Kategorie: Mama, Mutti, Mum, Mami, Mutter, Muddi, …

Die typischen Abenteuer im Leben einer Mutter!

  • Warum das dritte Kind verwöhnt wird? Hier die Lösung!

    Warum das dritte Kind verwöhnt wird? Hier die Lösung!

    Wir waren zu Hause damals (soooo alt bin ich ja nu noch nich!), also seinerzeit (!) auch drei Kinder. Ich bin die Älteste, (ÄLTESTE nicht ALTE!) und habe zwei jüngere Brüder. Und DAS (mal so unter uns!) war nicht immer schön.

    Denn ich musste schließlich die Vernünftige sein. Den Satz „Du bis schließlich schon groß!“ habe ich für meine Kinder aus meinem Mutter-Wortschatz gestrichen (meistens zumindest), da er noch immer einen miesen Beigeschmack auslöst!

    Ich musste früh beim Spülen helfen, ich musste meine Sachen selber bügeln, ich sollte dies nicht und ich durfte das nicht. Und vieles durfte ich einfach gar nicht erst haben. Bisher habe ich geglaubt, dass es was damit zu tun hat, dass die anderen beiden Jungs sind. Oder weil wir einfach nicht genug Geld hatten.

    Nun habe ich selber drei Kinder und versuche alle drei gleich zu behandeln. Ich versuche Niemanden zu bevorzugen. Ich habe es mir sogar aufgeschrieben, wer in welchem Alter mehr Taschengeld bekam oder länger Fernsehen durfte, oder ab wann die Wäsche selber weggeräumt wird, usw. Einfach damit es gerecht bleibt für alle. Denn so bekommen die jüngeren Geschwister diese Vorteile eben auch erst wenn sie das notierte Alter erreicht haben.
    PSCHT! Von der Inflation erfahren sie erst an einem späteren Zeitpunkt. *zwinker*

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    Als Teenager war ich ab und an echt neidisch auf meinen jüngsten Bruder, denn der bekam das Spielzeug was wir Großen uns zwar gewünscht, aber nie erhalten haben. Ich habe das nie verstanden. Warum gerade ER? Ich denke schon mein ganzes Leben darüber nach! Hat man beim dritten Kind dann mehr Geld? Ist die Karriere dann so fortgeschritten? Macht aber ja keinen Sinn, mit drei Kindern hat man ja eher weniger Kohle zur Verfügung. Oder ist man als Eltern dann nicht mehr so sparsam und hat das Budget einfach besser im Griff? Lief die Firma meiner Eltern vielleicht dann besser? Oder waren die Sachen bis dahin einfach günstiger geworden?

    Ich fand keine Erklärung!

    Doch dann vor kurzem: Die Lösung!

    Heute, 30 Jahre später, habe ich selber drei Kinder und als die Jüngste, also Dritte, nun 6 Jahre alt wurde, fragte mich eine Mutter, eines Kindes welches zu Ihrem Kindergeburtstag eingeladen ist, was sie sich denn wünscht. Ich nenne ihr das gewünschte Party-Motto und sage dass wir davon noch nichts haben und sie sich noch voll austoben kann. Da sagt sie überrascht: „Aber das war doch schon letztes Jahr das Thema!“ … „Nicht ganz, aber dann habt ihr uns das Puzzle geschenkt, was mir gerade wieder einfällt!“ … „Wahrscheinlich, ich kann mich erinnern, dass es mir schon im letzten Jahr schwerfiel etwas Vernünftiges zu dem Thema zu finden. Irgendwie ist das doch alles, sei mir nicht böse, Plunder!“
    DA muss ich Ihr Recht geben. Ich finde die Sachen zu dem Thema auch alle grausam. Aber beim dritten Kind hat man nicht nur genug Fuhrpark und Anziehsachen, sondern erst recht genug Spielsachen! Die Lego-Brio-Komplettausstattung darf kann auf gar keinen Fall noch mehr erweitert werden, sonst müssten wir einen Raum hinzu mieten. Und die Playmobil-Themen sind ebenfalls ausgereizt. Zumindest bei mir! Ein Puppenhaus/Schloss würde die Motte sicherlich gerne noch nehmen, Mama aber nicht!

    Und dann wird es mir schlagartig klar! Jetzt weiß ich es!

    Jetzt weiß ich warum das dritte Kind so verwöhnt wird. Warum das dritte Kind so tolles Spielzeug hat warum dem dritten Kind jeder Wunsch erfüllt wird. Mir wird klar, dass die dritten Kinder gar nicht verwöhnt werden, sondern die Mütter aus purer Verzweiflung solche Geschenke zulassen und auch selber kaufen. Denn irgendwann gehen einem als Frau und Mutter eben auch die Ideen aus. Es ist gar nicht so, dass die ersten Kinder weniger Spielzeug bekommen haben, es war nur weniger Plunder! *lichtaufgeh*

    Und so darf das dritte Kind eben doch das doofe kitschige Plastik-Merchandise-Objekt zur Lieblings-Fernseh-Abendsendung bekommen.

    Und ich kann endlich mit dem Manno-mein-Bruder-durfte-immer-alles-mehr-der-hatte-es-am-besten-Trauma abschließen. *seeligseufz*

    In diesem Sinne: Welches Kindheitstrauma beschäftigt dich? Vielleicht kann ich ja helfen! *zwinker*

  • Manchmal könnte ich ECHT im Dreieck KOTZEN! … ANTI-WERBUNG!!!

    Manchmal könnte ich ECHT im Dreieck KOTZEN! … ANTI-WERBUNG!!!

    Seit Wochen freue ich mich auf ein Wochenende! Ein Mama-ist-allein-unterwegs-Wochenende. Meine Freundin in NRW wurde 50 und die Blogger NRW´s treffen sich in Wuppertal! Und ich alleine mittendrin!

