Kategorie: Blogger für Flüchtlinge

Seit der Flüchtlings-Katastrophe 2015 engagiere ich mich wie sehr viele andere Blogger für die „Blogger für Flüchtlinge“. Wir helfen in ganz vielen Richtungen und ab und zu berichten wir auch darüber.
Außerdem sammeln wir Spenden und Du kannst gerne auch helfen.

  • Tu Gutes und rede darüber! … von wegen! In Dresden lässt man das lieber! :-( #bloggerfuerfluechtlinge

    Tu Gutes und rede darüber! … von wegen! In Dresden lässt man das lieber! 🙁 #bloggerfuerfluechtlinge

    Meine treuen Leser wissen wie sehr ich mich mit dem Blog und auch im echten Leben für die Flüchtlingshilfe einsetze. Aber jetzt war es lange ruhig und es kamen nun einige Nachfragen was denn daraus geworden ist.

    Im Spätsommer 2015 kam die erste Flüchtlingswelle und mein Helfer-Gen ließ mich direkt reagieren. Ziemlich schnell war Dresden, Heidenau, Freital & Co in der Presse, mit leider sehr negativen Berichten. So kämpfte ich mit anderen Dresdner Bloggern gegen diese negative Berichterstattung, denn nicht alle Dresdner sind so, wie sie von den Medien immer wieder gerne dargestellt werden.

    • Ich spendete nicht nur noch an den Oxfam-Shop (in dem ich nun seit 5 Jahren arbeite), sondern auch sehr viel an das Deutsche Rote Kreuz.
    • Ich überredete den Göttergatten in seiner Hauptverwaltung eine „Sachspende“ zu erfragen. Als Heidenauer Produktions-Betrieb eines Weltkonzerns spendete man palettenweise Hygieneartikel (möchten aber offiziell nicht genannt werden). Ich koordinierte die Lieferung an das Deutsche rote Kreuz.
    • Ich engagierte mich für die „Blogger für Flüchtlinge“! Wir schrieben über Willkommensfeste und Hilfsaktionen für die Flüchtlinge, sammelte Spenden.
    • In dem Rahmen interviewte ich den Vorsitzenden des sächsischen Flüchtlingsrates und berichtete wo unsere Spendengelder hingehen und genutzt werden.
    • Wir riefen zu einer Postkartenaktion auf, die Deutschland bat den angegriffenen Flüchtlingen in Heidenau Willkommenspostkarten zu schicken. Auch da bekam ich über Kontakte ein paar „Beweisfotos“ zugespielt, das diese wirklich angekommen sind.
    • Ich habe beim Deutschkurs geholfen.

    Ich habe mich echt viel mit dem Thema beschäftigt und auch sehr viel mit den Menschen in meinem Leben damit auseinandergesetzt.

    Mit was ich nicht gerechnet habe ist der Hass der einem plötzlich begegnet. Natürlich war mir klar, dass ich angefeindet werde. Natürlich war mir klar dass ich nicht so agieren kann wie ich das gerne getan hätte. Zum Schutz meiner Familie musste ich mich echt zusammenreißen.

    Ziemlich schnell war klar welche Nachbarn und Freunde meine Einstellung nicht teilen und eher das Gegenteil wollen. Ich bin aber ein weltoffener und großzügiger Mensch und dachte, das verschiedene politische und religiöse Einstellungen eine Freundschaft nicht beeinflussen.

    Dann wurde in unserer Straße ein Asylbewerberheim eröffnet und ich war auf einer Informationsveranstaltung in der Gemeindekirche. Mir war klar, das es dort viel Unmut und Stimmungsmache geben würde. Ich machte mir den ganzen Abend Notizen und wollte darüber berichten, aber ich war so traurig, wütend und schockiert, dass ich es bis heute nicht geschafft habe darüber zu schreiben. Da saßen Menschen aus meinem persönlichen Umfeld so voller Hass und Vorurteile, das mir die Luft wegblieb. Unsere Älteste wollte unbedingt mit und hielt es nach einer Stunde nicht mehr aus. Zuhause hat sie bitterlich geweint. Sie hatte sehr viele Eltern Ihrer Mitschüler erkannt und war schockiert von den Aussagen.

    Das war aber auch nicht das erste Mal, das den Kindern schmerzlich bewusst geworden war, wie verschieden die Meinungen zu dem Thema sind. Sie wurden auch von Ihren Mitschülern mit haarsträubenden Meinungen konfrontiert. Ich versuchte Ihnen immer wieder klar zu machen das dahinter oft Unwissenheit und Angst stecken und bemühte mich sehr sie zu beruhigen.

