Kategorie: Es gibt so Tage ….

… kann der Tag heute weg, oder braucht den noch Jemand?

Es gibt so Dinge, da meint man ja, die passieren nur „MIR“! Und von solchen Tagen berichte ich unter dieser Rubrik!

  • Meine Nerven! *theatralischdenhandrückenandiestirnleg*

    Meine Nerven! *theatralischdenhandrückenandiestirnleg*

    Neues aus dem Chaos-Verein! Diese Familie macht mich fertig! Es ist unglaublich! Ob das Universum meine Nerven testen will? Oder hat Murphy mich auf dem Kieker? Was wollen die denn von mir? Auf jeden Fall sind heute mindestens hundert graue Haare zu den schon Vorhandenen hinzugekommen. *augenroll*

    Wie hier beschrieben geht es dem Sohn seit 2 Wochen nicht gut. Und wie hier beschrieben, war schon der letzte Donnerstag eine nervliche Herausforderung. *kicher*

    Am Freitag wurde dem Sohn Blut abgenommen, dessen Ergebnisse wir dann am Dienstag bekamen. Ich hatte noch nie soviel Angst vor einem Arzttermin. Ich war fest davon überzeugt, dass man mich erstmal alleine ins Arztzimmer rufen würde. Aber … nichts! Sie fanden in seinem Blut NICHTS! Keine Entzündungswerte, keine fehlenden Vitamine, keine Borrelien vom letzten Zeckenbiss, Schilddrüse unauffällig, Blutsenkung völlig in Ordnung. Hirnhautentzündung und einen Virus hatten wir ja schon ausgeschlossen. Der Rheumawert fehlt noch, aber dazu passen die Symptome die immer maximal eine Stunde bleiben auch nicht wirklich.

    Er hat weiterhin schmerzende Hautareale (wie Sonnenbrand ohne Rötung), immer in der Nähe von Gelenken, die dann auch weh tun. Und das täglich an anderen Stellen. Abends rasen wirre Gedanken durch seinen Kopf und er kann vor lauter Unruhe nicht einschlafen. Ich tippe ja also wieder auf „wachsen“, „Pubertät“ oder die Umstellung mit der neuen Schule. Die Ärztin tippt auf psychosomatisch, aber das sagen die Halbgötter in Weiß ja immer wenn sie nix finden. Solange das Zucken mit den Stromschlägen nicht wiederkommt werden wir warten.

    Nachdem meine Nerven also nicht mehr ganz so blank liegen, ist heute der Knaller passiert.

    Gestern Abend hatte der Sohn Schmerzen im Fuß. Angeblich ist er umgeknickt. Das Gelenk war aber weder geschwollen noch blau oder rot. Ich bin mir nicht sicher ob es um Aufmerksamkeit geht, denn in den letzten zwei Wochen hat er natürlich meine volle Aufmerksamkeit gehabt. Die Sorge welche Krankheit er habe ließ mich ihn vielleicht zu viel beglucken!? Ich vermutete also die Schmerzen im Fuß waren nur so schlimm, weil ich mit einer Freundin telefonierte und er während der zu-Bett-geh-Zeit nicht meine volle Aufmerksamkeit hatte. Ich verarztete Ihn mit Bandage und schicke ihn ins Bett!

    Vor dem Fernseher sitzen bekam ich 2 Stunden später Besuch von ihm. Er murmelte was von „tut weh“ und konnte mir hektisch gar nicht sagen wo. 2 Sekunden später fiel mir auf, dass er gar nicht wach ist. Mein kleiner Schlafwandler war runtergekommen ohne Schmerzen im Fuß zu haben. Und schlief mit offenen Augen auf meinem Schoß einfach wieder ein. Ich brachte ihn nach oben. Er humpelte zwar ein wenig, lief aber ganz normal, sich ins Bett und schlief sofort wieder ein.

    Heute morgen dann wieder more-drama-baby. Er könne vor Schmerzen nicht aufstehen. Ich erzählte ihm von heute Nacht und er dramatisierte trotzdem weiter. Da der GG auf Geschäftsreise ist fehlte mir die Zeit und ich zwang Ihn sich anzuziehen, zu frühstücken und in die Schule zu gehen.

    Da er mit seiner großen Schwester zusammen zur Bushaltestelle und inzwischen auch in die gleiche Schule geht, machte ich mir keine weiteren Gedanken. Beim Frühstück, weiterhin Dramaqueen, erwähnte er das Zucken wäre jetzt auch wieder da, aber Nachtigall-ick-hör-dir-trapsen überging ich das einfach. Natürlich blutet mir das Mama-Herz, was wenn er doch was schlimmes hat aber es keiner erkennt. Was wenn … aber da kann uns sollte ich auch nicht immer drauf eingehen. Da muss er jetzt durch.

    Und dann kam wieder Murphy & Co.