    Irgendwas hielt mich aber immer wieder davon ab einen Flug zu buchen. Und gut, dass ich auf mein Bauchgefühl vertraue, denn 2 Wochen vorher kam der GötterGatte mit der Hiobsbotschaft: „Ich bin in der Woche bis Freitags auf Geschäftsreise und lande erst um 20:00 Uhr in Dresden.“
    Und da wir den FlugSCHEISS mit verspäteten Flügen und verpassten Anschlussflügen bereits kennen, war mir das Risiko zu hoch, dass ich wegfliege und der GG vielleicht noch oder (schlimmer) gar nicht wieder da ist. Ein paar Stunden sind die Kids ja mal alleine, aber nicht über Nacht! Denn wenn der Anschlussflieger nicht wartet, heißt das Layover am Umstiegsflughafen = Übernachtung und den nächsten Flieger am nächsten Morgen nehmen. Wäre ja nicht das erste Mal. *augenroll*

    Es wurde dann zwar nur eine Verspätung am Freitag Abend, aber ich kam trotzdem nicht weg und hatte für mich sowieso schon alles abgeblasen! *hmpf*

    Da ich das ja geahnt hatte, hab ich bei Fleurop einen Geburtstagsgruß bestellt. Total Süß! Eine Sonnenblume im Karton, mit einem Geburtstag-Gugl-Küchlein und eine Kerze mit Streichhölzern.
    Bestelldatum und Bestätigung der Lieferung: Mittwoch, 21.9.
    Bestätigtes Lieferdatum: Samstag, 24.9.

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    Samstag

    Ich war schon gespannt auf den Danke-Anruf!

    Der kam allerdings nichts. Na gut … das ist Ihr Geburtstag und der Tag der Party, da hat sie echt anderes zu tun. Sie wird sich morgen melden. Oder sollte ich einfach mal anrufen? Nein, lieber nicht, wenn die Überraschung noch nicht da ist, dann verplapper ich mich garantiert und das wäre so schade! *hibbel*

    Sonntag

    Wieder kein Anruf! Na ja … sie werden müde sein von der Party und aufräumen müssen sie ja auch noch!

    Oder ist es nicht zugestellt worden? *zweifel* Oh Gott, dann hätte ich doch wenigsten anrufen müssen. So glaubt sie doch sonst ich hätte den Geburtstag vergessen! *haarerauf*

    Montag

    Im Mail-Postfach ist Morgens die Rechnung von Fleurop. *erleichtertseufz* Dann ist es auch zugestellt worden. *freu*

    Am Nachmittag aber dann der Schock! Eine E-Mail von DHL: „Guten Tag, leider konnten wir Ihr Paket nicht persönlich übergeben. Es wird für Sie in der Postfiliale hinterlegt.“ … HÄ? … Der DHL-Mann war doch heute schon hier und hat mich angetroffen! Beim Blick in die Details dann aber … *klick* … es geht um die Blumen. Beim genaueren Blick in die Details: Die haben am Samstag nicht mal versucht sie zuzustellen! *herzkurzstehenbleib*

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    DAS IST NICHT EUER ERNST!!!!

    Ich suche wütend nach einer Hotline-Nummer und greife zum Hörer!

    „Wenn sie Kunde sind drücken sie bitte die 1“ ich drücke wütend die 1!
    „Für eine Bestellung drücken Sie bitte die 1, für eine Reklamation drücken Sie bitte die 2!“ … ich muss jetzt nicht extra erwähnen was ich gedrückt habe, oder?

    Wenn die mit diesen Wartezeiten bezwecken wollen, dass man sich in der Zwischenzeit schon mal abregt, FALSCH GEDACHT! *meinewutwirdimmerschlimmer*

    Ich reiße mich sehr zusammen die Mitarbeiterin, die dann irgendwann ans Telefon geht, nicht gleich völlig zusammenzubrüllen. WIRKLICH SEHR! Ich melde mich betont freundlich und schildere ruhig wann ich bestellt habe, was mir schriftlich bestätigt wurde und das DHL es nicht mal versucht hat es am Samstag zuzustellen. (Wie auch wenn es gegen 15:30 Uhr erst übergeben wurde!)
    Sie sagt mir völlig gestresst, das sie für Fehler des Dienstleisters ja nix könnten und das ich dann eben Lieferung per Fleurop auswählen müsste und nicht DHL! Genau die Wahl hatte ich aber gar nicht! 🙁  „Doch das kann man auswählen!“ bekomme ich eine schnippische Antwort!

    O.k.! Schlecht geschulte Mitarbeiter an Hotlines kann ich als ehemalige Verkaufsleiterin ja mal gar nicht ab! Also bekommt sie doch die volle Breitseite schlechter Laune.
    „ICH HABE VON IHNEN DEN 24.9. BESTÄTIGT BEKOMMEN!“ – – – „Aber wir können doch nichts dafür was der Dienstleister macht!“ – – – „NEIN, aber SIE haben mir den 24.9. bestätigt, also gehe ich doch davon aus, dass es auch am 24. klappt. Und wenn SIE mir das schriftlich bestätigen, dann ist das auch IHRE Verantwortung! Ich werde mich nun nicht an DHL wenden!“ – – – „Ich gebe das mal so weiter und dann werden wir Ihnen sicherlich den Betrag erstatten!“ – – – „Und wie entschuldige ich mich jetzt bei meiner Freundin, die Ihre Geburtstagsüberraschung nun morgen 1. selber abholen und 2. auch noch verwelkt bekommt. Das ist ja jetzt dann 5 Tage lang ohne Licht im Karton!“ – – – „Ich gebe das so weiter!“

    SPITZEN-KUNDENDIENST *ironieoff*

    Ich gehe auf die Homepage und starte den Bestellvorgang des Arrangements direkt nochmal! Um festzustellen das man NICHT die Wahl hat zwischen den Lieferdiensten! *brummel*

    Keine 10 Minuten später, in denen ich krampfhaft überlege, mich sofort bei meiner Freundin zu entschuldigen oder erstmal abzuwarten ob sie vielleicht heute schon zur Post geht, erhalte ich eine Mail von Fleurop:

    „….. Bei Produkten, die mit dem Hinweis „Lieferung durch DHL“ gekennzeichnet sind, kann die Lieferzeit nicht beeinflusst werden. …… Für die entstandenen Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung und hoffen Sie bald wieder als Kunden begrüßen zu dürfen. ….. “

    Da platzt mir dann leider vollends der Kragen! Denn DAS sollte man vielleicht VORHER schon den Kunden während des Online-Bestellvorgangs mitteilen. Ich dachte, dass Fleurop nur noch per DHL ausliefert, UND, das bei den Preisen eine garantierte Lieferung inklusive ist!