    Wir sind bisher für den Job des Göttergatten alle 2 Jahre umgezogen. Erfahrungsgemäß dauert es an einem fremden Ort ca. 2 Jahre sich sein soziales Netzwerk und einen Freundeskreis aufzubauen. Das ist oft mühsam und ich hatte mich sehr gefreut, dass wir hier nun schon so viel länger bleiben durften. Nun habe ich aber durch diese Ereignisse neue andere Freunde. Man lernt seine Freunde und Nachbarn ganz neu kennen.

    Ich bin die Elternrätin in der Klasse des Grundschülers. Auch in dessen Nähe gibt es eine Flüchtlingsunterkunft. So kamen dann einige E-Mails, in denen sich Eltern erkundigten wie denn die Schließregelungen der Eingangstüren der Schule nun angepasst würden. Wie man denn mit der veränderten Sicherheitslage umgehen möchte. Ich war wieder sprachlos schockiert und es hat dann zum Glück eine fast einstimmig beschlossene Stellungnahme vom Gesamtelternrat gegeben. Zum Glück gab es aber auch Vorschläge, dass dort einziehende Kinder vielleicht an unserem Sportunterricht teilnehmen könnten.

    Heute, genau. 4 Jahre später, bin ich noch immer genervt von dem Umstand, dass ich in sehr vielen Gesprächen echt überlegen muss was ich sage um die Gespräche nicht in Richtung Flüchtlinge gehen zu lassen und mit einigen noch verbliebenen Freunden bestimmte Themen krampfhaft zu vermeiden. Das fällt mir sehr sehr schwer, denn ich bin ein offener und sehr ehrlicher Mensch. Mit mir kann man nur schwer Spekulieren, ich brauche Fakten um zu Diskutieren. Ich mache meiner Meinung dann aber auch immer Luft und möchte keine Rücksicht nehmen. Das kann ich aber hier in Dresden nicht mehr.
    Was mein Heimweh nach NRW leider nur noch mehr verstärkt.

    Ich glaube auch nicht mehr an einen Zufall das die mündlichen Noten meiner Kinder absackten, seit manchen Lehrern unsere Meinungen zu dem Thema klar sind.

    Ich werde weiter sammeln, helfen, spenden und mich kümmern, aber ich berichte nicht mehr über alles. 🙁

    In diesem Sinne: Reden ist Silber, aber Schweigen ist eben manchmal doch Gold!

  • Der ganz normale Wahnsinn … oder … Leben mit Pubertieren! #gastbeitrag

    Manchmal entdecke ich schöne Texte bei Facebook-Freunden! Dieser hier ist von Else Rückle. Wie wir uns gefunden haben kann ich schon gar nicht mehr so genau sagen. Auf jeden Fall „kennen“ wir uns nur online und das schon seit vielen Jahren. Ich verfolge mit wachsender Begeisterung, was Else so ganz nebenbei für die Flüchtlinge tut und sende Ihr an dieser Stelle einfach mal ein DICKES DANKE!

    Vor allem aber sage ich Ihr DANKE, dass ich diesen Ihren Text für Euch veröffentlichen darf, denn er bringt kurz und prägnant auf den Punkt wie der Morgen in einem Haushalt mit Pubertieren abläuft. Ich wünsche Dir viel Spaß beim lesen!

    Frühsport als Pubertiermutter:

    – Kaffee kochen
    – Kinder (3 Stück) wecken
    – Feuer machen
    – Kinder (2 Stück) wecken
    – Kind 1 zum Frühstück nötigen
    – Kind 3 zum 3. Mal wecken
    – 1. Schluck Kaffee trinken
    – Kind 1 zur Schule verabschieden
    – nach Kind 3 suchen und es aufgelöst auf seinem Bett finden. Die Brille ist nicht auffindbar.
    – Zimmer auf der Suche nach der Brille durchforsten
    – Zimmer auf der Suche nach der Brille umräumen
    – Puls ist jetzt im roten Bereich
    – Kind 2 zur Schule verabschieden. Dieses ist jetzt beleidigt, da ich den Zustand ALLER Kinderzimmer bemängele und für das Wochenende Aufräumen verordnet habe.
    – Noch einmal Zimmer und Bett minutiös durchsuchen
    – Brille finden
    – feststellen, dass Kind 3 die ganze Zeit träumend im Bad saß
    – 2. Schluck Kaffee trinken
    – Kind 3 überrascht mit der Info, dass die Bücher bis heute eingebunden in die Schule gebracht werden müssen
    – roter BEREICH!
    – 3. Schluck Kaffee
    – Kind 3 ist mittlerweile zu spät für die Bahn
    – Kind 3 kommt mit einem Zettel, was für die Arbeitsmaterialen zu zahlen ist und meint, das müsste es heute, nach Fächer getrennt, mit zur Schule bringen
    – HOCHROTER BEREICH!
    4. Schluck Kaffee…