    Ich fuhr also, als dann alle weg waren, wie jeden Donnerstag zum Sport. Kaum saß ich zur Erwärmung zwischen meinen morgendlichen Seniorenfreunden auf dem Rad klingelte das Handy! DAS nehme ich nach der Nummer von letzter Woche nun ohne Ton immer und überallhin mit. Und … „Hier ist XY von den YZ-Schulen, Ihr Kind ist nicht in der Schule angekommen, haben sie vergessen das krank zu melden?“

    *schluck*einatmen*ausatmen*bleibruhigsimonebleibganzruhig*

    Ich: „Welches Kind meinen sie denn?“

    „Name des Sohnes!“

    Ich, schon nervöser: „Das kann nicht sein. Der ist mit seiner Schwerster, die auch bei Ihnen ist, heute morgen zusammen losgegangen und wenn was passiert wäre, hätte die angerufen, oder würde jetzt auch fehlen.“

    „O.k., dann gehe ich jetzt mal in die Klasse und sehe nochmal nach! Ich rufe gleich nochmal an!“

    „B I T T E ! ! !“

    Ey ich bin fast vom Rad gefallen. Meine Gedanken rasten wieder los. Was wäre wenn …! Wo könnte er sein? Warum ruft mich die Große dann nicht an? Wo liegt er? Ist er völlig hilflos? WHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!

    Der Anruf kam dann: „Entwarnung Frau Leithe, die Lehrerin ist in der Zeile verrutscht!“

    Mein Puls schoss von 1480 auf 120 zurück. Erleichtert nahm ich Ihre Beteuerungen entgegen, dass sie mich nicht nervös machen wollte und es Ihr leid täte.

    Ich: „Wenn SIE WÜSSTEN!“

    In diesem Sinne: Was will das Universum mir sagen?

  • Boah, Universum, ey, wie wäre es mit genaueren Angaben? *aufreg*

    Boah, Universum, ey, wie wäre es mit genaueren Angaben? *aufreg*

    Das Universum hat sich mit Murphy verbündet. *böseguck*

    Keine gute Kombination! *koppschüttel*

    Seit knapp zwei Wochen sind die Ferien vorbei! Seit knapp 2 Wochen könnte ich meine Vormittage wieder komplett für mich und meine Firma haben. Aber wie hier schon berichtet hockt das Spanienkind hier rum, da er immer wieder merkwürdige Symptome hat die sich nicht erklären lassen. In den Phasen in denen es Ihm gut geht hat er Langeweile und kommt immer wieder zu mir ins Büro und in den Phasen wo es Ihm schlechter geht, kann ich mich vor Sorgen nicht konzentrieren.

    Aber trotz der vielen Arbeit, zu der ich nicht komme, möchte ich nicht alles streichen, was ich so in meinem Vormittagsleben ohne Kinder normalerweise mache. Der Sport z.B. fiel in den Ferien flach, weil wir entweder nicht anwesend waren oder wir eben andere Termine, Besuch oder sonst was an „Ausreden“ hatten. Auch auf den Sport hatte ich mich gefreut, denn die Bandscheibe muckt langsam wieder und mir fehlt das auf Dauer.

    Die Dienstagsrunde (Nordic Walking) habe ich, weil ich Ihn in dem Zustand nicht so lange alleine lassen wollte, von der Elbe auf den Berg hinter dem Haus verlegt. Und das Fitness-Studio heute dann eben auch trotzdem besucht.

    Ich verabschiedete mich von der TT als sie zum Bus ging, dem GG als er den Helm fürs Rad suchte und sagte dem Spanienkind, dass ich mich beeile und er könne mich ja anrufen wenn es Ihm richtig schlecht geht. Ich fuhr den Sonnenschein und den Nachbarsohn in die Schule und anschließend direkt zum Studio. Dort merkte ich leider, dass ich das Handy vergessen habe. Kurz überlegte ich ob ich Zuhause Bescheid gebe, wollte aber nicht die Übermutter und Superglucke raushängen lassen. Ich machte mich warm und die Gedanken ratterten.

    Was wäre wenn …!

    Ich ging an die Geräte und machte meine Übungen. Ich gebe zu ich habe immer nur 2 statt 3 Sätze gemacht. Und mit jeder Übung wurde das schlechte Gefühl in meinem Hinterkopf schlimmer.

    Immer wieder die Frage: Will das Universum mir was sagen?

    Ich machte alle Übungen im Sparprogramm und ging wieder in die Umkleide. An der Theke überlegte ich kurz ob ich Zuhause anrufe und nachfrage ob alles o.k. ist, aber wenn dann niemand ran geht, wird das Kopfkino nur noch viel schlimmer. Also streiche ich das duschen und fahre lieber heim.

    Das Hinterkopfgefühl wächst.

    Zuhause erwarte ich einen Menschenauflauf vor dem Haus, mit Krankenwagen und oder Feuerwehr. Mindestens aber eine offene Haustür oder ein ohnmächtiges Kind. Denn auf meine Intuition konnte ich mich bisher eigentlich immer verlassen. *bibber*

    Ich fahre in den Innenhof. Vor der Tür ist nichts. Ich parke also vorne auf dem Parkplatz und zwinge mich ruhig zum Eingang zu gehen. Ich betrete das Haus und werde langsam wieder ruhiger. Der Sohn ist in seinem Zimmer und baut die Märklin auf. Er lebt. Er hat keine Beschwerden und auch sonst ist alles gut. *erleichtertseufz*

    Ich gehe duschen!