    Meine Antwort:
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    Und nun bin ich SO wütend, dass ich nicht in der Lage bin meine Freundin anzurufen um Ihr vernünftig zu erklären, warum ich am Samstag nicht zu Ihrem Geburtstag angerufen habe. Ich werde diesen Blog-Artikel nun veröffentlichen und Ihr den schicken, in der Hoffnung, dass sie mich versteht und mir verzeiht.

    BITTE!!! *ganzliebguck*

    UND, ich kann jedem nur raten: Bestellt NIEMALS was bei einem Blumenlieferanten, der per DHL liefert.

    In diesem Sinne: DANKE FLEUROP!!! *wütendaufstampf*

  • Positiver Allergietest Hausstaub und wie es weitergeht

    Positiver Allergietest Hausstaub und wie es weitergeht

    Nach dem Pricktest, der wie hier berichtet ja nun eindeutig positiv war für Beide Hausstaubmilbenarten, haben wir uns für eine Hyposensibilisierung entschieden. Das Spanienkind soll also nun dreimal jede Woche und später einmal im Monat die Allergene in immer höheren Dosen in den Arm gespritzt bekommen um den Körper langsam damit vertraut zu machen, was er ansonsten vehement bekämpft.

    Die Homöopathie und die tolle Bettwäsche hatte zwar Linderung erreicht, aber er leidet sehr darunter nicht 128 Kuscheltiere mit in sein Bett mitnehmen zu dürfen, liebt seinen Autoteppich über alles und schlafen bei den Schwestern war auch nicht mehr ohne Asthmaspray drin. Also versuchen wir nun das.

    Vorher mussten wir aber zum Provokationstest in die Uniklinik. Falls es zu einem allergischen Schock kommt hat man dort alle Fachärzte, Medikamente und Gerätschaften direkt zur Verfügung. So will man sichergehen, das der Test wirklich richtig anzeigt. Wir provozieren also eine Atemwegsreaktion.

    Erstmal wurde der Druck geprüft, den die Nase im Normalzustand erzeugt. Dazu bekam er in das eine Nasenloch einen Stöpsel, welcher es verschließt. Darüber kommt dann eine Maske über Mund und Nase. 20160526_150518Dann sollte er mit geschlossenem Mund durch das andere nicht verschlossene Nasenloch atmen und der an die Maske angeschlossene PC misst dann den erzeugten Druck.

    Dann wird Kochsalz-Lösung in jedes Nasenloch eingesprüht und 10 Minuten gewartet. So bekommt man heraus, ob der Körper auf Kochsalz reagiert, denn darin ist das Allergen gelöst, und man möchte natürlich erstmal sicher sein, das es keine Reaktion auf diese Lösung ist.

    20160526_154142Anschließend erneuter Drucktest. Die Daten werden alle im Computer erfasst. Außerdem notiert sich die Schwester, die das ganze Spiel mit uns spielt, ob bei Sicht in die Nase eine Rötung, Schwellung, Sekret-Bildung oder Ähnliches aufgetreten ist.

    Bei der Kochsalzlösung geschah noch nicht viel. Das ist wie auch beim Pricktest gut, denn sonst ist der Test nicht auswertbar.

    Dann kommt ein Spray mit etwas Allergen in beide Nasenlöcher. Das Spanienkind muss 3x direkt niesen. 20160526_15094720160526_150952
    Nun müssen wir wieder 15 Minuten warten und gehen in den Wartebereich zum Spielen. Ein Nasenloch schwillt etwas an, doch ansonsten gibt es noch keine weitere Reaktion.

    Erneut Drucktest mit Maske. Da es nur 30% Verschlechterung zur ersten Messung sind gibt es nochmal Spray. Diesmal mit etwas mehr Allergen, es sollte sich nämlich mindestens 40% verschlechtern. 20160526_153232Es kribbelt direkt, und er niest im Warteraum immer und immer wieder. Das Fußballmatch am Kickertisch habe ich natürlich nur DESHALB gewonnen! Insgesamt niest er 8 mal und es kribbelt immer weiter.

    Nach erneuten 15 Minuten ist der Drucktest mit der Maske gar nicht mehr möglich denn die Nasenlöcher sitzen total zu. Sie sieht in die Nase und notiert sich die Rötung.

    An dieser Stelle brechen wir den Test ab, denn das Ergebnis ist eindeutig. Er ist absolut allergisch gegen Hausstaubmilben.

    Nun können wir also mit der Hypersensibilisierung beginnen.

    In diesem Sinne: Fortsetzung folgt!

  • Der „tolle“ neue Backofen … ODER, so´n neumodischer SCHEISS! :-(

    Der „tolle“ neue Backofen … ODER, so´n neumodischer SCHEISS! 🙁

    Wir brauchten leider einen neuen Backofen. Der alte war uns treu ergeben, aber leider altersschwach. Er wurde anscheinend nur noch hinten heiß, denn dort verbrannte neuerdings alles, während es vorne noch quasi roh war!