    to be continued…

    Ich habe herzlich gelacht, denn genau diese Szenen spielen sich hier quasi fast jeden Morgen sehr ähnlich ab. Hier ist es statt der Brille der Turnbeutel oder Ähnliches, aber sonst … GANZ! GENAU! SO!

    Ich hatte Else gefragt ob wir die Reichweite des Blogs nicht auch nutzen könnten um auf eines Ihrer Projekte aufmerksam zu machen. Da sie aber alles im privaten Rahmen macht und keine Organisation ist, möchte sie lieber auf www.sea-eye.org aufmerksam machen und zu Spenden für diese tolle Hilfsorganisation aufmerksam machen. Wer also wie sie helfen möchte kann hier (Website) oder hier (Facebook) gerne spenden.

    In diesem Sinne: Möchtest Du auch mal was loswerden? Welche Geschichte muss unbedingt mal an die Öffentlichkeit? Schreib mir an simone[at]meinlebenals.de, ich veröffentliche gerne auch anonym!

  • Gedanken über DRESDEN … ODER … hört doch bitte auf die negativen Nachrichten auch noch zu verbreiten! #bloggerfuerfluechtlinge #dresden #nopegida

    Gedanken über DRESDEN … ODER … hört doch bitte auf die negativen Nachrichten auch noch zu verbreiten! #bloggerfuerfluechtlinge #dresden #nopegida

    An was denkst Du, wenn du DRESDEN hörst?

    Pegida? Demonstrationen? Flüchtlingsgegner? Hass? Rechtsradikale?

    ABER ….

    Eigentlich ist Dresden gar nicht so!

    Eigentlich ist Dresden ganz normal!

    Eigentlich ist der normale Alltag hier auch weiterhin normaler Alltag!

    Gestern Abend z.B. der Theaterplatz! OHNE Pegida!
    Gestern Abend z.B. der Theaterplatz!
    OHNE Pegida!

    Aber genau das stellt sich kaum Jemand vor wenn er von Dresden hört. Es können nur wenige glauben, wenn ich erzähle, dass wir alles noch immer so machen, wie auch schon vor den Spaziergängen der Pegida. Inzwischen möchten uns aber ausländische Freunde z.B. nicht mehr besuchen und der Tourismus in dieser Stadt leidet sehr! Ich lebe genau heute seit 5 Jahren in Dresden! Ich mag diese Stadt, ich kann nicht genau erklären warum, aber ich habe mich in diese Stadt verliebt. Und es ist immerhin die 15. Stadt die ich in meinem Leben in Europa bewohne. Umso entsetzter bin ich nun, wie negativ die ganze Welt denkt, wenn sie „Dresden“ hört.

    Neben Pegida hat für mich die Presse einen Großteil dieser Gedanken bewirkt.

    Alle Medien nutzen die Chance, mit GROSSEN Schlagzeilen Ihre Klicks, Auflagen und Verkaufszahlen zu erhöhen. Selbst in Dresden gibt es nur eine einzige Zeitung die auch von den positiven Seiten und den vielen vielen Helfern berichtet! Ich denke wenn die Presse das einfach mal komplett ignoriert hätte, dann hätte sich das bald erledigt! In Wirklichkeit laufen hier jeden Montagabend für 2-3 Stunden ein paar … Menschen …, die zur Vielzahl übrigens gar nicht aus Dresden sind, laut rufend durch die Stadt und die restlichen 165-166 Stunden in der Woche, läuft das Leben hier ganz normal weiter, wie auch bevor die „besorgten Bürger“ spazieren gingen. Es handelt sich Montags um derzeit durchschnittlich 5.000 Mitläufer! Das sind, bei derzeit über 540.000 Einwohnern dieser Stadt, noch nicht einmal ein einziges ganzes Prozent! Viele da draußen glauben aber doch, dass hier die ganze Woche die halbe Stadt aus Demos besteht.

