser. Ich blieb ruhig! Trotzig ruhig, denn die Zuckertüte befand sich noch immer in unserer Obhut. Wir erreichten die Schule. Parkten. Stiegen aus. Neben uns ein großes Auto aus dem eine dermaßen geschniegelte und gestriegelte Familie ausstieg, wie ich sie zum letzten Mal im überkandideltsten Stadtteil Düsseldorfs gesehen hatte. Der Erstklässler im schwarzen Nadelstreifenanzug mit passender Weste und Lackschuhen, und auch der Rest der Familie sah frisch nach Coupeur, Coiffeur und sonstigem Gedöns aus. Ich überlegte ob sie sich im Stadtteil geirrt hatten, oder ob wir vielleicht doch nicht nur wegen der Schultüte auffallen würden. Egal, wir machen diesen Hype nicht mit! Bitte einfach weitergehen! *nasehochstreck*
Erleichtert stellte ich auf dem Schulhof dann fest, dass zwischen UNS und DENEN aber auch noch alle möglichen anderen Dresscodes erfüllt wurden. Die zukünftige Klassenleiterin des Spanienkindes entdeckte mich und scheuchte mich mit bösem Blick in den Raum für die Zuckertüten. Ob der böse Blick der verspäteten oder der „mikerigen“ Schultüte galt, weiß ich bis heute nicht. Denn als ich in den Raum kam, in dem bereits 47 Zuckertüten, strategisch beschriftet, in der richtigen Reihenfolge aufgereiht, auf Ihren wichtigen Auftritt warteten, war mit SOFORT klar mit WAS wir heute auffallen würden!
Dort lagen künstlerischoberübertrieben designte Zuckertütenexemplare von monströser Größe! Wer behauptet Unsere währe farblich gendermäßig eindeutig, hat noch nie SOLCHE gesehen! Es gab eindeutige Zuckertüten für Jungs in blau, grün und/oder schwarz und es gab eindeutige Zuckertüten für Mädchen in rosa, pink und/oder rot. Jeweils verziert mit den gängigsten Lieblingsmotiven aus TV, Kino oder dem Lieblingsverein. Während unsere Schultüte dem Sohn stehend bis knapp über dem Bauchnabel reichte, waren diese vermutlich zwei Köpfe größer, was an den Dingen lag, die per Zellophan-Folie gehalten, oben aus der Schultüte herausguckten. Da gab es Fußbälle, Einhörner, Lichtschwerter, Fillypferde, Furbys und andere Abscheulichkeiten. Als ich später eine Tüte kurz halten sollte, war mir auch gleich klar, dass diese Exemplare auf gar keinen Fall (wie Unsere) im unteren Drittel mit Zeitungs- und Geschenkpapier ausgestopft sind, sondern randvoll mit Süßkram gefüllt. Unsere hatte im zweiten Drittel ein paar Süßigkeiten und im oberen Drittel ein leichtes sperriges Geschenk, damit eben nicht gleich am ersten Tag die Wirbelsäule des Erstklässlers in Mitleidenschaft gezogen wird.
O.k. ich wappnete mich also für den zu erwartenden enttäuschten Gesichtsausdruck, den er vermutlich an den Tag legen würde, wenn er diese „Prachtexemplare“ zu sehen bekommt.
Die Feierlichkeiten
Auch hier in Sachsen wurde von den Großen in der Turnhalle eine Aufführung kredenzt. Es gab Reden und bevor die neugierigen Neuschüler vollends aufgeregt in der ersten Reihe von den Bänken rutschten, dann endlich die Zuckertüten! Den Klassenraum lernten die zukünftigen Schüler noch gar nicht kennen. Der enttäuschte Blick blieb zum Glück auch aus, denn er liebt seine Schultüte, die noch heute in seinem Kleiderschrank aufbewahrt wird.
DOCH STOPP!
Bevor sich die Kinder aus der Turnhalle bewegen durften brach ein Elterngetümmel in den hinteren Reihen aus. Bewaffnete Väter schmissen sich mit Mörderobjektiven über die Stuhlreihen, dirigierten verbal lautstark und unter vollem Körpereinsatz Ihre Sprösslinge vor die aufgestellte Tafel mit der Aufschrift „1. Schultag“ und/oder auf die Bühne und erkämpften sich ebenfalls verbal, mit Ellenbogen und anderen Körperteilen den perspektivisch besten Platz vor dem zu knipsenden Ausschnitt.