    Der Göttergatte recherchierte tagelang im Internet, fragte mich was der Neue alles können muss, ob ich Diese & Jene Funktion haben wolle. Ob es ein Dampfgarer sein solle, ob ich Ihn per App steuern möchte und ich lernte viele neue Küchenvokabeln. Schon beim schreiben dieser Zeilen komme ich wieder so richtig in Rage!

    Also ich für meinen Teil brauche ja eigentlich nur einen Backofen, der Kuchen backen kann, aber man glaubt ja gar nicht, was es da heutzutage alles gibt. Dampfgaren, Mikrowelle, Sensoren bis zum Abwinken und automatische Programme die dann quasi alles alleine bestimmen. Wir haben nicht alle Funktionen genommen, aber wie bei meinem Handy, kann also der Backofen nun Sachen, von denen ich vermutlich nie erfahren werde und sie also auch nicht nutze.

    Kurz nach der Bestellung haben wir den „Defekten“ (gekoppelt mit dem Ceranfeld) über Kleinanzeigen noch verkauft bekommen und er wurde sofort abgeholt. Zwei Tage später war aber dann klar, dass genau das Modell, für welches wir uns entschieden hatten, zur Zeit leider nicht lieferbar ist. Wartezeit ca. 3 Monate! *augenroll*

    Das hieß, zwei Kindergeburtstage ohne Backofen! Unsere Nachbarn waren so lieb, das ich dort backen durfte!

    Bestellung Ende März 2015 – Lieferung Ende Juni 2015

    Als der Backofen dann endlich geliefert wurde, funktionierte prompt die rechte Lichtleiste nicht. Ich erkundigte mich beim Kundendienst ob unser Modell nur eine Lichtleiste hätte! … Nein, die andere sollte auch gehen. Es meldet sich Jemand bei Ihnen um einen Termin auszumachen.

    Ca. 3 Tage später kam Techniker 1

    Dieser zerlegte 2 Stunden lang (wirklich nicht übertrieben) den halben Backofen um den zerbrochenen Glasstab wieder herauszubekommen und zu ersetzen.

    Kundendienst-Kontakt 2

    Ich buk und backte und biek, oder wie das auch immer heißt, was das Zeug hielt. Probierte ein paar Funktionen und nach einem übergelaufenen Blech Pflaumenkuchen auch die Pyrolyse (Selbstreinigung).

    Beschrieben wurde mir von Freunden, dass man nach der Pyrolyse nur am Boden die Asche zusammenfegt und der Backofen ist pikobello sauber. PUSTEKUCHEN! Der komplette Innenraum samt aller Schienen, Ritzen und Co. war von einer schmierigen weißen Staubschicht bedeckt. Ich war TOTAL enttäuscht, baute die Schienen aus, reinigte aufwenig den gesamten Innenraum dieses Backofens bis in den letzten Pfalz und putzte die Schienen!

    Ich nutze Ihn weiter und überlegte ob ich beim nächsten Mal wohl doch wieder zum Backofenspray greifen würde.

    20160317_085457Nach einem Vorgang mit der Dampffunktion hatte er dann plötzlich komische Flecken auf dem Boden die sich nicht entfernen ließen! Ich schrieb mit Fotos mal wieder den Kundendienst an, denn in der Gebrauchsanleitung (die ich bald auswendig kann) wurde geraten keine scharfen Reinigungsmittel zu verwenden! Man riet mir es mit Zitronenwasser zu probieren.

    Gesagt, getan, kein Erfolg! Mailantwort an Kundendienst. -> „Ein Techniker kommt vorbei.“

    Anfang Dezember 2015 kam Techniker 2

    Dieser probierte es mit einem Spezialreiniger, mit dem er bereits ALLE Flecken in Backöfen wegbekommen hat. … MEINE   blieben! … Komisch, sowas habe ich noch nie gesehen! … Ich berichtete von meinem Pyrolyseerlebnis und das die Schienen seit dem so komisch kratzen wenn sie rausziehe. … Er guckte nur kurz in den Ofen und meinte: „Die sind ja auch gar nicht pyrolysefähig!“ … mir wurde heiß und kalt und ich bekam Schweißausbrüche, SCHEISSE, hatte ICH etwa den nagelneuen und sauteuren Backofen zerstört?

    NEIN, denn ich hatte die Gebrauchsanweisung ja Satz für Satz gelesen, und da hatte NIRGENDS gestanden das ich die Auszüge hätte ausbauen müssen. Im Gegenteil, Bleche und Roste wären auch pyrolysefähig und wie sollen die da drin bleiben wenn ich die Schienen ausbaue?

    „MH!“ meinte der Techniker und durchforstete sein Intranet, telefonierte mit dem Kundendienst und rief seinen Chef an. „Da sind Ihnen wohl die falschen Auszüge mitgeliefert worden, denn das Fett der Auszugschienen ist komplett verbrannt, hat die Asche entwickelt die alles weiß gemacht hat und hat sich natürlich in allen Sensoren und Dampfausgabeöffnungen gesetzt. Schaun´ Sie mal, die pyrolysefähigen Auszüge haben Rädchen und kein Fett! Wir werden den Backofen austauschen.“

    Mitte Dezember 2015 – Austausch durch Techniker 3+4

    Zwei Muskelbepackte Männer kamen, bauten den sichselbstzerstörten Backofen aus und einen Nagelneuen ein. Ich sah hinein und mir fiel die Kinnlade herab. Die gleichen mit Fett beschmierten Auszüge! *staun* „Das sind ja wieder die falschen Auszüge, die sind nicht pyrolysefähig!“

    Damit hätten sie nix zu tun, sie würden nur liefern was man ihnen gegeben hat, meinten die Beiden, ich solle den Kundendienst kontaktieren.

    Am gleichen Tag – Kundendienst-Kontakt 3

    Erst per Telefon. Tagelanges hin und her telefonieren mit den Versprechen sich zu kümmern und zurückzurufen. Diese Anrufe kamen und immer wieder rückversicherte sich die Dame wegen meiner Bedenken. Ein Rückruf landete dann auf dem Anrufbeantworter und bei Rückruf war die zuständige Dame unauffindbar.