    Aufgewachsen in Nordrhein Westfalen, hatte ich in meiner Kindheit keinen Bezug zur DDR. Inzwischen gewohnt in Rheinland-Pfalz, Bayern, Baden-Württemberg & Spanien wurde ich erst mit unserem Umzug nach Dresden mit dem Osten „konfrontiert“. Ich hatte keine Familie in der DDR, wir haben keine West-Pakete geschickt. Alles was ich über die DDR wusste, wusste ich aus Schulbüchern. Und selbst das war nicht viel, wie ich heute lerne! Erst seit ich hier lebe höre ich die Geschichten von Stasi-Anwerbegesprächen, Fluchtversuchen und heimlichem Handel UND von den anschließenden Konsequenzen. Ich erfahre von Lehrbüchern in denen die Städte / Hauptstädte des Westens unkenntlich gemacht waren. Wobei ich meine „Ost“-Freunde beruhigen kann, ich weiß viele der Hauptstädte dieser Welt auch nicht! *schmunzel*

    Frauenkirche DresdenAber je mehr ich mich mit meinen neuen Nachbarn und Freundinnen in dieser Stadt unterhalte, umso klarer wird mir warum Pegida hier so einen sehr viel größeren Zulauf und solch ein größeres Durchhaltevermögen hat als im Westen. Die Menschen hier erzählen mir, dass sie Angst haben und einfach ihre Ruhe wollen. Sie haben Angst vor dem Fremden. Angst vor erneuter gravierender Veränderung. Nach der Maueröffnung haben sie sich Vieles hart erarbeitet und das möchten Sie nun einfach genießen. Sie haben Angst, dass ihnen das, was sie sich erworben haben einfach wieder weggenommen wird. Wir aus dem Westen sind in dem Vertrauen groß geworden, dass geltendes Recht auch einfach so bleibt. Wir kennen doch gar keine Einschränkungen im Warenangebot. Wir kennen doch gar keine Tage an denen irgendetwas nicht zu kaufen war. In der DDR aber war es doch super schwer viele Dinge überhaupt zu bekommen. Alles Mögliche war zugeteilt, limitiert, oder einfach nicht zu bekommen. Anscheinend willkürlich wurde bestimmt, entzogen, vorenthalten, usw. Und mit diesem Wissen, sehe ich die Angst hier im Osten etwas anders als z.B. die Ängste, die Menschen im Westen in Bezug auf die Flüchtlingsströme haben.

    Stell dir mal vor, du hast dein ganzes Leben lang auf sehr sehr Vieles verzichten müssen, wusstest aber das hinter dieser Mauer die Menschen das einfach alles haben, dürfen, können & machen. Und dann … BUMMS … ist die Mauer plötzlich weg. Und du darfst auch all das. Wenn du es anschließend geschafft hast dir in den letzten 25 Jahren einen gewissen Lebensstandard aufzubauen, hast du vermutlich als Ex-DDR-Bürger in der jetzigen Flüchtling-Krise die Angst einen Großteil einfach wieder weggenommen zu bekommen.
    Dieses Grundvertrauen was ich in unsere Demokratie & Regierung hab, mit der ich aufgewachsen bin, das haben viele Menschen hier einfach nicht. Sie können nicht glauben das sich nicht auch plötzlich wieder etwas zum Negativen ändern kann.
    Und nun stell dir mal vor, du hast es nach der Wende nicht geschafft. Du hast keinen Job gefunden. Du konntest dir im Osten nichts aufbauen und im Westen hat man dir auch nicht weitergeholfen. Zu DDR-Zeiten waren alle versorgt, so haben nicht alle gelernt auf eigenen Füßen zu stehen. Viele sind nun ins Bodenlose gefallen. Sie haben keine Aufgabe, sehen keinen Sinn im Leben, wenn sie überhaupt soweit denken. Und nun ist das schöne freie Leben nicht mehr hinter einer Mauer versteckt, sondern genau hier vor ihren Augen. Um mich kümmert sich keiner, mir hilft keiner, allen geht es gut, nur mir nicht. Und jetzt kommen noch DIE und die kriegen auch einfach alles?

    Warum es gerade Dresden ist und nicht Magdeburg oder Leipzig, kann ich mir auch nicht genau erklären, aber ich vermute, dass es hier um die Nähe zur Landesregierung geht. In Leipzig und Magdeburg wurde es auch probiert, aber dort fand man nicht genug Aufmerksamkeit und die Sache verlief im Sande.