    Unter der Dusche fällt mir dann siedendheiß ein, dass ich gar nicht auf das Handy geguckt habe. *schreck* Ich beruhige mich selber und dusche in Ruhe weiter. Haare waschen, einseifen mit Peelinghandschuh, Beine rasieren, abtrocknen, Haarzeugs reinkneten. Eincremen spare ich mir, gucke noch schnell nach dem Sohn, alles gut, und mache mich auf die Suche nach dem Handy. Auf dem Weg nach unten klingelt das Festnetztelefon. Als ich die Treppe verlasse hört es auf. Ich gucke nach wer es war und sehe das diese Nummer es in den letzten 1,5 Stunden 5 mal probiert hat. *schreck* Während ich den Rückruf drücke suche ich weiter mein Handy und sehe dort 7 WhatsApp-Nachrichten und 13 verpasste Anrufe.

    Die letzte WhatsApp-Nachricht im Familien-Chat lautet:
    „KANN MICH BITTE JEMAND ABHOLEN!“

    Am Festnetz meldet sich in dem Moment die Schule der TT. „Ah! O.k., ich hab auch eine Nachricht, ich weiß Bescheid, ich komm sie abholen!“

    Anschließend weiß ich, das sie schon seit über eine Stunde versuchen mich zu erreichen. Außer mir wurden angerufen: der Vater (im Meeting kann nicht weg), zwei Nachbarinnen (kann auch nicht weg, ist nicht erreichbar) und ich stand seelenruhig unter der Dusche! *augenroll*

    Da spüre ich im Studio, dass irgendetwas ist!

    Ich fahre heim und gucke nicht kurz aufs Handy?

    HALLO?

    *klopfklopfklopf*

    Wie doof ist DAS denn?

    In diesem Sinne: Liebes Universum, beim nächsten Mal bitte konkreter! O.k.???

    P.S.: Die Tochter ist zwar auch schlapp, aber der Sohn hat keinen Virus. 🙁 Wir suchen also weiter! *bittedrücktunsdiedaumen*

  • Wie ein einziger Moment einfach alles ändern kann

    Wie ein einziger Moment einfach alles ändern kann

    Wir erleben hier gerade spannende Wochen! Mein Kopf kommt mal wieder mit verarbeiten nicht hinterher. Ich komme nicht zum Schreiben und so stapeln sich hier die Gedanken. Eigentlich wollte ich in den nächsten Tagen über die tolle Einschulung und die schönen Ferien erzählen, aber nun muss hier erstmal was anderes aus meinem Hirn. Vielleicht könnt Ihr mir ja helfen beim Sortieren meiner Gedanken.

    Schon vor den Ferien gab ein internes Jobangebot aus der coolen Stadt dieses Planeten und insgeheim planten wir wieder mal bereits den Umzug. Daraus wurde aber nun nichts.
    Im Urlaub waren wir alle abwechselnd krank und die geplanten Ausflüge fielen wettertechnisch, bildlich und überhaupt ins Wasser.
    Wir, die Kinder und ich, waren zum allerersten Mal in den Sommerferien nicht in NRW bei meiner Familie, sondern die waren in Etappen hier bei uns.
    Und zum krönenden Abschluss der Sommerferien dann Freitags Willkommensfest in der neuen Schule des Spanienkindes, Samstags die Einschulung des Sonnenschein und Sonntag die steigende Spannung auf eine neue Klassenlehrerin für die TT.

    Die Feier am Freitag war sehr schön gemacht. Sogar der GG hat es rechtzeitig aus dem Büro geschafft. Das kommt so gut wie NIE vor. 🙂
    Unsere Einschulung am Samstag war Superklasse und endete feuchtfröhlich mit vielen Nachbarn beim Grillen im Innenhof.
    Der Sonntag war geprägt von gemeinsamen Resteessen im Innenhof und dem Aufräumen der Partyutensilien und -dekorationen.

    Wir hatten uns gerade von Allen verabschiedet und räumten die letzten Sachen in unsere jeweiligen Hauseingänge, als Nachbarin 1 reinstürzte und schrie: „Ruf einen Krankenwagen! A. ist durch die Scheibe geflogen!“ Wie gelähmt suchte ich verwirrt ein Telefon, wählte die Nummer und landete in der Warteschleife! JA, richtig gelesen!
    In! Der! Warteschleife! Beim Wählen der 112 hatte ich mit Vielem gerechnet (es war mein erstes Mal und ich durchforstete mein Hirn was ich als erstes sagen musste) aber nicht damit! … Dann nahm Jemand ab. Da die Kinder mit dem Transporter zum Parkplatz fahren durften meldete ich ‚Kind durch Windschutzscheibe‘. Daraufhin wurde ich seltsam ausgefragt. (Im Nachhinein weiß ich nun, dass sowas natürlich der Polizei gemeldet werden muss.) Das klärte sich aber schnell, denn er war durch die Scheibe der Durchgangstür geflogen. Nachbarin 2, Ärztin, legte sofort einen Druckverband an und stoppte so erstmal die Blutung. Nachbarin 3 kümmerte sich um die Scherben da wir alle barfuß waren. Ich machte mich mit den Mädels auf der Straße für den Krankenwagen bemerkbar und wiesen ihn in den Innenhof ein. Notarzt im Dienst war dann auch einer unserer Nachbarn. Der Kleene wurde versorgt und abtransportiert. Zum Glück konnte alles mit ein paar Stichen genäht werden und nichts gravierendes wurde durchtrennt. *erleichtertzeufz*