Wir machten lieber draußen Familienfotos und fuhren dann anschließend essen. Nachmittags kamen dann die Nachbarn mit einer Geschenkeflut, die ich sonst auch nur von Kommunion/Konfirmation kenne. Und es gab weitere Zuckertüten. In verschiedenen Größen! Quasi von jedem Besucher eine. Hier heißt es ja schließlich Zuckertüten-Fest! *hmpf*
Das liegt nun schon 3 Jahre hinter uns. In der Zwischenzeit waren wir auf einer anderen Einschulung hier eingeladen, die zwar auch groß angelegt, aber echt noch human war. Aber letztes Wochenende wurden 5 unserer Nachbarkinder eingeschult. Und ich kann nur immer wieder sagen (und das als Eventmanagerin, die Ihr Geld damit verdient!): Die übertreiben das hier ein bisschen! *lach* Es war nicht nur in den Gärten alles superaufwändig geschmückt, hergerichtet, vorbereitet und für Unmengen an Gästen eingedeckt. Nein, es gab auch gleich 3 Feuerwerke am Abend.
Noch Fragen?
In diesem Sinne: Ich hoffe, aus vielen Gründen, die Einschulung der Lütten ist im nächsten Jahr wieder in NRW!
Ich habe drei Kinder! Ich bin Selbstständig!
ergo: Ich habe wenig Zeit! 🙂
Und wenn eines der Kinder krank ist, muss Frau Mutter ja an so vieles denken.
Schulessen abbestellen
Wenn man es schafft vor 7:30 Uhr zu entscheiden ob das Kind nu´ hingeht oder doch aufm Sofa liegen bleiben darf, kann man hier das bestellte Mittagessen absagen und muss das dann nicht bezahlen. -> Ich mache den Computer schon vor dem Frühstück an und muss vor dem ersten Kaffee die Zugangsdaten für das Online-Bestellsystem aus meinem müden Mamahirn rauskramen. *angestrengtseufz*
Schule anrufen
Wenn das kranke Kind bis 08:30 Uhr im Sekretariat der Schule nicht abgemeldet wurde, ruft die Schule mit Vorliebe den Göttergatten auf dem Handy mitten im Morning-Meeting an. Egal an welcher Stelle im Formular ich diese Notfallnummer aufschreibe, sie rufen auf JEDEN FALL erstmal IHN an. Vorzugsweise natürlich wenn mal hoher Besuch aus der Geschäftsführung aus Düsseldorf ausnahmsweise dabei ist. *hmpf*
Und so hat sich inzwischen in mein Hirn fest eingebrannt: Vor 8:00 Uhr die Schule anzurufen. Ich habe es auch schon vor 7:30 Uhr versucht (wenn ich das Essen abbestelle und alles gleich erledigen möchte), aber dann ist das Sekretariat noch nicht besetzt und der Anrufbeantworter kann nicht besprochen werden.
Entschuldigung schreiben
DAS ist es was ich dann anschließend meistens, oft, sehr oft, o.k. IMMER vergesse! 🙁
Ich als gestehende Rabenmutter bin ja froh und dankbar wenn die Brut nach tagelangem Leiden und/oder stundenlangem gelangweiltem Genörgel endlich wieder in die Schule darf. Schließlich kann ich dann wieder in Ruhe arbeiten sollen die ja auch nicht so viel vom Unterricht verpassen!
Und dann vergesse ich immer eine Entschuldig zu schreiben. Denn auf dem Zeugnis soll immer schön eine NULL hinter „unentschuldigt gefehlt“ stehen. (Von der Null hinter „entschuldigte Fehlstunden“ träume ich schon seit Kindergartenzeiten nicht mehr!) Und wenn ich dann dran denke, dann schiebe ich das vor mir her. Denn diesen Text den man da immer schön ausformuliert schreiben möchte, den kann ich mir in Anwesenheit der Kinder nicht in Ruhe überlegen und der Vormittag ohne Kinder gehört mir und meiner Firma, da erledige ich nicht so´n „Kinderkram“. *schnaub*
Klar gibt’s das inzwischen auch vom Kinderarzt, aber als Selbständige renne ich ja nicht für jede Erkältung da hin. *zwinker*
Und so habe ich mir irgendwann mein eigenes Formular entwickelt, das ich mir regelmäßig ausdrucke und in der Küche griffbereit liegen habe. Das ist so geschrieben, dass ich damit alle Kinder (egal welches Geschlecht), für alle Fälle (egal welcher Grund) bei allen Sachen (egal ob Sport oder Ganz) entschuldigen kann.