    Was ich auch nicht verstehe ist die Tatsache warum es in der Presse so aufrecht erhalten bleibt?
    Warum hört die Presse nicht auf denen eine Plattform zu bieten. Ich denke wenn die analogen und digitalen Medien es unterlassen würden über jeden negativen Pups aus Dresden zu berichten (und alle anderen es nicht auch noch teilen würden!!!) hätte Dresden die Chance wieder ein schöneres Bild in der Welt zu hinterlassen. Die Händler in der Innenstadt beklagen große Einbußen, der Tourismusverband und alle die vom Tourismus leben vermerken große Umsatzrückgänge. Zur Zeit haben nur Wenige Lust diese wunderschöne Stadt zu besuchen. Viele glauben Dresden sehe die ganze Woche so aus wie es montags im Fernsehen zu sehen.

    Bunte Fahnen an der Semperoper DresdenSchon lange frage ich mich warum unser Bürgermeister die vielen Möglichkeiten für eine klare Stellungnahme nicht annimmt. Ich glaube und hoffe aber fest, dass es ein taktischer Schachzug ist. Denn keiner weiß wie Viele mit Angst und/oder Pegida-Gedankengut in der Stadt leben und dieses nur nicht ausdrücken. Wer weiß wie Viele einfach nur in ihrer Familie Anderes verbreiten, denken, fühlen, glauben, meinen, … aber eben nicht auf die Straße gehen. Angenommen die Stadt-Obersten würde sich nun bekennen, wer weiß welche Bewegung dann vielleicht ausgelöst wird. Oder Pegida wohlmöglich einen noch größeren Zulauf beschaffen würde. Ich vermute unsere Stadt- und Landes-Regierung duckt sich nicht aus Angst zu bekennen zu welcher Seite sie stehen, sondern aus Angst vor einer noch größeren Bewegung, die diese Reaktion auslösen könnte. Der Satz von Thomas de Maizière über den sich alle aufgeregt bzw. lustig gemacht haben …. „Ein Teil der Antworten würde die Bevölkerung verunsichern“ … war taktisch nicht klug, aber es ist die Wahrheit. Viele Entscheidungen von „Oben“ sind doch für sehr viele unverständlich und lösen oft noch mehr Angst aus! Ich vergleiche das gerne mit einem großen Unternehmen. Wenn man erst einmal in den oberen Etagen sitzt, dann merkt man schnell wie unklug es ist alles Wissen an alle Mitarbeiter zu verbreiten. Man weiß, dass viele Entscheidungen den Mitarbeiter ganz „unten“ in Angst & Aufregung versetzen, aber auf lange Sicht meistens Sinn gemacht haben. Also berät man sich lieber intern und verkündet nur die Entscheidung. Und ich glaube diese Entscheidung macht sich die Dresdner Regierung gerade nicht einfach. Ich hoffe zumindest dass unsere Regierung und auch der anhängende Polizeiapparat nicht so Rechts ist, wie er immer wieder von den Kritikern dargestellt wird. Ich glaube einfach sie suchen nach einer gerechten Lösung Pegida dazu stoppen ohne gegen das Recht der Meinungsfreiheit zu verstoßen, ohne eine noch viel größere Bewegung auszulösen, ohne ihr Gesicht zu verlieren und der wichtigste Punkt ist vermutlich wiedergewählt zu werden.

    Wir sind  mehr als 10.000 Ehrenamtliche in Dresden.
    Und das sind nur die offiziel gemeldeten! Das sind doppelt so viele wie Pegida-Anhänger die auf die Straße gehen. Von uns erzählt in der Presse da draußen aber kaum Jemand. Wir sind keine Schlagzeile wert, denn das bringt keine Auflagensteigerung. Das ist nicht sensationell. Und so bekommt ihr da draußen ein immer schlechteres Bild von dieser Stadt. Aber es ist eine so tolle Stadt mit so tollen Menschen, die aber nicht auf die Straße gehen, die klug genug sind den Stadtvätern zu vertrauen. Das hilft aber dem Tourismus nicht und es ist doch so: Eine Behauptung, ein negativer Bericht, ein Verdacht oder eine Vermutung klebt an Einem wie nichts Anderes auf dieser Welt. Selbst wenn das Gegenteil bewiesen wurde, bleibt der Schale Beigeschmack, der erstmal hervorgerufen wurde und DAS hat diese Stadt nicht verdient.
    Für ein weltoffenes DresdenEs wird uns viel Mühe kosten die Stadt Dresden wieder in das richtige Licht zu rücken und ich bin dankbar für Jeden, der dabei hilft. Liebe Leser, liebe Blogger helft mir dabei! Hört auf die negativen Beiträge in den sozialen Netzwerken zu teilen! Liebe Dresdner … zeigt weiterhin Euer wahres Gesicht!