    Der Schreck saß bei uns Allen tief

    Wir brauchten etwas Zeit uns wieder auf den bevorstehenden ersten Schultag einzustellen und endlich die Ranzen zu Ende zu packen. Die Nacht war dementsprechend kurz und beim Frühstück am nächsten Morgen wurden die abenteuerlichsten Träume erzählt. Eines der Kinder träumte von einem Schutzanzug den es bekommen hatte und damit auch fliegen konnte, und meinte: „Sowas wünsche ich mir!“ Es folgte ein regelrechtes Wunschkonzert. Ich bereitete die Brotdosen vor und wurde gefragt: „Und was wünscht du Dir, Mama?“ Ganz in Gedanken noch immer bei dem vielen Blut vom Vorabend und der Vorstellung was gewesen wäre wenn es der Kopf und nicht die Hand gewesen wäre, antwortete ich sofort: „Dass Ihr alle gesund bleibt!“

    Und das rief selbstverständlich „Murphy“ auf den Plan! Der hatte mal wieder nichts Besseres zu tun als sein „Law“ raus zu kramen und mir einen gehörigen Strich durch die Rechnung zu machen.

    Samstag hatte das Spanienkind Hüftschmerzen und konnte kurzweilig nicht mehr auftreten. Ich schiebe sowas immer erst mal auf „wachsen“ und vermutete insgeheim Hüftschnupfen. Meine Standard-Reaktion: „Du musst mehr trinken!“
    Sonntag ging alles wieder, aber die Haut an den Beinen war nun total sensibel und überempfindlich. Ich sagte nur: „Trink was!“
    Montag blieb die Haut so und es steigerte sich den Rücken hinauf. Ich schob es weiter auf wachsen und auch auf die Umstellung auf eine neue Schule.
    Dienstagabend kam er aber wieder runter und erzählte von Stromschlägen die durch seinen Körper schießen. „Mama ich glaube wir müssen mal zum Arzt!“ Ich schob es aber weiterhin auf „wachsen“ und „neue Schule“ und die gesamte Aufregung drum herum.

    Gestern aber rief mich die Schule dann an, meinem Sohn ginge es nicht gut, ich solle Ihn lieber abholen. Die Stromstöße durch den Körper hörten nicht auf und er fühlte sich schlapp und müde. Wir fuhren direkt zur Kinderärztin. Die untersuchte Ihn von oben bis unten und versuchte vor allem herauszufinden ob das Hirn die richtigen Reflexe erzeugte.

    Verdacht auf Hirnhautentzündung?

    Jein! Sie könne nur Vermutungen anstellen.

    Vermutung 1: Es gibt den Coxsackie-Virus. Der verursacht üblicherweise Sommergrippe, Magen-Darm-Beschwerden, Hand-Mund-Fuß-Krankheit und Fieber. Der grassiert wohl gerade verstärkt und das hatten wir in den Ferien ja quasi alles. Der kann in seltenen Fällen eben auch Hirnhautentzündung, Diabetes und anderes auslösen. Eventuell ist der noch aktiv. Seltsam ist, dass er zur Zeit Fieberfrei ist und die anderen Symptome schon ein paar Wochen her sind.

    Vermutung 2: Die Nervenbahnen in unserem Körper haben eine Isolierung. Wenn diese Isolierung beschädigt ist, können solche Symptome auch auftreten. Das könnte man nur mit einem MRT feststellen. „Aber da warten wir lieber mal noch ein paar Tage ab, vielleicht ist es ja doch der Virus! Wenn das „Zucken der Nerven“ bis nächste Woche bleibt, dann kommen sie wieder und wir sehen weiter!“

    Mit dieser Nachricht nach Hause entlassen saß ich dann auf der Terrasse und konnte keinen klaren Gedanken fassen.

    Es heißt also: Abwarten und Tee trinken! … Siehste … „was trinken“ hilft meistens also doch! *galgenhumorschmunzel*

    Geduld ist aber mal sowas von GAR NICHT meine Stärke und ich habe natürlich gestern Abend die zwei Vermutungen gegoogelt. DUMMER FEHLER! Hätte ich nicht tun sollen. Nun rasen die Gedanken im Affenzahn durch meinen Kopf. Was mir da alles begegnet ist, möchte ich gar nicht aussprechen, sonst kommt Murphy wieder mit dem Hammer.

    Dabei wollte ich mich doch diese Woche mal wieder so RICHTIG in meinen Schreibtisch konzentrieren. Nun hockt dieses ansonsten topfitte Kind hier, soll nicht in die Schule, langweilt sich zu Tode und geht mir gelinde gesagt AUF DEN (nichtvorhandenen) SACK! Und vor lauter Gedankenkarussell kann ich mich eh nicht konzentrieren, also hoffe ich, dass das rausschreiben hier nun was nützt.

    In diesem Sinne: Schick mir Geduld!

  • Ich muss loslassen! Es fällt mir schwer!

    Ich muss loslassen! Es fällt mir schwer!