    Januar 2016 – Kundendienst-Kontakt 4

    Ich schrieb lieber eine Mail mit Fotos und detaillierter Erklärung. Vor der nächsten Pyrolyse wollte ich schriftlich, das DIESE meine Auszüge pyrolysefähig sind. Man bestätigte mir sie wären es. Mit nichtssagendem Datenblatt und dem Hinweis, die Auszüge mit den Rädchen wären für die Mikrowelle und in unserem Backofen nicht kompatibel.

    Dieses Spiel ging ein Weile so. Es dauert immer ein wenig bis man Antworten bekommt und funktionieren tat der Backofen ja normal! Ich traute mich also vor 2 Wochen nun endlich eine Pyrolyse zu machen.

    Inzwischen redete ich mir auch ein, dass vielleicht der allererste Techniker beim Austauschen der Lichtleiste irgendwas im Ofen vergessen hatte, was dann verbrannt war.

    Sonntagabend, März 2016!

    Wir gucken Tatort! Der Backofen macht eine Pyrolyse! 2 Stunden lang auf Stufe 3! Anschließend ist der Backofen noch verriegelt um abzukühlen! Ich gehe schlafen!

    Montagmorgen! Ich öffne vorsichtig den Backofen und die Familie kommt ängstlich angerannt weil ich schreiend und tobend fassungslos vor meinem Backofen kniehe. Er ist wieder KOMPLETT weiß mit fettiger Asche überzogen! Ich FASSE ES NICHT!

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    Mitte März 2016 – Kundendienst-Kontakt 5

    Ich antworte auf die letzte Mail, in der mir schriftlich bestätigt wurde, das die Schienen pyrolysefähig seien: Ich ließ den Backofen erstmal so wie er war, denn DAS sollte der Techniker eigentlich mal selber sehen. Da sich aber auch nach 9 Tagen noch niemand bei mir zurückmeldete, und ich den Ofen nun mal brauche, hab ich Ihn mal wieder gereinigt und benutzt. Möchte gar nicht wissen ob noch giftige verbrannte Ascheteilchen da herumschwirren und sich auf meinen Kuchen legen. *wütendschnaub*

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    Am Wochenende darauf, es hatte sich noch immer niemand gemeldet, reinigten wir Ihn dann doch und nutzten Ihn. Nun hat er dann die Fehlermeldung E1203 gemeldet und ich könnte wetten das hat was mit den Backsensoren zu tun, die nun natürlich kaputt sind. *brummel*

    Montags – Kundendienst-Kontakt 6

    Neue Antwort-Mail mit dem Hinweis auf die Fehlermeldung und das sich noch IMMER NIEMAND gemeldet hat. Darauf folgte ein Anruf und am Tag darauf der nächste Techniker.

    März 2016 – Techniker 5

    Es ist natürlich NICHT der, der beim letzten Austausch da war, also erzähle ich meine komplette Geschichte. Er hat auch keine andere Erklärung und versucht bei Chef, Teamleiter und Profi-Kundendienst herauszubekommen ob das Problem bekannt ist. Nach über einer halben Stunde ist klar, JA das Problem ist bekannt (da ist ein Silikon im Fett das verbrennt), aber diese Information wurde bisher nirgends hinterlegt. Nun schlägt er vor er tauscht den Backsensor auf (den er natürlich nicht dabei hat) und bestellt mir neue Auszüge.
    UND DER BACKOFEN SOLL BLEIBEN?
    ICH MACHE MIR AUCH NOCH DIE MÜHE, MICH MEHRFACH ZU ERKUNDIGEN, DER BACKOFEN ZERSTÖRT SICH MAL WIEDER SELBER, WEIL MIR FÄLSCHLICHERWEISE GESAGT WURDE SIE WÄREN PYROLYSEFÄHIG UND NUN SOLL ICH MIT DEM VERSAUTEN BACKOFEN LEBEN? NO WAY!

    Ich bleibe stur! Er braucht weitere 20 Minuten um Jemanden zu finden der den Austausch genehmigt, aber dann klappt es. 🙂

    Ist das echt Euer Ernst BOSCH??? MIR wird geraten keine Silikon-Backformen zu nutzen weil sich die Sensoren dann zerstören und IHR macht das Silikon in die Schienenschmiere! Und dann liefert Ihr den Backofen auch nachdem das bekannt ist weiterhin mit den falschen Schienen aus, die Kundin, ALSO ICH, frage ca. SECHS MAL NACH ob ich wirklich eine Pyrolyse machen darf und habe nun seit einem Jahr Theater damit?

    Der Techniker bestellt also mal wieder ein neues Gerät. Und außerdem bestellt er die RICHTIGEN Auszüge EXTRA dazu, die sollen wir dann einbauen und das was drin ist auf jeden Fall ausbauen. „Leider ist das Modell derzeit nicht lieferbar. Die melden sich dann Mitte April, wenn der Ofen wieder lieferbar ist.“

    Ich warte gespannt.

    25. April 2016 erfrage ich wann ich denn mit einem Backofen rechnen kann, denn ich möchte Ihn schon seit über 4 Wochen mal wieder NICHT benutzen *aufreg*, und ich bekomme nur die Aussage das er eventuell nächste Woche vom Band läuft.

    10. Mai 2016 habe ich so langsam die Schnauze echt gestrichen voll und frage nochmal nach wann ich endlich einen einwandfrei funktionierenden Backofen bekommen könnte.

    23. Mai 2016 Austausch durch Techniker 6+7

    Ich bekomme neue Schienen in einem Extra-Karton, diese tausche ich dann persönlich, aber lieber erst als die Techniker wieder weg sind. Um auch 100%ig sicher zu sein! Die Techniker hatten sich schon gewundert, dass sie a) doch schon mal ein Gerät hier bei uns getauscht hätten und b) warum ich nochmal Schienen extra bekäme? Mehr als ein „fragen sie lieber nicht“ hab ich nicht geschafft.