    Jetzt sitze ich hier in Tränen aufgelöst und halte ein Plädoyer für eine Stadt, die ich vorher überhaupt gar nicht kannte, die mir aber so sehr ans Herz gewachsen ist, dass ich weiter kämpfen werde!

    In diesem Sinne: Teile diesen Beitrag mit allen Menschen! Um diese wundervolle Stadt zu retten! Um sie wieder nach vorne zu bringen! Um dieser Stadt wieder ins rechte richtige Licht zu rücken!

    Ein Herz für Dresden

  • Wie erkläre ich es meinem Kinde? #bloggerfuerfluechtlinge #leserbrief

    Wie erkläre ich es meinem Kinde? #bloggerfuerfluechtlinge #leserbrief

    Mich erreichte eine Mail von einer Leserin mit folgendem Text:

    „…ich bin Abonnentin ihres Blogs und verfolge auch das Thema Blogger für Flüchtlinge. Nun ist es so, dass ich letzte Woche zu einem Projekttag in der Schule war – meine Tochter geht dort in die 1.Klasse. Der Zusammenhalt in der Schule ist dort im Großen und Ganzen toll. Jeder kennt jeden. Alle sind hilfsbereit etc. Es sind insgesamt 120 Kinder und die 1. Und 2. Klasse gehen in Flexklassen.

    Nun kam am Freitag das Thema auf, dass der eine Junge aus Bayern kommt, die Kinder meinten dann er müsse englisch können, da dies ja weit weg ist. So weit war das ja noch ganz lustig. Dann kamen aber auch gleich ein paar unschöne Kommentare dass er Ausländer wäre – oder ähnliches. Ich bin dann gleich eingeschritten und habe erklärt das Bayern in Deutschland liegt. Hinterher ging mir das Ganze aber nicht mehr aus dem Kopf und ich denke die Schule sollte mal ein wenig Aufklärung für die Kinder betreiben.

    Nun ist mein Problem, ich habe Google befragt und dachte an einen paar kindgerechte Aufklärungsflyer oder ähnliches. Leider kann ich jedoch nichts finden. Dann musste ich an Ihren Blog denken und dachte, vielleicht haben Sie ja eine Idee, oder kennen einen passenden Link oder ähnliches.

    Ich wohne in einer kleinen Stadt – sehr ländlich – und weiß leider aus Erfahrung, dass viele Eltern / Einwohner eher rechts angehaucht sind. Ich finde die Kinder sollten sich jedoch eine eigene Meinung bilden. Ich habe mit meiner Tochter über das Thema Krieg und Flüchtlinge geredet und wir haben auch etwas für Flüchtlinge an Spielzeug, Malbüchern etc. aussortiert. Eine Bekannte betreut seit kurzem eine pakistanische Familie mit 3 Kindern und denen haben wir die Dinge gegeben.

    Im nächstgrößeren Nachbarort (6 km) gibt es schon allerhand Flüchtlinge aus Syrien, Pakistan etc. und ich fände es wie gesagt schön wenn die Kinder etwas sensibilisiert werden, denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch bei uns Flüchtlinge wohnen und zur Schule gehen werden. Wie gesagt vielleicht haben Sie ja durch die Initiative für Blogger eine Idee was zur Aufklärung helfen würde …“

    An dieser Stelle sage ich schon einmal herzlichen Dank an Anke, die mir erlaubt hat Ihre Mail hier zu veröffentlichen! Da ich mich als Elternrat hier in Sachsen gerade sehr mit dem Thema Bildung & Erziehung beschäftige (worüber ich in nächster Zeit auch noch bloggen werde) kam die Idee mir sehr recht!

    Ich spreche mit meinen Kindern sehr offen über das Thema Flüchtlinge, Flüchtlingshilfe & die Willkommenskultur-Unterschiede in unserer Umgebung. Das Pubertier ist oft entsetzt wie viele Mitschüler die Gegenargumente nachplappern. Das Spanienkind ist interessiert, hat aber nicht viel dazu zu sagen und der Sonnenschein will immer alles an die „Flüchtkinder“ (O-Ton) abgeben.

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    In den letzten Tagen habe ich viel recherchiert im Web, bei anderen Eltern, Erziehern & Lehrern nach- und die Flüchtlingsorganisationen angefragt. Ich werde in diesem Zusammenhang in der Zukunft nun immer wieder zu dem Thema „Kinder, Katastrophen & Kommunikation“ bloggen.