    Als Mutter habe ich bisher viel gelernt. Dazu gehört auch das loslassen.
    Als Mutter sagt man sich los von einem aufgeräumten Haushalt, von einem fleckenfreien Sofa, von durchschlafenen Nächten, von der perfekt sitzenden Frisur und vielem mehr.
    Als erstes also lernt man als Eltern das loslassen von erworbenen Gewohnheiten.

    Hauptsächlich meine ich aber natürlich das loslassen der Kinder.

    Du weißt schon, von wegen gib Ihnen Wurzeln und dann Flügel … und so.

    Es fängt direkt bei der Geburt an. Neun Monate war dieses Wunder geschützt und behütet in Deinem Bauch. Und mit durchtrennen der Nabelschnur gehts los mit dem loslassen. Du hast kaum angefangen dieses Baby, DEIN BABY zu bestaunen, da kommt schon der erste Besuch und alle wollen es auf den Arm nehmen.
    Wieder musst du loslassen.

    Es folgen ein paar Monate später die erste Nacht bei den Großeltern, das laufen lernen und Umgebung erkundigen und dann die Eingewöhnung in die KITA. Die Abstände zwischen Deinem Kind und Dir vergrößern sich stetig in Entfernung und Zeit.
    Immer wieder muss Du loslassen.

    Ich bin ja echt keine klassische Glucke. Helikopter-Mama ist wirklich das letzte Synonym, mit dem meine Freundinnen mich als Mutter betiteln würden. Ich muss meine Kinder nicht ständig an mir oder um mich herum haben. Hinter den süßen Baby- und Kleinkinderphasen trauere ich nicht unbedingt her. Ich bin eher, sagen wir, Zukunftsorientiert. Ich freue mich immer schon auf die nächste Phase die man im entsprechenden Alter der Kids erwartet. z.B. endlich alle BobbyCars und Dreiräder verkaufen, endlich den Vormittag mal ein paar Stunden alleine für mich haben, endlich mit allen Stadt-Land-Fluss spielen weil sie schreiben können. Ich hatte überhaupt keine Probleme die Schreiphasen wegen Koliken oder Zahnen loszulassen, ich bin froh dass wir die 3 Wutphasen hinter uns haben, die der stockende Spracherwerb bei nicht verstehen von Wörtern wie „Amana“, „Raulass“ oder „Bagka“ mit sich brachte.

    Ich glaube ein Grund für das bisher nicht aufkommende Gefühl von Oh-Gott-wieso-ist-dieses-Kind-schon-so-groß ist, dass ich noch immer die Jüngste im Hinterkopf hatte. Als die heutige TeenagerTochter in die Schule kam, gab es das Spanienkind im Kindergarten und der Wunsch nach einem Dritten war fest verankert und die Umsetzung in Arbeit. Als dann das Spanienkind plötzlich auch schon mit der Schultüte stolz grinsend vor uns stand, beruhigte ich die aufkeimende Panik mit Du-hast-doch-noch-den-Sonnenschein, die war inzwischen schon im Kindergarten.

    JETZT aber kommt dieser süße kleine Sonnenschein in die Schule.

    Ich habe, wie hier beschrieben, diese letzten Wochen des Kindergartenkindes sehr genossen. Die Wege zum Kindergarten. Diese Minuten, die wir ganz für uns allein hatten, werde ich total vermissen. Auslöser für diesen Beitrag war z.B. ein Morgen an dem wir, wie meistens, zu Fuß gingen. Raus aus dem Haus, durch den Innenhof Richtung Straße, vorbei am Briefkasten, auf dem Bürgersteig vorbei an der Bushaltestelle. In der einen Hand eine Tasche mit Altpapier, für die Papiertonne mit der die Kinderkasse monatlich aufgefüllt wird, mogelte sich total selbstverständlich eine kleine süße warme Hand in meine andere noch freie Hand. Dieses Gefühl der warmen Geborgenheit, die man als Mutter in diesem Moment ausstrahlt, liebe ich von ganzem Herzen.
    Seit über 13 Jahren gibt es immer eine kleine warme Hand die ich halten darf. Manchmal ist sie ängstlich kalt, manchmal ist sie verschwitzt vom spielen und toben, oft verklebt von zuckrigen Nahrungsmitteln oder ordinärem Dreck. Aber niemals, wirklich NIEMALS war es unangenehm. Ich liebe es, wenn meine oder auch andere Kinder Ihre Hand in meine legen.

    Für mich ist es auch jedes Mal das beruhigende Gefühl alles wortwörtlich im Griff zu haben. Ich weiß und fühle wo das Kind ist, was es macht und wie es Ihm geht. Alles nur mit dieser kleinen Berührung, die doch so viel bedeutet.

    Ich habe ein wenig Angst vor der Zeit wenn das mal aufhört und ich das nicht mehr spüren kann. Wenn meine Hand, oder noch schlimmer ich, nicht mehr gebraucht werden.

    Bei einem Kurzbesuch in Berlin vor ein paar Jahren stand ich in der Warteschlange für einen Kaffee to go. Der Sonnenschein, damals ungefähr 2 oder 3 Jahre alt, sah sich neben mir ausgestellte Merchandise-Artikel an. Die Schlange rückte immer weiter und so vertat die Kleene sich, nach dem zurückdrehen zur Schlange, im Bein an das sie sich schmiegte. Die betreffende Dame und ich grinsten uns an. Sie deutete mit dem Zeigefinger an den Lippen und gerührt verzücktem Blick ein „Pscht“ an und flüsterte mir zu: „Das tut so gut, meine sind schon so groß!“ Und während ich das hier schreibe kommen mir die Tränen, denn ich habe Angst davor, dass ich irgendwann diese Dame mit dem Finger an den Lippen bin.