    In der gesamten Zeit hat es nicht ein einziges Wort der Entschuldigung gegeben. Wir waren bisher echt zufrieden mit unseren Geräten, aber so …. nein so nicht! 🙁

    Nein, seit dem habe ich mich noch nicht getraut eine Pyrolyse zu machen, war aber auch noch nicht nötig. Ich bin sehr gespannt und halte dich auf dem Laufenden!

    In diesem Sinne: Wenn mir hier noch einer mit pyrolysefähig kommt, raste ich aus! *hysterischböseguck*

    P.S.: Nachtrag aus Dezember 2016: So ging es weiter! 🙁

  • Leserbrief aus Bayern zum Thema Einschulung verschoben!

    Leserbrief aus Bayern zum Thema Einschulung verschoben!

    Mein Artikel über die Rückstellung des Sonnenschein hat superviele Reaktionen hervorgebracht. Unter anderem diesen Leserbrief von S. aus M., den ich Euch nicht vorenthalten möchte! 🙂

    „Was du da letztes Jahr zwecks Zurückstellung erlebt hast, habe ich vor 7 Jahren mit meinem Sohn auch durchstehen müssen… Über dieses Thema könnte ich ein Buch schreiben.
    Um es kurz zu machen: Mir hat damals meine Mutter (sie war Grundschullehrerin) sehr gefehlt und ich habe in dieser schweren Zeit sehr oft an sie gedacht. Was hätte mir Mama denn als Mutter bzw. Oma und als Lehrerin geraten? Und da kam mir immer nur eine Antwort in den Sinn: „Ach Tochter, lieber etwas ältere Kinder in die Schule schicken, als zu junge Kinder.“
    Meine Mutter erzählte mir oft, dass sie es damals zutiefst bereut habe meinen Bruder (Geburtstag Ende Juni) mit knapp 6 viel zu früh eingeschult zu haben. Diesen Fehler hat sie bei mir (Geburtstag Ende Juli) dann nicht wiederholt. Sie erzählte mir auch, dass das ein riesengroßer Unterschied und eine Offenbarung war (Konzentration, Hausaufgaben, Sozialverhalten, usw.). So haben wir unseren Sohn ( Geburtstag August/ Stichtag September) guten Gewissens und mit viel Behördenkram auch erst mit 7 eingeschult! Er hat sehr spät und relativ schlecht gesprochen (mittlerweile alles prima) und die Konzentration war ebenfalls alles andere als gut. Wir haben ihn dann 2 mal in der Woche (Montag und Mittwoch) von 9-12 Uhr in eine Vorschule geschickt und die anderen 3 Tage in den Kindergarten. Das war der goldene Mittelweg und die Vorschule ein Glücksgriff!! In der Vorschule waren zurückgestellte Kinder mit ähnlichen Defiziten und die Therapeuten haben den Kindern spielend in Form von Ergotherapie und mit dem Marburger Konzentrationsprogramm so sehr geholfen. Das war einfach unglaublich! So hatte er sowohl Spielschule als auch Kindergarten. Und er hat die Spielschule geliebt!!!!
    Ich finde Du hast alles richtig gemacht!“

    Daraufhin fragte ich sie ob es in Bayern schwer war ihn zurückstellen zu lassen?

    Ziemlich…
    Es ist hier in Bayern von vielen Faktoren abhängig. Zuerst Schularztuntersuchung.
    Dann musste ich mit ihm zur
    Caritas (Schulspiel, 5!! Stunden lang).
    Dann Bestätigung der Caritas, dass er nicht geeignet ist. Aber mit diesem Bescheid der Caritas ist das so ne Sache. Wenn Rektoren diesen Bescheid lesen, schicken manche Rektoren diese Kinder dann auf eine Sonderschule oder auf ein Schule für schwer erziehbare Kinder oder sie bewilligen die Zurückstellung.
    Je nachdem wie das Kind sich dann in der Schuleinschreibung verhält, heißt es dann also entweder, ein Jahr zurückgestellt oder Sonderschule…. Das entscheidet allein der Rektor.

    Wir hatten mit unserer Rektorin richtig viel Glück!!! (älteres Kaliber und viel Erfahrung, selbst Mutter zweier Söhne, hat die gleiche Erfahrung gemacht wie meine Mutter). Sie sagte immer, das schlimmste in der Grundschule seien junge Jungen. Da klingelten bei mir natürlich beide Ohren! Außerdem kannte sie mich, da ich an der Schule bereits Lesepatin war und sie zudem unseren älteren Sohn sehr mochte. Es gibt aber auch Rektoren (Nachbarort z.B.) die stellen grundsätzlich nicht zurück. Da mussten dann zu früh eingeschulte Kinder die 1. Klasse wiederholen!!!!
    Als ich den Bescheid hatte, dass unser Sohn ein Jahr später eingeschult wird, habe ich erst einmal ne Flasche Prosecco aufgemacht! 
    Dann aber kam das Problem mit dem Kindergarten!
    Die wollten ihn nicht 2 Tage in der Woche zur Vorschule gehen lassen (wegen irgendwelcher Richtlinien) die sagten dann entweder 5 Tage oder gar nicht. Ich wollte gar nicht weniger zahlen, habe sogar das Mittagessen für die 2 ausgelassenen Tage bezahlt. Nach unzähligen Mails, Briefen und vielen Tränen ging es dann doch. Habe alle Instanzen der Stadt München (städtischer Kiga, nie wieder) durchtelefoniert usw. Es war brutal anstrengend, aber es hat sich gelohnt!! Sei froh, dass es bei euch anscheinend leichter war.“
    Vielen Dank an S., dass ich das veröffentlichen durfte! 🙂
    In diesem Sinne: Aus welchem Bundesland kommst du, und hast du auch schon Erfahrungen mit einer Rückstellung gemacht?
  • Einschulung verschoben … das Kind zurückstellen lassen … keine leichte Entscheidung!