    Gefunden haben Anke und ich inzwischen:

    Das geht mir aber eigentlich noch nicht tief genug. Da handelt es sich meistens um die Erklärungen warum es Flüchtlinge gibt und wie es denen geht, aber diese Flüchtlingswelle die uns seit August erreicht, wird noch viel zu wenig behandelt. Denn da ist es alles noch so weit weg. Nun sind die Flüchtlinge aber zu Tausenden unter uns und wir erleben so viel Hass & Gewalt gegen diese armen Menschen! Ich weiß einfach nicht wie ich meinen Kindern DAS erklären soll, ohne dass sie Angst haben. Wovor auch immer… Ich fühle mich so ohnmächtig, ich kann doch nicht immer und immer wieder nur lapidar sagen, dass es leider auch so viel Dummheit auf dieser Welt gibt.

    Nach vielen Gesprächen mit Erziehern & Lehrern hier in Sachsen, musste ich leider feststellen und einsehen, dass das Thema im Unterricht lieber nicht aktiv aufgenommen wird, denn es gibt leider in den Pausengesprächen unter den Kindern schon so viele asylfeindliche Aussprüche (vermutlich aufgeschnappt & nachgeplappert von Eltern und anderen Erwachsenen aus Ihrer Umgebung), dass es für alle Beteiligten bei solchen Gesprächsthemen eher zu eskalieren droht.

    In diesem Sinne: Sprichst du mit Deinen Kindern darüber? Stellen sie Fragen? Welche Gedanken machen die sich? Wie erklärst Du das Deinen Kindern?

  • Wohin die Spenden von #BloggerFuerFluechtlinge gehen … ODER … was macht eigentlich ein Flüchtlingsrat

    Wohin die Spenden von #BloggerFuerFluechtlinge gehen … ODER … was macht eigentlich ein Flüchtlingsrat

    Der Sächsische Flüchtlingsrat e.V.

    Schon seit Wochen lässt mich das Thema Flüchtlinge nicht los und ich versuche zu helfen wo zu helfen ist. Vor Ort werden nun die freiwilligen Helfer vorgezogen, die regelmäßig für 8 Stunden helfen können, da ansonsten die Organisation der zahlreichen Helfer einfach viel zu aufwändig wäre. Vor ein paar Wochen hatte ich einen Interviewtermin mit Patrick Irmer, Sprecher des Sächsischen Flüchtlingsrates, um herauszubekommen, wofür die Spenden (insgesamt 10.688,00 Euro), die von der noch weiter laufenden #BloggerFuerFluechtlinge – Spendenaktion, hier in Dresden genutzt werden.

    cropped-cropped-Logo-SFR-klein11Ich muss gleich gestehen, dass ich hier im Tal der Ahnungslosen, wie man sich noch heute liebevoll betitelt, wenig Ahnung von Flüchtlingsräten, bzw. dem gesamten Thema Flüchtlingshilfe hatte. Und da ich davon ausgehe, dass es vielen meiner Leser ebenso geht, erzähle ich gerne ausführlich was ich bei meinem Treffen mit Patrick erfahren habe. Das Treffen haben wir auf die Mittagspause gelegt um keine wichtige Zeit in der geholfen werden könnte zu verschwenden. Und so erfahre ich auf dem Weg vom Büro des Flüchtlingsrates zum Falaffel-Palast alles über die Haupttätigkeiten eines Flüchtlingsrates. Das sind:

    • Hilfe für die Flüchtlinge bei Asylbewerberverfahren, Anerkennung der Ausbildungs-, Zeugniss- und Diplompapiere. Heißt, es geht Jemand, der wenn man Glück hat die Sprache des Asylbewerbers oder englisch kann, mit auf die Ämter und hilft die Formulare auszufüllen, Fragen zu klären und zu übersetzen. (Die Formulare sind nämlich überwiegend in Deutsch verfasst, nur in Einzelfällen mal auf Englisch)
    • Arzttermine finden, den Patienten begleiten, bzw. eventuell einen Dolmetscher besorgen
    • Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche in Deutschland
    • In schlimmen Fällen auch die Vermittlung und Kostenübernahme eines Anwaltes, die nur sehr sehr selten pro bono arbeiten, aber doch ab und an mal für einen Supersonderpreis
    • Schulungen von ehrenamtlichen Helfern die diese Begleitungen übernehmen
    • Schulungen von Mitarbeitern im z.B. Arbeitsamt, die viel Kontakt zu Asylbewerbern haben

    Ich bin ziemlich schnell schockiert, denn ich bin laienhaft bisher davon ausgegangen, dass es diese Hilfe vom Staat gibt. Schließlich hat jedes Bundesland ein Integrationsministerium! (In Sachsen erst seit diesem Jahr!) Und wofür gibt es das, wenn es sich nicht um sowas kümmert. Patrick kann nur schmunzeln, und ich ärgere mich, dass ich mich mit dem Thema noch nie beschäftigt habe. Es gibt ja schon lange Flüchtlinge und es wird ja auch schon lange dafür gekämpft, dass die Verfahren beschleunigt und vereinfacht werden. Mal wieder macht es mich traurig, dass erst eine Katastrophe die Öffentlichkeit und auch mich „wecken“ und sensibilisieren muss.