    Die TeenagerTochter ist 13 und lässt sich in der Öffentlichkeit so gut wie gar nicht mehr von mir anfassen. Sie ist völlig selbständig in der Stadt unterwegs und unternimmt in Ihrer Freizeit lieber Shopping-Touren mit Ihren Freundinnen als mit mir.

    Das Spanienkind ist 10 Jahre alt und vergrößert seinen Radius gerade ebenso merklich. Meine Hand nimmt er, wie die TT auch, schon lange nicht mehr wenn wir unterwegs sind. Bisher lautete die Regel nachmittags aber, dass er zum spielen im Schlossgelände bleibt. Dort gibt es alles was ein Kind so braucht zum glücklich sein, und ich habe die Freiheit als Kind alleine, ohne Aufsicht, draußen spielen zu können auch immer sehr genossen. Seit ein paar Wochen besucht er aber nun ab und an ein paar Freunde in unserem Vorort, ist viel mit dem Rad unterwegs und trägt sein gesamtes Taschengeld nun in Begleitung gleichaltriger Jungs in das nahegelegene Einkaufszentrum. Er wird flügge. Er hat einen eigenen Haustürschlüssel und kommt demnächst nicht mehr mit dem Schulbus jeden Tag um die gleiche Zeit, sondern je nach dem welches öffentliche Verkehrsmittel er nach Schulschluss seiner neuen Schule erwischt hat.

    Ja, natürlich kenne ich das schon alles von der Großen Tochter

    Aber es ist doch bei jedem Kind, ein neues loslassen. Denn jedes Kind ist anders, jedes Kind macht seinen Weg, in die große weite Welt hinaus, auf seine ureigene Art und Weise.
    Und ich muss immer wieder neu loslassen.

    Nach den Ferien muss ich also wieder loslassen. Gespannt auf den Weg, den die Kleine nun einschlagen wird genieße ich auch diese Phase. Bis zum nächsten Schritt!

    In diesem Sinne: Das mit dem loslassen hört doch irgendwann auf, oder? Spätestens wenn alle verheiratet sind, oder? ODER? *verzeifeltguck*

  • Die Sache mit dem Farbmalkasten! Ein Drama in 3 Akten!

    Die Sache mit dem Farbmalkasten! Ein Drama in 3 Akten!

    Erster Akt – Sichtung der Schulmaterial-Listen meiner drei Kinder

    Die TeenagerTochter wechselt von der 8. Klasse in die 9. Klasse, braucht bisher nur ein paar bunte Papphefter und die habe ich auf Verdacht schon vor ein paar Wochen mal in rauen Mengen und allen Farben mitgebracht. Den Rest kauft sie dann auf Zuruf der Lehrer nach den Ferien selber.

    Läuft!

    Das Spanienkind wechselt nach der 4. Klasse nun auf die weiterführende Schule und benötigt eine sehr umfangreiche Grundausstattung an ALLEM, aber ich bin ja nicht Neu in der „Branche“ und das meiste ist kein Problem. Ich erstelle eine Liste von den Sachen die ich nicht in meinem Fundus habe (ich spiele das Spiel schließlich seit 9 Jahren, da hat man sowas *angebergrins*), gehe einfach in den Markt mit der größten Auswahl und suche mir das Zeug zusammen.

    Läuft also auch!

    Der Sonnenschein wird in 1,5 Wochen eingeschult. Zur Einschulung nehme ich aus dem Leithschen Fundus natürlich nur die noch ungenutzten Sachen. Und alles Andere kaufen wir niegelnagelneu, das musste ich Ihr versprechen. Die Arme muss hier immer alles auftragen, da bekommt sie für so einen besonderen Anlass selbstverständlich alles neu. … Außer … ja, AUSSER den Farbmalkasten. Davon haben wir nämlich inzwischen genau 4 Stück im Haus.

    Nr. 1 ist mein alter Malkasten aus meiner Schulzeit. Gefühlte 128 Jahre her, aber der wird hier genutzt seit das erste Kind den Pinsel halten kann.
    Nr. 2 und 3 sind die Malkästen der TeenagerTochter und des Spanienkindes. Jeweils gekauft zur seinerzeitigen Einschulung. Beim Ersten hab ich mich über die hässliche Form gewundert und beim Zweiten NOCH EINEN kaufen zu müssen. Denn da war mir der Ober-Preis-Schwachsinn schon aufgefallen. Aber dazu später.
    Nr. 4 ist der Malkasten den das Spanienkind von der Klassenlehrerin bekam, die immer alle Materialien besorgt, damit alle das Gleiche haben. Was ich für gut Geheiße, aber beim Kauf der Nr. 3 noch nicht wusste. *augenroll*

    Zweiter Akt – Alte Sachen durchsehen, säubern, Liste für Neues erstellen

    Wie oben erwähnt hatte ich mich beim Kauf für das Spanienkind vor 4 Jahren bereits über Preise gewundert. Ich bemerkte im Markt, dass die Ersatzfarben für den vorhandenen Farbkasten im Vergleich zu einem neuen Farbkasten (der im Angebot war) recht teuer waren. Ich entschied mich im Markt also statt der benötigten Ersatzfarben auch dem Spanienkind einen Neuen zu „gönnen“ und war stolz ein Schnäppchen gemacht zu haben. Selbst das mit dem Wasserfarbkasten, den es aus der Schule gab, störte mich ob des Schnäppchens nicht.