    Einschulung verschoben … das Kind zurückstellen lassen … keine leichte Entscheidung!

    Vor ziemlich genau einem Jahr bekamen wir nach den Sommerferien das Schreiben der Stadt, dass unsere Jüngste im Schuljahr 16/17 laut sächsischen Regeln schulpflichtig wäre. Wir wurden aufgefordert uns für eine der 4 Grundschulen in unserem Einzugsgebiet zu entscheiden und erfuhren gleichzeitig die möglichen 2 Termine für die Schulanmeldung.

    Mir wurde mulmig! Sie ist 3 Wochen vor dem Stichtag geboren, zu dem Zeitpunkt also gerade mal 5 geworden und ich fand sie wär noch nicht soweit! Sie wäre eindeutig die Jüngste in der Klasse. Ich wollte das alles irgendwie für sie noch nicht. Aber die Frage war wollte nur die Glucke in mir das nicht? Wollte ich unser Nesthäkchen klein halten. Wollte ich nicht, dass sie groß wird? Traute ich Ihr viel zu wenig zu? War es wirklich der Kopf der das nicht wollte, oder doch das Herz? Was kann sich noch alles tun in dem Jahr bis zur Einschulung!

    Ich hatte ja auch schon den Vergleich zu den beiden Großen. Die waren in dem Alter so ganz anders! Viel weiter!

    Der Göttergatte, ganz der stolze Papa seiner drei Prachtexemplare, meinte nur: „NATÜRLICH geht die nächstes Jahr in die Schule!“ … aber ich finde, der verbringt als Vollzeit-Manager, wenn er nicht auf Geschäftsreise ist gerade mal 2 Stunden seines Tages mit der Bande. Am Wochenende ist er zwar körperlich, aber oft nicht geistig anwesend, sondern eher mit dem Kopf im Büro oder auf der nächsten Reise. Und ich finde so bekommt er einfach viel weniger mit von seinen Kindern. Ich bin schließlich hier die Vollzeit-Mama, Ansprechpartnerin für alle Sorgen, Entscheiderin, Fahrerin des Mama-Taxis, Pflasterverteilerin, Trösterin, Jederzeit-bereit-Mama, ich kenne das eben alles besser, oder? Das ist jetzt nicht böse oder abwertend gemeint, aber ich bin hier eben die Glucke. Was aber ja auch nicht immer gut ist. *grübel*

    Du merkst schon, ich wollte sie schützen!
    Aber ich wollte eben auch das Richtige machen und war mir nicht sicher was das war.

    Die große Schwester, ein Jahr vor der Schulpflichtigkeit eingeschult, meinte nur: „Ist doch cool, dann fahren endlich mal zwei von uns zusammen morgens mit dem Schulbus! Ich war ja bei Einschulung vom Spanienkind gerade aufs Gymnasium gewechselt und muss nun mit nem anderen Bus fahren.“

    Der große Bruder: „Ich pass schon auf die auf, Mama!“

    Aber meine Bauchschmerzen blieben!

    Vor den Ferien hatten wir ein Entwicklungsgespräch im Kindergarten gehabt. Im Vergleich zum Vorjahr hatte sie einen riesigen Entwicklungsschub gemacht. Endlich sprach sie deutlich und in ganzen Sätzen. Das hatte bei Ihr im Vergleich zu Ihren Geschwistern und gleichaltrigen Kindergartenkollegen am längsten gedauert. Motorisch ist sie topfit und auch ansonsten alles so wie es sein sollte. Auf die Frage was denn Sie von der bevorstehenden Einschulung hielte, teilte sie mir mit, dass man schon merke, dass Kinder die mit Ihr schulpflichtig sind und 4 Wochen später geboren wurden (also de facto ein Jahr älter), um einiges reifer wären. Vom Intellekt her würde sie das sicherlich schaffen, aber vom Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen sollte sie noch einiges zulegen um nicht unterzugehen. „Aber wir haben ja auch noch ein Jahr, vielleicht kommt das ja dann wenn sie nun hier im Kindergarten zu den Großen in die Vorschul-Gruppe wechselt.“

    Der Sonnenschein ist nicht nur dünn, sondern sehr dünn. Sie ist so schmal, dass ich mir das Kind mit einem Ranzen überhaupt nicht vorstellen wollte. Wenn wir von der Schule des großen Bruders sprachen, oder wir Ihn dort abholten, meinte Sie aus vollster Überzeugung immer nur: „Isch geh da nich hin!“ Und das war auf keinen Fall eingeredet von mir, denn ich achtete sehr darauf das Thema nicht vor Ihr zu besprechen. Ich wollte mir erst selber absolut sicher sein.

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    Dann kam der Anmeldetag und der Testunterricht. Ich vermerkte auf dem Fragebogen eine eventuelle Rückstellung der zukünftigen Schülerin und erkundigte mich beim Lehrer des Testunterrichts was er denn meine. „Also ein Jahr länger Kindergarten tut ja eigentlich allen Kindern gut!“ So eine pauschale Antwort brachte mich auch nicht wirklich weiter. *hmpf*

    Ich wollte als finale Entscheidungshilfe den Besuch bei der Amtsärztin abwarten, die die Kinder wirklich auf Herz und Nieren für die Schultauglichkeit prüfen. Ich erinnerte mich, dass ich diesen Termin mit dem Spanienkind seinerzeit im März des Folgejahres hatte, und dachte so bei mir, dass sie sich vielleicht bis dahin in der Vorschul-Gruppe ohne die ganz kleinen Krippenkinder entwickelt hätte. Diesmal waren die Termine aber gleich im November.