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    Weiterhin erfahre ich, wie kompliziert diese Antragsverfahren sind, wie lange der ganze Prozess dauern kann und wie schwierig es den neuen Mitbürgern gemacht wird, hier überhaupt zum Bruttosozialprodukt beizutragen. Und das wollen die meisten WIRKLICH! Rumsitzen und warten macht auf Dauer krank! Und es sollte doch wichtig sein, dass sie uns „nicht auf der Tasche liegen“ (nicht meine Worte!). Alleine eine Wohnung finden, solange das Asylbewerberverfahren nicht abgeschlossen ist, ist gelinde gesagt nicht möglich. Es gibt so viele Menschen die WG-Zimmer oder Wohnungen hätten, diese können aber nicht angenommen werden, weil in WG´s die Zugriffsmöglichkeit bei eventuellen Abschiebungen durch die Polizei nicht gegeben sind und Wohnungen durch das Sozialamt oder die Ausländerbehörde erst aufwändig geprüft werden müssen.

    Außerdem arbeitet man massiv an einer Vernetzung aller Hilfsorganisationen in Dresden & Sachsen, damit nicht Jeder so vor sich hin pröttelt, sondern die Ideen und Möglichkeiten gebündelt und strukturiert organisiert werden können, also genau das, was auch uns Blogger dazu gebracht hat uns zusammenzutun um so einfach mehr zu erreichen. In der Bevölkerung, bei der konkreten Hilfe und vielleicht ja auch endlich mal in den Köpfen der Politiker!

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    Und ich lerne, dass der sächsische Flüchtlingsrat sich fast ausschließlich aus Spenden finanziert. Nur wenige Projekte werden von Projektmitteln des Landes, des Bundes oder der Europäischen Union bezuschusst. Jeden Monat müssen sie also sich also auch mit der Beschaffung von Geldern befassen und können nicht einfach nur helfen. Mit unserer Spende verschaffen wir eine große Erleichterung in dieser Richtung. Wobei das auf keinen Fall heißt, dass man sich nun zurücklehnt. Nein, denn das was dort jetzt abgeht ist der „ganz normale Wahnsinn“, in den ich, während meines Wartens im Flur der 3-Zimmer-Wohnung die als Schaltzentrale fungiert, schon einen ziemlich guten Einblick erhalten habe. Der richtig große Wahnsinn kommt ja noch. Zurzeit sind es die Flüchtlingszahlen, die bisher auch jeden Monat nach Dresden gekommen sind. In den nächsten Wochen aber gesellen sich die Neuen aus der Zeltstadt und diversen Turnhallen & Containern dazu. Und um diesen Ansturm bewältigen zu können, wird nun eine gesonderte neue Position eingerichtet, die dann die hoffentlich zahlreichen Ehrenamtlichen schult und koordiniert. Falls Du gerne helfen möchtest, dann folge meinem Blog, denn wenn es diese Stelle gibt, wirst du das auch hier erfahren und kannst Dich dann bewerben.

    Im Moment liegen die Spendenaufrufe des Sächsischen Flüchtlingsrates auf dem Fokus der Unterstützung laufender Projekte. Wenn Du also gezielt sofort helfen möchtest, dann kannst du das schnell und einfach hier online auf betterplace.org.

    In diesem Sinne: Spendet gerne!

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  • … sagt TSCHÜSS!

    … sagt TSCHÜSS!

    Ich verabschiede mich heute!

    Ich weiß, ich bin noch einen Diät-Post schuldig, aber …20151013_172215

    … meine „Diät“ hat erstmal Pause.

    Ich wollte Dir heute eigentlich was über die Motivation schreiben, aber ich schaffe es einfach nicht, und ich bin auch nicht so eine professionelle Bloggerin die dann Gastbeiträge für die Zeit gesucht hat!

    Ich bin einfach weg!

    Ich wünsche Dir schöne Wochen und melde mich hiermit aus dem Internet ab!

    In diesem Sinne: Machst Du auch Ferien?

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