    Und auch diesmal überlegte ich wieder wie ich das mit dem Farbkasten machen wollte. Alles in mir sträubte sich einen fünften Wasserfarbmalkasten zu kaufen. Ich sah mir also das Modell der TeenagerTochter an, der nun seit 4 Jahren aus Ihren Grundschultagen ungenutzt rumstand. Denn im Gymnasium brauchten sie selbstverständlich *genervtaufguck* ganz andere Farben aus der Tube und den alten Kasten hielt sie in Ihrem Zimmer unter strengstem Verschluss. Als ich Ihn vor ein paar Monaten durch Zufall fand, kassierte ich den für die Lütte ein. Es waren 6 von 12 Farben stark aufgebraucht und ich notierte diese, mit Spannung ob des Preises, auf meiner Liste für den Einkauf.

    Bei der Bearbeitung der Liste des Spanienkindes fiel mir dessen Kunst-Pappkarton samt dem Farbmalkasten in die Hände und ich stellte a) fest, dass er für die Oberschule auch neue Tubenfarbe brauchte und b) dass sich sein Malkasten gendermäßig total anders abgenutzt hatte als bei der großen Tochter. Und siehe da, als ich die wilde Tauscherei beendet hatte, fehlte nur noch eine einzige Farbe. *jubel*tanz*freu* Über was frau sich als Mutter so alles freuen kann. *lach*

     

    Dritter Akt – Der Einkauf

    Ich fuhr mit dem Sonnenschein in den Markt. Über die Suche der Hefte gibt es eventuell einen eigenen Beitrag! *augenvölligverdreh* Hier und heute soll es schließlich nur um die Wassermalfarben gehen. Nach langer Suche fand ich in Regal 587 die Ersatzfarben. Und siehe da sie kosten 1,19 Euro pro Stück. Ich schnappe mir das als einziges benötigte Blau, klopfe mir nochmal auf die Sparschweinschulter und bekomme nur eine Reihe tiefer dann den Schock. Der gesamte Kasten mit 12 Farben ist WIEDER im Angebot und kostet nur 5,49 Euro.
    Das heißt wenn ich meine erst geplanten sechs Ersatzfarben gekauft hätte wäre das 1,65 Euro teurer gewesen als ein neuer Kasten.

    Ich fasse es nicht! Ist das Masche? Ist der IMMER im Angebot? Was soll das? Ich denke wir versuchen Müll zu vermeiden, oder? ODER? Was hat eine Firma wie Pelikan denn davon einen ganzen Kasten zu verkaufen, als nur die Ersatzfarben? Es will in meinem Hirn einfach nicht „klick“ mit einer plausiblen Erklärung machen! *kopfschüttel*

    Wir haben jedes Jahr ca. 35.000 Einschulungen in Sachsen. Lass 50% das älteste Kind sein, macht 17.500 Schüler die ein Geschwisterkind sind. Lass nur 20% der Eltern so denken wie ich und 80% einen neuen Malkasten kaufen (Meine ganz private Vermutung!). Sagen wir mal 50% davon behalten den vom großen Geschwisterkind oder verschenken Ihn. Dann landen jährlich immernoch 7.000 Stück davon auf der Mülldeponie oder in der Verbrennungsanlage. *schluck* NUR in Sachsen!!!

    Das ließ mir keine Ruhe! Ich guckte online. Aber da ist es noch viel schlimmer.
    Das Universum passte aber wie immer vorzüglich auf mich auf! *schmunzel*

    Ich hatte im Markt das Farbtöpfchen in den Korb getan. Beim quatschen mit der dort getroffenen Nachbarin an der Kasse habe ich es auch noch gesehen. Aber beim Sortieren der gekauften Sachen, zuhause in den entsprechenden Ranzen, fehlte es dann. Auf dem Beleg ist es wenigstens nicht. Und als ich kurz davor bin auszurasten, fiel mein Blick auf den Malkasten der Großen. Die hatte nämlich den mit Sonderausstattung unten. 12 Extra Farben! Und da gab es doch tatsächlich ein anderes Blau! Yieppieh! Raus geklickt. Sauber gemacht, wie schon die anderen Farben und ich finde der „neue“ alte Farbmalkasten kann sich echt sehen lassen.

    Ich bin oberstolz auf mich KEINEN neuen Malkasten gekauft zu haben. *schmunzel* Mit der neuen Tube Deckweiß und neuen Pinseln ist das doch 1A!

    Und nun soll Pelikan mir diese Preispolitik mal bitte erklären. Und ja, ich habe schon mal von Angebot und Nachfrage gehört. Aber DAS kann doch wohl echt nicht wahr sein. *empörtdiehändeindiehüftestemmundwütendmitdemrechtenfussauftipp*

    In diesem Sinne: Seid doch bitte alle mal UMWELTFREUNDLICH, AUFMERKSAM, NACHHALTIG!!! Ihr wisst schon wie ich meine, oder?