    Ich befragte meine Schwägerin, ihres Zeichens Grundschullehrerin in NRW, was sie denn meine. Da wir uns aber nur sehr selten sehen, kam von dort auch keine wirkliche Entscheidungshilfe. Eher bedenken, ob ich das wirklich durchziehen wolle. In NRW muss man nämlich zu jeder Menge weiterer Untersuchungen zu Schulpsychologen und Co. und es hat wohl schon Fälle gegeben, wo sich das Kind anschließend minderwertig vorkam, weil es nur noch getestet wurde.

    Aussage einer Freundin in NRW: „Hier muss Dein Kind schon halb behindert sein um überhaupt zurückgestellt zu werden!“

    Je mehr ich andere Mütter fragte, um so unsicherer wurde ich. Die meisten rieten mir das Kind in der Nacht vor der Untersuchung immer wieder zu wecken, damit es dann zur Untersuchung müde und unkonzentriert ist. Aber all das wollte ich nicht. Ich wollte ja eine objektive Meinung dieser Fachärztin und nicht auf Teufel komm raus mein Kind zurückstellen lassen.

    Dann kam die Untersuchung.

    Ich war erstaunlich ruhig. Ich hatte aber ja auch nichts zu verlieren. Ich war einfach nur gespannt was diese Ärztin über mein Kind denkt. Ganz ohne Vorbehalte!

    Diese Ärztin, die geschätzt tausende von Kindern im Alter zwischen 3 und 7 Jahren, jedes Jahr begutachtet, ist doch die Superfachfrau für das Thema. Es ist nämlich dieselbe Ärztin, die ca. 2 Jahre vorher alle Kinder in der Kita besucht und jedes einzeln dahingehend untersucht, ob es gravierende Defizite gibt, die so noch frühzeitig erkannt und gegebenenfalls „behandelt“ werden können.

    Der Sonnenschein betrat das Zimmer. Ein Arztzimmer wie beim Kinderarzt, eine Liege mit Kuscheltieren und drei zusammengeschobene Schreibtische. Auf dem Tisch, der der Tür am nächsten ist, lagen ein Blatt und ein Stift. An den Schreibtischen dahinter saßen jeweils rechts und links die Ärztin und Ihre Assistentin. Ich bin kurz irritiert, denn ich kenne die Assistentin, mir will aber nicht einfallen woher. (Tut auch nichts zur Sache, es ist die Mutter eines Mitschülers aus der Spanienkindklasse. 🙂 ) Die Ärztin stand auf, schüttelte mir die Hand und wies mich auf den Stuhl an Ihrem Schreibtisch ein. Die Assistentin holte den Sonnenschein von der Liege und den Kuscheltieren weg und begann mit Ihr die Aufgaben zu machen. Die Ärztin lenkte mich ab, in dem wir einen Fragebogen bearbeiten. Von den Untersuchungen meiner beiden Großen weiß ich ja, das frau sich als Mutter da nicht einmischen soll. Also alles geschickt eingefädelt.*zwinker*

    Anschließend sieht sich die Ärztin die Testergebnisse an und nickt. Nickt sehr lange. Schiebt alles beiseite und dreht sich zu mir. Sie lächelt mich an und druckst herum. „Also, das sieht ja alles ganz gut aus!“ – Pause! – Guckt mich an! – Ich werde unsicher ob auf irgendeinem Zettel vielleicht doch gestanden hat das ich eine Rückstellung vielleicht und ganz eventuell wünsche. Oh Gott, denke ich, die will mich nun überzeugen das sie schulpflichtig ist! – Sie lächelt wieder. „Was würden sie denn sagen?“ – Pause! – JETZT werde ich nervös! Soll das etwa doch ICH entscheiden? Ich WILL das nicht entscheiden! – ich fange an zu stammeln – Ich will doch wissen was SIE denkt! Will sie mich jetzt etwa davon überzeugen, dass die Lütte in die Schule MUSS?! *schluck*

    Ich reiße mich zusammen und sage vorsichtig: „Ganz ehrlich? Mein Gefühl sagt mir, dass sie noch nicht so weit ist!“

    Da seufzt die Ärztin erleichtert, alle Anspannung im Raum entweicht und sie sagt: „Oh, Gott sei Dank, das war es was ich Ihnen nun schonend beibringen wollte!“ … wir lachen alle erleichtert eine Runde … Ich rufe erleichtert: „Haben sie etwa geglaubt ich wäre so eine ehrgeizige Mutter, die unbedingt die Kleene einschulen möchte?“ – „Sie glauben gar nicht wie oft wir diese Gespräche führen und Eltern überzeugen müssen, das ein weiteres Kindergartenjahr besser wäre!“ – „Nein Frau Doktor, ich habe so sehr gehofft das sie mein Gefühl bestätigen und ich war so unsicher ob ich damit richtig liege.“ Ich strahle sie an und sie macht direkt das Häkchen bei „nicht schulreif“ (oder was auch immer da stand) und ich kann Dir gar nicht sagen wie erleichtert ich war.

    Bei der nächsten Elternratsversammlung auf dieser Schule (ich bin dort Elternrat der Spanienkind-Klasse) nahm mich der Rektor vorab an die Seite und fragte, ob die „Ausmusterung“ des Sonnenscheins auch mein Wunsch oder nur der der Ärztin wäre. Denn in Sachsen entscheidet über die Einschulung in letzter Instanz der Schulleiter. Ich nickte erleichtert und erzählte Ihm, dass wir das gemeinsam so sehen. „Gut, dann mach ich Ihnen die Rückstellung fertig!“ … zum Glück, denn an der Stelle hätte ich sonst mit allen Mitteln einer Löwenmutter gekämpft. Ich hatte ja nun die amtliche Bestätigung, dass mein Gefühl mich nicht getäuscht hatte!

    Heute nun war ich zur Schulanmeldung 17/18 wieder in der Schule und es fühlte sich endlich richtig an.

    In diesem Sinne: Mütter aller Länder, hört auf Euer Mutterherz!!!

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