  • Wenn der Tag SO anfängt … *hieraugenrolleneinfügen* … ODER … ALLES WIE IMMER!

    Wenn der Tag SO anfängt … *hieraugenrolleneinfügen* … ODER … ALLES WIE IMMER!

    Wenn der Tag so anfängt, dann kann der eigentlich sofort weg!

    Heute morgen lief eigentlich alles ganz normal. Die Kinder wurden geweckt wie immer. Ich machte Frühstück wie immer. Ich machte Brotdosen wie immer. Die TeenagerTochter und das Spanienkind gingen zum Bus, der Göttergatte ins Büro. Alles wie immer!

    Der Kleinen verspreche ich wie immer, dass wir mit dem Fahrrad in den Kindergarten fahren. Das ist jeden Morgen ihr größter Wunsch. Ist auch EIGENTLICH kein Problem. Oft habe ich aber einen Termin am Morgen oder komme von einem Termin wenn ich sie Nachmittags abhole und habe so dann das Auto dabei. Und dann ist es doof wenn Sie ein Fahrrad dabei hat, weil ich das nicht in mein Auto bekomme. Mit dem Laufrad damals war das einfacher das verschwand einfach im Kofferraum.

    Als alle weg sind machen wir uns fertig für den Kindergarten wie immer. Ich schnappe mir den Müll, der wie immer noch an der Tür steht und darauf wartet bis zur Mülltonne getragen zu werden. Ich bat den Sonnenschein wie immer den Papiermüll zu nehmen, den wir im Kindergarten wie immer (für den guten Zweck) in die Papiertonne werfen. Und machten uns auf zum Auto. Ich schnappte mir noch die Sporttasche und lief wie selbstverständlich zum Parkplatz. Dort angekommen fiel ihr wieder ein was ich gestern versprochen hatte. Ich unterhielt mich gerade kurz mit einer Nachbarin wie immer, als Sie einen Nervenzusammenbruch erlitt. Was ich total verstehen kann, denn schon die ganze Woche hatte ich sie vertröstet und gestern hatte ich es ihr Hoch und Heilig versprochen, da ich heute keinen Termin hatte sondern meine Zeit einteilen konnte.

    Ich gestehe ich hatte gehofft wie immer sie hätte es vergessen *flüster*,

    denn dann hätte ich gleich mit dem Auto zum Sport fahren können. Aber an den Mülltonnen fiel es ihr wieder ein. Und da ich zwar oft Ausreden finde, es aber auch nicht übertreiben möchte mit ihrem echt großzügigen Verständnis, lenkte ich ein, brachte die Sporttasche ins Auto und wir gingen zurück zum Haus um ihren Herrn zu holen. Gesagt getan, holten wir die Räder aus dem Keller. Schlossen diesen brav wieder ab, schließlich gab es gestern einen Einbruchversuch.

    Kaum saß ich auf meinem Sattel merkte ich schnell, dass meine Reifen die Luft nicht gehalten hatten die ich vor ein paar Wochen hinein gepumpt hatte. *hmpf* Ich rief den Sonnenschein also hinterher, dass ich noch mal in den Keller müsse um den Reifen auf zu pumpen. Sie wollte im Innenhof wie immer ein paar Runden drehen. Wir haben ja Zeit.

    Da wir einen Kompressor besitzen sind die normalen Luftpumpen in den hintersten Ecken des Kellers verschollen, dass der Kompressor aber, wie immer wenn man Ihn braucht, nicht über genügend Druck verfügt muss ich vermutlich gar nicht erwähnen. Ich musste den Kompressor also erstmal zur Steckdose ziehen und ihn anschließen. Die Hitzewelle der letzten Tage hatte den Keller in eine Sauna verwandelt und bevor ich den Reifen aufpumpen konnte entledigte ich mich erstmal der Strickjacke und der nervigen, rutschenden Sonnenbrille. Dann Reifen aufpumpen, den Stöpsel vom Ventil, der natürlich erstmal unter die anderen Räder im Fahrradkeller rollte, wiederholen. Dabei den Daumen aufreißen, als ich wie immer schnell durch die Speichen greifen wollte.

    Also irgendwie alles wie immer. Solche Situationen kennen wir doch alle, oder? ODER? Ich versuchte auch wie immer krampfhaft ruhig zu bleiben, denn aufregen macht alles nur noch schlimmer.

    Wir konnten also los!

    Doch dann kam der Sonnenschein mit zerknirschtem Gesichtsausdruck: „Mama, ich habe echt nichts falsch gemacht, aber jetzt ist meine Kette runter!“ *hierhysterischeswolfsmuttergeheuleinfügen*

    JETZT war ich überzeugt, das Universum will uns was sagen. Mein Rad flog in den Ständer im Keller, das Kinderrad stellte ich dahinter, schnappte mir das Kind mit den Worten „SO, und jetzt fahren wir doch mit dem Auto!“

    Der Sonnenschein war so verdutzt, dass der befürchtetet Wutanfall ausblieb und sie einfach zum Auto mitkam.

    In diesem Sinne: Alles wie immer! *augenroll*

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